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Südtirol begeistert – und das sowohl im Sommer als auch im Winter! Neben Highlights in Bruneck zeigen wir Mondäne Villen in Meran, das historische Erbe der Fürstbischöfe in Brixen und mittelalterliche Laubengassen in Bozen – jede Stadt in Südtirol besitzt einen einzigartigen Charakter und ein unverwechselbares Stadtbild. Dieses Buch lädt uns auf eine spannende Reise zu den besten Restaurants und Cafés ein, deren Köche ihre Lieblingsrezepte preisgeben, sich über die Schulter schauen lassen und von ihrem ganz persönlichen Südtirol berichten. Darüber hinaus präsentiert dieser kulinarische Reiseführer die schönsten Örtchen der Region, fernab vom gewohnten Alltagstrubel. Am Ende eines jeden Kapitels findet man exklusive Geheimtipps: Die schönsten Wanderungen, versteckte Boutiquen, einheimische Manufakturen und Orte, an denen man alles um sich herum vergisst. Zu Gast in Südtirol lässt selbst erfahrenste Besucher die so vielfältige Region nochmal ganz neu entdecken.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 200
Griaß di
Sehnsuchtsorte,Originalrezepte undGeheimtipps
MARTINA HUNGLINGERUND MADS MOGENSEN
VORWORT
MERAN
GEHEIMTIPPS & WISSENSWERTES
1477 REICHHALTER
OTTMANGUT
RESTAURANT METEO
RESTAURANT MIIL
MIRAMONTI
ZU GAST BEI OTHMAR PRENNER
BOZEN
GEHEIMTIPPS & WISSENSWERTES
CONTAMINA, PARKHOTEL LAURIN
BRIOL
RESTAURANT 1908, PARKHOTEL HOLZNER
LAFUGA, HOTEL BAD SCHÖRGAU
ZUM BOGEN
GOSTNER SCHWAIGE
SENSORIA DOLOMITES
ZUNERHOF
ZIRMERHOF
ZU GAST BEIMARTINA HUNGLINGER UND MADS MOGENSEN
ZU GAST BEICHRISTINE MAHLKNECHT, TONHAUS
BRIXEN
GEHEIMTIPPS & WISSENSWERTES
FORESTIS
RESTAURANT FINSTERWIRT
VINOTHEK VITIS
RESTAURANT AO, HOTEL HALLER
WEINGUT & BUSCHENSCHANK RÖCK
ZU GAST BEIBENJAMIN PROFANTER
BRUNECK
GEHEIMTIPPS & WISSENSWERTES
NIEDERMAYRHOF
RESTAURANT ALPINN
KRÄUTER-RESTAURANT ARCANA
BÜHELWIRT
HOCHRAUTALM
ZU GAST BEILORENZ STERNBACH
WINZER & WEINKELLEREIEN
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Ich erinnere mich noch genau an das unglaubliche Glücksgefühl, das ich immer verspürte, wenn ich an den Wochenenden dem stickigen Mailand entfloh, um nach Hause zu kommen. Meine Vorfreude wuchs mit jedem Kilometer, mit dem ich mich Südtirol näherte. Bereits bei Salurn begeisterte mich das satte Grün der Weinberge und der Wälder. Und natürlich die hohen Berggipfel, die eine kühle Sommerfrische versprachen. Bis heute, wenn ich nach einer Arbeitsreise mit strahlendem Sonnenschein begrüßt werde, kehre ich unglaublich gerne in meine wunderschöne Heimat zurück.
Ti senti più italiana o tedesca? – „Fühlst du dich eher wie eine Italienerin oder Deutsche/Österreicherin?“ – Diese Frage wurde mir in meiner Studienzeit in Mailand immer und immer wieder gestellt und hat mich damals regelmäßig in Verlegenheit gebracht. „Ja, was bin ich eigentlich?“, fragte ich mich, denn: Die Volks- und Mittelschule hatte ich in deutscher Sprache besucht, die Oberschule in italienischer; zum Mittagessen gab es bei uns Spinatknödel oder Herrengröstl und am Abend Melanzane alla Siciliana oder Vitello tonnato; zu Weihnachten kam das Christkind und nicht der Babbo Natale, der Baum wurde mit Strohsternen, bunten Holzfiguren und Äpfeln dekoriert und nicht mit Lametta und grell leuchtenden Plastikkugeln; wenn ich fleißig und präzise war, wurde ich als typisch deutsch bezeichnet; bei Verspätungen als typisch italienisch …
Irgendwann kam dann meine klare Antwort: „Ich bin Südtirolerin und Europäerin.“ Wie Sternekoch Norbert Niederkofler es so toll auf den Punkt bringt, haben wir Südtiroler „den Kopf in Österreich, die Füße in Italien und die Arme weit nach Osten und Westen ausgestreckt“. Eine gute Mischung vieler Kulturen, Sprachen, Traditionen eben! Und a bissl grenzübergreifendes Denken mit dazu.
