101 Sachen machen – Alles, was man zwischen Fils-, Rems- und Murrtal erlebt haben muss - Ute Friesen - E-Book

101 Sachen machen – Alles, was man zwischen Fils-, Rems- und Murrtal erlebt haben muss E-Book

Ute Friesen

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Beschreibung

Abenteuerlustige und Neugierige finden im Remstal viele Gelegenheiten, um auf ihre Kosten zu kommen. Wer mit dem Bogen auf Dinosaurier schießen, Unterwäsche anprobieren oder Schnäppern lauschen will, der ist hier goldrichtig. Ute Friesen hat 101 spannende und kuriose Erlebnisausflüge zusammengestellt, die jede Menge Abwechslung bieten.

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ZWISCHEN FILS-, REMS- UND MURRTAL KANN MAN

… SPIELEN UND SPORTELN

1, 4, 15, 16, 36, 38, 45, 55, 63, 64, 71, 73, 75, 94, 97, 98

… WANDERN UND ENTDECKEN

3, 7, 9, 11, 12, 37, 46, 53, 58, 66, 82, 83, 86, 88, 89, 92, 95

… SEHEN, WIE ES FRÜHER WAR

6, 10, 21, 23, 25, 27, 28, 35, 40, 50, 54, 65, 67, 77, 80, 84, 85, 99

… KUNST KENNENLERNEN

13, 17, 18, 22, 24, 26, 29, 42, 47, 56, 60, 62, 68, 78, 91, 96, 100

… KOSTEN UND KAUFEN

2, 8, 14, 31, 39, 44, 49, 51, 52, 59, 61, 69, 70, 72, 74, 87, 90

… NATUR STUDIEREN

5, 19, 20, 30, 32, 33, 34, 41, 43, 48, 57, 76, 79, 81, 93, 101

Meinen Kolleginnen und Kollegen an der Nikolauspflege gewidmet: Janni, Julia, Klaus, Cathrin, Sabine, Matthias, Britta und allen anderen

