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Amanda glaubte nie an Liebe auf den ersten Blick! Und doch kann sie seine schönen Augen nicht vergessen! Als sie ihren Job als Nanny verliert, ahnt Amanda noch nicht, wer sie bald einstellt und wie ihr Leben auf den Kopf gestellt wird ... Richard wird total überrumpelt, als er erfährt, dass er eine Tochter hat. Da die Mutter sich nicht mehr um das Kind kümmern möchte, braucht er dringend ein Kindermädchen ...
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Seitenzahl: 80
Amanda
Eine Nanny zum Verlieben
Martina Meister
© 2019
Überarbeitete Neuauflage
likeletters Verlag
Inh. Martina Meister
Legesweg 10
63762 Großostheim
Alle Rechte vorbehalten.
Autorin: Martina Meister
Coverbild :bigstockphotos.com / krissikunterbunt
ISBN: 9783946585190
Dies ist eine frei erfundene Geschichte. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
1 – Amanda
2 – Amanda
3 – Amanda
4 – Amanda
5 – Amanda
6 – Richard
7 – Amanda
8 – Richard
9 – Amanda
10 – Amanda
11 – Richard
12 – Amanda
Epilog
Amanda war müde. Sie wollte einfach nur schlafen und wusste, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sie sich hinlegen konnte. Sie schaute zu den Kindern herüber, die ausnahmsweise nicht stritten beim Spielen. Die Eltern der Kinder wollten in zwei Tagen zurückkommen, dann wäre wieder etwas weniger zu tun. Sie war gerade dabei, ihr roten, lockigen Mähnen mit einem Haargummi zu bändigen, als der kleine Joshua mit total verdreckten Händen auf sie zukam. Sie lächelte. Der Job war zwar anstrengend, aber sie liebte ihn. Vor allem die Kinder. Sie nahm Joshua hoch und ging mit ihm ins Badezimmer, um ihn zu waschen.
»So mein kleiner Dreckspatz, nun bist du wieder sauber«, sagte sie und ging zurück zum Spielzimmer.
Die Zwillinge ärgerten gerade die kleine Sophie, die mit Tränen in den Augen die Ärmchen nach ihrem kleinen Teddy ausstreckte.
»Lukas und Viola, gebt Sophie ihren Bären zurück!«
»Aber das ist doch unser Baby! Es muss gefüttert werden!«
Amanda seufzte. »Gebt ihn zurück und nehmt die kleine Puppe dort hinten. Sie eignet sich doch viel besser als Baby.« Sophie lachte fröhlich, als sie ihren Teddy wieder bekam.
»Ich hole schon mal eure Schlafsachen, dann wird aufgeräumt«, sagte Amanda und ging in den Flur an den großen Kleiderschrank. Sie suchte die Sachen raus und legte sie ins Bad. »So meine Lieben, kommt, jetzt geht es ins Bett.«
Alle vier Kinder quengelten, kamen jedoch anstandslos mit. Die Zwillinge zogen sich alleine um und gingen in ihr Zimmer, während Amanda Sophie anzog und Joshua ein bisschen beim Umziehen half. Nachdem sie die Kinder endlich alle im Bett hatte, räumte sie noch auf, bevor sie sich auch schlafen legte. Erschöpft fiel sie ins Bett und träumte von ihrer eigenen Kindheit.
Es war mehr eine Erinnerung als ein Traum, ihr großer Bruder beschützte sie vor einem Jungen, der ihr den Teddybären weggenommen hatte und meinte: »Du brauchst keinen Bären, du bist ein Kobold! Und Kobolde haben keine Schmusetiere verdient!«
In ihrem Traum haute ihr Bruder dem Jungen auf die Nase, so wie es in Wirklichkeit auch passiert war. Ihr Bruder Peter war nach dem Tod der Eltern die einzige Familie, die sie noch hatte. Vermutlich träumte sie das, weil die Zwillinge der kleinen Sophie am Abend vorher den Bären weggenommen hatten. Am nächsten Morgen wachte sie auf und war traurig, dass ihr Bruder nicht bei ihr war. Er lebte glücklich mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Schottland. Er hatte seine Frau Lisa bei einer Dating-Agentur kennen gelernt, für die Amanda ihm aus Spaß zu seinem 25. Geburtstag einen Termin gemacht hat. Als Leiterin der Agentur ließ Lisa es sich nicht nehmen, selbst mit Peter auszugehen, und seitdem waren die beiden unzertrennlich.