Schon bald aber verwandelte sich bei mir das Gefühl von Verlegenheit in Stolz und Dankbarkeit, und ich erkannte, welch ein Geschenk es ist, auf diesem kleinen, aber ganz besonderen Fleckl Erde und seiner einzigartigen Vielfalt geboren zu sein. Meine Heimat: Landbrücke zwischen Tälern im Norden und den Ebenen im Süden, die schon immer Menschen zusammengeführt hat und den Bereichen Kultur, Brauchtum, Literatur, Kunst, Architektur, Mode, Design, Industrie, Handwerk und Kulinarik viel Platz eingeräumt hat.
Mit gelassener Natürlichkeit verschmelzen nicht nur die deutsche, italienische und ladinische Sprache; auch mondäne Städte und urige Dörfer, idyllische Almwiesen und geordnete Apfelplantagen, ruppige Nadelwälder und „gekämmte“ Weinhügel gehen fast nahtlos ineinander über. Exotische Palmen liebäugeln mit schneebedeckten Berggipfeln, Pastagerichte und Brennnesselknödel stehen wie selbstverständlich auf derselben Speisekarte. Der attraktive Mix aus Bauernküche und italienisch-mediterranen Einflüssen hat sich schon lange bewährt und macht die Südtiroler Küche in all ihrer Vielfalt aus. Das ausgeprägte gastronomische Angebot vor Ort überzeugt mit Qualität, Vielseitigkeit, Authentizität und Kreativität; so wird Südtirol zum Feinschmeckerparadies. „Bei uns ist alles vorhanden, was wir brauchen! Wir müssen nur die Augen aufmachen und die wunderbaren Geschenke erkennen, die Mutter Erde anbietet. Darin liegt die wahre Seele unseres Südtirols!“, ist Franz Mulser von der Gostner Schwaige überzeugt.
So schwören auch „Kräuterhexe“ Anneres Ebenkofler (Kräuter-Restaurant Arcana) und Chefkoch Roland Lamprecht (Forestis) auf frische Kräuter, Blüten, Wurzeln oder Flechten der Wiesen und Wälder. Gastronom und Weinflüsterer Othmar Raich (Miil) ist fasziniert, wie man bei uns schon immer die Kunst beherrschte, aus wenigen und einfachsten Zutaten so Abwechslungsreiches und Grandioses zu zaubern.
Auch Köche wie Matteo Taccini (ConTanima) und Fabio Curreli (AlpiNN) legen besonders großen Wert auf frische, qualitativ hochwertige und regionale Produkte, die für sie den großen Unterschied ausmachen. Der direkte Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Bauern liegen ihnen sehr am Herzen und fördern die Wertschätzung der Produkte. „Man besucht sich gegenseitig, probiert aus, plant ein, und auf den Feldern wird gekostet, was grad wächst.“
Laut Mattia Baroni, für die Forschung und Entwicklung der Fermentationsprozesse beim LaFuga GarumProject zuständig und Chefkoch (Hotel Bad Schörgau), ist Südtirol in puncto Kulinarik dem Rest Italiens um 30 Jahre voraus; und auch die große Fähigkeit zur Gastfreundschaft hat die Spitzengastronomie hier so aufblühen lassen. „Die Südtiroler sind stolz darauf, absolut authentisches Essen anzubieten. Von der Berghütte bis zum Gourmetrestaurant ist man um gutes Essen bemüht. Selbst beim Törggelen spürt man die Ehre und Würde, immer etwas Hochwertiges anzubieten – egal, ob es der Speck, der Käse oder der Wein ist.“
Rezepte von Traditionsgerichten gab es nur selten, denn sie wurden von Mund zu Mund weitergegeben. So erinnere ich mich an meine „Brixner Oma“, die für uns die herrlichsten Schlutzer zusammen mit Kniakiachl und Schwarzbeerkrapfen auftischte. Auf meine Frage, wie sie diese gemacht habe, antwortete Oma: „Es braucht a Mehl, a bissl Zucker, a Stickl Butter, a Hafele Milch, a Fitzele Germ …“ Ob es an meiner mangelnden Fantasie oder am ungenauen Rezept lag: Omas Krapfen sind mir leider nie so gut gelungen!
