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Rund ums Jahr begeistert Kitzbühel seine Besucher auf besondere Weise. Das Buch lädt auf eine unterhaltsame Reise voller Genüsse ein, auf der Kulinarik, Kultur und Kostbares dieser Region im Rhythmus der Jahreszeiten vorgestellt wird. Es nimmt uns mit zu Spaziergängen durch unvergleichliche Orte und zur Einkehr in haubengekrönte Restaurants, in die gemütlichen Stuben der traditionellen Wirtshäuser, auf die urigen Almhütten. Stets mit der Aussicht auf die atemberaubende, einzigartige Landschaft der Kitzbüheler Alpen. Mit dem kulinarischen Reiseführer entdecken wir Kitzbühel mit seinen vielen Facetten – urban und urig, trendig und traditionell, schick und charmant. Wir besuchen Spitzengastronomen, alteingesessene Wirte, junge Wilde. Die Köche der besten Restaurants lassen uns über die Schulter blicken, die Bäuerinnen öffnen die Pforten ihrer Hofläden und verraten, wie wir uns das kulinarische Urlaubsgefühl in die eigene Küche holen können.
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Seitenzahl: 167
CONNY PIPAL, FOTOS JAN HETFLEISCH
SEHNSUCHTSORTE, ORIGINALREZEPTEUND GEHEIMTIPPS
VORWORT
KITZBÜHEL
Kulinarischer Höhenflug am Horn, Alpenhaus
Alm-Menü zur Loungemusik, Berghaus Tirol
Die Bergstation im Stiegenhaus, Bichlalm
Wirt Walter fischt frischen Fisch, Bichlhof
Leseratten in der Gamsstadt, Bücherklause
Das schönste Wohnen wird Realität, Hagsteiner Immobilien
Gemüse auf der Streif, Die Hahnenkammbäuerin
Arnold Schwarzeneggers Apfelstrudl, Hahnenkammstüberl
Ein Küchenmeister namens Koch, Herbarium
Großmutters bestes Rezept, Il Gusto
Ein echtes Original, Kitzbühel Eyewear
Kleines, feines Schatzkämmerchen, Maurachhofladen
Echte österreichische Wirtshausküche, Mocking
Erinnerungen an damalige Zeiten, Museum Kitzbühel
Zwei Köche in der Küche, Neuwirt
Der Troubadour ist ein Hit, Hansi Hinterseer
Viel Stoff zum Träumen, Franz Prader
Mehlspeisen mit der besonderen Note, Café Praxmair
Viel Raum für Legenden, Sporthotel Reisch
Die jodelnde Wirtin, Rosi’s Sonnbergstuben
Plüschmaus spielt die Hauptrolle, Café Schatzi
Drei fesche Wirtinnen am Sprung, Seidlalm
Die kleine Schwester vom Bayerischen Hof, Hotel zur Tenne
Ian Fleming im Auftrag seiner Mutter, Tennerhof
Spiel, Satz und Sieg, Tennis in Kitzbühel
Im Herzen von Kitzbühel, Hotel Tiefenbrunner
Fruchtbares Kleinod, Villa Licht
Der Charme des Chaletstils, Vordergrub
Einmalige fünf Stuben, Weißer Hirsch
Hauben-Küche auf vier Rädern, Winklers Foodtruck
GEHEIMTIPPS
REITH
Eine umschwärmte Sumserei, Bioimker Foidl
Goldstaub und eine gute Fee, Kitzbühel Lodge
Fürstliches Mahl vorm Wilden Kaiser, Ritterstern
Wandschmuck aus aller Welt, s’Pfandl
GEHEIMTIPPS
AURACH
Das Alte in Ehren halten, Auwirt
Hier wohnt die Zufriedenheit, Backhäusl
Hut ab vor den drei Mützen, Branderhofstube
Filmreife Kulisse, Hallerwirt
GEHEIMTIPPS
JOCHBERG
Frische Fische ganz fidel, Alte Wacht
Bärige Paarhufer und flinke Flusskrebse, Bärenbadalm
Ganz Tirol auf dem Teller, Bärenbichl
Einkehren im Kuhstall, Bruggeralm
Andis schmackhafter Ideentopf, Schwarzer Adler
Lukullisches Viermäderlhaus, Steinberg
GEHEIMTIPPS
KOSTBARES RUND UM KITZBÜHEL
Ein magischer Hochgenuss, voller Poesie Esskultur
Ein Kraftplatz mit Weitblick, Jakobskreuz
Meisterlich ausgezeichnete Kulinarik, Restaurant Rosengarten
