17,99 €
Das Thema Wirtschaftsinformatik von Anfang bis Ende durchzuarbeiten scheint für viele Studierende eine große Hürde zu sein. Nicht mit diesem Arbeitsbuch. Es führt Schritt für Schritt und leicht verständlich in die vielfältigen Themen ein: Einführung in das Fachgebiet, Informationssysteme und Unternehmensstrategie, Betriebliche Informationssysteme, Wettbewerbsvorteile und Wertschöpfung mit Informationssystemen, Strategische Informationssysteme und ihre Auswirkungen auf die Unternehmensorganisation, E-Business und E-Commerce, IT-Infrastruktur, Entwicklung von Software, Business Intelligence sowie Geschäftsprozessmodellierung. espresso-Kurzlehrbücher bereiten ideal auf Studium, Vorlesung und Prüfung vor - die konzentrierte Dosis Wissen für Ihren Studienerfolg. Jeder Band wird von einem passenden eLearning-Kurs begleitet, der den Lernfortschritt kontinuierlich sichtbar macht.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Thomas Kessel / Marcus Vogt
Wirtschaftsinformatik
Kurzlehrbuch mit eLearning-Kurs
Wirtschaftsinformatik
eLearning-Kurs & eBook
Zu diesem Band gibt es ein eBook und einen eLearning-Kurs, die Sie kostenfrei online abrufen können. Zu Beginn eines jeden Kapitels finden Sie einen QR-Code, der Sie zum dazugehörigen Fragenkatalog des eLearning-Kurses bringt. Erstellen Sie gleich einen persönlichen Account auf unserer eLibrary und schalten Sie eBook und eLearning-Kurs mit Ihrem Gutscheincode frei.
So geht’s
⯈ gutschein.narr.digital besuchen
⯈ den Schritten zum Aktivieren des Gutscheincodes folgen
⯈ eLearning-Kurs nutzen
Ihr Gutscheincode für eBook & eLearning-Kurs:
7p9m-JaVR-zEEc
In einer sich rasch verändernden Welt müssen sich Hochschulen, Dozierende und Studierende kontinuierlich einem neuen Wissensstand widmen und mit neuen Themen auseinandersetzen. Mit unserer neuen fachübergreifenden Reihe espresso präsentieren wir Ihnen die Möglichkeit, sich fundiert und kompakt über grundständige Lehrinhalte zu informieren. Ein besonderes Augenmerk legt die Reihe auf den didaktischen Anspruch, der Möglichkeit per eLearning-Kurs den eigenen Wissensstand vor und nach der Bandlektüre zu überprüfen sowie der Chance, gezielt empfohlene Medien zu nutzen.
Expert:innen vermitteln auf prägnante Weise das Wesentliche zu den Lehrthemen. So gezielt die Themen in den Bänden bearbeitet werden, so breit ist auch das Fachspektrum, das die Reihe abdeckt: von den Wirtschaftswissenschaften über die Geisteswissenschaften und die Naturwissenschaften bis hin zur Sozialwissenschaft – Leser:innen aller Fachbereiche können in dieser Reihe fündig werden.
Prof. Dr. Thomas Kessel lehrt Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart.
Prof. Dr. Marcus Vogt ist Studiengangsleiter Wirtschaftsinformatik an der Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart (DHBW).
Umschlagmotiv: Vladimir Vladimirov iStockphoto
DOI: https://doi.org/10.24053/9783381112722
© UVK Verlag 2024— ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KGDischingerweg 5 • D-72070 Tübingen
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich.
Internet: www.narr.deeMail: [email protected]
ISSN 2942-6588
ISBN 978-3-381-11271-5 (Print)
ISBN 978-3-381-11273-9 (ePub)
Dieses Arbeitsbuch über Wirtschaftsinformatik vermittelt Ihnen einen leicht verständlichen und systematischen Einblick in das umfangreiche Themengebiet. Dabei werden auch neuere Entwicklungen – wie zum Beispiel die Geschäftsprozessmodellierung – in prägnanter Form dargestellt.