Deshalb freut es mich besonders, dass uns für dieses Buch Gourmetchefs, Köche aus Leidenschaft sowie Hüttenwirte ihre präzisen Rezepte verraten haben, die ich voller Freude mit Ihnen teilen möchte. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen! Oder, wie wir in Südtirol sagen: „Lasst’s eich schmeckn!“
Ihre
Martina Hunglinger
Geschichtsträchtiger Kurort, Tor zum Etschtal und Vinschgau – elegant, charmant, stolz, altbacken und gemütlich, lebendig, modern und bunt. City vibes in Merans Hauptstraßen treffen auf stille Gassen, Design-Hotels stehen neben traditionsträchtigen Gebäuden, alte Traditionsgeschäfte versprühen Nostalgie. Hinzu kommt eine Portion Wiener Charme, vermischt mit lässigem mediterranen Flair. Parks, botanische Gärten und Promenaden rund um den Fluss Passer bezaubern mit exotischen Pflanzen oder eleganten Jugendstilhäusern aus der Belle Époque. Idyllisch eingerahmt ist die Thermalstadt mit Berggipfeln, Palmen, Apfelplantagen und Weinreben. Mikroklima at its best!
Mannigfaltig präsentiert sich die Natur im Umland. Karge Sonnenhänge erstrecken sich, begleitet von Bewässerungswaalen, bis zu den Apfelplantagen im Tal. Ein Blick auf die Architektur im Meraner Umland verdeutlicht: Die ländliche Baukunst geht fließend in zeitgenössische Architektur über, was beweist, dass die Vinschger die kreativen Pioniere Südtirols waren!
Auch die Gastronomie gibt sich einfallsreich: das Meteo mit kreativer Küche – cool und hip; Slow Food im Ottmanngut mit Meraner Charme und Eleganz; das Miramonti – ein Brückenschlag zwischen mediterraner und moderner lokaler Kochtradition; der Reichhalter: leger-nostalgisch das Ambiente, frisch und zeitgenössisch die Küche!
1 – FORNO
Wasser, Mehl, Sauerteig, Salz und viiieeeel Zeit – mehr braucht Ivo nicht, um den besten aller Laibe Brot herzustellen. In seiner kleinen, feinen, „durchsichtigen“ Brotboutique darf man dem charmanten jungen Bäckermeister Ivo De Pellegrin auf die Finger schauen. Drei Tage heißt es warten, bis sich die Türen für seine Kunden zweimal wöchentlich öffnen. Ein guter Rat: frühmorgens vorbeikommen oder Brot vorbestellen. Es wäre zu ärgerlich, wenn Ivos Brot nicht in den Frühstückskorb käme!
Rennweg 141A, 39012 Meran
Öffnungszeiten Mi u. Sa 9.00–13.00 Uhr
www.forno.me
2 – 58 CHOCOLATE
Gute Schokolade kann bekanntlich alles: Sie ist gesund, macht glücklich und schön noch dazu! Also kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich ein Stück von René Romens ausgefallenen, handwerklich erzeugten Schokoladentafeln auf der Zunge zergehen lässt. Eines ist sicher: Man fühlt sich augenblicklich im kulinarischen Götterhimmel angekommen. Dass die Tafeln noch originell verpackt sind, macht das Vergnügen noch größer, denn schließlich isst das Auge ja mit!
Rennweg 47, 39012 Meran
Öffnungszeiten: Di–Fr 10.30–18.00 Uhr,
Sa 9.00–13.00 Uhr
www.58chocolate.com
3 – IM KULT
3 – Kult Concept Store
Ein Concept-Store mit Großstadtflair vom Feinsten, zu finden in einer alten Seifenfabrik, vom bekannten Vinschgauer Architekten Tscholl saniert und ausgebaut. Ein Treffpunkt für Genießer, Kultur- und Design-Aficionados, die das Kleine-Feine, das Besondere, Freudemachende von kleineren Manufakturen suchen. Hier wird jeder fündig – ob m Zillas originelle Rucksäcken, dem ganz besonderen Plattenspieler oder den lustigen Badetieren. Und wer nach überstandenem Shopping-Rausch Stärkung sucht, der findet im Kult-Bistro Leckeres zum Frühstuck, Lunch oder Aperitivo.