Gastfreundschaft seit über 400 Jahren, Stanglwirt
GEHEIMTIPPS
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VORWORT VON DR. KLAUS WINKLER
Bürgermeister der Stadt Kitzbühel
Kitzbühel ist eine Stadt mit jahrhundertlanger Tradition und besitzt seit 750 Jahren das Stadtrecht (1271). Dieses Recht wurde Kitzbühel mit Urkunde vom 6. Juni 1271 durch Herzog Ludwig II. dem Strengen von Bayern verliehen. Den ersten bedeutenden wirtschaftlichen Impuls erhielt Kitzbühel mit dem Bergbau. Bereits im frühen 15. Jahrhundert wurde mit dem Abbau von Silber und Kupfer begonnen, der sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem richtigen Bergbau-Boom entwickelte und Wohlstand in die Stadt und Region brachte. Der historische Stadtkern geht nicht zuletzt auf diese Zeit zurück.
Die zweite große Blüte erlebte Kitzbühel mit dem Beginn des Fremdenverkehrs und des Skisports im ausgehenden 19. Jahrhundert. Zu nennen ist hier vor allem Franz Reisch, der als Erster ein Paar Skier nach Kitzbühel brachte und mit seinen Pioniertaten großen Anteil zu der touristischen Entwicklung Kitzbühels beitrug.
Die Stadt Kitzbühel ist im Sommer idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge, Wanderungen und Bergtouren. Im Winter bildet die Stadt das Zentrum eines großen Skigebiets. Die Lage der Stadt Kitzbühel am Fuße des Hahnenkamms und des Kitzbüheler Horns lässt den Blick auf eine einmalig schöne Bergwelt zu. Mit annähernd 900.000 Nächtigungen im Jahr ist die Region Kitzbühel heute eine Tourismusmetropole ersten Ranges, die ihre Gäste mit vielen größeren und kleineren Events und entsprechender Infrastruktur zu verwöhnen versteht.
Der Name Kitzbühel wird ja im Allgemeinen mit Sportveranstaltungen wie dem berühmten Hahnenkammrennen im Winter oder dem internationalen Tennisturnier im Sommer in Verbindung gebracht. Nicht vergessen möchte ich in dieser Aufzählung aber die Kultur. Die vielen hochkarätigen Kulturveranstaltungen, die ebenfalls das ganze Jahr über in Kitzbühel durchgeführt werden, blühen oft – zumeist unberechtigt – ein wenig im Verborgenen. Dabei war die Stadt Kitzbühel in ihrer 750-jährigen Geschichte immer auch ein guter Nährboden für bedeutende Kulturschaffende. Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass in Kitzbühel ein breit gefächertes Spektrum an Veranstaltungen – verteilt über das ganze Jahr – angeboten wird.
Kitzbühel ist aber vor allem ein Ort, in dem der Begriff Gastfreundschaft nicht als Worthülse verstanden, sondern als Symbiose von GAST und FREUNDSCHAFT gelebt wird. In unserer Stadt und den umliegenden Bergen mit ihren traumhaften Ausblicken fühlt sich jeder Gast wohl. Sollten Sie Kitzbühel bisher noch nicht persönlich kennen, so hoffe ich, dass ich Ihnen unsere Stadt ein wenig schmackhaft machen konnte und wir Sie bald bei uns herzlich willkommen heißen dürfen.
VORWORT VON DR. VIKTORIA VEIDER-WALSER
Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus
125 Jahre ist es her, seit unsere Pioniere den Grundstein für unser heutiges Kitzbühel gelegt haben. Auch die naturräumliche Schönheit, eingebettet zwischen dem markanten Kitzbüheler Horn und dem geschichtsträchtigen Hahnenkamm, wird wohl Seines dazu beigetragen haben, diesen Ort zu einem der bekanntesten alpinen Destinationen zu machen.
