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Masterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Pflegemanagement, Note: 1,3, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Sprache: Deutsch, Abstract: 2006 ist das Gesetz zur Einführung der Europäischen Genossenschaft und zur Änderung des Genossenschaftsrechts (GenG) in Kraft getreten. Eine der wichtigsten Veränderungen des GenG ist die Erweiterung des Förderzwecks. Genossenschaften sind demnach nicht mehr ausschließlich der wirtschaftlichen Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet, sondern können auch deren soziale oder kulturelle Belange unterstützen. Diese umfassende Änderung des GenG in der BRD fällt in eine Zeit umfangreicher sozialstaatlicher Transformationsprozesse. Unter der Programmatik des „aktivierenden Sozialstaates“ erodiert der wohlfahrtsstaatliche Konsens über die Gewährung von Rechten und sozialstaatlichen Ansprüchen. Damit einher gehen die Exklusion eines wachsenden Teils der Bevölkerung und die Gefahr einer Entsolidarisierung der Gesellschaft. Des Weiteren erhöhen abnehmende öffentliche Zuwendungen und Marktliberalisierung für Träger und Einrichtungen der Sozialen Arbeit den Druck, ohne Verlust ihrer originären Werte ihre Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit nachzuweisen und zu verbessern. Andererseits haben zur Erhaltung sozialer Kohärenz die Aufforderungen zur Selbsthilfe und zu bürgerschaftlichem Engagement Konjunktur. Auf der Suche nach geforderten neuen Arrangements diskutiert die Autorin, inwiefern die Sozialgenossenschaft eine Rechts- und Organisationsform sein könnte, die im Kontext sozialer Kohärenz und Teilhabe der Bürger/innen sowohl wirtschaftlich und marktfähig als auch solidarisch und wertegebunden agiert. Nach einer Analyse der Auswirkungen der neueren Aktivierungs- und Effizienzpolitik auf den Dritten Sektor, das Teilsystem der Wohlfahrtspflege und die Nutzer/innen sozialer Dienste wird der Frage nachgegangen, welche Möglichkeiten Sozialgenossenschaften bieten, um der Komplexität der Lebenswelten der Adressat/inn/en und der sozialen Räume auch im Kontext der Neuen Steuerungsinstrumente im sozialen Dienstleistungssektor gerecht zu werden. Darüber hinaus wird erörtert, inwiefern Sozialgenossenschaften geeignet sind, die Multifunktionalität sozialer Organisationen in den fortwährenden Modernisierungsprozessen zu gestalten. Abschließend stellt die Autorin dar, in welchen Handlungsfeldern und für welche Zielgruppen Sozialgenossenschaften eine Antwort auf die komplexen Modernisierungsanforderungen geben können, insbesondere wenn es um die in Zukunft wohl gewichtigere Frage der organisatorischen Kombination professionellen Helfens und freiwilligen Engagements geht.
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