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Finde zurück zu gesunder Haut Leidest du unter Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne oder anderen Hautkrankheiten und hast bisher erfolglos versucht, die Symptome mit Cremes zu bekämpfen? Dann ist dieses Buch für dich! Auch Lydia litt jahrelang unter ihrer Neurodermitis, bis sie anfing, selbst Verantwortung zu übernehmen. Sie begann, auf die Signale ihres Körpers zu hören, und erkannte, worin das Geheimnis der Hautgesundheit liegt. Als erfolgreiche Coachin zeigt sie dir, wie du lernst, die ganzheitlichen Zusammenhänge zwischen Emotionen, Körper und Krankheit zu verstehen, um so deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei erklärt sie, wie wichtig Ernährung, Hautpflege, Stressbewältigung, aber auch Selbstliebe, Abgrenzung und Achtsamkeit sind. So kann sich deine sensible Haut beruhigen und heilen, und du gelangst zu einem völlig neuen Lebensgefühl. Denn du darfst gesund sein!
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Seitenzahl: 334
Veröffentlichungsjahr: 2021
Lydia Zauberhaut
ZauberhautDu darfst gesund sein
Lydia Zauberhaut
ZauberhautDu darfst gesund sein
Verstehe die Botschaften deiner Haut und aktiviere deine Selbstheilungskräfte
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de/ abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Wichtiger HinweisDie Arbeit der Autorin dient der Aktivierung der Selbstheilungskräfte und ersetzt weder Diagnose noch Behandlung durch Ärzte, Heilpraktiker oder Therapeuten. Bei akuten Problemen suche dir bitte Hilfe von Spezialisten. Es wird keine Diagnose noch Heilversprechen laut Heilmittelwerbegesetz § 3 abgegeben. Die Tätigkeit der Autorin geschieht hauptsächlich auf der geistigen, energetischen Ebene.
Originalausgabe
3. Auflage 2024
© 2021 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
D-80799 München
Tel.: 089 651285-0
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.
Redaktion: Ralf Lay
Umschlaggestaltung: Manuela Amode
Umschlagfoto: ©Jennifer Thomas
Satz: Müjde Puzziferri, MP Medien, München
Druck: CPI books GmbH, Leck
eBook by tool-e-byte
ISBN Print 978-3-7474-0320-4
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-698-7
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-697-0
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
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INHALT
Einleitung: Gestern und heute
Die Balance von Körper, Geist und Seele
Die Zauberhaut Leitsätze
Der Körper und seine Botschaften
Emotionen – Energie in Bewegung
Psychosomatik und Krankheitsgewinn
Deine wundersame Haut – Symptome und ihre Bedeutung
Der Darm – dein zweites Gehirn
Ernährung – mehr als Lebensmittel
Detox – entgifte dein Leben
Allergien als Symbol
Hormone und Pille
Der Geist und seine verschiedenen Ebenen
Bewusstsein – bewusstes Sein
Dein Unterbewusstsein – die Abkürzung
Der Umgang mit Stress
Alltagstipps für mehr Entspannung
Die Vielfalt der Seele
Die zauberhafte Seele
Das Wunder der Meditation
Dünnhäutig sein – Hochsensibilität
Das zyklische Leben der Seele – finde deinen Rhythmus
Chakren – die Organe der Seele
Zum Schluss: Du darfst gesund sein
Anhang
Zauberhaut
Übungsverzeichnis
Überblick: Psychosomatische Bedeutungen von Symptomen
Überblick über die Chakren
Danke
Ich atme tief durch die Nase ein. Augen zu und rein da. Ich steige in die Bahn. Mit dem Betreten des Waggons kommt mir verbrauchte und stickige Luft entgegen. Es riecht nach vielen unterschiedlichen Menschen, Arbeit und Sorgen.
Ich mache die Musik in meinen Kopfhörern lauter. Meine Hände ziehen sich jeweils noch mal die langen Ärmel bis über die Finger. Ich vergrabe mein Gesicht hinter meinem Schal. Ich fange an zu schwitzen, aber es muss sein! Anders geht es jetzt nicht. Vorsichtig, wie ein Schatten, gleite ich schnell vorbei an den Passanten zu einem leeren Platz am Fenster. Das Fenster ist leicht beschlagen. Tropfen laufen langsam die Scheibe hinunter. Ich finde sie hübsch. Draußen ist es neblig. Also schließe ich die Augen. Obwohl ich meine Sinne, so gut es geht, von außen abschotte, spüre ich es. Die Frau gegenüber schaut mich immer wieder an. Wohin soll sie auch sonst schauen? Sie hat nichts zu lesen dabei, kein Handy zur Hand. Der Nebel außerhalb der Bahn ist nicht allzu interessant. Also bin ich genau in ihrem Blickfeld.
»Bitte schau weg, bitte schau weg!«, versuche ich mittels Gedankenübertragung auf sie einzuwirken. Aber immer wieder schaut sie mich an. Ich nehme es wahr, ohne meine Augen zu öffnen. Der Blick brennt mir regelrecht im Gesicht.
Ich versuche, noch weiter in meinen Schal hineinzusinken und ein paar Haarsträhnen in mein Gesicht fallen zu lassen. Es ist so heiß in der Bahn und vor allem in meinem Anorak.
Hinter meinem Schal fängt meine Haut an zu jucken. Ich atme wieder tief durch.
»Du hast es gleich geschafft, nur noch zwei Stationen!«, motiviere ich mich selbst innerlich.
Die Frau kramt in ihrer Tasche.
Vielleicht hat sie das Interesse an mir verloren!
Ich entspanne mich etwas und schiele heimlich zu ihr rüber.
Sie holt ein Notizbuch heraus und fängt an, etwas hineinzuschreiben. Vielleicht schreibt sie Gedichte? Mit einer schnellen Bewegung reißt sie die Seite aus ihrem Buch und faltet sie sorgsam. Vielleicht einen Brief?
Ich höre die Bahndurchsage dumpf durch meine Musik hindurch: »Endstation. Bitte alle aussteigen!«
Endlich da! Die Bahn bremst ab. Die Frau steht auf. Sie will zur Tür gehen, doch sie zögert und dreht sich noch einmal um. Sie sucht ganz klar den Blickkontakt zu mir. Ich kann nicht anders, als ihn zu erwidern. Sie reicht mir den Zettel und schaut mich mit einem bemitleidenswerten Lächeln an. Dann geht sie ihrer Wege und verschwindet über den Bahnsteig.