INHALT

VORWORT

1ADELBERGMÄRCHEN LAUSCHEN – Walderlebnispfad am Herrenbachsee

2ADELBERGRAVIOLI GENIESSEN – Kloster Adelberg

3ALLMERSBACH IM TALVOLKSWANDERN – Wandern, Gussofen- & Baumgalerie

4BACKNANGGETTOWORKOUT – Calisthenics-Station und Grillstelle

5BACKNANGWILD FÜTTERN – Wildgehege

6BACKNANGMORSEN, FUNKEN, WEBEN – Technikforum

7BAD DITZENBACHQUALITÄTVOLL WANDERN – Hiltenburg und Buschelkapelle

8BAD DITZENBACH-AUENDORFVITAMIN C TANKEN – Hägenmark-Manufaktur Rösch

9BAD ÜBERKINGENFRÜHLING BEGRÜSSEN – Naturschutzgebiet Autal

10BAD ÜBERKINGENPUMPENPLÄNE STUDIEREN – Altes Pumpwerk

11BERGLEN-HÖSSLINSWARTHERUNTERROLLEN – Vom Lapidarium nach Winnenden

12BARTHOLOMÄSEELÖWEN ERBLICKEN – Felsen des Wentals

13BIRENBACHWALLFAHREN – Zur Schmerzhaften Mutter Gottes

14BÖHMENKIRCH-LINDENHOFSTRAUSSENWURST ESSEN – Straußenfarm Lindenhof

15BÖHMENKIRCH-SCHNITTLINGENBALANCIEREN LERNEN – Wind- und Wetterpark

16BÖRTLINGEN-BREECHIN DER LUFT HÄNGEN – Reinhold-Maier-Aussichtsturm

17DEGGINGENBILDER DEUTEN – Wallfahrtskirche Ave Maria

18EBERSBACH-BÜNZWANGENDER LANDLUST FRÖNEN – Jakob-Grünenwald-Gemäldesammlung

19EISLINGENFISCHSAURIER GUCKEN – Stadthalle Eislingen

20EISLINGEN-KRUMMWÄLDENSORTEN SEHEN – Streuobstlehrpfad

21ERDMANNHAUSENBREZELN SCHLINGEN – Das Brezelmuseum

22ESSINGENHAARE BESTAUNEN – Quiriniuskirche

23GEISLINGENAUSSICHT GENIESSEN – Ruine Helfenstein

24GEISLINGENINS PARADIES KOMMEN – Baptisteriumstür bei WMF

25GEISLINGENSCHLÖSSER BESTAUNEN – Das Museum im Alten Bau

26GINGEN AN DER FILSNACHDENKLICH WERDEN – Johanneskirche

27GÖPPINGENTREPPEN STEIGEN – Schloss mit Rebenstiege

28GÖPPINGENAKROBATEN SEHEN – Städtisches Museum im Storchen

29GÖPPINGEN-BARTENBACHARMENISCH FEIERN – Chatschkar

30GÖPPINGEN-FAURNDAUWILDOBST KOSTEN – Wildobstlehrpfad im Gärtnerhof

31GÖPPINGEN-HOHENSTAUFENHÖREN, SEHEN, ESSEN – Ruine Hohenstaufen

32GÖPPINGEN-JEBENHAUSENTROPISCH TRÄUMEN – Naturkundemuseum

33GÖPPINGEN-SCHIEFERGRUBEARCHE-TYPISCH ESSEN – Waldeckhof

34HAUSEN AN DER FILSSCHAFE STREICHELN – Schäferei Herb

35HEUBACHINS KORSETT ZWÄNGEN – Miedermuseum

36HEUBACHWIE KÖNNER KRAXELN – Rosensteinruine

37HEUBACHGESCHICHTE ERLEBEN – Archäopfad

38KAISERSBACHIN DIE KURVEN LEGEN – Sommer- und Winterrodelbahn

39KERNEN-ROMMELSHAUSENSTRESSFREI GÄRTNERN – Kakteen Uhlig

40KERNEN-ROMMELSHAUSENIN DEN KELLER GEHEN – Ausgrabungstätte Villa Rustica

41LAUTERSTEINKLEINIGKEITEN BETRACHTEN – Firma Kage auf Weißenstein

42LORCHIRENE VEREHREN – Kloster Lorch

43LORCHVOR EULEN DUCKEN – Stauferfalknerei

44LORCH-WALDHAUSENDIE ZUNGE VERBRENNEN – Gärtnerei Monika Bender

45MURRWILDSAUWEITSPRUNG – Hardypfad

46MURRHARDTWATEN IM BACHBETT – Hörschbachschlucht

47MURRHARDTWALTERICH BESUCHEN – Walterichskapelle und -kirche

48MURRHARDTALBINOS ANSEHEN – Carl-Schweizer-Museum

49MURRHARDTNICHT LÄSTERN – Rümelinsmühle

50MURRHARDTFLIEGEN VERSCHEUCHEN – Schumm-Ausstellung

51MURRHARDT-VORDERWESTERMURRIM HEU SCHLAFEN – Gnadenhof, Besenwirtschaft & Heubett