Nachdem Lisa unerwartet ein Gestüt in Schottland geerbt hatte, sind die beiden dorthin gezogen. Amanda vermisste ihren Bruder sehr, sie nahm sich vor, ihn später anzurufen.
Sie frühstückte gemeinsam mit den Kindern und ging dann mit ihnen nach draußen in den Park. Sie spielten dort zuerst eine Weile gemeinsam Fußball, dann gingen sie auf den Spielplatz. Lukas und Viola fuhren die ganze Zeit mit den Rädern um den Spielplatz, während Sophie und Joshua im Sandkasten buddelten. Entspannt lehnte sie sich zurück. Da fiel ihr Blick auf einen sehr attraktiven Mann in einem dunkelblauen Designeranzug, der mit einem kleinen, blonden Mädchen an der Hand durch den Park lief. Er war groß, hatte dunkles, leicht gewelltes Haar und blickte sich suchend um.
Sie sah diesen Mann an und bekam direkt Herzklopfen. Das Mädchen, das er hielt, sah aus, als würde es gleich in Tränen ausbrechen. Amanda stand auf und ging zu den beiden hin.
»Kann ich helfen?«, fragte sie.
Der Mann schaute sie an. Einen Moment lang war sie wie gefesselt von dem Blick aus dessen wunderschönen, dunkelblauen Augen.
Er blickte unsicher drein und antwortete: »Sie muss auf die Toilette und ich kann hier keine sehen.«
Amanda schmunzelte.
»Eine Toilette im Park zu finden, wird wohl kaum möglich sein.« Sie kniete sich zu der Kleinen und sagte: »Hallo kleine Maus, ich bin Amanda. Verrätst du mir auch deinen Namen?«
»Mein Name ist Klarissa«, sagte die Kleine schüchtern.
»Soll ich mit dir hinter den Baum, Klarissa?«, fragte sie das Kind.
Klarissa schüttelte den Kopf. Sie schien sich nicht zu trauen, was auch verständlich war, schließlich kannten sie sich nicht.
Da kam Viola angelaufen und lächelte Klarissa an.
»Hallo, ich bin Viola, hast du Lust zu spielen?«
Die kleine Klarissa versteckte sich hinter ihrem Vater.
Amanda flüsterte Viola zu: »Sie muss mal auf Toilette, mag aber nicht mit mir mitgehen.«
Viola, die es gewohnt war, auf andere mit aufzupassen, schließlich hatte sie drei Geschwister, lächelte Klarissa aufmunternd zu.
»Amanda ist mein Kindermädchen, die ist schon in Ordnung.«
Amanda streckte Klarissa ihre Hand entgegen. Zögerlich nahm das Mädchen ihre Hand und ging dann mit ihr hinter den Baum. Viola kam mit.
»Wir stellen uns gemeinsam vor dich, dann sieht dich keiner«, sagte sie.
Amanda war erleichtert, dank Viola konnte sie der Kleinen helfen. Als diese fertig war, lächelte sie Viola schüchtern und dankbar an. Sie hatte ein verschmitztes Grübchen an der linken Wange.
»So, nun gehen wir zurück zu deinem Papa«, sagte Amanda.
Sie gingen zurück zu dem Mann, der aufmerksam schaute, dass Amanda auch wirklich nur hinter den Baum ging und nicht mit seiner Tochter verschwand.
»Vielen Dank«, sagte er und auch er lächelte.