Gampenstraße 19, 39020 Marling
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10.00–22.00 Uhr,
Sa 9.00–22.00 Uhr
www.imkult.com
4 – CAFÉ DARLING UND CAFÉ WANDELHALLE
Entspannt durch die Gemäldegalerie der Wandelhalle flanieren, begleitet vom wilden Rauschen des Flusses Passer, vorbei an zwei gemütlichen Cafés. Ein Stopp im Café Darling, charmant mit Wiener Flair: Hier gibt es neben den besten Topfentaschen mit Cappuccino auch eine große Auswahl an Zeitungen. Ruhiger ist es im Café Wandelhalle, ein idealer „Pit Stop“ für einen Aperitivo. Proppenvoll wird es immer am letzten Samstag des Monats, wenn hier der „Flohmarkt mit der schönsten Kulisse“ stattfindet.
Café Darling, Winterpromenade 9
Café Wandelhalle, Winterpromenade 25
5 – KIKINGER DROGERIE UND KERZENFACHGESCHÄFTE
5 – Kikinger Drogerie und Kerzenfachgeschäft
In einem der ältesten und geschichtsträchtigsten Geschäfte unter den Lauben werden natürliche, hochwertige Seifen, Kerzen und vieles mehr in allen Farben, Formen, Größen und Duftnuancen seit sechs Generationen angeboten. Der handgeschwungene Schriftzug auf dem Schaufenster gehört seit 1936 zum Stadtbild und verbreitet einen Hauch von Nostalgie. Die große Auswahl an Produkten steht stolz im authentischen Mobiliar aus dem Jahr 1929.
Laubengasse 165, 39012 Meran
www.kikinger.it
6 – RAHMEN EGGER
6 – Rahmen Egger
Egger Rahmen und Kunst ist ein historischer Handwerksbetrieb mit Kunstgalerie in einer kleinen Gasse von Meran. Von den Quereinsteiger-Brüdern Meinhard und Günther Reichegger mit großer Leidenschaft fürs Handwerk und für Kunst geführt, werden hier neben Rahmen auch antike Drucke, Postkarten, Spiegel, Bilder und Gemälde renommierter sowie junger Künstler angeboten. Tradition ist hier vereint mit Kreativität und Innovation. Ein Platz zum Stöbern und Verweilen. Ein Raum der Begegnung für Zeit und Kultur.
Rennweg 55, 39012 Meran
www.rahmenegger.com
LANA, MERAN
Willkommen im Reichhalter! Seit dem 15. Jahrhundert besteht das Haus unter anderem als Mühle, Metzgerei und Kaffeehaus. Seit dem Jahr 2018 fühlen sich die Gäste von Martina und Andy Heinisch in dem familiären und legeren Ambiente willkommen.
Beim Blick von außen auf das freundliche Haus trifft man zunächst auf pure Nostalgie. Wie im Bilderbuch präsentiert sich das 1477 Reichhalter in der Fußgängerzone von Lana: die schöne Fassade in cremigen Tönen, pastellgrüne Türen, Fensterläden und Balkone. Ein paar kleine Tische vor dem Eingang, ein Fahrrad, die alte Holztreppe. Das Authentische wurde bewahrt und stilvoll mit dem Zeitgeist von heute kombiniert. Im Erdgeschoss sind ein Café und ein erstklassiges Restaurant eingezogen.
Die gemeinsame Geschichte des Gastgeberpaares hat bereits im Teenageralter begonnen, als die damals 14-jährige Martina den 17-jährigen Andy bei seiner Kochlehre kennenlernte. Wichtige Erfahrungen sammeln konnte Andy später bei Sterneköchin Anna Matscher; es folgten acht prägende Jahre im Restaurant Miil bei Othmar Raich.