52MUTLANGENMELKEN ÜBEN – Biolandhof Fauser

53OPPENWEILERLUSTWANDELN – Sturmfeder’sches Wasserschloss

54OPPENWEILERIN DEN KERKER GEHEN – Burg Reichenberg

55PLÜDERHAUSENMIT ENTEN BADEN – Baggersee

56REICHENBACH (FILS)FARBEN GENIESSEN – Mauritiuskirche

57REMSHALDEN-GRUNBACHEINE WELT PFLANZEN – Weltgarten

58REMSECK-NECKARREMSEULEN HEULEN HÖREN – Naturschutzgebiet Unteres Remstal

59SALACHSORTENREIN SCHNAPSELN – Mosterei & Destillerie

60SCHORNDORFBLÄSER BEGLEITEN – Musikgenuss für Schwindelfreie

61SCHORNDORFMARKTBUMMELN – Mehr als Gemüsegenüsse

62SCHORNDORFGESELLIG SEIN – Club Manufaktur

63SCHORNDORFZU MUSIK SCHWIMMEN – ZiegeleiSeeBad

64SCHORNDORFEXPERIMENTE WAGEN – Forscherfabrik

65SCHORNDORFSALBEN RÜHREN – Keller der Gaupp’schen Apotheke

66SCHWÄBISCH GMÜNDREISEN NACH JERUSALEM – San Salvator

67SCHWÄBISCH GMÜNDIM SPITAL LESEN – Stadtbibliothek

68SCHWÄBISCH GMÜNDVORBILDER FINDEN – Museum im Prediger

69SCHWÄBISCH GMÜNDBONBONS MACHEN – Manufaktur Bonbole

70SCHWÄBISCH GMÜNDFRÜHSTÜCKEN – Café Bunter Hund

71SCHWÄBISCH GMÜNDSENKRECHT HOCHGEHEN – Kletterschmiede

72SCHWÄBISCH GMÜNDSCHMIERÖL SCHNUPPERN – Oldtimermanufaktur 26

73SCHWÄBISCH GMÜND-BETTRINGENBEBRILLT GOLFEN – Schwarzlichtminigolf

74SCHWÄBISCH GMÜND-STRASSDORFIM MUSEUM ESSEN – Stegos Malermuseumscafé

75SCHWÄBISCH GMÜND-WETZGAUSEEIGELIG BAUEN – Himmelsgarten

76SCHWÄBISCH GMÜND-WETZGAUAN BLUMEN SCHNUPPERN – Weleda-Heilpflanzengarten

77STEINHEIMVORFAHREN BEGEGNEN – Urmensch-Museum

78SÜSSENPLASTIKEN BETRACHTEN – Gießerei Strassacker

79SULZBACH AN DER MURRSICH AN BÄUMEN SCHULEN – Arboretum

80UHINGENEIN BILD MACHEN – Fotomuseum

81URBACHUNKENRUFEN LAUSCHEN – Morgensand und Seelachen

82WÄSCHENBEURENSCHLÖSSLE UMRUNDEN – Wäscherburg

83WAIBLINGENAUF MAUERN STEHEN – Altstadtrundgang

84WAIBLINGENGESCHICHTE SCHMECKEN – Haus der Stadtgeschichte

85WALDSTETTENKNOCHENARBEIT SEHEN – Heimatmuseum

86WEINSTADT-BEUTELSBACHÜBER WEIN LESEN – Weinbaulehrpfad

87WEINSTADT-BEUTELSBACHROMANTISCH SEIN – Versteck-Menü auf Bestellung

88WEINSTADT-STRÜMPFELBACHBESEN BESUCHEN – Skulpturenpfad Nuss und Koppa-Besa

89WEINSTADT-STRÜMPFELBACHPAARE BEOBACHTEN – Skulpturenallee »Paare«

90WEINSTADT-STRÜMPFELBACHSCHNITZEL PANIEREN – Speisen in der Vorratskammer

91WEISSACH IM TAL-UNTERWEISSACHVOLKSKUNST VERSTEHEN – Sankt-Agatha-Kirche

92WELZHEIMGRENZGÄNGER SEIN – Welzheim – Lorch – Schwäbisch Gmünd

93WELZHEIMBAUMRIESEN BESTAUNEN – Stadtpark

94WELZHEIM-LAUFENMÜHLEIN OBSTKERNEN BADEN – Eins+Alles

95WESTERHEIMTROPFSTEINE HÖREN – Schertelshöhle

96WINNENDENNACH SANTIAGO PILGERN – Jakobusaltar in der Schlosskirche

97WINNENDENTRAINSPOTTING – Modelleisenbahnanlage

98WINNENDENABENTEUERGOLFEN – Schwabenalm

99WINNENDENLÖSCHEN LERNEN – Feuerwehrmuseum

100WINTERBACHENGELN BEGEGNEN – Freie Waldorfschule Engelberg

101WINTERBACHSCHNÄPPER BEOBACHTEN – Naturschutzgebiet Hirschäcker

VORWORT

Zwischen Fils, Rems und Murr wird viel gearbeitet. Aus dieser Region stammen die Stihlsäge, der WMF-Kochtopf, das Weru-Fenster. Von hier gehen Automobilzubehör, Arzneimittelverpackungsmaschinen, Sicherheitsventile, Thermostate und Luftschleusen in die Welt. Die B10 und die B29 sind ausgebaut und viel befahren wie andernorts in Deutschland Autobahnen. IC-Züge und ICEs rauschen durch die Täler. Jede Stadt hat mehrere Industriegebiete. Mannshohe Plakatwände werben um Bewerber als Industriemechanikerinnen oder Zerspaner. Die Region ist wohlhabend.

