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Auch wer Stuttgart und Umgebung zu kennen meint, entdeckt mit diesem außergewöhnlichen Ausflugsführer neue Seiten der Landeshauptstadt. Mit ein bisschen Mut zum Abenteuer und Spaß an aktivem Freizeitvergnügen ist man hier genau richtig, wenn es darum geht, die Highlights der Stadt zu erkunden. Ob das Mercedes-Benz Museum, den Neckarstrand oder die sagenhaften Mineralbäder – es bleiben keine Wünsche offen!
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Seitenzahl: 166
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STADTBEZIRK MITTE
STADTBEZIRK NORD
STADTBEZIRK OST
STADTBEZIRK SÜD
STADTBEZIRK WEST
BAD CANNSTATT
DEGERLOCH
FEUERBACH
HEDELFINGEN
MÖHRINGEN
MÜHLHAUSEN
PLIENINGEN
SILLENBUCH
STAMMHEIM
UNTERTÜRKHEIM
VAIHINGEN
WEILIMDORF
ZUFFENHAUSEN
STADTGEBIETÜBERGREIFEND
Für Gudrun Arp
VORWORT
1STADTBEZIRK MITTE
WELTEN VERBINDEN – Linden-Museum Stuttgart
2STADTBEZIRK MITTE
ZÄHLEN UND ZEICHNEN – Mathe.Entdecker.Pfade
3STADTBEZIRK MITTE
GLOBAL FEIERN – Forum der Kulturen
4STADTBEZIRK MITTE
GEISTIGE KRÄFTE HEBEN – Volkshochschule Rotebühlplatz
5STADTBEZIRK MITTE
ORIGINALE BESTAUNEN – Württembergisches Landesmuseum
6STADTBEZIRK MITTE
ZU GERICHT SITZEN – Verhandlung im Landgericht
7STADTBEZIRK MITTE
PUPPEN TANZEN LASSEN – IMAGINALE
8STADTBEZIRK MITTE
SCHÖN SHOPPEN – Markthalle
9STADTBEZIRK MITTE
IN RUHE LERNEN – Stadtbibliothek am Mailänder Platz
10STADTBEZIRK MITTE
BLUTEN FÜR ANDERE – Blutspendezentrale
11STADTBEZIRK MITTE
AB IN DIE GRUBE – Große Baustellenführung bei S 21
12STADTBEZIRK MITTE
ALTE AKTEN STUDIEREN – Hotel Silber
13STADTBEZIRK MITTE
NACHTS LEBEN – Kunstmuseum
14STADTBEZIRK MITTE
BEATHOVEN SPIELEN – Kurioses Klanglabor im Haus der Musik
15STADTBEZIRK MITTE
SICH EWIG LIEBEN – Aussichtsplattform Bahnhofsturm
16STADTBEZIRK MITTE
EINEN HALT FINDEN – Cityrock im Haus 44
17STADTBEZIRK MITTE
VIELSEITIG LESEN – Württembergische Landesbibliothek
18STADTBEZIRK MITTE
AUF KNOCHEN MUSIZIEREN – bibliorama – das bibelmuseum
19STADTBEZIRK MITTE
TRICKS KENNENLERNEN – Internationales Trickfilmfestival
20STADTBEZIRK MITTE
GLOCKEN HÖREN – Glockenspiel im Rathaus
21STADTBEZIRK MITTE
DEN NESENBACH FINDEN – Besichtigung der Kanalisation
22STADTBEZIRK MITTE
ADVENTSMUSIK LAUSCHEN – Weihnachtsmarkt
23STADTBEZIRK MITTE
STARS TREFFEN – Indisches Filmfestival Stuttgart
24STADTBEZIRK MITTE
AN DIE BÖRSE GEHEN – Besuchertribüne der Börse
25STADTBEZIRK MITTE
GESCHICHTEN HÖREN – Audiotour zur Provenienz
26STADTBEZIRK MITTE
ZUR LESUNG FAHREN – Literaturhaus im Bosch-Areal
27STADTBEZIRK MITTE
DURCHS ALL FLIEGEN – Carl-Zeiss-Planetarium
28STADTBEZIRK NORD
DAMPF ABLASSEN – Killesbergbähnle fahren
29STADTBEZIRK NORD
BÄUCHE BESTAUNEN – Tiere auf dem Killesberg
30STADTBEZIRK NORD
SCHIFF SCHAUKELN – Eliszis Jahrmarkt auf dem Killesberg
31STADTBEZIRK OST