Schließlich wagte das Paar den Schritt in die Selbstständigkeit. Weniger Fine Dining, mehr Einfachheit und trotzdem hohes Niveau: Im Reichhalter vermitteln das ansprechende Ambiente, der unaufdringliche Service und die hohe Qualität ein wohliges Zuhause-Gefühl. „Ein schönes Glas, eine hauchdünne Porzellantasse, eine dezente Dekoration – es muss passen und stimmig sein“, so Martina. Das gilt auch für den Service: „Man muss ein Gefühl für den Gast haben.“ Denn dieser begibt sich beim Besuch des Reichhalter auf eine kleine Zeitreise, die mit einem liebevoll gedeckten Tisch beginnt. Das feine Porzellan stammt teils von Martinas Großmutter oder von Flohmärkten und ergänzt das stimmungsvolle Ambiente perfekt.
Überhaupt: Wer das Gasthaus betritt, spürt sofort die Seele und Geschichte dahinter. All die Kleinode, sparsam eingesetzt, tragen dazu bei, sich schnell wohlzufühlen. Zum Aufwärmen im Winter laden die gemütlich-nostalgischen Wirtshausstuben mit kulinarischen Feinheiten ein, während man im Sommer Andys Köstlichkeiten auf der Terrasse unter Weinreben genießen kann. Kein Wunder, dass sich so mancher – ob Einheimischer oder Tourist – gleich nach dem ersten Besuch in den Reichhalter verliebt hat. Dabei geht’s im Restaurantbetrieb ziemlich leger zu: Man wird vom jungen, spritzigen Serviceteam direkt und sympathisch mit einem einfachen „Griaß di“ willkommen geheißen und zu Tisch geführt.
Andy ist laut Martina „der geborene Koch, der schon als kleiner Bua bei der Mama am Herd stand“. Im Alter von acht Jahren hat er sich schließlich allein an den Herd gewagt – und dann gleich Topfennudeln für eine 20-köpfige Jungschargruppe gezaubert! Alle Teller waren leer gegessen, die Gesichter zufrieden.
Andys idealer Arbeitstag ist der, an dem das perfekte Produkt ohne Probleme geliefert und dem Gast in bester Qualität serviert wird. Fleisch, Speck und Wurst bezieht er von seinem Metzger in Terlan. „Vor Kurzem hatte dieser die beste Leber, sie war genial! Ich habe gleich den Menüplan umgestellt und habe den Gästen schon zu Mittag Leber serviert“, erzählt Andy begeistert. Seine Lieblingszutat ist Öl – ein mildes bezieht er vom Gardasee, eine kräftigere Sorte für Fleisch und Fisch aus Kalabrien. Frische Zutaten stammen vom hauseigenen, 250 m2 großen Gemüsegarten. Andys hervorragende Gerichte, gemischt mit einem Gefühl von lässiger Gastfreundschaft und gekrönt mit Martinas freundlichem Lächeln und einem „Schön, dass du da bist!“, machen den Reichhalter in Lana eben so besonders.
VON ANDREAS HEINISCH
Der Wein vom kleinen Familienbetrieb Schloss Plars, mit nur 2 ha Rebfläche, ist was ganz Besonderes. Entsprechend selten sind die hervorragenden Weißweine, etwa der Muskateller Spinell. Bei nur 400 Flaschen pro Jahrgang eine echte Rarität!
www.schlossplars.com
Das hochwertige Olivenöl von bester Qualität von „PANeOLIO, Peter Pan“: „Pan di nome, olio di passione“ („Pan ist der Familienname, Öl die Leidenschaft“). Im Valpolicella bei Verona liegen die Olivenhaine, wo mit generationenübergreifender Leidenschaft Olivenöle von besonderer Güte hergestellt werden. www.pan-olio.it
Metzgerei von Hannes Mair in Terlan. Ein junger, qualitätsbewusster und rühriger Metzger. Sein Fleisch, ob Rind, Kalb, Schwein, Lamm oder Wild, teils „dry-aged“, sowie seine Würste sind der Hammer! www.hannesmair.com
VON MARTINA HEINISCH
„Wo ich die Gäste gerne hinbringen würde? – Zu mir nach Hause!“
ADRESSE
1477 Reichhalter
Metzgergasse 2
39011 Lana
+39 0473 051 050
www.1477reichhalter.com
Pure Nostalgie im Interieur verlockt zu Mußestunden.
Ein Hauch von Alt-Wien im Speisesaal
Die Fassade in warmen, cremigen Pastelltönen, mit viel Feingefühl restauriert
Martina und Andy Heinisch führen das Reichhalter mit Leidenschaft. Das spritzige, junge Serviceteam begrüßt mit einem herzlichen „Griaß di“, denn der Gast soll sich hier wie zu Hause bei Freunden fühlen.