Die Kreise Rems-Murr, Göppingen und der westliche Teil der Ostalb sind Teil der Metropolregion Stuttgart, in der insgesamt etwa 5,2 Millionen Menschen leben. Direkt in den Tälern, an Fils, Rems und Murr, ist es bunt, multikulturell, vielfältig. Es ist eine internationale Region mit kurzen Wegen, mit gutem Nahverkehr, mit Sehenswürdigkeiten, Museen und Freizeitangeboten an jeder Ecke. Und doch sind es oft nur wenige Meter den Hang hinauf zu Weinbergen, Streuobstwiesen, Felsen, Wäldern, an Bächen klappernden Mühlen und zu einer ländlichen Idylle.

Dieses Buch lädt Sie ein, 101 Sachen zu machen zwischen Fils, Rems und Murr, Sachen zu machen in den Orten und Kleinstädten entlang der drei Gewässer, und Sachen zu machen im Grünen! Die Gegend zwischen Fils, Rems und Murr bietet alles – und alles in Fülle!

1

ADELBERG

MÄRCHEN LAUSCHEN

Walderlebnispfad am Herrenbachsee

Walderlebnispfade wurden in den letzten Jahren von vielen Gemeinden angelegt, um Kindern auf unterhaltsame und aktive Weise eine Prise Umweltbildung zu verabreichen. Die meisten dieser Erlebniswege zielen darauf ab, die Natur für Kinder und Erwachsene begreiflich zu machen. Und das ist auch dem Pfad um den Herrenbachstausee ein Anliegen, auf dem anhand eines aufgeschnittenen Baumes erklärt wird, welche Auskunft Jahresringe geben, oder anhand eines Wörtersuchrätsels Tiernamen zusammengepuzzelt werden können. Sehr verlockend ist der Weg durch das Unterholz. Es sind Tafeln mit den Pfotenabdrücken verschiedener Tierarten aufgestellt, deren Attrappen man im Wald erspähen kann. Matschhosen empfehlen sich, denn kein Kind wird es sich nehmen lassen, in die Rolle eines Fuchses zu schlüpfen und auf allen vieren den vergrößerten Fuchsbau zu erkunden.

Ein Schwerpunkt des Pfads, der an der Herrenmühle beginnt, ist es, den Wald als einen Ort der Märchen und Mythen zu erfahren. Ein Labyrinth aus Stämmen führt zu einer Prinzessinnenplastik aus Metall. Auf einer Begleittafel wird das Leben als Labyrinth gedeutet. An einem Märchenbrunnen liegt ein Buch aus witterungsbeständigem Stahl bereit, um sich gegenseitig eine für Kinder vereinfachte Geschichte von Leo Tolstoi vorzulesen. Ein Zerrspiegel zeigt den Betrachter als kleinen Kobold, der in einem Wunderwald auf ein hölzernes Krokodil, Riesenpilze und Geister trifft.

Der Weg hat zwölf Stationen und ist etwa drei Kilometer lang. Der Rundweg um den See, zu dem die Nebenwege immer wieder zurückkehren, ist auch für Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen gut geeignet.

Der See wurde einst künstlich angelegt, um das Wasser bei Starkregen zu speichern und Überschwemmungen zu vermeiden. Das Baden ist im See allerdings verboten, denn starke Unterwasserströmungen stellen eine erhebliche Gefahr für Schwimmer dar. Der See stammt aus den 1970er-Jahren. Da war die nahe gelegene Mühle schon mindestens 500 Jahre alt.

LAGE: Gasthof Herrenmühle, Herrenmühle 1, 73099 Adelberg

HALTESTELLE: Adelberg, Abzweigung Kloster (Bus 260 ab Göppingen oder Schorndorf ZOB)

2

ADELBERG

RAVIOLI GENIESSEN

Kloster Adelberg

Ehe man am Sonntagnachmittag die Ulrichskapelle besichtigt, lohnt es sich, im Klosterhof einzukehren. Das italienische Restaurant bietet sehr gute, frisch zubereitete Gerichte, auch Ungewöhnliches wie etwa Ravioli mit Ziegenfrischkäse-Honig-Füllung, serviert mit Salbeibutter. Der Pizzaofen befindet sich im Gastraum, man kann also dem Bäcker wunderbar bei der Arbeit zusehen. Alles ist sauber, und die Wirtsleute sind herzlich, die Pizzeria ist beliebt, weswegen sich eine Tischreservierung empfiehlt. Im Sommer ist durch den Biergarten etwas mehr Platz.