FLECKEN SUCHEN – Sonnenführung der Sternwarte
32STADTBEZIRK OST
AN DIE MACHT KOMMEN – Parköffnung der Villa Reitzenstein
33STADTBEZIRK OST
SAUMÄSSIG VIEL SEHEN – Schweinemuseum im Alten Schlachthof
34STADTBEZIRK OST
BÄRLAUCH SAMMELN – Park der Villa Berg
35STADTBEZIRK SÜD
IN TRÜMMERN RUHEN – Städtisches Lapidarium
36STADTBEZIRK SÜD
RAUFRATTERN – Zahnradbahn Zacke
37STADTBEZIRK SÜD
EIN RAD SCHLAGEN – Capoeira am Südheimer Platz
38STADTBEZIRK SÜD
HOLZKLASSE FAHREN – Standseilbahn zum Waldfriedhof
39STADTBEZIRK WEST
ESSEN TEILEN – Café Raupe Immersatt
40STADTBEZIRK WEST
KELLERBIER ZAPFEN – Brauereiführung bei Dinkelacker
41STADTBEZIRK WEST
ENGAGIERT RADELN – Critical Mass
42STADTBEZIRK WEST
STÄDTISCHEN WEIN KOSTEN – Biergarten Karlshöhe
43STADTBEZIRK WEST
AUFGÜSSE GENIESSEN – Teeschule im Tai Chi Teehaus
44STADTBEZIRK WEST
BERG-RADELN – Hasenbergsteige
45STADTBEZIRK WEST
DIE MAUS GUCKEN – Kulturverein Merlin
46STADTBEZIRK WEST
FRISCHLINGE FÜTTERN – Rot- und Schwarzwildpark
ÄUSSERE STADTBEZIRKE
47STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
SCHWÄBISCH SCHWÄTZEN – Die Gelbstirnamazonen
48STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
SICH NAMEN MERKEN – Mercedes-Benz Arena
49STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
GESUND TRINKEN – Heilwasserbrunnen
50STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
TIERGERÄUSCHE RATEN – Schloss Rosenstein
51STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
WILDE SACHEN KAUFEN – Regiomat am Wasen
52STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
SÄEN, TROMMELN, TANZEN – Kulturinsel
53STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
STERNE SEHEN – Mercedes-Benz Museum
54STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
LINDWÜRMER BESTAUNEN – Museum am Löwentor
55STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
OLDTIMER FAHREN – Linie 23
56STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
UMFLATTERT WERDEN – Wilhelma
57STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
WÖRTER SUCHEN – Sprach- und Kulturbar Samay
58STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
SPRÜNGE MACHEN – Trampolinhalle Sprungbude
59STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
ABFÄLLE VERFOLGEN – Führung im Müllheizkraftwerk Münster
60STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
BETREUT SKATEN – Stuttpark
61STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
PERLEN SEHEN – Sektkellerei Rilling
62STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
INDIZIEN SICHTEN – Polizeimuseum am Pragsattel
63STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
HASEN MÜMMELN SEHEN – Rosensteinpark
64STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
IN REHA GEHEN – Mineralbäder
65STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