„Das Universum trifft sich in Kitzbühel“, heißt es, und doch präsentiert sich die Region auf eine unaufgeregt edle Art. Großevents und Rückzugsort, Prestige und Ursprünglichkeit, Naturnähe und Urbanität, Leistungssport und Savoir-vivre, die Geschichten von damals und der Zeitgeist von heute finden in Kitzbühel ihren Platz und ihre Daseinsberechtigung.
Die Region präsentiert sich dabei so facettenreich, dass es kein Leichtes ist, ihren besonderen Charme in Worte zu fassen. Umso mehr gebührt mein Dank Frau Prior-Callwey – ihr ist es gelungen, mit diesem Bildband einen gleichzeitig niveauvollen wie auch abwechslungsreichen Einblick in die Geschichten, Bilder und Menschen dort zu schaffen.
Lassen Sie sich inspirieren, von der Natur und Schönheit der Landschaft Kitzbühels. Spüren Sie den Spirit der quirligen, lebendigen Stadt mit ihrer malerischen Häuserkulisse. Lernen Sie die Menschen in Kitzbühel kennen, selbstbewusst, stark, der Tradition verbunden und gleichermaßen fortschrittlich wie weltoffen. Werte Leserinnen und Leser, freuen Sie sich auf wunderbare Momente in Kitzbühel, schließen Sie die Augen und spüren Sie nach.
Auf bald bei uns in Kitzbühel!
MÜSSTE MAN DIE BEIDEN BEGRIFFE „URBAN“ UND „TRADITIONELL“ GEOGRAFISCH AUF DEN PUNKT BRINGEN, DANN GIBT’S WOHL KEINEN ORT IN DIESER SCHÖPFUNG, DER DIES BESSER PRÄSENTIERT ALS KITZBÜHEL.
Wie aus einem Guss lebt hier das Erdige, das Authentische, das Gewachsene neben dem Trendigen, Städtischen, Weltoffenen. Ganz selbstverständlich und als wär’s schon immer so gewesen. Werfen wir einen Blick auf die Geschichte der „Gamsstadt“, spiegelt die Gegenwart harmonisch das Gewesene. Die malerische Seite Kitzbühels brachte mit dem berühmten Maler Alfons Walde (1891–1958) Farbe in den touristischen Aufstieg. Er zeichnete für unzählige Landschafts- und Wintersportmotive ebenso verantwortlich wie für die Kitzbüheler Gams, das Logo der Stadt. Dass Kitzbühel eine derartige Berühmtheit erlangt hat, ist neben der Geschäftstüchtigkeit des Bürgermeisters, Hoteliers, Skipioniers und Visionärs Franz Reisch auch der einzigartigen Aura dieses bezaubernden Fleckchens Erde zu verdanken.
Man könnte wohl sagen: die richtige Idee am richtigen Ort. Und wenn dann noch die richtigen Leut zusammenkommen und ein Quäntchen Glück mitmischt, dann darf ein Wunder geschehen. So war’s wohl damals, als Franz Reisch im Jahre 1893 ein Paar fast zweieinhalb Meter lange Ski aus Norwegen mit in die Tiroler Heimat brachte. Franz Reisch hat erkannt: Wenn man etwas Besonderes auf die Beine stellt, folgen die Menschen auf dem Fuß. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er machte Curling und Eishockey in Kitzbühel populär, ließ eine Bob- und Rodelbahn, ja sogar eine Skisprungschanze bauen. Dank seiner geschickten Werbestrategie wedelten um die Jahrhundertwende die ersten Touristen auf den hölzernen Brettln die Hänge der Kitzbüheler Berge herunter. Bald fanden die ersten Skirennen statt, die Vorläufer des berühmten Hahnenkammrennens, das heute ein Millionenpublikum begeistert. Mit dem Bau des Grand Hotels und des Bades am Schwarzsee eroberte der findige Geschäftsmann damals die große Welt, die seither dem kleinen, feinen Alpenstädtchen ihre Aufwartung macht.
