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Wolfgang "Wolli" Köhler (1932–2017), gelernter Autoschlosser, jobbte als Kohlenhauer, im Zirkus und auf dem Rummelplatz. Mit dem Hamburger Dom kam er 1959 nach St. Pauli, wo er vom Portier und Rotlichtkellner zum Puffboss aufstieg und zu einer Kiezgröße wurde. Der Schriftsteller Hubert Fichte hat Wolfgang Köhler in den späten 60er und Mitte der 70er Jahre dreimal interviewt und ihn als "Wolli Indienfahrer" zu einer literarischen Figur gemacht. Diese endet 1982 mit der Auswanderung Wollis und seiner Frau Linda nach Costa Rica. 22 Jahre später begibt sich Klaus Sander auf die Spurensuche nach Wolli, um zu erfahren, wie es seinerzeit weiterging und was ihn heute umtreibt. Er findet ihn in Hamburg-Iserbrook – zurückgezogen, seit Jahren kaum noch die Wohnung verlassend. Das Abenteuer Costa Rica endete im Gefängnis und im finanziellen Fiasko. Hatte er St. Pauli einst als wohlhabender Mann auf Nimmerwiedersehen verlassen, so stand er nun, Jahre später, gealtert und nahezu mittellos, wieder auf der Großen Freiheit. Im Gespräch blickt Wolli kompromisslos, aber voller Witz und Selbstironie zurück auf sein Leben: die Wanderjahre im Zirkus und auf dem Rummelplatz, seine großen und kleinen Reisen, die tiefgreifenden Erfahrungen im Gefängnis in Costa Rica und seine späten Jahre auf dem Kiez. Die Wandlung vom Partykönig und Weltenbummler zu einer Art Eremit – von "Wolli Indienfahrer" zu "Wolli Iserbrook".
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