KREISE DREHEN – Frühlingsfest und Volksfest
66STADTBEZIRK BAD CANNSTATT
HOCHS UND TIEFS ERLEBEN – Wetterwarte Schnarrenberg
67STADTBEZIRK DEGERLOCH
FUSSABDRÜCKE MESSEN – Haus des Waldes
68STADTBEZIRK DEGERLOCH
NATUR ERTASTEN – Walderlebnisweg Sinneswandel
69STADTBEZIRK FEUERBACH
SCHUTZ SUCHEN – Bunkermuseum
70STADTBEZIRK HEDELFINGEN
SICH SCHLEUSEN LASSEN – Hafenlinie des Neckar-Käpt’ns
71STADTBEZIRK MÖHRINGEN
BUSSE BEWUNDERN – Gottlob Auwärter Museum
72STADTBEZIRK MÖHRINGEN
FRISCHMILCH TRINKEN – Reyerhof
73STADTBEZIRK MÖHRINGEN
DEM GLÜCK VERTRAUEN – Spielbank Stuttgart im SI-Zentrum
74STADTBEZIRK MÖHRINGEN
BIENEN BEOBACHTEN – Streuobstwiesenlehrpfad im Kressart
75STADTBEZIRK MÜHLHAUSEN
RUDERN ODER TRETEN – Bootsfahrt auf dem Max-Eyth-See
76STADTBEZIRK MÜHLHAUSEN
MITTELALTER ERWANDERN – Vier-Burgen-Rundwanderweg
77STADTBEZIRK MÜHLHAUSEN
BÄLLE VERSENKEN – Adventure Golf
78STADTBEZIRK PLIENINGEN
IM HIMMEL SCHWIMMEN – Panoramaschwimmbad Asemwald
79STADTBEZIRK PLIENINGEN
POWER TO THE BAUER – Deutsches Landwirtschaftsmuseum
80STADTBEZIRK PLIENINGEN
REKORDBÄUME BESUCHEN – Botanischer Garten
81STADTBEZIRK PLIENINGEN
FRAUEN FOLGEN – Historischer Rundweg Hohenheim
82STADTBEZIRK SILLENBUCH
UNTER GLEICHEN SEIN – Das Clara-Zetkin-Waldheim
83STADTBEZIRK SILLENBUCH
NATUR SCHÜTZEN – Eichenhain
84STADTBEZIRK STAMMHEIM
LAMAS LIEBEN – Andenkamele im Emerholz
85STADTBEZIRK UNTERTÜRKHEIM
VIERTELE SCHLOTZEN – Besenwirtschaft Zaiß
86STADTBEZIRK UNTERTÜRKHEIM
OBERWASSER HABEN – Besichtigung des Inselkraftwerks
87STADTBEZIRK UNTERTÜRKHEIM
MIT ALPAKAS SPINNEN – Württemberg-Alpakas
88STADTBEZIRK VAIHINGEN
KARITATIV TRINKEN – Rohrer Seefest
89STADTBEZIRK VAIHINGEN
WATCH A MOVIE – CORSO Cinema International
90STADTBEZIRK WEILIMDORF
LANGSAM BEWEGEN – Landschildkröten-Auffangstation
91STADTBEZIRK WEILIMDORF
ROYAL RODELN – Schlittenbahn an Schloss Solitude
92STADTBEZIRK ZUFFENHAUSEN
EICHHÖRNCHEN SEIN – Waldklettergarten im Stadtpark
93STADTBEZIRK ZUFFENHAUSEN
TIEFSEEGOLFEN – Black Light in Neuwirtshaus
94STADTBEZIRK ZUFFENHAUSEN
MIT PS ARBEITEN – Werksführung bei Porsche
95STADTBEZIRK ZUFFENHAUSEN
IM SEPAREE SINGEN – STEREO Karaokebar
STADTGEBIETÜBERGREIFEND
96STADTGEBIETÜBERGREIFEND
KAUFEN UND SCHWÄTZEN – Wochenmärkte
97STADTGEBIETÜBERGREIFEND
TREPPEN STEIGEN – Stäffeles-Contest
98STADTGEBIETÜBERGREIFEND
DEN KESSEL UMRUNDEN – Rösslewanderweg
99STADTGEBIETÜBERGREIFEND
IM SAND CHILLEN – Stadtstrände am Neckar und anderswo
100STADTGEBIETÜBERGREIFEND
REITEN, BAUEN, ACKERN – Jugendfarmen
101STADTGEBIETÜBERGREIFEND
BERG- UND TALFAHREN – Radelthon
In Stuttgart kann man unzählige Dinge machen. Es gibt sogar Orte, an denen man gar nichts zu machen braucht, außer zu beobachten und zu entspannen. Die Auswahl für dieses Buch ist rein subjektiv, aber sie spiegelt wider, wie ich die Stadt sehe – vielseitig, lebendig, aufregend, kreativ.