Dass dies niemals anders sein wird, hat auch mit den Kitzbühelern zu tun. Im Grunde ihres Herzens sind diese Menschen jedem freundlich gesinnt und tief mit ihrer Heimat verbunden. Die ehrliche Gastfreundschaft, über Generationen gewachsen, die wunderbaren Bräuche, ehrfurchtsvoll hochgehalten, die alten Werte, authentisch gelebt, sind fest in ihrer Seele verwurzelt. Das „Sie“ will den Einheimischen so gar nicht über die Lippen kommen, ein herzliches „Du“ mundet da viel besser. Apropos: Dass Kitzbühel eine grandiose Hauben-Dichte auftischt, freut natürlich die Feinschmecker aus nah und fern. Ob in den noblen Restaurants, den urigen Wirtshäusern und Hütten, den lässigen Bars, hier kommt jeder auf seinen Geschmack. Hunger auf mehr? Dann lassen Sie sich unseren kulinarischvergnüglichen Streifzug durch Kitzbühel auf der Zunge zergehen. Wir servieren Ihnen ein wahrlich geschmackvolles Menü an Gaumenfreuden à la Gamsstadt.
Diese Geschichte lasse man sich auf der Zunge zergehen. Aber der Reihe nach: Urgroßvater Franz Reisch ist von Kufstein nach Kitzbühel gekommen und hat aus dem verarmten Bergwerksort die berühmteste Tourismusstadt der Welt gemacht. Und weil sich ebendieser Uropa ins Kitzbüheler Horn verliebte, erwarb er obendrein dort oben eine Liegenschaft und machte daraus eine Herberge samt Gastwirtschaft. Danach hat Großvater Walter am Kitzbüheler Horn ein Hotel inklusive Gasthaus bewirtschaftet. Schließlich übernahm Vater Ernst Walter den Betrieb im Jahr 1973, machte alsdann einen Tagesbetrieb daraus und baute eine prachtvolle Panoramastraße aufs Kitzbüheler Horn. Klingt alles unglaublich? Doch, die Geschichte der Familie Reisch hat sich genau so zugetragen.
Und wer nun denkt, dass die Wirtschaft mit dem „Von Generation zu Generation“ so weitergeht, hat vollkommen recht. Seit 1996 ist nämlich Franz Reisch in vierter Generation am Ruder – als begeisterter Wirt und als leidenschaftlicher Chefkoch. Seine bezaubernde Tochter Franziska heißt die Gäste auf 1670 Meter Seehöhe herzlich willkommen. Sie kümmere sich auch um alles Administrative rund ums Alpenhaus, sagt die Franzi, wie sie von allen gerufen wird. Ihr fescher Bruder Hans-Peter bereitet die besten Mehlspeisen und bewältigt sonst noch allerlei wichtige Aufgaben. Natürlich hat auch Ursula Reisch, die Gattin vom Franz, alle Hände voll zu tun: Wenn sie nicht gerade in ihrem Hauben-gekrönten Gasthof Jodlbühel in Jochberg zu tun hat, „schupft“ sie im Alpenhaus souverän den Souvenirladen. So etwas nennt man eine fantastische Familienbande.
ALPENHAUS AM KITZBÜHELER HORN
Kitzbüheler Horn 76370 KitzbühelTel.: +43/53 56/647 61
Das Alpenhaus liegt unweit des Kitzbüheler-Horn-Gipfels.
Franz, Franziska, Ursula und Hans-Peter Reisch heißen die Gäste herzlich willkommen.
Stubenreine Gaststätte hoch über der Gamsstadt.
Traumhafter Ausblick von der Sonnenterrasse.