Das Kloster Adelberg war ein wichtiges Kloster in der Zeit der Stauferkaiser. Heute stehen immerhin noch Teile der Außenmauern aus dieser Zeit. Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, stellte am 25. Mai 1181 dem Kloster Adelberg ein Schutzprivileg aus und kam 1187 oder 1188 selbst hier in Adelberg vorbei, ehe er zu einem Kreuzzug Richtung Jerusalem aufbrach.

Im Kloster Adelberg hielten sich neben dem Kaiser andere wichtige Persönlichkeiten auf, als Schüler der Klosterschule etwa der Astronom Johannes Kepler. Gewohnt hat hier auch der Prälat und Generalsuperintendent Balthasar Sprenger (1724–1791), der als erster Deutscher Versuche unternahm, Sekt herzustellen. Wer noch mehr über die Klostergeschichte wissen will, dem hilft die Ausstellung in der Klostervilla weiter.

Das Sehenswerteste des Klosters ist der Altar der Ulrichskapelle. Es ist das einzige Altarwerk des Ulmer Künstlers Zeitblom. Der in Nördlingen geborene Bartholomäus Zeitblom war um 1500 der gefragteste Maler in Ulm und weit darüber hinaus. Er hatte in eine florierende Werkstatt als Meister eingeheiratet. Vermutlich war der Künstler 1519 unter den Opfern der Pestepidemie. Das Altarwerk hat sich in nahezu originalem Zustand und am ursprünglichen Ort erhalten. Der Altar besitzt, wie es bei den spätgotischen Wandelaltären üblich ist, eine Werktags- und eine Sonn- und Feiertagsseite. Die äußeren Flügelgemälde zeigen links die Geburt Christi im Stall zu Bethlehem mit der Verkündigung an die Hirten im Hintergrund, rechts die Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige. Auf den Innenseiten der Altartafeln ist links die Verkündigung Mariens und rechts die Krönung Mariens durch Gott Vater und Christus dargestellt.

LAGE: Pizzeria Klosterhof, Fam. Serra, Kloster 1, 73099 Adelberg; ca. 100 m von der Ulrichskapelle

ÖFFNUNGSZEITEN:Pizzeria: dienstags bis samstags 17.00–23.00 Uhr, sonntags 11.00–14.00 und 17.00–23.00 Uhr; Ulrichskapelle: sonntags und feiertags im Sommer von 14.00–16.00 Uhr, im Winter bis 17.00 Uhr

HALTESTELLE: Adelberg, Abzweigung Kloster (Bus 260 von Göppingen oder Schorndorf)

3

ALLMERSBACH IM TAL

VOLKSWANDERN

Wandern, Gussofen- & Baumgalerie

Es gibt sie noch: Wanderurkunden! Die Berg- und Wanderfreunde Allmersbach im Tal, die Teil des Deutschen Volkssportverbandes sind, unterhalten permanente Wanderwege, die direkt an ihrem Vereinsheim am Sporterlebnispark Allmersbach beginnen, der zum Trampolinhüpfen, In-Hütten-Campen, zum Wassertreten, Boulen und Bouldern sowie Basketballspielen einlädt.

Täglich außer montags kann man ab 11:30 Uhr im Wandertreff Waldeck eine Startkarte erwerben und erhält bei der Rückkehr einen Stempel ins Wertungsheft. Für die Erfüllung der PW- (permanente Wanderwege-)Sonderwertung bedarf es der erfolgreichen Teilnahme an wahlweise 10, 25 oder 40 Wanderungen auf diesen Wegen innerhalb und außerhalb Deutschlands. Wie schnell man wandert, ist egal, ebenso die Zahl der Pausen. Es geht lediglich darum, etwas für die »Volksgesundheit« zu tun. Und die kann man z. B. auf der »Bürg-Runde« stärken, einem 11 km langen Wanderweg, dessen Wegbeschreibung man ebenfalls im Wanderheim oder auf dem Rathaus bekommt. Der Weg mit wunderschönen Aussichten auf die Backnanger Bucht, den Raum Ludwigsburg und Stuttgart führt durch Streuobstwiesen und Wald.

