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Der Text enthält die Verschriftlichung von zwei an Pfingsten 2021 in Dornach (Schweiz) gehaltenen Vorträge. Urpfingsten wird dargestellt als Durchdringung einer gesteigerten "Ich bin"-Erfahrung mit dem "Wir sind" eines die Anwesenden überwölbenden geistigen Echos. Die Mission der Apostel als die Aufgabe, ihre Erleuchtung durch die Erkenntnis des "fleischgewordenen", kosmischen Ich in alle Himmelsrichtungen zu tragen. - Die gegenwärtigen und zukünftigen Zwölferkreise werden ein auch räumlich zentriertes Wirken notwendig machen. Die diesbezüglichen Prophezeiungen von Rudolf Steiner zu Pfingsten 1924 werden herangezogen. Als geistige Basis zu ihrem Verständnis dient die Erhellung des geistigen, subjektiv unbeeinträchtigten "Du bist"-Erlebnisses, wie sie zur historischen Zeitenwende noch nicht möglich war. - Die Interpretation dieser Aussage erfolgt mithilfe des referierten Schlusskapitels "Du bist" in Herbert Witzenmanns Hauptwerk "Die Voraussetzungslosigkeit der Anthroposophie": Witzenmann zufolge enthält die "Du bist"-Erkenntnis die Synthese der drei von ihm in den ersten Teilen seiner Schrift dargestellten Urworte "Es ist", "Ich bin" und "Wir sind". Am Beispiel der Aufgabenstellung des nach einigen Jahren erlöschten"esoterischen Jugendkreises", der im Oktober 1922 mit der Unterstützung von Rudolf Steiner in Stuttgart begründet worden war, wird unter Hinzuziehung des Pfingsttagungsimpulses 1924 in Koberwitz die Bedingung für eine in der Gegenwart mögliche Wiederanknüpfung an den damaligen Impuls dargestellt.
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Seitenzahl: 53
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N° 1 Savoldelli / Uphues-Janning: Lyrisches und Szenisches- Vierzehn Texte für eine Veranstaltung am 20. Sept. 2019 in der Waldorfschule Lienen.
32 S. / CHF 6.90
N°2 Herbert Witzenmann: Die Philosophie der Freiheit Rudolf Steiners als Grundlage sozialästhetischer Gestaltung. - Drei Vorträge, gehalten 1979 in CH-Arlesheim
128 S. / CHF 10.90
N°3 Reto Andrea Savoldelli: Die Erwärmung des Spiegels - Was hat Kino mit Reinkarnation zu tun? - Drei Texte aus der medienwissenschaft-lich-künstlerischen Arbeit des Autors.
104 S. / CHF 8.90
N°4 Raymond Zoller: Einblicke in Abwege- Der Wege gibt es viele, der Abwege umso mehr. Wer die Abwege versteht, wird zum Absurdologen.
76 S. / CHF 6.90
N°5 Reto Andrea Savoldelli: Begegnungen mit Zeitgenossen – schwankende Träume- Zehn Erzählungen des Autors. Eine Auswahl aus über 40 Jahren schriftstellerischer Tätigkeit.
72 S. / CHF 6.90
N°6 Raymond Zoller: Vom vondortenschen Multiversum – ein absurdologisches Bilderbuch- «Da Aussagen einfacher Sterblicher nicht relevant sind und Bedeutungsvolles nur von solchen Persönlichkeiten kommen kann, die man zitiert, kam ich herab auf die Erde, damit man mich zitieren kann.» Wilhelm von Dorten
100 S. / CHF 8.90
N°7 Edouard Schuré / R.Steiner: Das heilige Drama von Eleusis Eine Rekonstruktion Schurés des jeweils in Eleusis gegebenen Dramas vom Raub und der Rettung der Isis-Persephone. Von Marie Steiner übersetzt und von Rudolf Steiner in Verse gesetzt. Vorwort: M.Steiner
80 S. / CHF 8.90
N°8 Schuré / Steiner: Die Kinder des Luzifer - Das grosse Drama des Kulturkampfes zwischen griechischem Heidentum und aufkommendem Christentum. Von M.Steiner übersetzt, von R.Steiner in Verse gesetzt und von ihm 1909 und 19010 in München inszeniert. Vorwort E.Schuré und R.Steiner / Einführung in die Entstehungsgeschichte: R.A.Savoldelli
144 S. / 12.90
Eine schweizerische Abstimmungsvorlage
Vier Sätze aus dem zweiten Kapitel der Apostelgeschichte
Philosophierende Selbstverständigung mit sich selbst (Erkenntniswissenschaft) - Vom "Es ist" zu dem "Ich bin".