Die Region Stuttgart ist zweifelsfrei wohlhabend, aber sie wurde es erst durch die Industrie, die Stuttgart natürlich prägt. Stuttgart ist nicht nur Bosch, „der Daimler“ und Porsche. Stuttgart war zwar Residenz, aber hatte nach dem verschwenderischen Carl Eugen eher bodenständige Monarchen. So haben viele Sachen, die man in Stuttgart machen kann, mit Technik, Infrastruktur und der Geschichte der Arbeit zu tun.
Stuttgart ist darüber hinaus eine internationale Stadt. Der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund liegt bei 39 Prozent. Das ist zwar weniger als in Frankfurt, aber deutlich mehr als in Berlin. Stuttgart ist die Heimat von Menschen aus über 170 Nationen. Neben Schwäbisch werden über 120 Sprachen gesprochen – das kann nicht jede Stadt über sich sagen!
Stuttgart ist auch eine Tanz- und Theaterstadt. Und dennoch habe ich weder das stets ausverkaufte Ballett, Eric Gauthiers Dance Company, noch die regelmäßig zur Oper des Jahres gekürte Oper, weder das monumentale Musical im SI und auch nicht die Rampe, das Studiotheater, das Theaterschiff, die Tribüne oder das Theater der Altstadt aufgenommen, das hätte den Umfang des Buches leider gesprengt. Aber ein Blick auf das Stuttgarter Opern- und Schauspielprogramm lohnt immer!
Einst brachten es das Äffle und das Pferdle gut auf den Punkt:Äffle: „Was isch groß?“ Pferdle: „Woiß ned.“ Äffle: „En Elefant. – Ond was isch no greßer?“ Pferdle: „Woiß ned.“ Äffle: „Schtuargert. Ond was isch iberhaupt am aller greschta?“ Pferdle: „?“ Äffle: „Lensa mit Schpätzla ond Soitawischtla!“
Lassen Sie sich mitreißen von dieser und meiner Begeisterung für Stuttgart!
STADTBEZIRK MITTE
Ein Völkerkundemuseum, zumal wenn es eines der bedeutendsten in Europa ist und 160.000 Objekte besitzt, ist großartig. Die Bestände des Linden-Museums sind ein Schatz, will man die Kulturen der Welt und ihre Geschichte verstehen. Aber sie sind auch eine immense Herausforderung. Wie präsentiert man andere Kulturen ohne exotistische Verklärung? Wie zeigt man nicht nur Verschiedenheiten, sondern auch Verbindendes? Wie geht man mit all den Stücken um, die durch koloniale Handelsbeziehungen nach Stuttgart gelangt sind?
Im Linden-Museum in Stuttgart bemüht man sich immer mehr, bei der Konzeption von Ausstellungen mit Menschen aus den Herkunftsländern der Ausstellungsstücke zusammenzuarbeiten – sich zu fragen, wie die Menschen selbst ihre eigene Kultur sehen, sie empfinden und erklären. Langsam schreitet diese Umstrukturierung voran – und das bedeutet wesentlich mehr, als Statuen abzustauben und neu zu ordnen! Es bedeutet, eine Erforschung der Herkunft dieser Objekte und eine Erarbeitung des Kontextes, in dem sie einst gestanden haben.
Die Ausstellung zu Afrika zeigt auffallend viele Exponate aus dem Grasland Kameruns und dem Königreich Benin im heutigen Ghana. Bei den Platten des Königspalastes, die auch Europäer zeigen, wird der Blick gespiegelt: Wie haben die afrikanischen Kulturen die Portugiesen wahrgenommen, die kamen, um ihnen ihre Gefangenen als Sklaven abzukaufen?
