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Dieser Band enthält folgende Western: (399) Barry Gorman: Grainger und tausend Stangen Dynamit Frank Maddox: Grainger der Gnadenlose Pete Hackett: Gunlock und die Gewehre für Fort Bowie Grainger ritt im Schatten der untergehenden Sonne, die wie ein glühendes Feuer am Horizont brannte. Staub wirbelte um die Hufe seines Pferdes, während die sanften Hügel des Arizona-Territoriums hinter ihm zurückblieben. Auf seiner Stirn lag der Schweiß, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er hatte die letzten Tage auf der Suche nach einem Ort des Friedens verbracht, doch der Ruf des Abenteuers war zu laut, um ihn ignorieren zu können.
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Seitenzahl: 356
Veröffentlichungsjahr: 2024
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3 Heiße Western Oktober 2024
Copyright
Grainger und tausend Stangen Dynamit: Grainger - Die harte Western-Serie
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Grainger der Gnadenlose
Gunlock und die Gewehre für Fort Bowie: Pete Hackett
Dieser Band enthält folgende Western:
Barry Gorman: Grainger und tausend Stangen Dynamit
Frank Maddox: Grainger der Gnadenlose
Pete Hackett: Gunlock und die Gewehre für Fort Bowie
Grainger ritt im Schatten der untergehenden Sonne, die wie ein glühendes Feuer am Horizont brannte. Staub wirbelte um die Hufe seines Pferdes, während die sanften Hügel des Arizona-Territoriums hinter ihm zurückblieben. Auf seiner Stirn lag der Schweiß, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er hatte die letzten Tage auf der Suche nach einem Ort des Friedens verbracht, doch der Ruf des Abenteuers war zu laut, um ihn ignorieren zu können.
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Alfred Bekker
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Western vonBarry Gorman
XXX
Der kleine Chinese zitterte vor Todesangst. Er stand breitbeinig auf einer Draisine. Mit ganzer Kraft pumpte er den geschwungenen Antriebshebel des Schienenfahrzeugs. Der kleine Wagen flog förmlich über die Eisenbahnschienen, die wie zwei Messerklingen die Plains durchschnitten. Aber die drei Reiter kamen trotzdem immer näher. Der Chinese hatte keine Chance gegen die schwer bewaffneten Gunslinger.
Es gab nur einen Mann, der ihn retten konnte.
Grainger.
Die drei Revolvermänner in den langen Staubmänteln trieben ihre Gäule im gestreckten Galopp über die Prärie.
Jeder dieser Halsabschneider hatte zwei Schießeisen im Waffengurt stecken. Außerdem waren ihre Scabbards mit neuen Winchestergewehren versehen.
Momentan hatte allerdings noch keiner von ihnen seinen Sechsschüsser oder seine Flinte in den Fäusten. Die Schießer fühlten sich stark. Und dafür gab es wirklich Gründe.
Erstens waren sie zu dritt gegen einen einzelnen Mann. Zweitens hatte der Chinese gewiss kein Schießeisen bei sich. Die Eisenbahnkulis aus dem fernen Kaiserreich wussten oft überhaupt nicht, wie man mit so einem Ding umging. Und drittens gehörten die drei Gunslinger zu der berüchtigtsten Bande von Kansas. Zu den Railway-Wölfen.
Wer konnte ihnen schon etwas anhaben?
Einer der Kerle, ein Schwarzbart mit schwarzem Hut, gab seinem Pinto die Sporen. Das Tier wurde noch schneller. Nun lag der Pferdekörper vom Abstand her gleichauf mit der Draisine.
Der Schwarzbart zog seinen Colt. »Halt an, Schlitzauge!«
Der Chinese starrte geradeaus und suchte sein Heil weiterhin in der Flucht auf der Draisine. Er wurde sogar noch schneller. Seine blaue Arbeitsjacke zeigte bereits riesige Schweißflecken.
Der Revolvermann zog den Stecher durch. Ein Schuss knallte über die einsamen Plains.