Wo der Weg zum ersten Mal links, dem Waldrand folgend, abbiegt, kann man nach rechts einen Abstecher nach Allmersbach machen und auf der Stiftswaldstraße wieder rechts ins Reutle gehen. Im Haus 46 stellt Günter Wulf eine Sammlung gusseiserner Öfen und von ihm hergestellter Bäume aus Kupferdraht aus, die er feuerverzinnt, um sie vor Grünspan zu schützen. Aus Zinn bildet er je nach Baumart auch schorfige und glatte Rinden nach.

Kabel zu löten war Wulfs berufliche Aufgabe. Im Ruhestand widmet er sich nun seinen Lieblingsmaterialien, um aus an sich für technische Zwecke verwendeten Drähten organische Gebilde zu machen, die teils für versilberte Bonsais gehalten werden. Für seinen größten Baum hat er 23 Kilogramm Kupferdraht verarbeitet und verzwirnt.

Unter den Öfen ist der älteste von 1720. Am Dekor der Öfen kann man ihre Entstehungszeit erkennen. Einen Jugendstilofen zieren Mohnblumen, ein Ofen von 1820 hat eine Lyra als Motiv. Zu sehen gibt es Säulenöfen, Etagenöfen, Aufsatzöfen, Kochöfen, Füllregulieröfen aus dem Historismus mit antiken Dekoren und Kastenöfen. Alle Öfen sind von deutschen Hüttenwerken gefertigt worden.

LAGE:Wandertreff Waldeck, Schorndorfer Straße 70, 71573, Allmersbach im Tal; Günter Wulf, Im Reutle 46, 71573 Allmersbach im Tal

ÖFFNUNGSZEITEN:Wandertreff: täglich außer montags ab 11.30 Uhr; Wulf: dienstags und donnerstags 10.00–17.00 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 07191-52542

HALTESTELLE: Allmersbach im Tal, Schule (Bus 381 von Backnang Richtung Strohhof Althütte oder Bus 383 Richtung Unterweißach)

4

BACKNANG

GETTO–WORKOUT

Calisthenics-Station und Grillstelle

Die Bronx im Plattenwald? Calisthenics oder Eigengewichtsübungen sind ein Sport, der in den USA, schwerpunktmäßig in New York, entstand, wo sich in Parks an Klimmzugstangen und Leitern Menschen für Fitnesstraining an der frischen Luft treffen – meist allerdings in der Stadtluft. Calisthenics ist ein Kraftsport, der Elemente des Parcours, des Breakdance und des klassischen Turnens vereint. Calisthenics-Gruppen, die ihren Sport teilweise als Getto-Workout bezeichnen, stellten Videos ins Internet, die zuerst in Osteuropa beachtet wurden. In Deutschland kam 2013 bei Galileo der erste Fernsehbeitrag über Calisthenics, allerdings gibt es hier bisher wenige Orte, an denen man es betreiben kann. Backnang hat die Nase vorn mit gleich zwei Calisthenics-Stationen, einem an der S-Bahn-Haltestelle in Maubach.

Das andere Backnanger Outdoor-Gym am Plattenwald verfügt über mehrere Klimmzugstangen, Doppelbarren, Hangelleiter, Sprossenwand und eine Art Devilsladder. Für solche, die sich nicht bei YouTube fortgebildet haben, werden auf einer Tafel Vorschläge für für verschiedene anspruchsvolle Übungen gemacht, die alle der eigenen Fitness dienen.

Im Plattenwald fühlt man sich nicht gerade wie im Getto. Kein Haus ist zu sehen. Aber wenn man schon auf urbanes Flair verzichten muss, so kann man sich hier nach dem Training an der Grillstelle stärken und die Kinder auf dem wunderbaren, großen Waldspielplatz toben lassen, der eine Seilbahn, verschiedene Schaukeln und Klettergeräte und eben auch Klimmzugstangen für Kinder bietet.