Der Nachbau einer afghanischen Basarstraße ist einer der Höhepunkte der Orientabteilung, ein nachgebautes japanisches Teehaus das der Ostasienabteilung, die Sammlung geschnitzter Gürtelknebel, genannt Netsuke, ist weltweit die bedeutsamste und ein Schmuckstück des Museums.
Im Linden-Museum gibt es nicht nur alte Objekte zu sehen, man kann auch viel über heutige Kulturen lernen, egal, ob es um Superhelden in afrikanischen Comics geht oder um eine japanische Ikebanazeremonie.
LAGE: Linden-Museum Stuttgart, Staatliches Museum für Völkerkunde, Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart
ÖFFNUNGSZEITEN: dienstags bis samstags 10.00–17.00 Uhr, sonn- und feiertags 10.00–18.00 Uhr
VERANSTALTUNGEN:www.linden-museum.de/erleben/veranstaltungen
HALTESTELLE: Linden-Museum
STADTBEZIRK MITTE
Mathe erleben viele Schülerinnen, Schüler und die, die es mal waren, als etwas Abstraktes, das nur in Schulbüchern vorkommt. MathCityMap (MCM) will diesem Vorurteil begegnen. Das Onlineportal verfolgt das Ziel, dass Interessierte ihre Umwelt aus einer neuen, mathematischen Perspektive entdecken können.
Die Idee dahinter: Unsere Kultur, also alles, was vom Menschen erschaffen wurde, ist voller Mathematik: Längen, Flächen, Steigungen, regelmäßige geometrische Formen, Volumina und vieles mehr. Man müsse, so steht es auf der Homepage, nur mit dem richtigen Blick für diese Dinge durch die eigene Umwelt gehen.
In Stuttgart gibt es in der Nähe der Börse gleich sechs sogenannte Math Trails, also mathematische Wanderpfade. Sie richten sich an verschiedene Altersgruppen und Wissensstände. Auf der herunterladbaren Karte sind interessante Objekte markiert, die jeweils mit einer mathematischen Fragestellung verbunden sind. Man braucht also ein Geodreieck, ein Maßband oder einen Meterstab, ein Papier und einen Stift – und natürlich ein Handy für die Aufgaben. Damit hat man dann auch schon einen Taschenrechner zur Hand.
Die Aufgaben kann man aber auch als PDF herunterladen und ausdrucken, falls man keine Lust hat, beim Rechnen auf ein mobiles Endgerät zu schauen.
Eine Aufgabe lautet zum Beispiel, den eigenen Kopf zu vermessen und das Verhältnis zur eigenen Körpergröße herauszufinden. Anschließend misst man die Skulptur „Der Denker“ und errechnet, wie groß der Körper sein müsste, der zu diesem Bronzekopf passt.
Zu jeder Aufgabe gibt es Tipps, etwa, dass man bei der Geschwindigkeitsbestimmung der Rolltreppe hinunter zur U-Bahn die Länge der Treppe errechnen kann, indem man die Abdeckungen neben dem Handlauf zählt. Je nachdem, welcher Schwierigkeitsgrad gewählt wird, kann man auf dem Trail gut drei Stunden begeistert Mathe erleben.
Wer sich von der Idee der Math Trails begeistern lässt, kann selbst neue entwickeln und auf die Internetseite stellen.
LAGE/BEGINN: Börse Stuttgart AG, Börsenstraße 4, 70174 Stuttgart
INFO:www.mathcitymap.eu/de
HALTESTELLE: Börsenplatz
STADTBEZIRK MITTE
Sechs Tage lang wird im Juli beim „Sommerfestival der Kulturen“ in Stuttgart getanzt, gefeiert und geschlemmt. Stars der internationalen Musikszene begeistern mit Konzerten. Es gibt von allem etwas: Klezmer, Balkanbeats, Folksongs, Dub und Reggae, Tanzmusik von den Kapverdischen Inseln, Gipsy, Funk und orientalischen Rock – und das Ganze bei freiem Eintritt!