Ich schlucke aufkommende Traurigkeit runter. Mein Magen scheint sich zu drehen. Mit dem Zettel in der Hand gehe ich ebenfalls über den Bahnsteig. Mein Körper bewegt sich automatisch zur Bushaltestelle. In Gedanken bin ich dabei, mir gut zuzureden.
Mir steigen Tränen in die Augen. Ich will nicht weinen. Nicht hier. Niemand soll mich sehen!
Ich kann erahnen, um was es auf dem Zettel geht, und das macht mich tieftraurig.
Die letzten paar Stationen mit dem Bus bis nach Hause schaffe ich es, meine Tränen zurückzuhalten. Als ich zu Hause ankomme, renne ich die Treppen in mein Zimmer hinauf, ohne »Hallo!« zu sagen.
Niemand soll meine Tränen sehen. Ich will Mama und Papa nicht auch noch traurig machen.
Im Schutz meines Zimmers werfe ich Rucksack, Schal und Jacke von mir. Schweiß und Nässe haben sich unter meiner Kleidung gesammelt. Meine Haut juckt am ganzen Körper. Alle Spiegel im Zimmer sind abgehangen. Die Jalousien unten. Nur so halte ich es aus. Ich setze mich auf den Boden und lehne mich an die kalte Heizung. Sie kühlt mich und meine Haut etwas ab. Ich halte immer noch den Zettel in meiner Hand und klappe ihn nun vorsichtig auf:
»Aloe vera soll helfen!«
Vier Wörter. Für jeden Außenstehenden ohne Sinn. Für mich hatten sie allerdings eine tiefe Bedeutung. Die Frau hatte mich gesehen. Hatte gesehen, was ich vor der Welt verstecken wollte. Eine fremde Frau, die mir vielleicht nur helfen wollte, zeigte mir, dass ich ein Problem habe. Ein Problem, das auch hinter dem größten Schal nicht mehr zu verbergen war.
Keine Sorge. Es geht mir in diesem Buch nicht darum, von vergangenen traumatischen Erlebnissen zu erzählen. Denn das wäre tatsächlich auch für mich sehr kontraproduktiv. Mit diesem Buch werde ich nicht meine schlimmsten Zeiten wiederaufleben lassen und mich in Selbstmitleid baden. Ich will dich vielmehr an meinem Heilungsweg teilhaben lassen.
Bevor es losgeht, will ich dir sagen, dass ich keine Ärztin bin und auch keinen wissenschaftlichen Background habe. All das, was ich hier mit dir teile, sind meine Erfahrungen, die mir buchstäblich unter die Haut gegangen sind. Nimm dir die Inspirationen und Tipps aus diesem Buch mit, die dich gerade am meisten ansprechen. Achtung! Spoiler-Alarm: Aloe vera hat für mich leider keine große Wende im Leben gebracht.
Beim Cover dieses Buches könnte man meinen, dass ich schon immer mit strahlender Haut durch die Welt gehüpft bin. Strahlend war sie definitiv. Allerdings eher strahlend rot.
Auf einer Party wurde ich einmal charmant gefragt, ob das »Brandnarben in meinem Gesicht und auf dem Hals« seien. Es wurde auch mal »i« gesagt, als ich aus Versehen meine Hände entblößte, die ich sonst immer gut versteckt im Ärmel gesichert hatte. Es gab eben diese Zeit in meinem Leben, in der ich mir auch nicht vorstellen konnte, wie sich gesunde Haut anfühlt. Aber heute weiß ich: Veränderung ist möglich, und alles ist Veränderung.
Ich bin heute 30 Jahre alt und lebte von Geburt an die meiste Zeit meines Lebens in einem vermeintlich unberechenbaren Körper. Das größte Problem hatte ich mit meiner Haut. Sie war rissig, entzündet, angeschwollen, nässend, juckend, schmerzhaft, trocken und rot.
Meine Haut bekam viele Namen. Ärzte nannten sie »Neurodermitis«, »unreine Haut«, »Akne«, »Gürtelrose«, »trockene Haut«, »atopische Dermatitis« und, und, und. Schon kurz nach der Geburt fing alles an. Zusätzlich zur entzündeten Haut mit teilweise unerträglichem Juckreiz kamen auch noch ein akutes Nierenversagen mit zwei Jahren und ein sehr schwaches Immunsystem hinzu.
Im Leben wäre ich oft am liebsten aus meiner Haut gefahren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Warum? Weil ich die Sprache meines Körpers nicht verstand. Mein Körper und ich, wir hatten Kommunikationsprobleme, Verständnisschwierigkeiten. Keine Beziehung kann auf Dauer funktionieren, wenn die Kommunikation nicht passt.
Wenn du dieses Buch hier gerade liest, wirst du wohl den Druck, die Last und das Leid kennen, die ein Hautproblem mit sich bringt. Von daher muss ich dir nicht lange beschreiben, wie es sich anfühlt, in einer sensiblen Haut zu wohnen. Allerdings möchte ich dir deutlich machen, was dir deine Seele durch deine Hautprobleme zu vermitteln versucht.
Ich durfte herausfinden, dass meine Haut über wahre Zauberkräfte verfügt. Sie verfasst geheimnisvolle Botschaften und schickt mir Zeichen, die ich früher nicht verstand. Mit solch rätselhaften Nachrichten arbeitet übrigens jeder Körper auf seine individuelle Weise. Mal »spricht« er über die Haut, dann über den Kopf, ein andermal über den Darm oder den Rücken.
Ich weiß nun, was mein Körper, mein Geist und meine Seele brauchen, um in Leichtigkeit und Fülle zu leben. Ich schätze, du wünschst dir fast nichts sehnlicher als gesunde Haut, oder? Dann lass uns zusammen den Weg gehen. Ich möchte dir mit diesem Buch eine Abkürzung bieten, damit du nicht die gleichen Fehler wie ich machst und schon bald verstehst, was dir deine Seele sagen will.