Anhand von anschaulichen Beispielen, Tabellen, Grafiken und zahlreichen Wiederholungsfragen können Sie sich das erforderliche Prüfungswissen systematisch und in einem überschaubaren Zeitraum aneignen. Ergänzt wird dieses Arbeitsbuch durch gezielte Prüfungshinweise und -tipps.
Am Buchende finden Sie ein Glossar mit wichtigen Begriffen.
espresso-Wissenscheck | Der Link bzw. QR-Code führt zu einem eLearning-Kurs. Im Rahmen dessen kann das Gelernte auf die Probe gestellt werden.
Zu diesem Buch gibt es einen ergänzenden eLearning-Kurs aus 62 Fragen.
Mithilfe des Kurses können Sie online überprüfen, inwieweit Sie die Themen des Buches verinnerlicht haben. Gleichzeitig festigt die Wiederholung in Quiz-Form den Lernstoff.
Der eLearning-Kurs kann Ihnen dabei helfen, sich gezielt auf Prüfungssituationen vorzubereiten.
Der eLearning-Kurs ist eng mit vorliegendem Buch verknüpft. Sie finden im Folgenden zu den wichtigen Kapiteln QR-Codes, die Sie direkt zum dazugehörigen Fragenkomplex bringen. Andersherum erhalten Sie innerhalb des eLearning-Kurses am Ende eines Fragendurchlaufs neben der Auswertung der Lernstandskontrolle auch konkrete Hinweise, wo Sie das Thema bei Bedarf genauer nachlesen bzw. vertiefen können. Diese enge Verzahnung von Buch und eLearning-Kurs soll Ihnen dabei helfen, unkompliziert zwischen den Medien zu wechseln, und unterstützt so einen gezielten Lernfortschritt.
espresso-Warm-up | Dieser Text führt in das Kapitelthema ein und erklärt grundsätzliche Zusammenhänge. Dies schafft ein tieferes Verständnis der folgenden Kapitel.
espresso-Keywords | Diese Liste von Worten verschafft einen Überblick über die relevanten Schlagwörter des Kapitels. Diese Begriffe sollten nach dem Lesen verstanden sein.
espresso-Verständnis | Diese Inhalte verschaffen schnell und einfach ein Aha-Erlebnis. Sie helfen dabei, das Wissen zu verinnerlichen.
espresso-Wissen | Hierbei handelt es sich um Inhalte, ohne die ein Verständnis des Themas nicht möglich ist. Kurzum: Sie sind essenziell.
espresso-Wissenscheck | https://narr.kwaest.io/s/1198
espresso-Keywords | Wirtschaftsinformatik, Informatik, BWL, IT-Systeme, Informationssysteme, Informationstechnologie, IT-Strategie, Business Intelligence, Geschäftsprozessmodellierung, IT-Projektmanagement
espresso-Warm-up
Was erwartet mich in diesem Kapitel?
Dieses Kapitel bietet eine Übersicht der typischen Arbeitsgebiete und Themen der Wirtschaftsinformatik und erläutert dabei seine zentralen Begriffe, Ansätze und Methodiken.
Wofür benötige ich dieses Wissen?
Um die Problemstellungen, Ziele, Beiträge und Methoden der Wirtschaftsinformatik besser verstehen und anwenden zu können.
Welchen Prüfungstipp kann ich aus diesem Abschnitt ziehen?
Typische Prüfungsfragen zielen auf die Aufgabenfelder und die zentralen Begriffe der Wirtschaftsinformatik, insbesondere im Vergleich zur Informatik und zur BWL.