Zutaten für 4 Personen
Kartoffelschnitten
400 g mehligkochende Kartoffeln
1 gr. Prise geriebene Muskatnuss
3 Eigelb
1 EL Kartoffelstärke
2 l Samen-Öl zum Frittieren
Salz
Olivenbrösel
50 g Pankobrösel
1 Schuss Olivenöl
1 Stängel Thymian, Blätter gezupft
100 g getrocknete schwarze Oliven, fein gehackt
Salz, Pfeffer
Chimichurri
1 Bund Petersilie, Blätter geputzt
1 kleines Bund Basilikum
1 EL Kapern, abgetropft
1 Knoblauchzehe
1 Chilischote
1 Schuss Olivenöl
Caponata
1 Aubergine
1 Zucchini
2 l Samenöl zum Frittieren
Salz
Sauce
2 rote Zwiebeln
1 EL brauner Zucker
1 Schuss süßer Balsamicoessig
200 g Tomaten, überbrüht und gehäutet
1 EL Kapern
1 EL Pinienkerne
Salz, Pfeffer
Fleisch
2 Lammkarrees
Die Kartoffeln schälen, kochen und durch ein Sieb passieren. Salz, Muskatnuss, Eigelb und Kartoffelstärke gründlich untermischen. Die Masse auf ein Blech 3 cm dick ausstreichen und mit Alufolie abdecken. Bei 80 °C mit Dampf ca. 20 min backen. Die Masse abkühlen lassen, in gleichmäßige Stücke schneiden und frittieren.
Die Pankobrösel in etwas Olivenöl rösten, die Thymianblätter und die Olivenstücke dazugeben, alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für das Chimichurri alle Zutaten grob mixen und beiseitestellen.
Für die Caponata Aubergine und Zucchini salzen und in 160 °C heißem Öl frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und beiseitestellen.
Für die Sauce die roten Zwiebeln in grobe Würfel schneiden und mit dem braunen Zucker weich dünsten. Anschließend mit Balsamicoessig ablöschen. Die Tomaten dazugeben und alles leicht köcheln lassen. Die frittierten Auberginen und Zucchini, die Kapern sowie die Pinienkerne hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Backofen auf 160 °C vorheizen.
Die Lammkarrees mit Salz und Pfeffer bestreuen, dann kräftig anbraten. Anschließend mit Chimichurri bestreichen und mit Olivenbröseln bestreuen. Die Karrees für 10 min im Ofen backen, dann bei 85 °C noch ca. 15 min ruhen lassen.
Die Lammkarrees portionieren, auf das warme Caponatagemüse geben, die Kartoffelschnitten dazu anrichten und alles servieren.
Zutaten für 4 Personen
Füllung
400 g Rinderbrust mit Fettanteil
2 Karotten
2 Zwiebeln
1 Selleriestange
1 EL Tomatenmark
200 ml Rotwein
500 ml Hühnerbrühe
100 g Parmesan, gerieben
Salz, Pfeffer
Nudelteig
200 g Mehl
200 g Hartweizengrieß
2 Eier
8 Eigelb
Pfifferlingssauce
250 g Pfifferlinge, geputzt
1 EL Butter
200 g Kirschtomaten, gehäutet
1–2 EL Parmesan
Garnieren
1 Handvoll Thymian
5 Scheiben Schwarzbrot, hauchdünn geschnitten, nach Belieben
Öl zum Frittieren
1 EL Parmesan, gerieben
Die Rinderbrust salzen, pfeffern und bei starker Hitze beidseitig scharf anbraten. Das Gemüse schälen oder putzen, klein schneiden und mitrösten, dann das Tomatenmark ganz kurz mitrösten. Mit Rotwein ablöschen und diesen verkochen lassen. Alles mit der Hühnerbrühe aufgießen und zugedeckt 3–4 h schmoren lassen. Anschließend das geschmorte Fleisch mit dem Gemüse fein hacken, mit dem restlichen Schmorsaft vermengen und mit Parmesan abschmecken.
Die Zutaten für die Nudeln zu einem glatten Teig verkneten und zugedeckt ca. 3 h ruhen lassen. Den Nudelteig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche hauchdünn ausrollen, die Fleischfüllung mit einem Teelöffel (oder Spritzbeutel) darauf portionieren, Kreise ausstechen und diese zu Tortelloni formen (Vorgehensweise siehe Seite 80).