Die große Wendung in meinem Leben kam im Alter von etwa zwölf Jahren. Es war wie eine kleine Erleuchtung, die ich im Auto meiner Mutter erlebte. Meine Eltern waren nach so vielen schweren Jahren mit zwei kranken Kindern (mein Bruder hatte auch schwierige Neurodermitisphasen) mit ihrem Latein völlig am Ende und an einem Punkt angelangt, an dem sie offen für jegliche alternativen Heilungswege waren. Und wie das Leben so spielt, musste meine Mama sich dazu erst auf mysteriöse Weise auf einer ebenerdigen Straße ihren Knöchel brechen.
Daraufhin begab sie sich in Behandlung einer Kinesiologin und machte das erste Mal die positive Erfahrung, ganzheitlich betrachtet zu werden. Kinesiologie ist eine Körper- und Bewegungstherapie, in der unter anderem Zusammenhänge zwischen Muskulatur und dem Zustand der Psyche und der Organe erkannt und behandelt werden. Da der Knöchel meiner Mutter binnen kürzester Zeit abgeheilt war, sie sich verstanden und gehört fühlte, fasste sie Vertrauen zu jener Therapeutin und erzählte ihr von mir und meinem Leiden. Jene Frau, zu der unsere Familie bis heute einen herzlichen Kontakt pflegt, hatte dann wiederum eine Empfehlung für mich. Also vereinbarte meine Mama für mich einen Coaching-Termin bei der empfohlenen Heilpraktikerin mit psychosomatischem Ansatz. In dieser ersten Sitzung hatte ich dann eine Erkenntnis, die alles für mich verändern sollte und meinen Weg zur gesunden Haut ebnete.
Die Tür zur Praxis schwingt schon auf, bevor ich überhaupt klingle. Die Frau, die mir entgegenkommt, hat einen kurzen grauen Bob-Haarschnitt und begrüßt mich überschwänglich. Wir gehen in einen gemütlich eingerichteten Raum, ich bekomme Tee und darf mich auf ein Kissen am Boden setzen. Es riecht nach … Ja, nach was riecht es denn …? Ich kenne es nicht. Ein bisschen, als wenn jemand Kerzen ausgepustet hätte, nur dass es ein wenig süßlicher ist. Ich suche nach der Quelle des Duftes, währenddessen die Frau noch rumwuselt, und entdecke dünne, längliche Stäbchen, die rauchen. Jetzt fällt es mir ein, es erinnert mich an die verrückte Nachbarin meiner Oma. Ihre Haare waren immer hoch aufgetürmt. Einmal hatte sie einen Knochen im Haar. Meine Cousine hatte mir mal unter der Bettdecke erzählt, dass die Frau eine Hexe sei. Ja, und die roch auch immer so.
In den darauffolgenden anderthalb Stunden schenkt mir die Frau zu meiner Verwunderung extrem viel Aufmerksamkeit. Mir werden gefühlt Hunderte Fragen gestellt, die gar nichts mit meiner Haut zu tun haben.
Nach diesem Termin qualmt mir der Kopf. Oder ist es nur mein Atem, der in der kalten Jahreszeit einen Dunst in die Luft zaubert?
Meine Mama steht schon bereit, und wir fahren zurück nach Hause. Die ganze Fahrt über bin ich in Gedanken versunken. Ich weiß, dass Mama eigentlich alles wissen will. Aber ich muss diese Sitzung erst mal für mich Revue passieren lassen.
Diese Frau stellte mir natürlich nicht nur Fragen. Sie teilte mir auch etwas mit, was ich bei keiner meiner zahlreichen Konsultationen bei Ärzten vorher jemals gehört hatte. Wie konnte das sein? Ich war quasi mein Leben lang wöchentlich bei Spezialisten gewesen. Während meine Klassenkameraden auf dem Spielplatz herumtollten, saß ich ständig in irgendwelchen Wartezimmern. Ich kannte mich in den Spielzeugecken vieler Arztpraxen teilweise so gut aus wie in meinem eigenen Kinderzimmer. Es war schon Normalität für mich, dass die Erwachsenen sich um meine Haut kümmerten. Meine Eltern waren ständig in ganz ernste Gespräche mit noch ernsteren Doktoren, Professoren oder Krankenschwestern vertieft.
Der Besuch heute bei dieser quirligen Frau allerdings war anders. Sie eröffnete mir eine völlig neue und mir bisher unbekannte Welt. Und eine wichtige Erkenntnis ist besonders hängen geblieben.
Das Brummen des Motors verstummt plötzlich. Ich schrecke auf, weil ich nicht mal gemerkt habe, dass wir schon zu Hause sind. Aber ich kann noch nicht aus dem Auto aussteigen, denn ich bin noch nicht fertig damit, über diese Worte nachzudenken. Diese Worte, die in mir Verzweiflung und gleichzeitig Hoffnung auslösen.
Die Frau sagte mir völlig selbstverständlich, so als ob das doch jeder wisse: »Lydia, du bist verantwortlich für deine Gesundheit. Niemand anders! Ganz allein du hast es in der Hand. Und anfangen kannst du schon mal damit, dass du deine Gedanken veränderst. Denn die haben einen Einfluss auf deine Gefühle und letztendlich auch auf deine Haut. Wahrscheinlich glaubst du daran, dass du krank bist. Das nennt man dann ›Glaubenssatz‹. Du glaubst daran. Das darfst du aber verändern. Du erschaffst dir deine eigene Realität!«
Bämm! Meine Welt war auf den Kopf gestellt.
Bis zu diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, dass ich das hilflose Opfer einer chronischen Krankheit bin. Oft genug hatte ich hören müssen, dass ich nie gesund werden könne. Das hat sich eben eingebrannt. Und jetzt soll ich aufhören, daran zu glauben, was mir so viele kluge Menschen erzählt haben?
Komischerweise klingen die Worte dieser Frau für mich sinnvoller als alles, was ich zuvor zu meiner Haut zu hören bekam. Wenn ich ehrlich bin, fühle ich schon immer tief in mir drin, dass das nicht alles gewesen sein kann. Der Mensch schafft es, auf den Mond zu fliegen, aber meine Haut bleibt einfach so, wie sie ist? Da kann man nix ändern? Ergibt das einen Sinn? Aber ich bin ja nur ein Kind! Was soll ich schon wissen?
Meine Mama wartete immer noch still und geduldig auf meine Reaktion, als sie den Motor ausschaltete. Dass ich sie so lange hatte warten lassen, war nicht typisch für mich.