FÜR CA. 4 PERSONEN
3 EL Öl
80 g Zwiebel, klein gewürfelt
ca. 65 ml Milch
250 g Rahmspinat (tiefgekühlt), 2 Stunden vor Zubereitung auftauen lassen
250 g Blattspinat (tiefgekühlt), 2 Stunden vor Zubereitung auftauen lassen
2 TL Salz plus etwas mehr für das Kochwasser
1 TL Pfeffer
½ TL frisch gemahlene Muskatnuss
1 TL durchgepresster Knoblauch
4 EL gehackte Petersilie
400 g Knödelbrot
3 Eier
ANRICHTEN
200 g Butter
200 g Parmesan
30 g Schnittlauch, fein gehackt
Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen. Mit der Milch ablöschen und den aufgetauten Rahmspinat sowie Blattspinat unterheben. Das Salz, den Pfeffer, den Muskat, den Knoblauch sowie die Petersilie ebenfalls zugeben und untermischen. Dann das Knödelbrot gut einarbeiten. Zuletzt die Eier zufügen und alles zu einem Knödelteig vermengen. Anschließend 15 Minuten ruhen lassen.
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Währenddessen Salzwasser in einem großen Topf erhitzen. Aus dem Teig Knödel formen und für ca. 10 Minuten in das siedende Wasser geben. Anschließend vorsichtig herausnehmen.
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Zum Anrichten die Butter zerlassen und den Parmesan reiben. Die Spinatknödel mit der Butter, dem Parmesan und dem Schnittlauch auf einem Teller anrichten und servieren.
„Taugt ma“ steht auf der Karte und auf den Servietten. Uns taugt’s auch. Hier oben auf 1750 Metern befindet man sich auf historischem Boden. Das Berghaus Tirol ist das letzte realisierte Projekt auf dem Hahnenkamm des großen Malers und Architekten Alfons Walde. „Es gibt ein Foto aus dem Jahr 1937. Da war hier eine Baustelle“, weiß Alois Sieberer, Hüttenwirt und Bruder von Haubenkoch Martin Sieberer, der seine Kochkunst am anderen Ende von Tirol, in Ischgl, zum Besten gibt.
Alois hat vor Kurzem das Berghaus Tirol übernommen: „Ich war mit meinem Bruder in Ischgl. Dann wollte ich wieder heim, zurück in die Kitzbüheler Alpen,“ sagt er und zeigt zufrieden auf die umliegenden Grasberge, hinüber zum Steinbergkogel und, wie er sagt, auf seinen Heimatberg, zur Hohen Salve. So war es eine logische Konsequenz, dass der gebürtige Hopfgartener die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und das Berghaus Tirol übernommen hat. Oben angekommen wartet gleich eine delikate Überraschung auf den hungrigen Wanderer: Der würzig-rauchige Duft aus dem Räucherofen verspricht ein besonderes Geschmackserlebnis. Was Küchenchef Peter Russek dann auf die Teller hext, übertrifft alle Erwartungen, was dem Wirt Alois wiederum ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zaubert: „Mit unseren herrlichen Tiroler Fischen haben wir das Beste vor der Haustüre. Da braucht man nicht groß in der Ferne zu fischen. Dazu servieren wir noch unser einfaches Konzept einer klassischen Hütte.“ Mit dem Einläuten – auf diese Weise wurden die Bauersleute in früheren Zeiten zur Mahlzeit gerufen – werden nun auch im Berghaus die Gäste zum Alm-Menü mit Zungentratzerln vom Almrind gelockt. Dass im Hintergrund dazu statt Volksmusik chillige Loungemusik läuft, bringt den Hüttenwirt Alois schon wieder zum Lachen: „Unser junges Team gibt bei der Musikauswahl den Ton an. Von mir aus würde den ganzen Tag Volksmusik laufen.“
Direkt unter dem Berghaus Tirol führt ein Wanderweg vorbei, der für ein spannendes Abenteuer sorgt: Verschiedenste Stationen stellen neun Schlüsselstellen der berüchtigten Streif spielerisch dar. Nach dieser actionreichen Runde ist das Berghaus Tirol ein beliebtes Ziel, um Hunger und Durst zu stillen.
BERGHAUS TIROL
Hahnenkamm 21
6370 Kitzbühel
Tel.: +43/53 56/624 70
berghaustirol.at
Alois Sieberer liebt das Leben als Hüttenwirt am Hahnenkamm.
Am Räucherofen vor dem Haus kommt niemand vorbei.
„Taugt ma“-Servietten taugen auch den Gästen.