Der Eisenbahnkuli wurde durch den Treffer von den Beinen gerissen. Auf seiner Brust zeigte sich ein Blutfleck, plötzlich aufgeblüht wie eine Lotusblume.
Der kleine Chinamann war tapfer genug, um nicht aufzustöhnen vor Schmerzen. Aber er sackte in sich zusammen. Die Beine knickten ihm weg. Der Draisinenhebel entglitt seinem Griff und bewegte sich weiter im selben Rhythmus. Wie von Geisterhand.
Schwer schlug der Chinese auf die eiserne Standfläche des Schienenfahrzeugs. Die Draisine wurde nun deutlich langsamer und rollte dann aus.
Die Gunslinger zügelten ihre Pferde.
»Den hast du erwischt, Mike!«, lobte einer von ihnen den heimtückischen Mörder.
»Sicher«, gab der Schwarzbart zurück. »Oder hast du geglaubt, dass ich diesen schlitzäugigen Schnüffler entkommen lasse?« Er wandte sich an den verletzten Chinesen. »Wer hat dich angeheuert, du gelbe Ratte?«
»Ich ...« Der Chinese rang nach Luft. Dann verstummte er.
»Verstockt, der Bastard«, meinte der Hombre, der zuvor grausam gelacht hatte, »du wirst ihn wohl ein wenig mit dem Gewehrkolben kitzeln müssen, Mike!«
»Das weiß ich selber!«, fauchte der Angesprochene. Er stieg aus dem Sattel und zog gleichzeitig seine Winchester aus dem Scabbard. Dann kletterte er auf die Draisine und hob drohend den Gewehrkolben. »Red schon, du Hund!«
Gerade wollte Mike auf den verletzten und unbewaffneten Chinesen einschlagen, da zerriss ein Schuss die Stille über den Plains.
Mike wurde mitten in die Brust getroffen. Er breitete die Arme aus und kippte rückwärts von dem Eisenwagen.
Die beiden anderen Schießer fuhren herum. Und dann erblickten sie den Mann, der aus vollem Galopp heraus mit seiner Winchester diesen Meisterschuss abgegeben hatte.
Es war Grainger!
Die Halsabschneider waren zu sehr mit ihrem Opfer beschäftigt gewesen, um den großen Mann heranpreschen zu sehen.
Die Halunken erkannten, dass sie es mit einem erstklassigen Schützen zu tun hatten. Auf diese Distanz war ein Zufallstreffer so gut wie unmöglich.
Die Kerle glitten aus den Sätteln, wobei sie ihre Gewehre packten. Hinter der eisernen Draisine nahmen sie Deckung. Und eröffneten das Feuer auf Grainger!
Wenn der große Mann überleben wollte, musste er schnell sein. Er riss seinen Braunen auf der Hinterhand herum. Das Pferd wieherte laut und stieg hoch.
Die Kugeln der Gunslinger pfiffen Grainger nur so um die Ohren. Doch sein Pferd sprang über die Gleise. Damit hatten die Schießer nicht gerechnet. Nun war Grainger auf derselben Bahndammseite wie sie. Ihre Deckung, ihr bisheriger Vorteil, war verloren. Und der große Mann ließ ihnen keine Chance, sich eine neue zu suchen.
Längst hatte Grainger nach seinem ersten Schuss repetiert. Er legte auf einen stoppelbärtigen Hombre an. Der erste Schuss ging fehl. Doch der zweite traf den Kerl in den Schädel.
Der Gunslinger sackte in sich zusammen.
Sein Kumpan war unter die Draisine gekrochen, wo die tischhohen Eisenräder eine recht gute Deckung boten. Der Verbrecher legte auf Grainger an und drückte ab.
Seine Winchester hatte plötzlich Ladehemmung!
Graingers Schusswinkel war ungünstig. Er ließ seinen Braunen ein Stück weit an der Draisine vorbeilaufen. Der Schießer hatte inzwischen seine beiden Revolver aus den Holstern gerissen.
