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Tauche ein in vierundzwanzig zauberhafte Geschichten, die dich durch die magischste Zeit des Jahres begleiten. Mit mutigen Kindern und geheimnisvollen Begegnungen, unerwarteten Wundern und besonderen Momenten. Hier findest du den kleinen Timmy, der einem verirrten Rentier den Weg nach Hause zeigt, und Ben, der als Weihnachtsdetektiv ein leuchtendes Geheimnis lüftet. Du begegnest dem alten Uhrmacher Sebastian und seiner magischen Weihnachtsuhr und erlebst die längste Nacht des Jahres, in der ein ganzes Dorf das Licht wiederfindet. Diese Geschichten erzählen von der wahren Magie der Weihnachtszeit - von Mitgefühl und Mut, über die Kraft des Zusammenhalts zur Freude des Gebens. Sie sind wie vierundzwanzig kleine Lichter, die mit jedem Tag heller leuchten und uns den Weg zum Weihnachtsfest weisen. Ein Adventsbegleiter für die ganze Familie, der die Vorfreude auf Weihnachten jeden Tag ein bisschen größer werden lässt.
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Seitenzahl: 74
© 2024likeletters VerlagInh. Martina MeisterLegesweg 1063762 Großostheim
Alle Rechte vorbehalten.
Autorin: Martina Meister
Bildquelle: Midjourney
ISBN: 9783689490133
Teilweise kam für dieses Buch künstliche Intelligenz zum Einsatz
Table of Contents
Timmy machte den ersten Strich in seinem Kalender und lächelte aufgeregt. Der 1. Dezember war endlich da, und damit begann für ihn die schönste Zeit des Jahres. Die Nacht war kalt und dunkel, als er aus dem Fenster seines Zimmers blickte. Dicke Schneeflocken fielen sanft vom Himmel und bedeckten die Straßen und Häuser mit einer weißen Decke. In wenigen Wochen würde Weihnachten sein, und Timmy konnte es kaum erwarten. Er liebte diese Zeit des Jahres, die Lichter, die Dekoration und natürlich die Geschenke. Doch in dieser Nacht des 1. Dezembers war etwas anders. Timmy hörte ein leises Geräusch, das vom Garten kam. Neugierig öffnete er vorsichtig das Fenster und spähte hinaus. Zu seiner Überraschung sah er eine dunkle Gestalt, die sich zwischen den Schneebergen bewegte.
Sein Herz klopfte schneller, als er erkannte, was es war – ein Rentier!
Mit einer leuchtenden roten Nase!
Ohne zu zögern, zog Timmy sich warm an und schlich leise die Treppe hinunter. Seine Eltern schliefen schon, und er wollte sie nicht wecken. Vorsichtig öffnete er die Hintertür und trat in den verschneiten Garten. Das Rentier stand nun direkt vor ihm, seine großen braunen Augen schauten ihn neugierig an. Timmy bemerkte, dass es zitterte und erschöpft aussah.
«Hallo», flüsterte er sanft, «woher kommst du denn?»
Langsam kam das Rentier näher und stupste ihn sanft mit seiner Nase an. Timmy streichelte vorsichtig seinen Kopf und spürte, wie weich sein Fell war.
«Du musst hungrig sein», sagte er und erinnerte sich an die Karotten, die seine Mutter im Kühlschrank aufbewahrte.
Schnell holte er einige davon und bot sie dem Rentier an, das sie dankbar fraß. Während Timmy das Tier beobachtete, fiel ihm auf, dass es ein rotes Halsband trug, auf dem in goldenen Buchstaben «Rudolf» stand.
«Rudolf?», fragte Timmy ungläubig. «Bist du wirklich DER Rudolf? Das Rentier vom Weihnachtsmann?»
Das Rentier nickte.
Timmy konnte es kaum fassen. Er hatte oft von Rudolf gehört, dem Rentier mit der roten Nase, das den Schlitten des Weihnachtsmanns anführte. Aber warum war es hier, so weit weg vom Nordpol, ausgerechnet am ersten Tag des Dezembers?
Rudolf sah traurig aus und Timmy verstand plötzlich.
«Du hast dich verirrt, stimmt’s?»
Das Rentier nickte wieder. Timmy überlegte fieberhaft, wie er Rudolf helfen könnte, nach Hause zu kommen. Er wusste, dass der Weihnachtsmann ihn dringend brauchte, besonders so kurz vor Weihnachten.
«Ich habe eine Idee!», rief Timmy aufgeregt.
Er rannte ins Haus zurück und holte seinen Globus aus seinem Zimmer. Zurück im Garten zeigte er Rudolf den Nordpol auf dem Globus.
«Siehst du? Hier musst du hin!»
Rudolf betrachtete den Globus aufmerksam und schien zu verstehen. Plötzlich begann seine Nase stark zu leuchten, so hell, dass es den ganzen Garten erleuchtete. Timmy starrte fasziniert auf das Schauspiel. Rudolf stupste Timmy leicht an, als wolle er sich bedanken. Dann trat er ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf und sprang in die Luft. Zu Timmys Erstaunen begann Rudolf zu fliegen, höher und höher, bis er nur noch ein kleiner roter Punkt am Nachthimmel war.