Die WirtschaftsinformatikWirtschaftsinformatik hat sich seit geraumer Zeit als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etabliert. Ihre primären Ziele sind der Entwurf, die Implementierung und der Betrieb von Informationssystemen in Unternehmen und Organisationen unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Randbedingungen. Dies führt konsequenterweise zu einem Informationsmanagement, das auch die Verwaltung von Informationen und Wissen auf allen Unternehmensebenen umfasst und sich mit einer Vielzahl von Fragestellungen zum Management der zugrundeliegenden Prozesse, Ressourcen und Kosten auseinandersetzen muss.
espresso-Verständnis | Die Wirtschaftsinformatik (WI) ist als ein interdisziplinäres Wissensgebiet angelegt, bei dem die Betriebswirtschaftslehre (BWL) und die Informatik, neben weiteren Wissenschaften, die wesentlichen Begriffe, Ansätze und Methodiken beitragen.
Wirtschaftsinformatik als Kombination von Ansätzen der BWL und der Informatik
In Abbildung 1 wird dieser Sachverhalt visualisiert, indem die Wirtschaftsinformatik als Schnittmenge der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik dargestellt wird. Aus didaktischen Gründen werden die Beiträge weiterer wissenschaftlichen Disziplinen, wie z. B. Mathematik, Volkswirtschaftslehre, Jura, nicht berücksichtigt, um so die Gesamtaussage bewusst einprägsam, klar und einfach halten zu können.
Die wesentlichen Gründe für die deutlich ansteigende Bedeutung der Wirtschaftsinformatik liegen darin begründet, dass
die Geschäftsstrategie und die IT-Strategie besser aufeinander abgestimmt sein müssen, um einen deutlichen Wettbewerbsvorteil zu liefern,
die Abbildung der Geschäftsabläufe auf die betrieblichen Informationssysteme ein tiefgehendes betriebswirtschaftliches und informationstechnisches Verständnis (für beide Aspekte) voraussetzt,
der Faktor Information für Unternehmen immer wichtiger und somit geschäftskritischer wird, sowohl was den Umfang, die Komplexität als auch die Geschwindigkeit betrifft, mit der neues Wissen erzeugt wird,
der Betrieb der betrieblichen IT-Infrastruktur und der Informationssysteme klare Vorgaben für die eingesetzten Prozesse und Ressourcen sowie die Kostenkontrolle benötigt.
Unternehmen lassen sich also heutzutage nur noch durch betriebliche Informationssysteme steuern und führen, wobei diese keinen Selbstzweck darstellen, sondern sie müssen ihren Beitrag zur Wertschöpfung und zur Differenzierung vom Wettbewerb täglich leisten.1
espresso-Verständnis | Die zunehmende Komplexität und die Bedeutung betrieblicher Informationssysteme2 führen dazu, dass sie im Unternehmen als geschäftskritisch, wichtig für die Wertschöpfung und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit angesehen werden.
Daraus entwickelt sich auch die Notwendigkeit eines Informationsmanagements3, das neben dem Management der IT-Infrastruktur und der betrieblichen Informationssysteme, auch allgemein das der Informationen und damit der Informationswirtschaft umfasst.
Diese wachsende Bedeutung des Informationsmanagements spiegelt sich auch in der Geschäftsführung oder im Vorstand vieler Firmen wider, wo der Posten des Chief Information Officers (CIO)4 geschaffen wurde, um die strategische und operative Verantwortung zu übernehmen.
Während in der Vergangenheit diese Stelle vor allem technologisch und kostenorientiert geprägt war, so ist der CIO der neuen Generation vorwiegend ein Generalist, der kunden- und serviceorientiert denkt und den Wertbeitrag der Informationstechnologie (IT) zur gesamten Wertschöpfung und zur Geschäftsstrategie sieht. Hierin zeigt sich ein verändertes Selbstverständnis der betrieblichen IT, das auch wesentlich durch die Wirtschaftsinformatik beeinflusst und geformt wurde.
espresso-Wissen | Der Chief Information Officer (CIO) verantwortet die IT-Strategie des Unternehmens und dessen operative Umsetzung, d. h. das Informationsmanagement im Tagesgeschäft.
