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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Lange Zeit war das staatliche Fernsehen in Italien gegenüber anderen Ländern Europas im Rückstand. Als jedoch 1976 der erste landesweit zu empfangende Privatsender eingeführt wurde (was in Deutschland erst 1984 geschah), kam es zu einem gehörigen Aufschwung des Mediums, was den Fernsehkonsum der Italiener steigen ließ und ihnen einen europäischen Spitzenrang sicherte. Seit den 1980er Jahren entwickelte sich aufgrund des immer invasiver werdenden Mediums Fernsehen und dessen Omnipräsenz ein neues Konkurrenzverhältnis zwischen Literatur und technischen Kommunikationsmitteln. Daraufhin reflektierten Schriftsteller aller Altersklassen die Bedeutung von Film und Fernsehen für die Literatur und deren Schaffenden. Jüngere Autoren, d.h. die giovani scrittori der 1980er Jahre, vertraten die Auffassung, man bräuchte eine neue Literatur, die sich den Herausforderungen, die die Massenmedien an sie stellte, nicht verschloss – eine Meinung, die viele ältere Autoren nicht teilten. Während die alten Schriftsteller die Literatur von den visuellen Medien abgegrenzt wissen wollten, akzeptierten die jungen die Koexistenz beider Ausdrucksmittel und wollten „Film und Fernsehen als bewusstseins- und wahrnehmungsprägende Bestandteile des allgemein verfügbaren Kulturguts in die Literatur [einbeziehen]“, da „[d]er Leser […], wie auch der Schriftsteller selbst, in seiner Realitätswahrnehmung inzwischen vorrangig (multi-)medial geprägt [sei] […]“. Wenn sich schon jene Autoren, deren Sozialisation sich im Wandel von einer schwach zu einer stark mediatisierten Welt vollzogen hat, mit dem Thema beschäftigen, so lässt sich erahnen, dass sich die Lage für die nächste Autorengeneration noch verschärft hat. Diese Autoren, Anfang/Mitte der 1970er Jahre geboren, wurden vollständig in einer stark mediatisierten Welt sozialisiert. Von Kindesbeinen an hat sie das Fernsehen etc. beeinflusst und geprägt. Die Bücher, die Autoren wie Aldo Nove, Niccolò Ammaniti u.a. in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts zu publizieren begannen, simulieren Filme oder Videoclips. Das Fernsehen ist nicht länger ein Fremdkörper, sondern findet Eingang in die Literatur und wird zum privilegierten intertextuellen Referenzpunkt, d.h. „[v]on der Fotografie, dem Film oder den ,Neuen Medien‘ wird nicht nur berichtet, vielmehr werden die ästhetischen Konzepte von Film, Fernsehen, Video und Internet in den literarischen Kontext evoziert.“
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