Ich beendete meinen inneren Monolog damit, dass ich wohl aufhören musste, Kind zu sein. Es wurde Zeit, dass ich Verantwortung trüge. Und weil ich meiner Mama keine Sorgen mehr machen wollte, lächelte ich bis über beide Ohren und sagte: »Mama, ich mach das jetzt selber mit meiner Haut! Es wird alles gut!«
Dann stieg ich siegessicher aus dem Auto, denn mir war klar geworden: »Ich darf gesund sein!«
Wenn ich heute daran zurückdenke, weiß ich, dass die Reise zu mir selbst genau an diesem Punkt begann. Ich würde dieses junge Mädchen am liebsten fest in den Arm nehmen, weil ich ja genau weiß, was die Kleine da noch vor sich hatte. Es war echt ein sehr holpriger Weg mit vielen Rückschlägen, bis ich wirklich gesund war.
Stell dir eine Zwiebel vor. Ja, eine Zwiebel. Zwiebeln bestehen aus vielen Schichten. Und diese Schichten habe ich in den darauffolgenden Jahren nach und nach von mir gelöst. Es waren Schichten aus fremdbestimmten Glaubenssätzen, Ängsten und Zweifeln, die teilweise gar nicht meine waren, sondern die ich aus der Familie übernommen hatte. Ich bin durch die Arbeit mit mir nach und nach immer mehr zu meinem eigenen Kern gekommen und habe mich sprichwörtlich ent-wickelt: aus alten Konditionen und Glaubenssätzen herausgewickelt. Zwischendurch habe ich mich auch mal verheddert, und dann dauerte es eine Weile, die Knoten zu lösen. Aber ich blieb immer dran, weil ich mich nie wieder als Opfer der Tatsachen fühlen wollte.
Diesen Weg ging ich natürlich nicht allein. Ich war wirklich gesegnet mit liebevollen Menschen, die mich in dunklen Stunden wortwörtlich »retteten«. Vorneweg meine Familie, die wahrscheinlich oft dachte: »Was macht Lydia da nur wieder!«, aber mir immer sehr vertraute.
Allerdings hätte ich, um schneller an mein Ziel zu kommen, einen Menschen gebraucht, der tatsächlich und wahrhaftig nachfühlen konnte, wie es sich in einer sensiblen Haut anfühlt. Jemanden, der seine Neurodermitis in den Griff bekommen hatte. Heute kenne ich so einige, die es geschafft haben. Aber um dahin zu kommen, musste ich erst mal selbst zu dieser Person werden.
Im Jahr 2018 nahm ich mir dann endlich den Raum, über Themen zu sprechen, die mich berührten, die mir ein Anliegen waren, und veröffentlichte mit der Unterstützung meines Lebenspartners den »Zauberhaut Podcast«. Was wir damit ins Rollen brachten, war uns damals nicht klar. Zauberhaut traf bei den Betroffenen scheinbar genau ins Schwarze, und die Community wächst von Tag zu Tag. Ich konnte endlich Hoffnung verbreiten, Gleichgesinnte finden, und ich bin sehr dankbar für diesen Austausch.
Menschen, die zu mir kommen, haben ihr Vertrauen zum eigenen Körper verloren. Sie fühlen sich oft bestraft vom Leben und haben einfach Angst. Angst vor Lebensmitteln, Angst vor dem nächsten Schub oder dass ihre Haut nie wieder »normal« sein wird. Vor allem ist es mir wichtig, durch »Zauberhaut« die Zusammenhänge zwischen Emotionen und Körper zu zeigen, damit diese Ängste endlich gehen können. Es heißt nicht ohne Grund, dass die Haut der Spiegel der Seele ist. Heute bin ich Coach für Menschen mit sensibler Haut und habe dafür auch ein paar Ausbildungen gemacht. Aber eigentlich bin ich nur ein sehr feinfühliges Wesen in einer sehr lauten Welt, das sich jahrzehntelang nichts sehnlicher wünschte, als gesund zu sein. Deswegen war ich immer wie ein Schwamm, der all das Wissen zur Heilung aufsaugte. Mein Fokus lag mein Leben lang darauf, neue Möglichkeiten und Lösungen zu finden, und deswegen kann ich diese heute weitergeben. Letztendlich hat mich meine Haut dazu gebracht, den Weg zu mir selbst zu finden. Also teile ich heute mein Wissen, das ich von Heiler/innen, Reiki-Meister/innen, Dermatolog/innen, Kinesiolog/innen, Geistheiler/innen, Yogis, Kosmetiker/innen, Professor/innen, Heilpraktiker/innen, Autor/innen und vielen mehr gelernt habe.
Es gibt wohl keine bessere Ausbildung als das Leben selbst. Mich hat das Leben gelehrt, mit meiner sensiblen Haut zu leben und zu verstehen, was ich eigentlich brauche. Denn besonders sensible Menschen lösen sich gern mal im Umfeld auf. Werden zu einer energetischen Wolke, die Emotionen ausgleicht, Menschen gute Gefühle gibt und die eigenen Bedürfnisse vergisst. Da muss der Körper ja irgendwann aufschreien. Bei mir eben über die Haut. Und dabei sind seine Botschaften teilweise so klar und simpel. Trotzdem macht es sich der Mensch oft zu kompliziert. Wir haben die Sprache unseres Körpers verlernt. Also lass uns wieder lauschen und genau hinschauen, was unsere Seele braucht. Wenn wir unserer Seele nicht zuhören, meldet die sich nämlich erst mal über Gefühle und später auch durch Krankheiten. Und auch deine Seele spricht zu dir.
Ich wünsche dir sehr, dass auch du schon bald die Botschaften deiner Seele und die Zauberkraft deiner Haut verstehst.
Wenn du möchtest, scanne doch mal den QR-Code mit einer Handykamera und hör in den Zauberhaut Podcast rein.
Ich bringe es gern folgendermaßen auf den Punkt: Um gesund zu sein, geht es darum, Körper, Geist und Seele in Balance zu bringen. Damit hier keine Missverständnisse aufkommen, erkläre ich dir kurz, was ich damit meine.