Diese zweifache Verantwortung des CIOs, nämlich für die technologischen und für betriebswirtschaftliche Belange des Informationsmanagements, spiegelt sich auch in den vielen Arbeitsfeldern der Wirtschaftsinformatik wider. Typische Betätigungsfelder befinden sich an den Schnittstellen zwischen den einzelnen Fachabteilungen der Unternehmensbereiche (z. B. Controlling, Logistik, Vertrieb, Produktion) und der IT-Abteilung, wo entsprechende Informationssysteme eingesetzt werden und Kenntnisse in beiden Bereichen zur Problemlösung erforderlich sind. Hier werden also die besonderen interdisziplinären Kompetenzen der Wirtschaftsinformatik in erhöhtem Maß gefordert, denn in den genannten Bereichen müssen die Geschäfts- und die IT-Strategie aufeinander abgestimmt und umgesetzt werden. Insbesondere die Abbildung von Geschäftsabläufen auf die betrieblichen Informationssysteme steht hier im Vordergrund.
Betätigungsfelder von Wirtschaftsinformatikern
Die Tatsache, dass Wirtschaftsinformatiker insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Fachabteilungen, wie z. B. Controlling, Produktion, Logistik, und der IT-Abteilung arbeiten, wird in Abbildung 2 besonders betont. Hier können sie ihre Kompetenzen und Fähigkeiten in den Bereichen BWL und Informatik in besonderem Maße nutzen.
Allgemein ist zu sagen, dass alle Tätigkeiten die zum Entwurf, zur Implementierung oder zum Betrieb betrieblicher Informationssysteme gehören, z. B. die Beratung oder Schulung der Anwender, die Erfassung der fachlichen Anforderungen, die Modellierung der IT-Systeme oder die effiziente Integration von Anwendungen in den betrieblichen Geschäftsablauf, typische Bestandteile des Aufgabengebiets der Wirtschaftsinformatik sind. Hinzu kommen alle Aktivitäten, die mit dem Management der Informationssysteme sowie den entsprechenden Prozessen und Ressourcen, wie z. B. dem IT-Governance, der IT-Strategie oder dem Controlling, betraut sind.
Aus diesem Grund ist ein tiefergehendes Verständnis für die betrieblichen Abläufe und die Implementierung in Form einer maschinellen Informationsverarbeitung notwendig. Die Besonderheit der Wirtschaftsinformatik besteht also in einem ganzheitlichen Ansatz, d. h. der Berücksichtigung der technologischen und der betriebswirtschaftlichen Randbedingungen beim Entwurf, der Implementierung und dem Einsatz von IT-Systemen.
espresso-Verständnis | Die Stärke von Wirtschaftsinformatikern ist der ganzheitliche, integrierte Problemlösungsansatz, der sowohl die betriebswirtschaftlichen als auch die informationstechnischen Perspektiven berücksichtigt. Aus diesem Grund finden sich Absolventen der Wirtschaftsinformatik in der Regel auf beiden Seiten der Schnittstellen wieder, d. h. sowohl bei den jeweiligen Fachabteilungen als auch bei der IT-Abteilung.
Abstrakt formuliert geht es darum, die Bedürfnisse eines Unternehmens nach Informationen zu unterstützen, indem IT-basierte Anwendungen die verschiedenen Geschäftsabläufe entlang der betrieblichen Wertschöpfungskette5 begleiten und
die gewünschten Daten und Informationen
zur richtigen Zeit,
am richtigen Ort,
in der richtigen Menge und
in der erforderlichen Qualität
bereitstellen (informationslogistische Prinzipien).
Dieser sehr allgemeine Anspruch wird in der Praxis auf eine Vielzahl von Problemstellungen abgebildet, indem es im Grunde immer darum geht, den Informationsbedürfnissen des Unternehmens oder der Nutzer mit leistungsfähigen, kostengünstigen Informationssystemen, Ressourcen und Prozessen zu entsprechen.
