Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Schwebende Leichtigkeit, hintersinnige Wortspiele voller Ironie, und melancholische Erkenntnisse - daraus besteht der Kosmos dieser Gedichte. Aus immer neuen, überraschenden Blickwinkeln beschreibt Michael Vogtmann die Insel Mallorca und das Leben dort mit der Partnerin, mit den Nachbarn, mit Tieren und der Natur. Diese poetische Reise mit den stimmungsvollen Fotos von Brigitta Nottebohm berührt und belebt, berauscht und bildet und lässt Leser und Leserin verwandelt und heiter zurück.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 30
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
AlliteraVerlag
Weitere Informationen über den Verlag und sein Programm unter:www.allitera.de
September 2012 Allitera Verlag Ein Verlag der Buch&media GmbH, München © 2012 Buch&media GmbH, München © 2012 Alle Fotografien: Brigitta Nottebohm Layoutdesign: Bettina Klare, Hattingen Satz und Herstellung: Buch&media GmbH, München Umschlaggestaltung: Buch&media GmbH, München unter Verwendung des Bildes »La Reina de la Noche« von Brigitta Nottebohm Printed in Germany · ISBN 978-3-86906-371-3
Was ist das für ein Horizont?
Gibt’s dahinter Barcelona?
Wer malt die Linie so gekonnt
Ein Insel- oder Mondbewohner?
Sterne werfen goldne Schatten
Wo das Meer den Himmel küßt
Wo Libellen sich begatten
Wo man schier unendlich ist
Es tanzt ein Clown mit seiner Flöte
Auf dem schmalen Strich aus Nichts
Die Fähre ritzt die Morgenröte
Und eine Möwe harrt des Lichts
Gedanken hängen auf der Leine
Sowie ein Schiff aus Sansibar
Auch lange blasse Quallenbeine
Und ein verlornes Engelshaar
Augenblicke dümpeln dort
Delphine sprudeln hier empor
Seepferdchen lieben diesen Ort
Und Wale singen da im Chor
Wie tief der Himmel heute brennt
Ein Regenbogen wird geboren
Mein Auge sucht das Firmament
Ich habe alle Zeit verloren
Kann keine Grenze mehr erkennen
Verloren Naht und Saum und Raum
Ich will den Himmel nicht mehr trennen
Ein Wimpernschlag ein kurzer Traum.
Ein lila Yacarandawind
Saust klagend um mein Haus
Ein rotes Katzenkaterkind
Jagt japsend eine Maus
Ein Pfahl fällt um
Ein Falke pfeift
Ein Atem der die Sterne streift
Ein Nachbar stirbt
Der andre nicht
Ein Kinderlachen
Morgenlicht
Ein gelber greller Wüstensand
Legt sich aufs Fincadach
Schatten ist kaum bei der Hand
Du suchst ein Schutzgemach
Ein Stier weint leis
Ein Schwein grunzt schwarz
Sommer blitzt im Marmorquarz
Ein Mann hat Glück
Der andre nicht
Ein Eselblöken
Mittagslicht
Ein tiefer stiller Zwischentraum
Durchdringt das Dorf die Felder
Ein Gecko tanzt am Mauersaum
Ein Schaf flieht in die Wälder
Wer will geifern
Wer will grollen
Wer will überhaupt noch wollen
Ein Mädchen gluckst
Ein andres nicht
Ein Bubengrinsen
Siestalicht
Ein wirrer irrer Rhythmusklang
Dröhnt hämmernd übers Tal
Ein hoher sägender Gesang
Zerschneidet Luft und Stahl
Wir müssen balzen
Wollen glänzen
Schleifen Mauern sprengen Grenzen
Ein Trommler schlägt
Der andre nicht
Kein Innehalten
Abendlicht
Ein seidig zartes Liebesglück
Erfüllt nun Träumerherzen
Das Böse auch kennt kein Zurück
Bereitet rohe Schmerzen
Sterne flimmern
Katzen schrein
Hoffnung hüllt die Wahrheit ein
Ein Nachtgeist seufzt
Der andre wacht
Dunkle Ruhe
Endlich Nacht
Ich lieg in meiner Matte
Und häng
Wie ein Käng
Und ruh mich aus
Vom Mittagsschmaus
Ich lasse alle Glieder
Ermatten
Die satten
Die Sonne sticht
Ins Angesicht
Meine Gedanken hampeln
Sie dümpeln
Entrümpeln
Vom Scheitel
Bis zum Beutel
Die Hirnströme verenden
Herz stoppt
Bekloppt
Das Leben weicht
Ein Gecko keucht
Ein Palmenhalm verdorrt
Er bricht
vom Gewicht
Des heißen Tags
Und ich mags
Ein Flieger fliegt sehr hoch
Bringt Gäste
Für Feste
Für Buchten am Meer
Und nichts
Bleibt mehr leer
Ich schaukle im Wind
Schließ Augen
Nichts taugen
Nichts mehr beschreiben
Nicht reiben
Nur treiben
Nur lallen
Nur fallen
Suchst Du Geschichte Räume Zeit?
Such einen alten Baum
Suchst Du Gesichter Schattenaugen?
Such einen alten Baum
Suchst Du Gesichte Träume Leid?
Frag den Olivenbaum
Das Licht durch seine Krone singt ein Lied
Ein Lied von Meer und Glanz
Der Wind spricht in den Blättern ein Gedicht
Von Schatten, Sonne und von wildem Tanz
Er blickt dich an mit seinen dunklen Augen
Er streichelt leicht dein Herz
Er zittert, wispert, flüstert leise Fabeln
Und er erzählt von Kriegen, Liebe, Schmerz
Er spricht in allen Sprachen dieses Meeres
Und er singt jede Melodie