Sonnenuntergang überm Berghaus.
Anlehnen an den Schindeln und der Loungemusik „zualosen“.
FÜR 10 FORELLEN
10 Tiroler Gebirgsforellen
1,5 kg Salz
100 g Zucker
1 EL Pfefferkörner
5 Lorbeerblätter
1 EL Wacholderbeeren plus etwas mehr zum Räuchern
½ Bund Dill, grob gehackt
5 Knoblauchzehen, angedrückt
0,5 kg Buchenholzspäne
2 Zweige Thymian
Die Forellen ausnehmen, die Kiemen entfernen und waschen. 10 l warmes Wasser, das Salz, den Zucker, die Pfefferkörner, die Lorbeerblätter, die Wacholderbeeren, den Dill und den Knoblauch zu einer Lake verrühren und die Forellen 12 Stunden darin einlegen.
•
Anschließend die Forellen aus der Lake nehmen, waschen und trocknen lassen. Auf einem Haken in den Räucherofen hängen. Die Holzspäne, Wacholderbeeren und die Thymianzweige direkt über der Flamme auf einem Rost platzieren. Die Forellen bei 80–90 °C etwa 45 Minuten räuchern. Sobald sich die Rückenflossen leicht herausziehen lassen, sind die Forellen fertig.
•
Die Forellen sofort servieren und als Beilagen beispielsweise Sahnekren (Sahnemeerrettich) und Bauernbrot oder Sahnekren und Petersilienkartoffeln dazu reichen.
Wenn der Vater mit dem Sohne – oder man könnte auch so beginnen: Es war einmal … Wie immer man es auch dreht und wendet, die Geschichte von Klaus und Niko Gasteiger klingt wie ein wahr gewordenes Märchen. Hoch über Kitzbühel haben die beiden aus einer alten Hütte eine Edelalm gezaubert. Sieben Jahre ist das Haus leer gestanden. Dann hat Vater Klaus seinen Traum verwirklicht: „Schon viele Jahre zuvor wollte ich die BichlAlm kaufen“, erzählt er und lehnt sich zufrieden zurück. Direkt neben dem Doppelsessellift hat er 2015 ein Refugium geschaffen, das den staunenden Besucher auf Augenhöhe mit den unzähligen umliegenden Gipfeln der Tiroler und Salzburger Bergwelt bringt. Die grandiose Glasfront in der Nikos-Lounge gibt den Blick frei auf den Hahnenkamm, den Großvenediger, den Pass Thurn, die Hohen Tauern, den großen und den kleinen Rettenstein und wie sie alle sonst noch heißen mögen, die stolzen Erhebungen rundherum. Es sei ein magischer Kraftplatz, dem Himmel ganz nah, sagt man über die BichlAlm. Das gilt gleichermaßen für die nahe gelegene kleine Kapelle, die aus dem alten Holz der einstigen Hütte erbaut wurde.
Auch im Inneren der BichlAlm findet man so manches Relikt des ehemaligen Hauses, an dessen ursprünglichem Platz nun ein edles Almparadies steht. So findet man noch den alten Mühlstein der früheren Feuerstelle als Fundament für den offenen Kamin in der Luxus-Lounge. „Im Stiegenhaus haben wir die letzte Stütze der alten Gondelbahn von der Bergstation und den Sessel des ehemaligen Einsersesselliftes eins zu eins im Original einbauen lassen“, erzählt Niko, während Papa Klaus von der Kulinarik schwärmt und dies mit einer zünftigen Brettljausn unter Beweis stellt. Auf der BichlAlm wird vorzüglich aufgetischt. Küchenchef Jürgen Nentwich mag die gutbürgerliche Tiroler Küche, das Hausgemachte aus regionalen Produkten, und am liebsten mag er alte, fast vergessene Gerichte wie die Blattln mit Schlamperkraut. Vieles wird hier selbst gemacht, natürlich auch der Käse, von der Milch der Kühe, denen man auf dem Weg hier herauf begegnet.