Timmy winkte, bis Rudolf nicht mehr zu sehen war.
Sein Herz war erfüllt von Freude und Aufregung. Er hatte gerade ein echtes Weihnachtswunder erlebt und Rudolf geholfen, seinen Weg nach Hause zu finden. Als er ins Bett zurückkehrte, konnte Timmy kaum einschlafen. Er dachte an Rudolf und fragte sich, ob er schon sicher am Nordpol angekommen war.
Er beschloss, niemandem von seinem nächtlichen Abenteuer zu erzählen.
Es sollte sein besonderes Weihnachtsgeheimnis bleiben.
Am Morgen des 2. Dezembers erwachte Sophie voller Vorfreude. Gestern hatte sie das erste Türchen ihres Adventskalenders geöffnet, und heute war es Zeit für das zweite. Dieser Kalender war etwas ganz Besonderes - ihre Großmutter hatte ihn selbst gebastelt und mit viel Liebe gefüllt.
Sophie sprang aus dem Bett und eilte zu dem großen, selbstgemachten Kalender, der an ihrer Zimmerwand hing. Mit zitternden Fingern öffnete sie vorsichtig das Türchen mit der Nummer 2. Dahinter verbarg sich ein kleiner, gefalteter Zettel. Neugierig entfaltete sie ihn und las die Worte ihrer Großmutter:
«Liebe Sophie,
Weihnachten ist mehr, als nur Geschenke zu bekommen. Es ist eine Zeit der Liebe und des Gebens. Deine Aufgabe heute: Schenke jemandem ein Lächeln und eine freundliche Geste. Du wirst sehen, wie viel Freude das bringen kann.
In Liebe, Oma»
Sophie dachte einen Moment nach. Was könnte sie tun, um jemandem eine Freude zu bereiten? Während sie frühstückte, beobachtete sie ihre Eltern. Mama sah gestresst aus, als sie hektisch ihre Arbeitstasche packte, und Papa gähnte müde über seiner Kaffeetasse.
«Ich habe eine Idee!», dachte Sophie. Schnell lief sie in ihr Zimmer zurück und holte ihre Buntstifte. Auf ein Blatt Papier malte sie ein buntes Bild: ihre Familie, umgeben von Schneeflocken und Weihnachtsbäumen. Darunter schrieb sie: «Ich hab euch lieb! Sophie»
Als ihre Eltern zur Arbeit aufbrechen wollten, überreichte Sophie ihnen stolz das Bild.
«Das ist für euch, damit ihr einen schönen Tag habt», sagte sie strahlend.
Die Reaktion ihrer Eltern war überwältigend. Mamas Stress schien wie weggeblasen, als sie Sophie fest umarmte. Papas müdes Gesicht hellte sich auf, und er lächelte breit. «Oh Sophie, das ist wundervoll!», riefen beide.
Sophies Herz hüpfte vor Freude. Sie hatte nicht nur ihre Eltern glücklich gemacht, sondern fühlte sich selbst unglaublich gut dabei.
In der Schule setzte Sophie ihre Mission fort. In der Pause bemerkte sie, wie der neue Junge, Max, allein auf einer Bank saß. Mutig ging sie zu ihm und fragte: «Möchtest du mitspielen?»
Max‘ Augen leuchteten auf.
«Wirklich? Ja, gerne!», antwortete er begeistert.
Den Rest der Pause verbrachten sie damit, Fangen zu spielen.
Als es Zeit war, wieder in die Klasse zu gehen, sagte Max: «Danke, Sophie. Das war der beste Tag, seit ich an dieser Schule bin.»
Am Nachmittag half Sophie ihrer Mutter beim Einkaufen. An der Kasse bemerkten sie eine ältere Dame, die Schwierigkeiten hatte, ihre schweren Tüten zu tragen. Ohne zu zögern, bot Sophie ihre Hilfe an.
«Darf ich Ihnen mit den Tüten helfen?», fragte sie höflich.
Die alte Dame war überrascht und gerührt.
«Oh, du bist aber ein liebes Mädchen. Vielen Dank!», sagte sie mit einem warmen Lächeln.
Als Sophie am Abend müde, aber glücklich in ihr Bett kroch, dachte sie über den Tag nach. Sie hatte so vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert - ihren Eltern, Max, der alten Dame und sogar sich selbst. Es war ein wunderbarer Tag gewesen, und das alles dank der kleinen Aufgabe ihrer Oma.
Bevor sie einschlief, nahm sie sich vor, auch an den kommenden Tagen darauf zu achten, wie sie anderen eine Freude machen könnte.
Am Morgen des 3. Dezembers erwachte Herr Müller wie jeden Tag um Punkt 6 Uhr. Er war ein pensionierter Lehrer, der seinen Alltag penibel plante und Überraschungen nicht besonders mochte. Doch dieser Tag sollte anders verlaufen als gewohnt.
Nach seinem üblichen Frühstück – zwei Scheiben Toast mit Marmelade und einer Tasse schwarzem Kaffee – machte er sich auf den Weg zum Supermarkt. Die Straßen waren bereits weihnachtlich geschmückt, und fröhliche Weihnachtsmusik drang aus den Geschäften. Herr Müller brummte missmutig. Er hatte schon lange die Freude an Weihnachten verloren.