Die Pfifferlinge in Butter andünsten. Die Kirschtomaten halbieren und ganz kurz schwenken. Die Sauce mit etwas Parmesan binden.
Die Tortelloni 3–5 min in aufgekochtem Salzwasser gar ziehen lassen. Das Schwarzbrot, falls verwendet, in Öl frittieren, dann fein zerbröseln.
Die gegarten Tortelloni mit dem Pfifferlingssud auf einem Teller anrichten und mit Thymian sowie den Schwarzbrotbröseln garniert servieren.
(Pfifferlinge werden am Ende vom Stängel mit einem Tourniermesser geputzt, d.h, es wird einfach die Erde entfernt, dabei nicht zu viel wegschneiden.)
MERAN
Außerhalb der alten Meraner Stadtmauer, versteckt in einem üppig bewachsenen mediterranen Garten mit Zitrusbäumen, Palmen und Zypressen, liegt das Ottmanngut, ein idyllisches Refugium mit alpin-südländischem Ambiente und Meraner Charme. Unvergleichlich, ein wahres Schmuckstück, eine einzigartige Oase, die man am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte. Hier im Familiengastbetrieb der Kirchlechners ist die Zeit stehen geblieben. Die Geschichte des Hauses reicht bis ins Jahr 1290 (!) zurück, als der Hof als landwirtschaftlicher Bauernhof, Buschenschank und später als Gasthaus mit Übernachtung betrieben wurde. Erst als Ururgroßvater Alois das Haus im Jahr 1850 als Erholungsort für die Sommerfrische kaufte, begann die „Liebesgeschichte“ zwischen den Kirchlechners und dem zum Ottmanngut.
Ururenkel Martin Kirchlechner führt die charmante Frühstückspension seit mittlerweile zehn Jahren. Mit ihm ist ein Hauch von Moderne und Zeitgeist eingezogen. So mischt sich lokales Design von Harry Thaler harmonisch mit den Ahnenbildern, den alten Dielen und den gekachelten Öfen. Ein nostalgisch-vertrauter Geruch liegt in der Luft. Martins Großeltern hatten das Haus nach dem Zweiten Weltkrieg renoviert und vorerst als Gasthaus verpachtet, bis es später Oma Martha in Eigenregie führte.
Das Ottmanngut war damals über Jahre Martins Wohnzimmer. Als Kind ging er hier ein und aus, um seine Oma zu besuchen. Die Stammgäste kannten ihn und seinen Bruder gut, zum Beispiel Frau Borck. Diese hatte für Martin aus Deutschland immer Yogurette dabei. „Vor einigen Jahren hatten wir Gäste, die uns ihre Schokoriegel zum Kühlen ausgehändigt haben. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen … und musste ihnen schließlich beichten, dass ich sie gegessen hatte.“ Seitdem sind immer drei Packungen des unwiderstehlichen Riegels im Gepäck dieser Stammgäste – und Martin freut sich noch heute wie ein Kind.
Nach Oma Martha stand ein Generationswechsel an: Martin übernahm, und es wurde umfassend renoviert. Martin achtete dabei darauf, dass die attraktiven Elemente Meraner Wohnkultur aus Biedermeier und Jugendstil, aber auch der 1950er- und 1960er-Jahre-Flair beibehalten wurden. Elf liebevoll und charmant eingerichtete Zimmern bieten erholsame Nächte in herrlichen Betten mit schneeweißen Bezügen. Nach einem wohltuenden Schlaf wartet ein besonderes Frühstück in der original erhaltenen Orangerie oder im romantischen Palmengarten für den Start in den Tag. Ruhe findet man dort bestimmt, und wer Geduld hat, erblickt zwischen den Terrassentischen und -stühlen im Park die beiden Landschildkröten des Hauses, Max und Helmuth – Ersterer mit stolzen 100 Jahren auf dem Panzerbuckel! Sie kriechen gemächlich über den Kieselboden, passend zum ebenso gemütlichen und entschleunigten Rhythmus des Hauses. Frühstück wird hier als kulinarisches Slow-Food-Erlebnis zelebriert und jeden Morgen als täglich variierendes Drei-Gänge-Menü serviert. Neben kleinen, feinen Speisen, hausgemachtem Sauerteigbrot und Marmeladen gibt es ausgewählte Käsesorten, frisch gepresste Säfte, Eierspeisen, Birchermüsli mit Mohnöl und aufgeschlagene Butter. Letztere hat Jungkoch Marco Benetti eingeführt, der Teil der Familie geworden ist und für das kulinarische Wohl der Gäste sorgt.