Aus zwei Mündungen gleichzeitig rasten lange, tödliche Flammenzungen in die klare KansasLuft. Grainger ließ sich nach Indianerart zur Seite sacken. So hing er in Deckung und schoss an der Brust seines Braunen vorbei auf den Revolvermann.
Grainger musste seine Waffe mit nur einer Hand halten, weil er sich mit der anderen am Sattelknauf festklammerte.
Trotzdem traf er sein Ziel.
Der Todesschrei des Schurken gellte über die Prärie.
Grainger ließ sein Pferd einen weiten Bogen laufen. Er hielt die Mündung seines Gewehres auf die Draisine gerichtet, während er sich dem Schienenfahrzeug wieder näherte. Aber im Grunde wusste er, dass sein Gegner bereits in den ewigen Jagdgründen war.
Der Agent der U.S. Government Squad hatte schon oft genug Männer auf diese Art schreien hören. Es war ein Ruf, den man nicht oder nur sehr schwer nachmachen konnte. Der Schrei, mit dem das Leben endet.
Grainger zügelte sein Pferd unweit der Draisine und sprang aus dem Sattel. Alle seine Muskeln und Sehnen waren angespannt, als er sich dem Eisenwagen auf den Schienen näherte.
Aber der Hombre unter der Draisine war wirklich tot. Grainger hatte ihn in die Stirn getroffen.
Der große Mann vernahm ein leises Stöhnen. Er sprang auf den Eisenwagen. Der kleine Chinese lebte noch. Allerdings blutete er aus einer schlimmen Brustwunde.
Grainger biss die Zähne zusammen. Ein Mann mit einer solchen Verletzung hatte keine große Überlebenschance. Selbst dann nicht, wenn er besser beisammen war als der kleine, ausgemergelte Chinese.
Der Schatten von Graingers Kopf, auf dem ein Stetson saß, schob sich über das Gesicht des Verletzten. Dieser blinzelte.
»Grainger?«
»Ich bin es, Li Fang. Warum bist du zu früh losgefahren? Es ist nur Zufall, dass ich schon unterwegs war. Ich schaffe dich zu einem Doc.«
»Zu spät«, hauchte der Chinamann, den Grainger mit Li Fang angesprochen hatte. »Ich kehre zu meinen Ahnen zurück, aber Wölfe gefährlich neue Pläne ...«
»Wer ist der Anführer der Bande, Li Fang? Weißt du das auch?«
»Mac ich ihr Götter ...«
Die Augen des Chinesen brachen. Grainger legte sein Ohr an die Brust des kleinen Mannes. Es gab keinen Zweifel. Li Fang war tot. Grainger schloss seinem ermordeten Informanten die Augen. Dann setzte er sich für einen Moment auf die Eisenplattform, um nachzudenken. Dabei drehte er sich eine Zigarette.
Railway-Wölfe. So nannte sich eine Bande, die seit einigen Monaten den Eisenbahnbau hier in Kansas terrorisierte. Sprengstoffanschläge hatte es gegeben. Transporte mit Lohngeldern waren überfallen und ausgeraubt worden. Frisch verlegte Schienen wurden mutwillig zerstört, Bahndämme und Brücken zum Einsturz gebracht.
Jemand wollte offenbar den Weiterbau dieser Strecke verhindern. Ein Wahnsinniger. Oder einer, der andere finanzielle Interessen gefährdet sah. Doch die Strecke musste weiter nach Westen getrieben werden. Tagtäglich kamen in den Häfen der Ostküste Segelschiffe mit Neueinwanderern an, die oft nicht mehr besaßen als die Kleidung auf dem Leib. Leute, die auf der Suche nach einer neuen Heimat im Westen waren, wo sie billig Land erwerben konnten.
Amerika brauchte diese Menschen, um die Weiten zu besiedeln. Und die Bahn war dafür das wichtigste Transportmittel. Die Regierung brauchte eine funktionierende Eisenbahn. Und darum hatte sie die U.S. Government Squad beauftragt, die Hintermänner dieser Terroranschläge ausfindig zu machen und auszuschalten.
