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Essay aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Klio, die Muse der Geschichtsschreibung, und Kalliope, ihre Schwester und Muse der Philosophie und der Wissenschaften, haben sich in den letzten Jahren zunehmend voneinander distanziert. Während sich Klio immer weiter von dem Anspruch der Objektivität und Wahrheit in ihren Aussagen und Erkenntnissen entfernt hat, so entstand Skepsis und Unmut über die metatheoretische Reflexion der historischen Disziplinen sowie ihrer Selbst- und Fremddarstellungen. Welchen Beitrag zur metatheoretischen Reflexion der modernen und bereits lange institutionalisierten Geschichtswissenschaften kann die Wissenschaftsphilosophie heute noch leisten? Ein erneuter Dialog zwischen beiden Schwestern mit dem Ziel der Klarheit und des Konsenses sollte angestrebt werden. So kann die Wissenschaftsphilosophie zum Beispiel einen Entscheidungsbaum für die methodologische Orientierung und Reflexion in der desorientierten metatheoretischen Reflexion der Geschichts- und Sozialwissenschaft liefern. Oliver R. Scholz hat dieses Vorhaben in seinem 2018 verfassten Aufsatz „Klio am Scheideweg – Ein Entscheidungsbaum für Historiker“ umgesetzt. Die drei zentralen Leitfragen dieses Entscheidungsbaumes, gewissermaßen die Weggabelungen, werden dabei wie folgt definiert: 1. Ist Geschichtsforschung wissenschaftlich? 2. Wenn ja, sollen die beschriebenen Geschehnisse mit wissenschaftlichen Erklärungen verständlich gemacht werden? 3. Greifen diese Erklärungen auf Gesetze zurück?
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