Meiner Meinung nach kann Krankheit verschiedene Ursachen haben, und diese gilt es herauszufinden. Um das Problem an der Wurzel zu packen, braucht es allerdings oft eine neue Sichtweise auf die Dinge. Albert Einsteins Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Ich will damit nicht sagen, dass du wahnsinnig bist. Aber wir wollen ja auch erst gar nicht, dass es so weit kommt. Denn das Gefühl, festzustecken, sich im Kreis zu drehen und dadurch immer und immer mehr Hoffnung zu verlieren, kann sicher wahnsinnig machen, und vor allem ist es unfassbar energieraubend. Zum Glück bist du gerade dabei, einen neuen Weg einzuschlagen – und das wird sich auf jeden Fall lohnen!
Bei deiner Suche nach dem Auslöser für dein Hautthema hilft es, die möglichen Ursachen den besagten drei Kategorien zuzuordnen, auch wenn sich Körper, Geist und Seele streng genommen nicht voneinander trennen lassen. Sie hängen eng miteinander zusammen. Das Wunderwerk Mensch ist eben nicht nur der Körper. Mir fällt allerdings auf, dass vor allem Menschen mit Hautproblemen anfangen, auf der körperlichen Ebene an sich zu arbeiten, zum Beispiel mit einer Ernährungsumstellung, mehr Bewegung oder einer Darmsanierung, was völlig legitim und wichtig ist. Die Selbstzweifel und Vorwürfe sind aber umso größer, wenn das Ergebnis auf der Haut dann trotz allem nicht so ist wie gewünscht. Und obwohl es so offensichtlich ist, wird die geistige und seelische Ebene viel zu wenig beleuchtet. Es ist eben wichtig, buchstäblich über den Tellerrand hinwegzuschauen. Und an diesem Punkt möchte ich aufklären. Ich will dir nun erklären, was ich unter den drei Bereichen Körper, Geist und Seele verstehe:
Körper:
Ich sehe den Körper als wahres Wunder und als Erfahrungsinstrument oder auch als Vehikel. Meine Seele hat sich meinen Körper ausgesucht, um gewisse Erfahrungen zu machen. Je sensibler die Seele, umso sensibler sind Sinne und Gefühle des Körpers. Je nachdem, welches Organ krank ist, hat es eine andere Bedeutung für dich. Da die Seele so wenig Beachtung bekommt, drückt sie sich vor allem in Gefühlen und Symptomen aus. Welchen Weg hat sie denn sonst? Du merkst schon, wie alles zusammenhängt. Ich werde dir in der Kategorie »Körper« einen Überblick über die Psychosomatik geben. Dabei schenke ich den Organen besondere Aufmerksamkeit, die bei Hautproblemen eine Rolle spielen. Ein wichtiges Thema, wenn es um den Körper geht, ist auch deine Ernährung, die ich hier ebenfalls behandeln möchte.
Geist:
Der Geist hat viele verschiedene Definitionen. Ich verstehe ihn als unseren Verstand. Er umfasst zum Beispiel unser rationales und logisches Denkvermögen und alle Arten von Gedanken. Jeder Gedanke hat wiederum eine Energie. Und diese Energie löst in dir Gefühle aus, weswegen dein Geist einen starken Einfluss auf dein Gefühlsleben hat. Und Gefühle haben langfristig eine Auswirkung auf dein Befinden, dein Wesen und deine Gesundheit. Mittels deines Körpers nimmst du vor allem erst mal wahr. Du siehst, hörst, fühlst, riechst oder schmeckst etwas. Aber eine Bewertung deiner Wahrnehmung nimmt besonders dein Geist vor. Diese Bewertungen hängen oft mit Erfahrungen und Prägungen deiner Vergangenheit zusammen. Deswegen werde ich dich in dieser Kategorie auch in die Welt des Bewusstseins und Unterbewusstseins entführen. Das Unterbewusstsein ist eine wahre Schatzgrube, voller Erkenntnisse darüber, wieso du so bist, wie du bist. Außerdem möchte ich einen der wichtigsten Auslöser für Krankheiten überhaupt ergründen, nämlich Stress! Was der Geist mit unserem Stress zu tun hat, wirst du später erfahren.
Seele:
Die Seele ist etwas sehr Geheimnisvolles. Mit Worten fast schon undefinierbar. Und ich will der Seele ehrlich gesagt auch keine Form geben. Kein Wort wird ihr gerecht. In deinen Vorstellungen darf deine Seele aber aussehen, wie du es gern möchtest. Deine Intuition wird dir die wahrhaftige Antwort über deine eigene Seele geben. Was ich auf meinem Weg allerdings gelernt habe, ist, dass die Seele Teil von etwas Höherem ist. Sie ist immer verbunden mit diesem höheren Bewusstsein, was der eine »Gott« und der andere »Universum« nennt. Beides ist richtig, und es gibt noch viele andere Begriffe dafür. Vielleicht ist der weitverbreitete und zwanghafte Drang nach Perfektion darauf begründet, dass wir alle aus der Perfektion unserer Seele in die Unvollkommenheit der Menschheit hineingeboren werden. Hier versuchen wir, diesen Zustand wieder zurückzuerlangen, dabei geht es unserer Seele vor allem darum, das Unperfekte zu erfahren. Und natürlich ist unsere Seele immer mit unserem Körper verbunden. Doch möglicherweise vergessen der Geist und der Körper, dass es die Seele gibt. Das System Mensch funktioniert aber nur reibungslos, wenn alle drei Bereiche die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.
Dein Körper schwingt energetisch viel niedriger als deine Seele. Das ist auch nichts Negatives. Er muss niedriger schwingen, denn er ist Materie, und ohne ihn wärst du nicht als menschliches Wesen auf dieser Welt. Er erdet dich. Deine Seele dagegen ist hochschwingend. Sie erlebt sich durch deinen Körper, der fühlt, sieht, riecht, liebt, schmeckt, hört.
Doch wie gesagt vergisst der Mensch häufig seinen Ursprung. Er vergisst, dass er eine Seele hat, die wiederum mit einer viel größeren Kraft verbunden ist. Die Seele tritt leider immer mehr in den Hintergrund, womit wir eine wichtige Verbindung verlieren – die Verbindung zu ebenjener höheren Kraft. Einer Kraft, die alle Antworten hat. Wir verlassen uns lieber auf unseren Verstand, der Verstand allerdings ist geprägt von unserer Vergangenheit, denkt aus seinen Erfahrungen heraus. Das System des Menschen kommt ins Ungleichgewicht, falls zum Beispiel der Verstand die Aufgaben der Seele übernehmen will.
