Wir baden in farbenfroher Bitternis - Hans-Jürgen Hilbig - E-Book

Wir baden in farbenfroher Bitternis E-Book

Hans-Jürgen Hilbig

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Beschreibung

der letzte versuch bitte einsteigen morgen gehen wir alle zu fuss rennen zu den denkmälern beten die alten unbekannten soldaten an schauen auf die nester wie zu einem fest und spalten die wolken mit dem rest

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Seitenzahl: 32

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

1.

mutter es sind keine tränen mehr

mutter was tun wir

was tun wir so ganz ohne tränen

man kann doch nicht lachen mutter

wie soll man lachen

so ganz ohne tränen

was geschieht? wir trennen uns von balladen viel schneller als

uns lieb ist

wir sind gerne wir

manche von uns werden vergessen

ohne vergessen geht es nicht

wir sind die bürgerliche masse

wir tragen perlen unter der haut

wir sind tolerant, menschenrechtsverletzungen dulden wir nur im

kleinen

wir tragen uniform

nein

wir lassen schöne uniform tragen

wir lieben die blutigen orte

wir betrachten sie aus einiger entfernung

wir verlieren nichts

wir verlieren nichts

wir können nichts verlieren

wir sind müde

wir finden: es ist alles verloren

wir baden in farbenfroher bitternis

später wenn die nacht uns besiegt hat werden wir strahlen

ja

wir werden strahlen

da wir uns nicht mehr erkennen

mutter was ist

was ist mit der stille

wer treibt die stille an

ist sie denn niemals müde

sag mutter

bist du denn niemals müde

2.

wenn ich könnte würde ich saxophon spielen

wenn ich könnte würde ich über deinen bauchnabel

gedichte legen

hinter all dem dunklen wächst dein lachen

ungekämmt ungehemmt

ich bin verdorben klage ich, während du lachst

wir müssen weg sagt irgendwer der

mit solchen sätzen unsere schlechte laune verdirbt

wir gehen ohne zukunft in die leere

aber wir halten unsere tränen fest

wir reden nicht zu viel

vergessen nichts

wir fangen mit niemandem etwas an

unsere namen sehen sich

zum verwechseln ähnlich

leise

leise lacht die nacht

die nächste zukunft

wird unsere sein

3.

da schau her

da drüben hockt ja der alte kreisenbacher

ganz fremd schaut er aus

den Bart trägt er wie ein waffenbruder

hat bestimmt wieder zu lange vor der glotze gesessen

meinst der packt die mundharmonika aus

aber wo denkst du hin

der kerl ist ja nackt

so ein ferkel

nicht einmal ein protestschreiben legt er auf sein geschlechtsteil

mei

mir kommts vor als spreche es mit ihm

hoffentlich geht nicht grad die frau vom neumann an ihm vorbei

die wird sich heuer wieder ihre ration prügel abholen und dann

sitzt sie in der nähe der sandkästen und schneidet balladen in

ihr herz

dort hocken sie

all die frauen die in keiner geschichte vorkommen

dabei hat jede eine zu erzählen und jede weiß

dass es so weitergeht

es sei dennwahrscheinlich merkt der rodinger gar nicht dass er

nackt ist

hieß er nicht eben noch anders

er zittert kein bisschen

mei schau nur

was der für einen bauch hat

bestimmt ist er breit und kann sich morgen an nichts erinnern

wie die männer deren frauen vor den traurigsten sandkästen der

welt sitzen und denken

das hört nie auf

es sei denn

4.

du sitzt schon wieder ein, rauchst eine

denkst an romantische plätze

vorm theater

deine fingerkuppen zittern wie falschgeld zittert

wenn es in die hände von kontrolleuren fällt

traum vom meer

von einem kleinen schiff

irgendwann wird das schon wachsen

was geschieht

geschieht nicht

denkst du