Jetzt war Amanda sich sicher, dass es wirklich der Vater der Kleinen war, denn auch er hatte dieses süße, verschmitzte Grübchen an der linken Wange. Mit diesem Lächeln kriegt er bestimmt wahnsinnig viele Frauen rum, dachte Amanda so bei sich. Er streckte die Arme nach der Kleinen aus und zaghaft kam diese näher. Dann hob er sie hoch und wirbelte sie durch die Luft.
»Wollen wir jetzt ein Eis essen gehen, kleine Maus?«, fragte er sie.
Klarissa nickte wieder und blickte nicht mehr ganz so ernst drein.
»Amaaanda, Sophie isst den Sandkasten leer!«, rief auf einmal Lukas ganz laut.
»Ach du liebe Güte!«
Sie rannte los.
Nachdem sie Sophie und auch ihren Bruder Joshua, der von oben bis unten voll Sand war, weil Lukas ihn eingebuddelt hatte, grob gesäubert hatte, war von Klarissa und ihrem Vater nichts mehr zu sehen. Abends badete sie die Kinder und erzählte ihnen, dass am nächsten Tag ihre Eltern wieder nach Hause kommen würden. Diese waren des Öfteren für ein bis zwei Wochen beruflich in England und Amanda war dann rund um die Uhr für die Vier zuständig.
Lukas und Viola gingen mit ihren sechs Jahren schon in die Schule und halfen ihr auch gerne, wenn sie nicht gerade den zweieinhalb-jährigen Joshua oder ihre neun Monate alte Schwester Sophie ärgerten.
Sobald die Kinder im Bett waren, ging sie auf ihr Zimmer. Sie flocht ihre langen Haare zu zwei Zöpfen und setzte sich vor den Spiegel.
Ihr Traum von letzter Nacht fiel ihr wieder ein. »Kobold« hatte der Junge sie genannt. Nur weil sie rote Haare und grüne Augen hatte. Sie betrachtete die Sommersprossen auf ihrer Nase und streckte sich selbst die Zunge raus.
»Na ja, so ein bisschen was von einem Kobold habe ich manchmal schon«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und grinste.
Dann legte sie sich schlafen.
Am nächsten Tag kamen die Brehms, die Eltern der Kinder zurück.
»Oooh meine Süßen, ich hab euch sooo vermisst!«
Die Mutter der Kinder versuchte, alle vier gleichzeitig zu umarmen.
Dann überraschte sie sowohl die Kinder als auch Amanda, indem sie sagte: »Wisst ihr was? Euer Vater und ich haben beschlossen, dass ihr in einem Monat mit uns nach England zieht, damit wir keine so langen Trennungen von euch mehr haben müssen! Wir haben sogar schon ein großes Haus gefunden, in dem wir allesamt Platz haben und jeder von euch bekommt dort ein eigenes Zimmer!«
Die Kinder jubelten. Dann kam der Vater der Kinder mit einer großen Tasche voller Geschenke und erzählte ihnen von dem neuen Haus in England. Frau Brehm nahm Amanda zur Seite.
»Ich weiß, das kommt jetzt sehr plötzlich für Sie und es ist mir auch unangenehm. Aber ich vermisse meine Kinder immer so, und als wir an dem Haus vorbei gefahren sind, an dem das »Zu-Verkaufen-Schild« hing, konnten wir einfach nicht widerstehen. Ich hoffe, wir machen Ihnen damit nicht zu viele Umstände. Natürlich sind wir bereit, Sie weitere drei Monate zu bezahlen, damit sie sich eine neue Anstellung suchen können. Sie sind jetzt erst ein halbes Jahr bei uns und sind bestimmt davon ausgegangen, noch eine ganze Weile länger hier zu arbeiten.«
Amanda nickte langsam.
»Frau Brehm, das muss ich jetzt erst einmal verdauen. Ich bin sicher, wir werden uns einig, aber jetzt brauche ich ein wenig Zeit für mich.«
Ihre Noch-Chefin blickte betrübt drein und nickte dann.
»Das ist ganz verständlich. Für heute benötige ich Ihre Hilfe sowieso nicht mehr, ich freue mich auf die Zeit mit meinen Kindern.«
Sie lächelte.