Wenn die Seele vergessen wird, ist auch oft das Urvertrauen verloren, und der Verstand versucht mit sämtlicher Kraft, alles unter Kontrolle zu behalten. Dabei kommt der Verstand aber an seine Grenzen und ist völlig überlastet. Es wird Zeit, dass sich der Mensch wieder an die Seele erinnert und damit auch an die Urkraft der Intuition. Die Seele ist eine feinstoffliche »Materie«, die bei Menschen, die in Kontakt mit ihr kommen, Gänsehaut und pure Glückseligkeit auslösen kann. Die Seele ist sehr geduldig mit uns und schickt immer wieder Botschaften. Wenn die Botschaften allerdings ignoriert werden, spricht sie über körperliche Symptome und Gefühle mit uns. Da viele Menschen sich ja besonders stark über ihren Körper definieren, macht es dann im günstigen Fall oftmals klick, und sie ändern etwas.
Ja, ich gebe zu, auch das hilft bei vielen Menschen nicht, und sie werden ein Leben lang keine Ahnung davon haben, dass das, wonach sie seit jeher gesucht haben, ihre Seele war.
Ich weiß sehr wohl, dass ich bei diesem Thema auf viele taube Ohren stoße. Allerdings bist du sehr wahrscheinlich eine der sensiblen Seelen, deren Erinnerungen schon nach und nach zurückkommen. Es ist wie eine Ahnung, ein Déjà-vu, das dich auch zu diesem Buch geführt hat. Das ist kein Zufall, sondern Anziehungskraft. Es gibt natürlich Wirkungsbereiche, auf die du weniger oder (fast) keinen Einfluss hast, wie zum Beispiel das Weltgeschehen oder das Wetter. Doch ist es kein Zufall, dass dich dein Leben hierhergeführt hat. Beim Zufall fällt dir etwas zu, aber nicht ohne Grund.
Es kann natürlich sein, dass es für dich reicht, deine Ernährung umzustellen, und deine Haut wird rein und gesund sein. Aber wahrscheinlich würdest du dann nicht dieses Buch lesen. Meiner Erfahrung nach will jede Krankheit einen Ausgleich schaffen, weil es vorher eine Disbalance gab:
Das kann ein hormonelles Ungleichgewicht sein, was sich durch deine Haut im wahrsten Sinne des Wortes
ausdrückt
.
Das kann zu viel Anspannung sein, die deinen Körper verspannen lässt und die Haut zum Reißen gespannt macht.
Vielleicht bist du ein Mensch, der einfach nicht wütend sein kann. Dann mag es geschehen, dass dein Körper ein Gleichgewicht herstellt und du diese wütende Energie beim Kratzen an dir selbst auslässt.
Oder du kannst einfach nicht Nein sagen und stellst deine eigenen Bedürfnisse gerne hintan. Das kann dafür sorgen, dass dein Körper schlappmacht, du einen Schub oder Migräne bekommst und gezwungen bist, zu Hause zu bleiben. »Entschuldigung, ich kann nicht kommen. Ich bin krank!« Und schwups, auf einmal fällt das Neinsagen leichter.
Ich weiß, es kann schwer zu akzeptieren sein. Aber keine deiner Symptome sind zufällig da. Finde die Ursachen und löse sie, dann hat das Leid auch bald ein Ende.
Bevor wir in die einzelnen Themen eintauchen, will ich uns eine Kommunikationsgrundlage schaffen. Ich möchte dir kurz und knapp die zehn Grundlagen vorstellen, nach denen ich mein Leben ausrichte. Diese haben mich dahin geleitet, wo ich heute bin. Und sie bieten einen wichtigen Rahmen für unsere weitere gemeinsame Zauberhaut-Reise.
All das, was du jetzt in diesem Augenblick wahrnimmst, ist deine Realität. Mithilfe deiner Sinne bastelt sich dein Gehirn eine Wahrnehmung zurecht, die sich allerdings komplett von der deines Nachbarn, deines Mitbewohners, deines Partners oder deiner Kinder unterscheiden wird. Der Linguist Alfred Korzybski beschrieb es so, dass aus der Landschaft der objektiven Realität deine subjektive Landkarte wird. Du schaust, hörst, riechst, schmeckst oder fühlst durch gewisse Filter der Wahrnehmung hindurch, und dein Gehirn erschafft sich eine eigene Realität, die dein Leben ist.
»Denken Sie eine Minute über folgende Aufgabe nach. Zeichnen Sie ein Quadrat mit drei geraden Linien!«, hieß es in einem Experiment, das die deutsche Managementtrainerin und Sachbuchautorin Vera F. Birkenbihl gern bei ihren Vorlesungen mit den Anwesenden durchführte. Eine Minute ließ sie den aktiven Zuhörern Zeit, die Aufgabe zu lösen. Dann löste Frau Birkenbihl es auf. Sie zeichnete ein Quadrat mit vier gleichschenkligen Seiten an die Tafel und meinte: »Keiner hat gesagt, Sie dürften zur Lösung des Rätsels nur drei Linien verwenden.« Eine raffinierte Aufgabenstellung, die scheinbar in die Irre führen soll, oder nicht?
Die pragmatische Esoterikerin behauptete, nicht die Aufgabenstellung setze Grenzen, sondern einzig und allein du dir selbst beim Lösen der Aufgabe. Das machst du unbewusst, aufgrund deiner vergangenen Erfahrungen. Jeder Mensch ist dazu gezwungen, die Gegenwart durch einen Filter der Vergangenheit zu betrachten. Dies ist ein angeborener Mechanismus, der den Menschen überleben lässt, da das Verhalten auf Erfahrungen aufbaut. Daraus folgt, dass Menschen mit ähnlichen Lebenserfahrungen oft auch ähnliche Gedankengänge haben und sich daher gut verständigen können, da sie die Welt durch denselben »Filter der Vergangenheit« betrachten. Im Falle des Quadrates mit drei geraden Linien dichtet sich jeder gedanklich ein »nur« in die Aufgabenstellung, der in seiner Vergangenheit oft eingrenzende Erfahrungen gemacht hat.