BICHLALM
Familie Gasteiger
Am Rehbühel 27
6370 Kitzbühel
Tel.: +43/53 56/718 88
bichlalm.at
Hoch über Kitzbühel: die BichlAlm.
Almflair neu interpretiert.
Almflair neu interpretiert.
Kaffeepause für den Juniorchef Niko Gasteiger.
Weinselige Augenblicke für Seniorchef Klaus Gasteiger.
Frisch geerntetes junges Weißkraut zählt zu den köstlichsten Herbstgemüsen. Es wird verschiedensten Zubereitungen unterworfen. Solange es jung ist und einen frischen Eigengeschmack aufweist, sollte man mit Gewürzen sehr zurückhaltend sein.
FÜR CA. 4 PERSONEN
800 g Weißkraut (Weißkohl)
1 EL Öl
50 g Butter
100 g Zwiebeln, fein gewürfelt
20 g Knoblauch, fein gehackt
100 g Speck, fein gewürfelt
Salz
weißer Pfeffer aus der Mühle
10 g Kümmel
Maisstärke (nach Bedarf)
Das Kraut von den Strünken sowie den groben Blattrippen befreien und „feinnudelig“ schneiden (hobeln) oder in kleine quadratische Würfel.
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Das Öl und die Butter in einem Topf zerlassen. Die Zwiebel leicht darin anschwitzen, nach 6 Minuten 30 Sekunden den Knoblauch und die Speckwürfel zugeben und kurz mitrösten.
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Dann das Kraut mit etwas Salz, Pfeffer und Kümmel zufügen und bei kleiner Hitze undgeschlossenem Deckel in ca. 20 Minuten knackig weich dünsten. Nach Bedarf mit etwas Maisstärke abbinden.
•
Das Kraut als – geradezu unerlässliche! – Beilage zu Blattln, mildem Beinschinken oder Spanferkel servieren.
1. Gibt man den angeschwitzten Zwiebeln etwas Paprikapulver hinzu, so erhält man ein Paprikakraut, das so manchen Feinschmecker erfreut.
2. Statt Weißkohl kann man auch – das nach seiner Form benannte – Spitzkraut (Spitzkohl) verwenden. Es hat einen besonders feinen Geschmack!
So wie das Kiachl- und das Krapfenessen ist auch das Blattlessen ein Gesellschaftsessen. Als Außenstehender zu so einem Essen eingeladen zu werden, ist schon eine große Ehre. Es macht einfach Spaß, in einer größeren Runde diese frisch gebackenen Köstlichkeiten nach und nach, sobald sie aus der Küche kommen, zu verzehren.
FÜR CA. 4 PERSONEN
400 g glattes Weizenmehl (ein wenig Mehl braucht man zum Bestäuben der Arbeitsfläche)
50 g Butter, zerlassen
250 ml Milch
2 Eier (à 50 g)
Salz
Backfett (entweder reines Butterschmalz oder eine Mischung aus Butterschmalz und Kokosfett bis zu einem Verhältnis von 1:1)
Das Mehl sieben. Die Butter zerlassen. Dann die Milch, die Butter, die Eier und eine Prise Salz zum Mehl geben und alles zu einem glatten geschmeidigen Teig kneten. Anschließend ½ Stunde ruhen lassen.
•
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu Messerrückenstärke ausrollen und nach Belieben Rechtecke oder Rhomboide, d. h. große Rauten, (ca. 10 × 5 cm) aus dem Teig schneiden.
•
Das Backfett auf 180 °C erhitzen und die Blattln beidseitig darin ausbacken. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß, wie oben und rechts beschrieben, servieren.
Zum Ausbacken wird nur bestes Butterschmalz verwendet, dem manche Kokosfett beimengen, um die Hitzeempfindlichkeit etwas zu reduzieren. Öl bringt geschmacklich kein gutes Resultat und ist außerdem schwerer verträglich als Butterschmalz. Die Erwachsenen essen die ersten frischen Blattln mit Kraut, um die nächsten dann gezuckert, mit Preiselbeeren, Marmelade oder Apfelmus zu verspeisen. Die Kinder essen sie für gewöhnlich mit Puderzucker und Marmelade und trinken Milch oder Kakao dazu.