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Es ist ein langer Weg aus dem Inneren des Planten zurück an die Oberfläche. Mato möchte eigentlich nur zurück zu seinen Eltern. Der Sternenkrieger hat aber ganz andere Prioritäten; es gilt eine Invasion aus einem anderen Universum zu vereiteln. Ihre Wege trennen sich für kurze Zeit. Während der Sternenkrieger Herold Varan-di Ceti in eine Zwischenzone verschlagen wird, kommt Mato auf einem Raumkreuzer inmitten einer Weltraumschlacht zu sich.
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Seitenzahl: 53
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eBook to Go:
MATO
BODYGUARD DER STERNE
Band 2
Die Siedlung Kyme
Jens F. Simon
© 2023 Jens F. Simon
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
Mit Genehmigung des Autors als Neuauflage in der eBook to Go Reihe.
Vertrieb: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin
2.Auflage
ISBN:978-3-758451-77-5
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Ich bin unfrei. Ich denke, also bin ich, aber ein anderer lenkt mein Geschick. Er sitzt in mir und ich muss ihm gehorchen. Muss ich das wirklich? Was ist die Alternative?
Inhalt:
Die Menschensiedlung
Entdeckung auf Merebeija
Gefangener der Zwischenzone
Der Sternenkrieger
Mato sah sich selbst und gleichzeitig einen vollkommen Fremden. „Also doch, ich hatte schon so eine Vermutung, aber das hier übertrifft meine schlimmsten Albträume.“
Er sank vor dem Spiegelkristall auf die Knie und Tränen liefen ihm die Wangen herunter. Er war gealtert.
Er betastete sein Gesicht. Ja, es war irgendwie größer geworden. Aber Falten waren noch nicht zu erkennen. Erst jetzt fühlte und sah er ebenfalls den Dreitagebart.
Vorsichtig fuhren seine Fingerspitzen am Hals entlang zur Schläfe hin. „Tatsächlich Haare im Gesicht!“
Mato Urban war zu einem Mann geworden und das über Nacht. „Deshalb bestand meine Kleidung auch nur noch aus Fetzen.“ Seine Gedanken fingen wieder an sich zu überschlagen.
Nur am Rande bekam er mit, dass König Whr’kh’al ihn genau beobachtete.
Mato ging ein paar Schritte vom Spiegelkristall zurück, um sich in voller Größe sehen zu können. Er schätzte sein jetziges Alter aufgrund des Bildes auf etwa Mitte, Ende Zwanzig.
Das würde bedeuten, ihm fehlten ganz fünfzehn Jahre.
Das ging eigentlich noch, es hätte auch schimmer kommen können. Mato strich mit einer Hand die dunkelblonden Haare nach hinten. Sie fielen leicht über die Ohren, dann betrachtete er seinen Bizeps.
Sie waren nicht nur voll ausgebildet, sondern auch ziemlich fest. Er stellte er sich zum wiederholten Mal die Frage, wie und warum er so schnell gealtert war.
Was steckte dahinter? War es eine fremde Technologie? Niemand von den menschlichen Siedlern hier auf Ferona wusste etwas über das Volk der Tappert.
Sofort stellte sich wieder die Frage ein, war er überhaupt noch auf Ferona und wenn nicht, wie kam er wieder zurück.
Dann dachte er an seine Eltern und der Schreck ließ ihn leicht schwanken. Sie würden ihn bestimmt nicht wiedererkennen.
Wie konnte er sich ihnen kenntlich machen? Immer mehr Fragen tauchten jetzt in seinem Kopf auf.
Mato gab sich einen Ruck und ging auf den König zu. „Ich muss unbedingt dorthin zurück, von wo ich gekommen bin.“
König Whr’kh’al schaute ihn aufmerksam an.
„Kann es sein, dass dieser große leere Raum, durch den ich gegangen bin, eine Art Schleuse ist? Eine Schleuse oder Gate auf einen anderen Planeten, zu einem anderen Universum!“
„Ich weiß nicht, was der Beschützte damit meint. Der Raum ist mir aber bekannt. Er führt in das Innere unserer Welt und darüber hinaus. Es soll dort sogar einen Zugang zum Reich von Einherier und zur „Alten Kraft“ geben. Niemand von unserem Volk hat es bisher gewagt, diesen Weg zu beschreiten.“
Mato hatte mit einem Mal ein starkes Verlangen schnell zurück zur Siedlung zu gelangen und er vermisste seine Eltern.