Auf dem Marktplatz steht die Bühne, vorne ist Platz zum Tanzen, der Rest des Marktplatzes steht voller Festgarnituren. Ehrenamtliche schenken Getränke aus, der Erlös finanziert das Fest ebenso wie die Tombola, zu der Stuttgarter Läden und Einrichtungen Preise spenden. Mittanzen ist toll, aber mitmachen noch toller. Die Atmosphäre beim Zapfen und Spülen ist großartig. Wer mithelfen will, kann sich beim Forum der Kulturen melden, das das Festival organisiert.
Die Vormittage am Wochenende sind den Kulturgruppen von Stuttgarter Migrantenvereinen vorbehalten. Über 40 Vereine tanzen, singen, machen Musik und präsentieren Elemente ihrer Herkunftskultur. Für kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt und ein reiches Kulturprogramm sorgen ebenfalls die Stuttgarter Migrantenvereine. Da stehen Stände mit Langos neben Tapas und Currys. Eriträische Köstlichkeiten werden neben kurdischen angeboten. Mit dabei ist auch ein bunter Markt der Kulturen, der sich durch die Seitenstraßen des Marktplatzes zieht.
Das Festival unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters ist ein Signal gegen Rassismus und Ausgrenzung jeglicher Art. Es zeigt, dass Vielfalt gelebt werden kann und uns alle bereichert. Die Arbeit des Forums der Kulturen beschränkt sich nicht auf sechs Tage im Jahr. Monatlich wird die Zeitschrift „Begegnung der Kulturen – Interkultur in Stuttgart“ herausgegeben mit einem Veranstaltungsverzeichnis.
Rund 40 Prozent der Stuttgarterinnen und Stuttgarter sind in den letzten 50 Jahren zugewandert oder haben mindestens einen Elternteil, der außerhalb Deutschlands geboren wurde. Das Forum der Kulturen engagiert sich für Partizipationsmöglichkeiten und sorgt dafür, dass die kulturelle Vielfalt sichtbar wird.
ANSCHRIFT: Forum der Kulturen Stuttgart e. V., Marktplatz 4, 70173 Stuttgart
TERMINE:www.forum-der-kulturen.de
HALTESTELLE: Rathaus
STADTBEZIRK MITTE
Neben der Linderung von allerhand Not, vor allem auf die Hebung der sittlichen, gesundheitlichen und geistigen Kräfte des Volkes hinzuwirken“ war das Ziel des sozialen Engagements des Firmengründers Robert Bosch. Aus diesem Grund unterstützte er das württembergische Kultusministerium bei der Gründung eines „Vereins für Volksbildung“. Bosch verpflichtete sich 1918 zu einer jährlichen Spende, und da es den Treffpunkt Rotebühlplatz noch nicht gab, stellte er dem Verein Büroräume mietfrei für Kurse zur Verfügung.
Seit über 100 Jahren nun gibt es diese Institution, wo der einzelne Bürger seine Talente entdecken und fördern kann. Pro Jahr gibt es inzwischen rund 43.900 Kurse, Seminare und Lehrgänge sowie 350 Einzelveranstaltungen. Man kann Deutsch lernen oder einen Kurs in Gebärdensprache belegen, sein Mongolisch verbessern, sich israelische Selbstverteidigungsmethoden aneignen, Vorträgen über Krampfadern oder auch über die Stuttgarter Vogelwelt im Wandel der Zeit lauschen. Die Auswahl ist berauschend!
Nicht alle Veranstaltungen finden am Rotebühlplatz statt. Auch in den Stadtbezirken werden Kurse angeboten sowie an der Ökostation Wartberg, wo es auch einen holzbeheizten Brotbackofen gibt. Das Abendgymnasium in der Alexander-Fleming-Schule, wo Erwachsene abends oder am Wochenende in kleinen Klassen und gegen geringe Gebühr den Realschulabschluss, die Fachhochschulreife oder das Abitur nachholen können, gehört ebenfalls dazu.