Es gibt noch eine zweite Lösung des Rätsels. Genauso wäre es richtig gewesen, in das Quadrat zusätzlich noch drei Linien hineinzuzeichnen. Menschen, die auf diese Lösung gekommen sind, haben sich keine Grenzen gesetzt, sondern Wert auf das »mit drei geraden Linien« gelegt. Das Wort »mit« kann als »miteinander« oder auch »und« verstanden werden.
Anhand dieses Experiments wird also deutlich, wie unterschiedlich ein und dieselbe Aufgabe interpretiert werden kann. Und ist damit nur ein klitzekleiner Beweis dafür, dass es eine Reihe von Schleiern gibt, die deinen Blick auf die Realität beeinflussen. Die moderne Wissenschaft bestätigt diese Theorie heute, von denen Esoteriker schon seit Jahrtausenden sprechen. Letztendlich trennt dich dein Blick von der tatsächlichen Wirklichkeit.
Der Satz »Die Landkarte ist nicht die Landschaft« hörte ich das erste Mal während eines NLP-Seminars (NLP bedeutet »neurolinguistisches Programmieren«; das ist eine Sammlung von Kommunikationstechniken und Methoden, um psychische Abläufe zu verändern). Damit ist gemeint, dass du die Welt nicht direkt erleben oder erkennen kannst, sondern dass du dir nur ein Bild von der Realität machst. Dieses innere Bild von etwas in der Realität nennt sich Landkarte. Sie ist eine Art innere Repräsentation, die sich ein Mensch macht von dem, was er außerhalb von sich selbst wahrnimmt.
Diese Landkarten sind sehr subjektiv, das kann man zum Beispiel daran sehen, wenn man zwei Leute durch das gleiche Fenster schauen lässt und sie dann nach fünf Minuten bittet, das Gesehene zu berichten. Dieser Bericht wird niemals identisch sein. Acht Millionen Eindrücke pro Sekunde prasseln auf dein Gehirn ein. 3000 davon werden verarbeitet. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
Merk dir das für deine Reise zu dir selbst. Denn dabei werden sich die Filter deiner Wahrnehmung verschieben und dich verändern. Menschen mögen Veränderungen nicht unbedingt, und dein Umfeld kann erst mal dagegen sein, dass du dich veränderst. »Bleib so, wie du bist« ist nicht ohne Grund ein beliebter Satz, den auch du sicher schon mal an deinem Geburtstag hören durftest. Weil jeder sein Bild von der Realität hat, mein Tipp an dich: Wenn du gerade in gewissen Prozessen bist, erzähle nur ausgewählten Leuten davon. Bleib zunächst bei dir, um größere Konflikte zu meiden.
Diese Annahme hängt ebenfalls mit deiner subjektiven Landkarte zusammen. Aufgrund deines eigenen Bildes der Realität ist dein Handlungsspielraum logischerweise auch begrenzt. Ich möchte hier nicht über die philosophische Frage sprechen, was richtig und falsch ist, und nicht bestreiten, dass es böse Taten gibt. Die gibt es ganz sicher und brauchen auch Konsequenz. Aber ich spreche hier zu dir, zu einem Menschen, der sich sehr wahrscheinlich viel zu doll unter Druck setzt. Und falls du auf etwas zurückschaust und dich über dein damaliges Handeln ärgerst, dann möchte ich dich an etwas erinnern. Reue ist in den allermeisten Fällen unnötig. Du hast deine eigene Landkarte von der Realität und triffst auf deren Grundlage deine beste Entscheidung. Sei gütiger zu deinem vergangenen Ich. Es gibt nichts zu bereuen, du hast immer aus deiner besten Option heraus gehandelt. Und das Schöne ist, dass du aus vergangenen Taten lernen kannst.
Hast du schon mal etwas vom »Krankheitsgewinn« gehört? Paradox, oder? Aber ja, eine Krankheit hat oft auch einen Gewinn. Ich gehe später noch näher darauf ein. Vorher darfst du erst mal verinnerlichen, dass dein Körper niemals gegen dich ist. Er will dich nicht ärgern, und das Leben will dich auch nicht ohne Grund »testen«. Symptome wie Ängste, Stottern, Phobien, mangelnde Selbstwertgefühle oder Hautprobleme sind schlichtweg Signale an dich.
Nimm zum Beispiel ein Auto. Es hat ein Armaturenbrett, das dir anzeigt, wenn es ein Problem gibt. Vielleicht blinkt ein Symbol, oder der rote Bereich der Tankanzeige ist erreicht. In diesem Fall würdest du diese Anzeige nie ignorieren, abkleben oder manipulieren, weil du wüsstest, dass es wichtig ist, die Ursache zu beheben.
Mit deinem Körper ist es so, dass du ihn geschenkt bekommen hast und es keine Bedienungsanleitung dazu gab für all die »Anzeigeinstrumente«, die unser Körper so zu bieten hat. Es kann auch sein, dass du ein Auto geschenkt bekommen hast und dir niemand erklärt, was die ganzen Anzeigen bedeuten. Dann musst du erst mal in der Anleitung nachlesen. Mit dem Körper ist es ähnlich. Er bedient sich zahlreicher Anzeigemöglichkeiten, um dir immer wieder eine Bestandsaufnahme zu schicken. Aber dir hat wahrscheinlich jahrelang oder jahrzehntelang niemand erklärt, was diese Signale bedeuten. Manche der Zeichen waren dir vielleicht sogar unheimlich, also hast du sie mit Cremes und Make-up abgedeckt oder Schmerzen mit Tabletten betäubt. Das sind dann allerdings nur äußerliche Symptombehandlungen, die für den Moment helfen, aber das ursprüngliche, tiefere Problem nicht lösen.
Tatsächlich stecken hinter all deinen Symptomen nur gute Absichten deines Körpers. Und ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen: Sogar Gefühle wie Angst und jedes Verhaltensmuster haben irgendwann in deinem Leben mal eine positive Absicht gehabt. Wenn du ehrlich zu dir bist, wirst du immer eine finden. Denn dein Körper will immer nur dein Bestes. Jedes Verhalten, das du mal gelernt hast, hatte irgendwann mal einen Vorteil für dich. Ja, auch Neurodermitis, Akne und Co. haben in der Tat eine positive Absicht für dich. Aber dazu erkläre ich dir später mehr.