In den Tag hineinleben, unter blühenden Zitronenbäumen und Oleandern herrlich ausgewogen frühstücken, ein Buch aus der gut bestückten Bibliothek lesen, einen Cappuccino trinken … und noch einen: So fühlt sich Entschleunigung im Ottmanngut an!
VON MARTIN KIRCHLECHNER
Eine Jause in der urigen und gemütlichen Stube des Schnalshuberhof in Algund. Idyllisch gelegen, abseits, aber mitten im Paradies. (Sehr beliebt, deshalb unbedingt reservieren!)
Die Almenwanderung von Kastelbell zur Zirmtaler Alm, vorbei am malerischen Zirmtal-Bergsee und der dazugehörigen urigen Alm mit Einkehrmöglichkeit. Ideal für heiße Sommermonate, da der Weg durch kühle Wälder führt.
ADRESSE
Ottmanngut Suite & Breakfast
Verdistraße 18
39012 Meran
+39 0473 4495656
www.ottmanngut.it
Gastgeber Martin Kirchlechner und Jungchef Marco Benetti: Seite an Seite nicht nur an der Eingangstür der alten Orangerie.
Hier trifft Nostalgie von gestern auf Eleganz von heute.
Das Ottmanngut ist eine Oase für sich und eines der schönsten Schmuckstücke im ganzen Alpenraum.
Zutaten für 1 Quiche
Teig
125 g Mehl Type 550
1 g Salz
80 g kalte Butter, in Würfel geschnitten
Füllung
½ Zwiebel
1 EL Olivenöl
2 mittelgroße Zucchini
1 Schuss Balsamico-Essig
3 Eier
etwas Schnittlauch, gehackt
Salz, Pfeffer
Cremiger JoghurtZutaten für 6 Portionen
Joghurt
900 g Naturjoghurt
Haselnusscrumble
55 g Haferflocken
50 g Haselnusskerne, grob gehackt
25 g Butter
15 g Zucker
10 g Honig
10 g Mehl
Salz
Servieren
250 g Himbeeren
1 TL Matchapulver
Alle Zutaten für den Teig sollten gekühlt sein. Das Mehl sieben und mit Salz zu einem kleinen Haufen mit Mulde formen. Die Butterwürfel auf dem Mehl-Ring verteilen. 35 g kaltes Wasser in die Mulde geben. Alles zügig verkneten – kleine Butterklümpchen sind kein Problem. Den Teig etwas ausbreiten, zweimal in der Mitte falten und zu einem Rechteck formen. In Folie einwickeln und im Kühlschrank 1 h ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Zwiebel klein schneiden und mit Olivenöl in der Pfanne anrösten. Die Zucchini klein schneiden und dazugeben. Dann die Zucchini mit Balsamicoessig ablöschen, kurz braten, dann salzen und pfeffern. Den Backofen auf 200 °C vorheizen und die Zucchini leicht abkühlen lassen. Die Eier verquirlen und die gebratenen Zucchini unterrühren. Den Teig zügig ausrollen und eine runde Backform damit auslegen. 10 min blindbacken. Die Form aus dem Ofen nehmen, die Füllung darauf verteilen und die Quiche bei 160 °C fertig backen. Die Quiche mit etwas frisch gehacktem Schnittlauch garnieren.
Tipp: Perfekt dazu passen Zucchiniblüten (siehe Foto links): einfach in Reismehl wenden und in 180 °C heißem Öl kurz frittieren.
Den Joghurt in ein Passiertuch geben, die Ecken verknoten und ca. 1 h über einer Schüssel aufhängen und abtropfen lassen.
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die Zutaten für den Haselnusscrumble mit 1 Prise Salz zu einer krümeligen Masse vermengen. Auf einem Backblech verteilen und 12–15 min im Ofen goldbraun backen. Nach der Hälfte der Zeit einmal mit einer Gabel umrühren. Abkühlen lassen.
Den abgetropften Joghurt cremig rühren und auf sechs Schüsseln verteilen. Den Haselnusscrumble auf den Joghurt streuen.
Die frischen Himbeeren daraufsetzen und alles mit etwas Matchapulver bestreuen.
MERAN