Nicht aus den USA, sondern aus der Schweiz stammt die Idee zu einem Vita-Parcours, einem Trimm-dich-Pfad in der Nähe des Grillplatzes. Die Vita-Parcours mit ihren blauen Erklärungsschildern genossen ihre größte Popularität in den 1970er-Jahren. In den 1990er-Jahren galten sie als altmodisch, und viele Gemeinden ließen ihre Pfade verkommen. Heute gibt es ein Revival der Trimm-dich-Pfade und der Bewegung ohne Verein und ohne Zeitvorgabe in der freien Natur. Der Pfad in Backnang ist noch gut in Schuss – ganz bei der Stange geblieben!

LAGE: Grillstelle Plattenwald, Häfnersweg, 71522 Backnang

HALTESTELLE: Backnang Weidenweg (Bus 362 vom ZOB Backnang Richtung Tausgymnasium)

5

BACKNANG

WILD FÜTTERN

Wildgehege

Während in vielen Tierparks das Füttern verboten ist, ist es im Backnanger Wildtiergehege, das sich in der Nähe des Waldfriedhofes befindet, ausdrücklich erlaubt. Es gibt allerdings keinen Futterautomaten. Das Futter muss mitgebracht oder vor Ort gesammelt werden: Äpfel, Kastanien, Eicheln oder Gras fressen die Tiere gerne. Sie lieben auch Rüben, Mais und Hafer. Von kleinen Holzplattformen, auf die Treppenstufen führen, kann das Futter hinter den Zaun geworfen oder direkt an die Waldtiere abgegeben werden. Zum Beobachten der Tiere sind die Holztürme auch bestens geeignet.

Dass man manchmal Geduld braucht, bis die Tiere erscheinen, hängt damit zusammen, dass sie sich bei Bedarf auch zurückziehen können, um ungestört zu sein. Durch das Tal führt ein Geländeeinschnitt, der von außen nicht einsehbar ist.

Wenn die Tiere beim nächsten Besuch anders aussehen, so sind es immer noch dieselben Exemplare: Das Damwild wechselt zweimal im Jahr die Fellfärbung. Im Juni, bei der Sommerfärbung, ist die Oberseite rötlich hellbraun mit weißen Flecken. Nur ein Mittelstrich auf dem Rücken ist schwarz, die Unterseite weißlich; bei der Winterfärbung ist die Oberseite dunkelbraun. Im Gehege gibt es einen älteren männlichen Damhirsch mit einem auffälligen Schaufelgeweih – herrlich anzuschauen!

Weitere Bewohner des Wildgeheges sind Mufflons. Das auffallendste Merkmal der Mufflons sind die dicken, nach hinten gedrehten und spiraligen Hörner. Auch die Mufflons haben ein Sommer- und ein Winterfell: Im Sommer erscheint das glatte Fell braun oder rötlich braun, im Winter hingegen fast schwarz oder graubraun. Die Männchen tragen im Winter einen Fleck, der sich von der Rückenmitte ausgehend auf beiden Körperseiten zeigt.

Rund um das Wildgehege verläuft ein Weg, der allerdings nur an zwei Seiten kinderwagen-, rollstuhl- und rollator-tauglich ist. Bänke laden dazu ein, die Tiere für einen längeren Zeitraum zu beobachten – oder abzuwarten, bis sich im Wald etwas regt.

LAGE: Wildtiergehege, Kreuzhau, 71522 Backnang

HALTESTELLE: Backnang Waldfriedhof (Bus 368 vom ZOB Backnang Richtung Backnang Staigacker)

6

BACKNANG

MORSEN, FUNKEN, WEBEN

Technikforum

Das Technikmuseum in Backnang lebt von seinen Ehrenamtlichen. Erst sie bringen mit ihren Erklärungen Ordnung in das, was aus der Backnanger Industriegeschichte zusammengetragen wurde – und sie bringen sogar die Maschinen im Museum zum Laufen. Die Ehrenamtlichen tun das gerne, denn man soll als Besucher nicht nur vor toten Exponaten stehen, sondern lebendige Geschichte erfahren. Das geschieht auch über die funktionstüchtige Amateurfunkstation, die zwar keine besonders starke Antenne besitzt, aber mit der man tatsächlich kommunizieren kann. Seit dem 22.3.2016 sind die Amateurfunker des Technikforums auf Frequenzen von 3,5 MHz bis 440 MHz mit Sprechfunk, Telegrafie (morsen), Bildfunk, fernschreiben und anderen digitalen Betriebsarten einsatzbereit!