Zu den ersten beiden der vier Urworte in "Die Voraussetzungslosigkeit der Anthroposophie" von Herbert Witzenmann
Novalis als Philosoph und Bibeltexte als Problem: die Unterscheidung von veralteten, nicht mehr tragfähigen und den zukünftig zu bildenden Gemeinschaften
Der esoterische Jugendkreis von 1922
Eine Frühgeburt geistig gestifteter Gemeinschaft
Eine geistig gestiftete Gemeinschaft findet ihre Grundlageim Erwachen für den karmischen Zusammenhangunter den Angehörigen der Gemeinschaft
Die "Urworte" Witzenmanns als evolutionäre Entfaltungder ersten aristotelischen Kategorie
Pfingsten 1924 in Koberwitz
Rudolf Steiners Hinweis auf moderne Sozialbindungen(freie Selbstverpflichtungen), welche die Gemeinschaften der Zukunft tragen
Liebe Freunde des Seminars, Sehr geehrte Anwesende,
In der aktuellen Nummer der Zeitschrift Der Europäer wird eine Gesetzesinitiative vorgestellt, die im November zur Abstimmung gelangen wird. Im Bundesbrief von 1291, also das Begründungsdokument der Eidgenossenschaft, wurde festgehalten: "Wir haben einhellig gelobt, dass wir in den Tälern keinen Richter anerkennen, der das Amt irgendwie um Geld oder Geldeswert erworben hat." - Heute wird man Bundesrichter, indem man von der Führung einer politischen Partei, die aufgrund eines ausgehandelten Turnus an der Reihe ist, einen Bundesrichter zu stellen, zur Wahl vorgeschlagen wird. Ein solcher Vorschlag wird dann normalerweise auch realisiert. Da es also nicht um Kompetenzen, sondern um die richtige Parteizugehörigkeit geht, gab es in den letzten Jahren etliche überraschende Parteiwechsel von Kandidaten, die von einer bürgerlichen Partei in die sozialdemokratische, in einem andern Fall zu den Grünen wechselten. Für die ins höchste Richteramt Gehobenen fallen daraufhin saftige Mandatssteuern bis zu 20 Tausend Franken jährlich an, die mit den erhöhten Honorarkosten leicht auszugleichen sind. Dass die Richter kaum in die Lage kommen werden, in entscheidenden Streitfällen gegen die Vorgabe "ihrer" Partei zu urteilen, ist selbstverständlich. Umso weniger, als sie sich alle sechs Jahre zur Wiederwahl stellen müssen. Von einer von der Exekutive unabhängigen Rechtssprechung kann somit nicht die Rede sein.
Der Initiant der Justiz-Initiative fordert nun für die Zukunft die Wahl durch ein qualifiziertes Losverfahren. Dass heisst, dass zuerst nach allgemeinen Kriterien und vollkommen unabhängig von eventuell vorhandenen parteipolitischen Neigungen die Eignung zum obersten Richteramt festgestellt wird, und dass es allein das Los sein wird, das aus dem Pool der hierzu Geeigneten entscheiden wird. (Im Übrigen: die Mitglieder von politischen Parteien machen in der Schweiz kaum 7% der Stimmberechtigten aus. Daher kann es nicht die Aufgabe von Parteien sein, die Gesamtheit der BürgerInnen, die sich an die Gerichte wenden können, zu repräsentieren. Somit ist im Einzelfall Gerechtigkeit nur ganz unabhängig von parteipolitischen Voraussetzungen zu erreichen.) - Was hat dies alles mit Pfingsten zu tun? Nun, Pfingsten ist ein Beispiel, wie dem Einfluss der geistigen, von menschlichen Aspirationen befreiten Einwirkung eine Bresche geschlagen wird. Auch Plato und Aristoteles empfahlen für die Ernennung in den Aeropag, dem obersten Gerichtshof in Athen, den Losentscheid.
Das historische Pfingstfest, das am fünfzigsten Tag nach der Auferstehung des Jesus Christus stattfand, hat Lukas im 2.Kapitel seiner Apostelgeschichte festgehalten. Im ersten Kapitel berichtet er von einer Ansprache des Petrus an seine Apostelbrüder kurz vor Pfingsten, mit der er auf die Notwendigkeit hinwies, nach dem Ausscheiden "einer unserer Brüder" - Judas hatte sich das Leben genommen - die Vollständigkeit der Zwölf wiederum herzustellen. Es gab zwei Kandidaten für die Ernennung in den Zwölferkreis, einen Joseph und einen Matthias. Zwischen ihnen entschied die Loswahl. Sie fiel auf Matthias.
Gestern erhielt ich eine Sondernummer des Dornacher Nachrichtenblattes, das von Roland Tüscher und Kirsten Juel herausgegeben wird. Sie bringt eine wortwörtliche Übertragung der einzigen Sätze, die das Neue Testament zum historischen Pfingstgeschehen enthält. Die Autorin Elsbeth Weymann - erlauben Sie die persönliche Bemerkung - gehörte zur Gruppe der allerersten vier Anthroposophen, die ich als sehr junger Mann kennenlernte, als ich oberhalb von Urnäsch damals im Anblick des Säntis und fernab von anderen Menschen lebte. Die Anthroposophen, die mein soziales Umfeld betraten, sprachen mir das erstemal vom Goetheanum und von den sie aufrüttelnden Ereignissen während einer soeben erlebten Generalversammlung. Es war diejenige des Jahres 1972, die den Versammelten die Dramatik des "Causa Witzenmann" nahe gebracht hatte (sie wurde später in meiner "Dokumentation der Tätigkeit Herbert Witzenmanns im Vorstand am Goetheanum 1963-1988" ausführlich dargestellt).
Später wurde Elsbeth Weymann Spezialistin für griechische und hebräische Bibeltexte und lebt heute in Berlin. Das Nachrichtenblatt veröffentlichte ihre erläuternde Übertragung der Pfingstbeschreibung. Die erfreuliche Hilfestellung trat in demjenigen Augenblick ein, als ich mich selbst mit den besagten Sätzen befasste:
Und in dem Erfülltwerden des Tages der Fünfzig waren alle gemeinsam in
(bei)
ihrem Eigenen
(bei sich selbst. In ihrem Ich und gemeinsam. Und auch: am selben Ort).