Beispiele für solche Informationssysteme sind:
Entscheidungsunterstützungssysteme (Decision Support Systems), die die Leitungs- und Führungsebenen mit den notwendigen Fakten versorgen, um Entscheidungen treffen zu können
Berichtssysteme (Reporting Systems), die über den aktuellen Stand der Produktion, des Vertriebs oder der finanziellen Situation Auskunft erteilen
Kundenmanagementsysteme(Customer Relationship Management), die genaue Informationen über die jeweiligen Kunden verwalten, wie z. B. die Ansprechpartner, die nachgefragten Produkte oder Dienstleistungen und die erzielten Umsätze.
Die Aufgabenbereiche von Wirtschaftsinformatikern sind entsprechend den Einsatzfeldern und gemäß den Branchen sehr vielfältig. Typische Aufgabenstellungen von Wirtschaftsinformatikern sind zum Beispiel
die Entwicklung einer IT-Strategie für das Unternehmen
die Einführung eines neuen betrieblichen Informationssystems
die Verbesserung existierender Geschäftsabläufe und -prozesse und der damit verbundenen Wertschöpfungsketten
das Management von IT-Projekten
In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen, oben genannten Punkte kurz skizziert und beispielhaft erörtert, um so einen besseren Einblick in die spezifischen Herausforderungen der praktischen Wirtschaftsinformatik zu ermöglichen.
espresso-Verständnis | Die IT-Strategie lässt sich in der Regel direkt oder indirekt aus der Unternehmensstrategie herleiten.
Die Unternehmensstrategie definiert eine Vielzahl von Zielen, Vorgaben und Richtlinien, die auch für die IT-Strategie verbindlich sind und entsprechend umgesetzt werden müssen. Es gilt in der Regel dabei das Primat der Unternehmensstrategie, das die IT-Strategie dominiert. Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass normalerweise ein Ermessensspielraum für die betroffenen IT-Abteilungen besteht, wie die entsprechenden Vorgaben umzusetzen sind.
Falls zum Beispiel die Sicherheit der Kundendaten, aufgrund von Regularien in der Finanzbranche, eine hohe Priorität innerhalb der Unternehmensstrategie genießt, so lässt sich dies als IT-Sicherheit oder Datensicherheit im Rahmen der IT-Strategie als Ziel verankern. Die Notwendigkeit der Einhaltung von gesetzlichen Standards oder firmeninternen Regelungen zur Auftragsvergabe bzw. Auftragsannahme, Compliance-Regelungen, führt ebenfalls zu entsprechenden Anforderungen an die IT-Strategie, da diese in der Regel von betrieblichen Informationssystemen dokumentiert und überwacht werden müssen.
Die operative Umsetzung kann dann intern, durch einen externen Dienstleistern oder durch die Nutzung von besonders gesicherten IT-Diensten erfolgen.
Häufig führt erst die Kombination von mehreren Randbedingungen zu einer merklichen Einschränkung des Handlungsspielraums und somit in eine bestimmte Entscheidungsrichtung. Kommen in dem obigen Beispiel noch die Anforderungen hinzu, dass kein weiteres Personal hierfür eingestellt werden darf und die Kostenvorgaben unter dem Branchendurchschnitt liegen müssen, dann dürften diese Vorgaben beinahe zwangsläufig auf eine externe Lösung hinauslaufen, z. B. der Ausgliederung, dem Einsatz des Dienstleisters oder eines externen IT-Dienstes. Die Entscheidung, ob und welche Produkte und Dienstleistungen von anderen Firmen bezogen werden, wird als Sourcing bezeichnet. Typische Fragestellungen in diesem Kontext sind herbei die vollständige bzw. teilweise Auslagerung der IT-Abteilungen, das Outsourcing, oder die Verlagerung von Dienstleistungen in entfernte Länder, Offshoring genannt.
espresso-Verständnis | Die Einführung einer betrieblichen Standardsoftware, wie z. B. einer Enterprise Resource Planning (ERP)-Software, die alle relevanten Unternehmensfunktionen abdeckt, ist ein typisches Beispiel für betriebliche Informationssysteme, denn sie legt die technologische Basis für alle weiteren IT-Systeme.