Und die Geheimorganisation aus Washington hatte wiederum ihren besten Mann nach Kansas geschickt.
Nämlich Grainger.
Der Agent hatte schnell erkannt, dass die sogenannten Railway-Wölfe Helfer innerhalb der Eisenbahngesellschaft haben mussten.
Also hatte er sich selbst einen Informanten gesucht. Das war natürlich ein Risiko. Aber der große Mann konnte sich auf seine große Erfahrung und Menschenkenntnis verlassen, die ihn selten trog.
Zufällig hatte er Li Fang kennen gelernt. Der junge Chinese erklärte sich für zehn Dollar bereit, die Ohren aufzusperren. Zehn Bucks waren für einen Eisenbahnkuli wie ihn viel Geld. Ein halbes Monatsgehalt.
An diesem Tag hatten sich Grainger und sein Informant an einer einsamen Wasserstation treffen wollen. Li Fang besaß angeblich wichtige neue Informationen.
Doch die Bande war ihm offenbar auf den Fersen gewesen. Nun war Li Fang tot. Er hatte etwas von einem gewissen »Mac« oder der Silbe »Mc« gemurmelt, die man oft in schottischen Namen fand. Davon gab es Hunderte, allein innerhalb der Eisenbahngesellschaft.
Grainger drückte seine Zigarette aus. Dann durchsuchte er den Chinesen. Außer einer Packung Kautabak, einem Taschentuch und einem Bleistiftstummel fand Grainger nichts in seinen Taschen.
Dann entdeckte er bei ihm noch das Blatt von einem Abreißkalender. Und stellte fest, dass die Rückseite eng beschrieben war.
Allerdings auf Chinesisch.
Grainger schob das Kalenderblatt in seine Jacke. Er würde jemanden finden, der ihm die fremdartigen Schriftzeichen entzifferte. Aber das konnte warten. Zunächst machte er sich daran, die drei toten Gunslinger zu durchsuchen.
Fehlanzeige. Keiner der Männer trug etwas bei sich, das Grainger weiterbrachte. Kein Hinweis auf die Namen der Männer. Und auch nichts, was auf die Railway-Wölfe hinwies. Trotzdem ging Grainger davon aus, dass sie zu dieser Bande gehört hatten.
Warum sonst hätten sie den kleinen Chinesen töten sollen?
Der große Mann erhob sich. Sein scharfes Gehör hatte ein leises Quietschen wahrgenommen. Das Geräusch kam schnell näher.
Und dann erblickte Grainger am Horizont eine zweite Draisine. Er stand einige Schritte neben dem Schienenstrang, die Winchester in der rechten Hand zeigte mit dem Lauf zu Boden.
Und so blieb Grainger ruhig stehen, während sich das Schienenfahrzeug weiterhin näherte. Der Schwunghebel dieser Draisine wurde gleich von zwei Männern bedient. Zwei weitere Hombres hockten neben ihnen auf der Eisenplattform. Sie zielten mit ihren Sharps-Büchsen auf Grainger, sobald sie ihn sahen.
Der große Mann behielt die Nerven. Er rührte keinen Finger. Grainger hob nicht die Hände, um sich zu ergeben. Andererseits riss er aber auch nicht seine Winchester hoch, um damit auf die Bewaffneten zu zielen.
Einen der Männer kannte Grainger. Seine Beschreibung war in dem Informationsmaterial enthalten gewesen, das ihm seine Vorgesetzten in Washington mitgegeben hatten.
Der Hombre hieß John Wills. Er war ein bulliger, grimmig dreinblickender Kerl Anfang fünfzig. Ein eisengrauer Kurzhaarschnitt bedeckte seinen Quadratschädel.
Wills arbeitete als Sicherheitschef bei der Eisenbahngesellschaft. Mit ein paar Männern versuchte er, die Gesellschaft vor den Verbrechen der Railway-Wölfe zu schützen. Bisher offenbar ohne großen Erfolg.