Das, was ist, ist deine Schöpfung. Ähnlich, wie ich es schon im ersten Leitsatz erklärte, ist deine Welt in einem individuellen Licht ausgeleuchtet, und deine Gedanken haben hierbei einen gigantischen Einfluss darauf, worauf dieses Licht gerichtet ist. Es gibt automatische Gedanken, die immer wieder ablaufen, und Gedanken, die du bewusst einsetzen kannst. Du denkst übrigens täglich zwischen 60 000 und 80 000 Gedanken.
Aber woher kommen deine automatischen Gedanken? Natürlich stammen sie aus deiner Vergangenheit und sind vor allem in deiner Kindheit geprägt worden. Hierbei wurdest du von deinen Vorbildern beeinflusst wie deinen Eltern und Menschen, bei denen du aufgewachsen bist, wie Geschwistern, Oma, Opa, Tante, Onkel oder Freunden. Vor allem in den ersten sieben Lebensjahren werden ihre Gedanken und Werte zu deinen eigenen. Erst in der Pubertät fängst du an, alles zu hinterfragen und ein eigenes Weltbild zu entwickeln. Wenn es diese Rebellion in der Pubertät nicht gibt, führt das oft zu Problemen in der Abnabelung. Dann wird es erst recht Zeit zu hinterfragen, welche Werte und Gedanken deiner prägenden Vorbilder bei dir bleiben dürfen. Denn Gedanken erschaffen Umstände, und Umstände manifestieren eine physische Ebene.
Dieser Leitsatz ist entscheidend, um eine gesunde Haut zu bekommen! Denkst du nämlich ständig nur darüber nach, was du tun kannst, um endlich gesund zu werden, wirst du immer neue Gründe finden, noch nicht gesund sein zu können. Auf der einen Seite ist es natürlich notwendig, die Signale nicht zu ignorieren, aber auf der anderen Seite empfehle ich dir, jeden Tag auch Energie dahin fließen zu lassen, was bereits gesund an dir ist.
Du hörst schon heraus, ich bin ein großer Fan des Prinzips der Balance. Es ist selten ein Extrem, das dich gesund macht. Ich denke sogar, Extreme machen auf lange Sicht immer krank.
Nach dem Gesetz, dass Gedanken deine Realität erschaffen, ist deine Haut genau genommen auch nicht krank. Wenn überhaupt, sind es deine Gedanken und Gefühle, die verletzt oder verletzend sind!
Was wir hier natürlich nicht außer Acht lassen dürfen, ist, dass es zusätzlich zu deinem eigenen kleinen Kosmos (Körper, Umfeld, Landkarte) auch ein kollektives Bewusstsein (Landschaft) gibt. Es hat selbstredend einen Einfluss auf dich, wo du lebst, in welchem Umfeld du dich aufhältst und mit welchen Nachrichten du dich befasst. Das alles ist ebenfalls Energie, die einen Effekt auf dich hat. Vor allem, wenn du dich nicht abgrenzen kannst.
Wenn Gedanken also deine Realität erschaffen, ist es wohl eine der wichtigsten Fragen für sensible Menschen zu erkennen, welche Gedanken und Gefühle eigentlich die eigenen sind. Bevor es hier zu kompliziert wird, mache ich es dir direkt leichter. Egal, woher deine Gedanken kommen, überprüfe einfach, ob dich die Gedanken an dein Ziel bringen werden. Wenn nicht, empfehle ich dir, dass du dir neue Gedanken erschaffst. Wie? Dazu komme ich noch.
Eine gute Nachricht ist, dass du bereits alles in dir trägst, was du brauchst, um gesund zu sein. Ressourcen sind so etwas wie Kraftquellen und Fähigkeiten. Wahrscheinlich hast du bisher immer nach jemandem gesucht, der dir hilft. Das ist auch okay, habe ich nicht anders gemacht und konnte somit von klugen und weisen Menschen viel lernen und mitnehmen. Aber alle diese Menschen konnten mir immer nur eine neue Tür aufhalten, durch die ich dann selbst gehen musste. Auch ich kann dir nicht abnehmen, was es für dich zu tun gibt. Aber wenn du davon ausgehst, dass du alles bereits hast, was du brauchst, dann wird es leichter.
Mit dem Außen meine ich alles, was dich umgibt. Dein Inneres ist dein Organismus, deine Gedanken und deine Gefühle. Dieser Leitsatz will aussagen, dass du nur auf deine Landkarte oder deine Haut schauen musst und sie ein Spiegel deines Inneren sind. Andersherum sind deine inneren Abläufe ein Spiegel dessen, was im Außen passiert. Beides bedingt und beeinflusst sich. Deine Haut ist interessanterweise genau die Grenze zwischen dem Innen und dem Außen.
Nehmen wir an, du hast grundsätzlich das Gefühl, jemand mag dich nicht. Und diese Person sagt ständig etwas, womit du dich persönlich angegriffen fühlst. Dann spiegelt dir das Außen nur wider, was innerlich bei dir vorhanden ist. Wenn du fest daran glaubtest, ein liebenswerter Mensch zu sein, mit einem hohen Selbstwert, fielen dir diese Spitzen nicht einmal auf. Oder diese Person käme niemals auf die Idee, schlecht über dich zu reden. Es ist ein universelles Gesetz (welches ich nicht erfunden habe), dass es erst in dir vorhanden sein muss, damit du im Spiegel des Außen sehen kannst, was da in dir vorherrscht.
Das läuft auch bei positiven Gefühlen so. Du siehst bei anderen Menschen Humor und Schönheit erst dann, wenn du diese Qualität auch selbst hast. Indem du dich zeigst, mit all deinen Bedürfnissen und liebenswerten Eigenschaften, ziehst du automatisch Menschen an, die ähnlich sind.
Man kann sagen, dass jedes individuelle Bewusstsein Teil des kollektiven Bewusstseins ist. Indem du dich veränderst, verändert sich auch auf Dauer alles ringsumher. Beim engsten Umfeld kann das manchmal zu Konflikten führen. Ich wünsche dir natürlich, dass deine Liebsten den Weg mit dir gemeinsam gehen oder deine Veränderungen zumindest akzeptieren.