Fernmeldetechnik ist auch eines der Lieblingsthemen der Kinder, die zu Technikkursen ins Technikforum kommen. Ihre einfachen, aber mit Fingerspitzengefühl gebauten und bedienbaren Morsegeräte können zum Einsatz kommen – und von den Besuchern bestaunt werden. Ein weiteres Highlight aus dem Bereich Nachrichtentechnik ist eine funktionsfähige elektromechanische Ortsvermittlungsanlage aus den 1950er-Jahren. Sie im Technikforum zu verkabeln, war eine Herausforderung, die nur von Technikern im Ruhestand, sprich mit dem alten Wissen zu bewältigen war.

Die einst florierende Lederindustrie zeigt ebenfalls ihre Relikte, zu sehen sind alte Gerbfässer sowie Pressen, die durch Druck mithilfe einer Dampfmaschine aus Leder feste und strapazierfähige Schuhsohlen machen.

Die Abteilung Kaelble präsentiert in der Ausstellung Motoren und Fahrzeuge, u. a. verschiedene Straßen- und Gehwegwalzen, einen Schaufellader und eine Zugmaschine. An aufgeschnittenen Modellen, die vom Museumsteam in Gang gesetzt werden, kann man die Bewegung der Kolben im Motor sehen. Die Abteilung Spinnerei zeigt die Entwicklung vom restaurierten Handwebstuhl bis zum vierschützigen Jacquardwebstuhl. Anhand eines Jaquardbildes kann man erkennen, wie kunstvoll und fein man mit der Maschine präzise Muster in den Stoff einweben konnte.

Die Zeiten der Gerberei, Spinnerei, des Fahrzeugbaus und der Nachrichtentechnik sind zwar in Backnang vorbei, im Technikforum leben sie weiter!

LAGE: Technikforum Backnang, Wilhelmstraße 32, 71522 Backnang

ÖFFNUNGSZEITEN: sonntags von 14.00–17.00 Uhr, dienstags von 9.00–12.00 Uhr (außer an Feiertagen)

HALTESTELLE: Backnang Etzwiesenbrücke (Bus 367 vom Bahnhof Backnang Richtung Kleinaspach Sonnenhof)

7

BAD DITZENBACH

QUALITÄTVOLL WANDERN

Hiltenburg und Buschelkapelle

Beschildert ist der insgesamt 113 Kilometer lange Wanderweg »Albtraufgänger« mit einem schwarzen T auf gelbem Grund. Er ist als Qualitätsweg »wanderbares Deutschland« ausgezeichnet. Von der Touristeninformation in Bad Ditzenbach führt die sechste Tagesetappe über die Ruine Hiltenburg, die Schonterhöhe und die Buschelkapelle sowie die Ave-Maria-Kirche nach Deggingen, von wo Sie wieder Anschluss mit dem Bus nach Geislingen haben.

Die Etappe hat das Motto: »Da siesch ebbes« – also: »Da bekommst du etwas zu sehen.« Feste Schuhe und ein wenig Kondition braucht es schon für die etwa zwölf Kilometer und 380 Meter Anstieg, doch die beeindruckenden Aussichten sind es wert.

Die Hiltenburg wurde zwischen 1200 und 1250 errichtet, wer allerdings die Bauherren waren, bleibt im Dunkeln. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1289 als Sitz eines helfensteinischen Amtmannes, ab 1396 wird die Burg Hauptsitz der Helfensteiner. Zerstört wurde die Burg von den Truppen Ulrichs von Württemberg. Warum? Auch das ist nicht eindeutig überliefert. Der Bergfried der Hiltenburg – bzw. seine Reste – dienen als immer geöffnete Aussichtsplattform. Vermutlich war dieser Turm von Anfang an nicht zur Verteidigung der Anlage errichtet worden, sondern zur Überwachung des Tals. Als Einkehr bietet sich das Gasthaus Burgruine Berneck an, in dem es neben guter schwäbischer Hausmannskost auch Rauchfleisch und Dosenwurst to go gibt. Die Gaststube präsentiert sich rustikal mit einer alten Musikbox an der Wand. Im Sommer wird auch draußen bewirtet.