Das Herz des Treffpunkts Rotebühlplatz ist das „Rudolfs“, ein Bistro, in dem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen eine Arbeit finden und in dem man frühstücken, mittagessen und abendessen kann. Bei „Kleine Kunst im Rudolfs“ darf auftreten, wer will und mit welcher abgelegenen oder anerkannten Kunstform er möchte. Dazu gibt es fair gehandelten Kaffee oder ein Gläschen des trockenen roten „Talento“ zur Hebung der geistigen Kräfte.
LAGE: Rotebühlplatz, Rotebühlplatz 28, 70173 Stuttgart
ÖFFNUNGSZEITEN: montags bis samstags jeweils 7.30–23.00 Uhr
KURSE:https://tpr.vhs-stuttgart.de; montags bis samstags 7.30–23.00 Uhr, sonn- und feiertags 8.30–18.00 Uhr
HALTESTELLE: Rotebühlplatz / Stadtmitte
STADTBEZIRK MITTE
Der Titel der Dauerausstellung im Alten Schloss lautet „Legendäre Meisterwerke“ und er ist keine Übertreibung. Zum einen sind es Werke von großartigen Meistern, zum anderen sind sie legendär in zweierlei Hinsicht, erstaunlich und unglaublich – und haben gerade deswegen einen Status erworben, um den sich viele Geschichten ranken.
Eines dieser Exponate ist die „Venus vom Hohlefels“, die weltweit älteste menschliche Darstellung. Diese Figur zeigt eine schwangere Frau mit runden, großen Brüsten, Vulva und mächtigem Gesäß. Ihr Kopf ist eher unscheinbar. Sie ist 40.000 Jahre alt. Sie ist ein Amulett, sicher ein Fruchtbarkeitssymbol, geschnitzt aus Elfenbein.
Ein rätselhafter Fund aus keltischer Zeit ist der bekannte, in Trichtlingen gefundene Silberring, der innen eisern ist, mehr als sechs Kilogramm wiegt und damit als Schmuck völlig ungeeignet ist. Wegen des Stils der Stierköpfe an seinen Enden vermuten manche Experten, er stamme aus Persien, andere wiederum, er müsse wegen der verwendeten Handwerkstechniken aus Gallien importiert worden sein. Aber wie kam er schließlich in unsere Region?
Viele Exponate, reich verzierte Abtstäbe, Schwerter, etwa das, mit dem Eberhard im Barte von Kaiser Maximilian auf dem Reichstag zu Worms 1495 zum Herzog erhoben wurde, oder Goldreifen der Hallstattzeit zeugen von starken Herrschaftsverhältnissen. Andere, wie die keltische, janusköpfige Stele von Holzgerlingen, das Relief der keltischen Pferdegöttin Epona, die die Römer kurzerhand in ihren Götterkanon übernahmen, oder die an einen Comic erinnernde Heiligbluttafel der Benediktinerabtei Weingarten lassen den Wandel der Glaubensformen deutlich werden. Alle Museumsstücke aber tragen dazu bei, unsere Geschichte zu verstehen und zu begreifen, was uns geprägt hat.
Der Eintritt ins Museum ist frei. Es bietet sich an, sich nicht alles auf einmal anzusehen, sondern sich Zeit zu nehmen für die Reise durch die Zeit und immer wieder zu kommen.
LAGE: Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart
ÖFFNUNGSZEITEN: dienstags bis sonntags 10.00–17.00 Uhr, montags nur an Feiertagen
HALTESTELLE: Schlossplatz
STADTBEZIRK MITTE
Wer einen Prozess live im Gerichtssaal mitverfolgt, der ist nicht nur neugierig, er erfüllt auch eine staatsbürgerliche Funktion. Prozesse sind in Deutschland öffentlich, es sei denn, es müssen beim Prozess Minderjährige aussagen, denen ein besonderer Schutz zusteht. Dass alle Menschen eingeladen sind, sich anzuhören, wie und auf welcher Grundlage Recht gesprochen wird, ist wichtig, um Willkür auszuschließen und die Judikative zu kontrollieren. An die Zeit der NS-Diktatur, während der Gerichtsentscheidungen nicht hinterfragt werden durften, erinnern die Namen der Opfer, die auf einem Denkmal vor dem Gericht zu lesen sind.