„Ich muss sofort wieder dorthin zurück.“
Er war aufgesprungen und blickte sich gehetzt um. König Whr’kh’al winkte zwei Wachen herbei.
„Sie werden sich begleiten und sie kennen den Weg dorthin!“
Unterwegs, auf dem Weg zurück zur Höhle kamen ihm doch Bedenken. Würde man ihm seine Erlebnisse überhaupt glauben?
Verstohlen blickte er auf die beiden Wachen, die ihn begleiteten. Geh-Echsen in Uniform, schon ein merkwürdiger Anblick.
Der viereckige, leere Raum lag noch genauso dort in den Felsendom eingelassen, wie er ihn verlassen hatte.
Er musste ihn nur wieder durchqueren und schon war er zurück auf dem Planeten Ferona. Mato stand bereits einige Meter auf dem glasierten Boden und schaute auf die erdbraune Wand ihm gegenüber.
Die beiden Wachen hatten sich ehrfürchtig zurückgezogen, als er die Bodenkante bestiegen hatte.
Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er von einer falschen Voraussetzung ausgegangen war.
Sollte er durch diesen 200 Quadratmeter großen Kubus hindurchgehen, würde er unzweifelhaft wieder in der Stalaktitenhöhle herauskommen, in die er gefallen war.
Damit war ihm aber sein Weg zurück zur Siedlung Kyme immer noch verwehrt. Er würde sich dann tief im Untergrund unter dem Gebirge befinden.
Wie sollte er wieder hinauf an die Oberfläche gelangen? Mato ging grübelnd langsam weiter in den Raum hinein.
Er hatte aber überhaupt keine andere Wahl, als diesen Weg zu wählen.
Das Reich der Tappert, oder wie sie es nannten, das Reich von Einherier, hatte so gar nichts mit dem Planeten Ferona zu tun.
Mato kannte nur den einen Weg, also beschritt er ihn. Als der helle Raum durchschritten war, wurde es schlagartig dunkel.
Nur ein dämmriger Schein blieb erhalten. Er konnte wieder die vielen Stalagmiten bewundern, die jetzt vor ihm lagen.
Sie wechselten sich mit den Stalaktiten ab, die ihm das Vorankommen so erschwert hatten. Er blieb nachdenklich stehen.
Auf dem gleichen Weg zurückgehen konnte er nicht. Er musste irgendwie einen anderen Weg zurückfinden.
Mato ging vorsichtig weiter in den Berg hinein. Immer darauf Bedacht, nicht auf einen Stalagmiten zu treten oder sich wieder den Kopf an einem Stalaktiten anzustoßen.
Seine Augen hatten sich mittlerweile an das diffuse Dämmerlicht gewöhnt. Es war die ganze Zeit absolut still gewesen.
Nur hin und wieder verursachten beim Laufen seine Füße ein knirschendes Geräusch.
Er ging jetzt bereits seit mehreren Stunden durch Flure und Gänge des ziemlich ausgedehnten Höhlensystems.
Irgendwie hatte er eine andere Richtung eingeschlagen, als diejenige, aus der er gekommen war. Jedenfalls begann der Boden leicht anzusteigen und es lagen weniger Steine in seinem Weg, vor denen er sich in acht nehmen musste.
Jetzt konnte er sogar etwas hören. Es klang wie ein leises Plätschern und es kam eindeutig von vorne.
Mato beschleunigte seine Schritte. Der Boden wurde zunehmend feucht und glitschig und das Plätschern immer mehr zu einem Rauschen.
Bei der nächsten Gangbiegung kam ihm bereits ein feuchter Schauer entgegen und er stand unvermittelt vor einem kleinen Wasserfall.
Aus fünf bis sechs Meter Höhe stürzte eine Wasserkaskade über mehrere Felsvorsprünge herunter.
Das Wasser sammelte sich in einem Becken, das sich vor Mato ausdehnte.
Der Wasserspiegel hielt aber seinen Pegel, was nichts anderes bedeutete, dass es einen unterirdischen Abfluss geben musste.
Mato blickte nach allen Seiten. Die Höhle mit dem Wasserfall war nicht groß. Auf der Wasseroberfläche des Felsenbeckens spiegelte sich ein heller Schein.
Man konnte deutlich erkennen, dass das Licht von dem Grund des Beckens kam.
Er überlegte nicht lange und ließ sich in das Wasserbecken gleiten. Es war fürchterlich kalt. Es galt, so schnell wie möglich den Abfluss zu finden. Er tauchte unter und schwamm auf den Lichtschein zu.