Eine betrieblichen Standardsoftware (z. B. Enterprise Resource Planning) zeichnet sich dadurch aus, dass sie normalerweise alle relevanten Geschäftsabläufe des Unternehmens abbildet und implementiert. Insbesondere für größere Unternehmen ergibt sich hieraus eine erhebliche Komplexität, die nur schwierig zu bewältigen ist.
Die Herausforderung bei der Einführung betrieblicher Standardsoftware besteht häufig in der genauen Erfassung der fachlichen und inhaltlichen Anforderungen, der frühzeitigen Einbindung der Benutzer sowie der Durchführung des IT-Projektmanagements innerhalb der vorgegebenen Ressourcen (Zeit, Budget, Personal). Abstrakt formuliert werden die Anforderungen auf ein formales Modell (z. B. die Unified Modeling Language (UML)) übertragen, das dann in der Regel wiederum schrittweise in ein operatives Informationssystem überführt und implementiert werden muss. Hierbei erfolgt in der Regel eine kundenspezifische Anpassung der Standardsoftware an die individuellen Anforderungen, das Customizing. Das Customizing geht normalerweise über die einfache Konfiguration hinaus und umfasst insbesondere die Entwicklung (umfangreicher) kundenspezifischer Software, Custom Code.
espresso-Verständnis | Die Analyse bestehender Geschäftsprozesse sowie der damit verbundenen Wertschöpfungsketten im Unternehmen ist ein typisches Beispiel für die Verknüpfung betriebswirtswirtschaftlicher und technologischer Aspekte und ist somit auch ein beliebtes Einsatzfeld der Wirtschaftsinformatik in den letzten Jahren gewesen.
Um ein Informationssystem auf ein Unternehmen anzupassen, wird zuerst der aktuelle Geschäftsablauf erfasst und analysiert. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive muss dabei die Notwendigkeit jedes einzelnen Prozessschritts hinterfragt und die organisatorische Einordnung in die Ablauforganisation untersucht werden. Die Dauer der einzelnen Prozessschritte wird gemessen und die entstandenen Kosten werden jeweils geschätzt. Die Methoden des Business Process Modeling (BPM) oder Business Process Reengineering (BPR) ermöglichen hier ein systematisches und strukturiertes Vorgehen.1
Aus technologischer Perspektive wird untersucht, welche Prozessschritte durch eine maschinelle Informationsverarbeitung automatisiert, beschleunigt oder kostengünstiger gestaltet werden können. Hierzu ist es erforderlich zu wissen, welche Arbeitsschritte, zu welchen Kosten, prinzipiell durch Informationssysteme übernommen werden können und was die entsprechenden technologischen Voraussetzungen dafür sind.
Ein formloser, handschriftlich geschriebener Brief an ein Unternehmen muss zum Beispiel zuerst eingescannt und eventuell über ein optisches Zeichenerkennungsprogramm manuell nachbearbeitet werden, bevor er vollständig in ein elektronisches Dokument überführt werden kann, um anschließend automatisch weiterbearbeitet werden zu können. Ein solcher Medienbruch2 sollte normalerweise vermieden werden, da er zeitlich und finanziell aufwändig ist. Aus diesem Grund sollten möglichst nur homogene Medien und Technologien verwendet werden. Als Alternative hierzu würde sich die Nutzung von vordefinierten Web-Formularen anbieten, denn diese können automatisch sehr schnell erfasst, bearbeitet und gespeichert werden, insbesondere zu einem Bruchteil der Kosten für die Bearbeitung des Briefes, da die aufwändige manuelle Bearbeitung entfällt.