Im Gebäude ist eine Dauerausstellung zur Justiz während der NS-Zeit in Stuttgart zu sehen, die das Oberlandesgericht zusammen mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg konzipiert hat. Aktuelle Verhandlungstermine sind auf der Seite des Landgerichts nachzulesen, dort findet sich auch eine grobe Zusammenfassung dessen, was den Beschuldigten vorgeworfen wird. Die Auswahl ist beachtlich: „Dem 38 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, am 19.12.2018 tagsüber ein Gemischtwarengeschäft überfallen zu haben. Dazu habe der maskierte Angeklagte die Inhaberin mit einem Handbeil bedroht. Schließlich habe er dann mehrere Schmuckstücke aus der Auslage im Wert von 1.230 Euro an sich genommen.“ Oder: „Dem 32-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, drei Personen, deren kindliches bzw. jugendliches Alter er erkannt habe, sexuell missbraucht zu haben. Hierbei habe er das Näheverhältnis zu diesen Personen ausgenutzt, das sich in seiner Funktion als Trainer zu diesen aufgebaut habe.“ Oder: „Dem 60-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, er habe am Morgen des 5.11.2018 seine von ihm getrennt lebende Ehefrau vor deren Pkw mit mehreren Messerstichen getötet, dies um die Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen zu vermeiden.“
Auch wenn Sie Dauergast bei Gericht werden sollten und noch weiteren Fällen von diesem Kaliber beisitzen, seien Sie beruhigt: Nach München und Nürnberg liegt Stuttgart auf Platz drei der sichersten deutschen Großstädte!
LAGE: Landgericht Stuttgart, Urbanstraße 20, 70182 Stuttgart
ÖFFNUNGSZEITEN: Sitzungen finden in der Regel zwischen 8.00 und 18.00 Uhr statt.
HALTESTELLE: Charlottenplatz
STADTBEZIRK MITTE
Stuttgart ist eine Hochburg des Figurentheaters in Europa: Am Killesberg werden im „Theater in der Badewanne“ mit Handpuppen, Stabpuppen, Tischmarionetten und Schattentheater hauptsächlich Märchen für Kinder und Erwachsene inszeniert. Im „Theater am Faden“ in Heslach werden in einem alten Wengerterhaus die hauseigenen Stücke, Märchen aus Sibirien, Tschechien oder Ungarn mit Holzmarionetten vor einfachem Bühnenbild gespielt. Hier darf sich das Publikum vor der Aufführung auch fantasievoll verkleiden. Im „Theater Tredeschin“ kann man in gemütlicher Hinterhofatmosphäre nicht nur Kinderstücke sehen, es werden auch Kleist, die Odyssee nach Hermann Schwab und Stücke von Molière aufgeführt. Außerdem gibt es noch „Nellys Puppen Theater“ in der Charlottenstraße. Und das „FITZ!“, das pro Spielzeit etwa 40 verschiedene Inszenierungen regionaler, deutscher und internationaler Figurentheaterbühnen zeigt und die IMAGINALE mitorganisiert.
Das Internationale Theaterfestival animierter Formen, die IMAGINALE, findet nicht nur alle zwei Jahre in der Landeshauptstadt, sondern in sechs weiteren Städten Baden-Württembergs statt und bietet eine Auswahl an den derzeit interessantesten europäischen und außereuropäischen Inszenierungen für Erwachsene und Kinder. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 zeigt sie neben klassischem Figurentheater Arbeiten im Grenzbereich von Figurentheater, Tanz, Performance und Digitalkunst, dabei werden Medien und Materialien kombiniert.