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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Veranstaltung: Beginn der Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Philipp Moritz’ Werk „Anton Reiser“ als erster deutscher psychologischer Roman konfrontiert den Leser mit den starken Kräften einer menschlichen Seele, die in der Figur des Anton Reiser konzentriert werden. Diese Kräfte, die sich als Zerrissenheit, Unsicherheit, Angst und Misstrauen einem starken Lebenswillen, der Suche nach Glück, Geborgenheit und Sicherheit entgegenstellen, sezieren dem Leser die Psyche des ‚Vehikels’ Anton Reiser. Dieser wird durch Moritz anstatt Seiner eingesetzt, sodass der Autor durch Anton von seinem Leben berichtet; den Lebensumständen und den Fügungen, die teilweise schicksalsgebunden, aber teilweise auch selbstverschuldet in seelische Miseren führen. Das Werk erscheint durch die allgemein gültigen Erwägungen jedoch nicht autobiographisch, sondern vermittelt dem Leser eine konzentrierte und umfassendere Sicht in Seelenzustände eines jeden Menschen, weniger um eine therapeutische Maßnahme zum Ziel dieser Bemühung anzubieten, als viel mehr dem Leser durch die chronologische Reise in das Seelenleben des Reisers Anhaltspunkte der Selbstanalyse aufzuzeigen. Dabei ist zu vermuten, dass das Schreiben des Romans für Moritz alleine schon seine Art der Therapie erfüllte, um die eigene Kindheit aufzuarbeiten und eine Anleitung zur Genese anzubieten.
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