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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Department für Medien und Kommunikation), Veranstaltung: Medienkompetenz, Sprache: Deutsch, Abstract: „Wissen ist Macht", das schrieb der Philosoph Francis Bacon in seinem Werk „Novum Organum" bereits im 17. Jahrhundert. Im heutigen Informationszeitalter bekommt der jahrhundertealte Ausspruch eine völlig neue Bedeutung. Jeder Mensch hinterlässt in der Online-Welt eine Art digitalen Fußabdruck und viele große Konzerne wie Google oder Facebook, aber auch verschiedene Regierungen und Geheimdienste, versuchen diesen bestmöglich nachzuvollziehen. Das Motto der Datensammler ist dabei, je mehr Wissen man über Personen sammeln kann, desto besser. Gleichzeitig bietet das Internet eine einzigartige Sammlung von Wissen, eine unsortierte Fülle an Informationen und Daten. Wissen, das früher in Enzyklopädien gesammelt wurde, findet sich mittlerweile auf unzähligen spezialisierten Webseiten. Einzelne Projekte wie Wikipedia übertreffen jede analoge Version eines Lexikons und vereinen eine riesige Wissensmenge auf einer Seite. Die schiere Menge an Wissen, die durch das Internet verfügbar ist, sprengt jeden Rahmen. Nur durch Filter- und Auswahlhilfen wie Google kann man als User den Informations- und Wissensdschungel überhaupt überblicken und sich darin fortbewegen. Wissen ist online in vielfältigen Formen und in unendlich scheinender Menge verfügbar. Diese Arbeit nimmt sich des Themas an und beschäftigt sich mit dem Begriff Wissen und Wissenstransfer im Internet. Zunächst wird der Begriff geklärt, welche Eigenschaften er hat und welche Arten von Wissen es gibt. Danach wird Wissenstransfer im Internet allgemein untersucht. Zu der Thematik Wissen gehört in diesem Zusammenhang auch die Wissensverarbeitung und das Wissensmanagement, welche ebenfalls behandelt werden. Ein besonderer Augenmerk dieser Arbeit liegt auf der Wissensform „Wiki", welche allgemein definiert und beschrieben wird. Wichtig ist hierbei, wie der Wissenstransfer in Wikis abläuft. Mithilfe der vorher beschriebenen Modelle und Theorien wird ein ausgewähltes Wiki, das Sachsen-Anhalt-Wiki, auf die obigen Punkte hin untersucht. Bei der Analyse des Portals werden unter anderem die Wiki-Prinzipien und der Wissenstransfer unter die Lupe genommen.
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Gliederung
1. Einleitung
2. Wissen
2.1 Definitionen
2.2 Wissensarten und -eigenschaften
2.3 Wissenstransfer
2.4 Wissensverarbeitung
2.5 Wissensmanagement
3. Formen der Wissensvermittlung
3.1 Blogs
3.2 Wikis
3.2.1 Wiki-Prinzipien
3.2.2 Wissenstransfer mit Wikis
4. Anwendung
4.1 Sachsen-Anhalt-Wiki
4.2 Untersuchung Wiki-Prinzipien
4.3 Untersuchung Wissenstransfer
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
7. Abbildungsverzeichnis
Zunächst muss der zentrale Begriff der Arbeit „Wissen" definiert werden. Der Terminus ist facettenreich und vielfältig, daher nähert sich diese Arbeit dem Begriff mithilfe verschiedener Definitionen an. Das Wort selbst stammt vom althochdeutschen Wort „wizzan", was so viel bedeutet wie „ich habe gesehen, ich weiß" (vgl. Walde 1938, S. 784).
Eine der ersten Begriffsbestimmungen von Wissen stammt vom griechischen Philosophen Platon, der es als „wahre, gerechtfertigte Meinung" (Platon 1587, S. 202f) angesehen hat. Eine Meinung alleine ist demnach noch kein Wissen, sie muss auch richtig sein. Zudem muss die Meinung gerechtfertigt sein, eine wahre Meinung basiert auf Fakten (vgl. ebd).
Nach Hubig ist Wissen eine „identifizierte, klassifizierte und als gültig anerkannte Information" (Hubig 1997 S. 173). Wissen ist demnach eine Information einer höheren Reflexivitätsstufe. Ist eine der genannten Bedingungen nicht gegeben, wird aus einer Information kein Wissen.
Bei Kraaks Definition ist Wissen „das Resultat verarbeiteter Informationen" (Kraak 1991, S. 12 ). Erst durch die Interpretation einer Person entsteht demnach Wissen. Die Verarbeitung ist dabei von den Kenntnissen, Meinungen, Auffassungen, Bewertungen und Zielen eines Individuums abhängig (vgl. Kraak S. 12).
Probst vertritt eine andere Beschreibung des Begriffs, bei ihm ist Wissen die „Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, welche Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen" (Probst/Raub/Romhardt 1997, S. 46). Wissen stützt sich dabei auf Daten und Informationen und ist an Personen gebunden (vgl. Probst/Raub/Romhardt 1997, S. 46).
Nach Freud ist Wissen „die Kombination von Daten und Informationen unter Einbeziehung von Expertenmeinungen, Fähigkeiten und Erfahrungen, mit dem Ergebnis einer verbesserten Entscheidungsfindung" (Freud 2011). Wissen kann explizit oder implizit, persönlich oder kollektiv sein. Zudem ist Wissen kontextabhängig, es steht nicht alleine und muss in Zusammenhängen gesehen werde (vgl. Freud 2011).