Die Draisine mit den Wachleuten hielt unmittelbar hinter der anderen, auf der Li Fangs Leichnam lag. Die Männer sprangen von der Plattform und zielten auf Grainger. Der große Mann stand immer noch da wie eine Salzsäule.
»Fallen lassen!«, bellte John Wills mit befehlsgewohnter Stimme. Trotz der Kansas-Sonne am hohen Mittagshimmel war sein Gesicht bleich.
Vielleicht haben ihn die ständigen Misserfolge bleich werden lassen, dachte sich Grainger. Aber er sagte: »Warum soll ein freier Mann seine Waffen ablegen?«
»Weil ich es will! Tom!«
Wills hatte einen seiner Männer beim Namen gerufen. Es war jener, der Grainger am nächsten stand. Der Hombre hob seine Flinte, um Grainger damit den Schädel einzuschlagen.
Das hätte er besser nicht getan.
Der große Mann ging in die Knie. Und trat dennoch seinem Gegner in den Magen. Tom klappte zusammen wie ein Taschenmesser.
Wills und seine anderen Schergen rissen ihre Büchsen in den Anschlag.
»Wir könnten dich niederknallen wie einen tollen Hund, Fremder!«, drohte der Sicherheitsboss.
Grainger schob seinen Stetson mit dem Daumen ein Stück in den Nacken.
»Sicher, ihr seid drei Kerle, die ihre Waffen auf mich gerichtet haben. Ich könnte vielleicht einen von euch erwischen. Dann hättet ihr ein Sieb aus mir gemacht. Aber ich weiß, dass ihr nicht einfach so auf mich schießen werdet.«
»Und warum sollten wir das nicht tun?«, brauste Wills auf.
»Weil ich einen ehrlichen Mann erkenne, wenn ich ihn sehe. Und ihr seid keine Buschklepper oder Totschläger, die für einen Silberdollar jeden aus den Stiefeln blasen.«
»Verdammt richtig, Fremder. Wir sind keine Verbrecher. Aber was ist mit dir?«
»Ich heiße Grainger. Und ich bin auch eine ehrliche Haut.«
»Und was soll das hier? Kannst du mir das erklären?«
Während er sprach, machte Wills eine bogenförmige Bewegung, die sowohl die drei toten Gunslinger als auch Li Feng einschloss.
»Ich kann nicht genau erklären, was passiert ist, Mister. Auf jeden Fall haben diese Kojoten den kleinen Chinesen niedergeknallt. Ich habe was dagegen, wenn auf unbewaffnete Männer geschossen wird. Also bin ich ihm zu Hilfe gekommen. Und dabei haben die Halunken eben dran glauben müssen. Leider ist der Chinamann dann trotzdem an seinen Verletzungen gestorben.«
Grainger sagte natürlich nicht, dass er sich mit Li Fang verabredet hatte. Dann hätte er nämlich auch den Grund erklären müssen. Und niemand durfte wissen, dass Washington einen Gesetzesreiter geschickt hatte, um die Railway-Wölfe aus dem Verkehr zu ziehen. Auch nicht der Sicherheitschef der Bahngesellschaft.
»Du hast also diese drei Kerle ganz allein niedergekämpft, Grainger?«, vergewisserte sich John Wills. In seiner Stimme schwang eine widerwillige Bewunderung mit.
Grainger nickte.
»Ich weiß nicht, ob ich dir trauen kann, Grainger.«
Der große Mann zuckte mit den Schultern. »Tun Sie, was Sie tun müssen. Ich habe jedenfalls nichts zu verbergen. Sonst hätte ich mich in den Sattel geworfen, lange bevor Ihre Draisine auf Gewehrschussweite herangekommen war. Ich hätte mich so weit von der Bahnlinie entfernen können, dass Sie noch nicht mal die Staubwolke hinter meinem Braunen gesehen hätten.«
»Da hat er Recht, Mr. Wills«, meinte einer der Wachmänner.
»Halts Maul!«, knurrte John Wills. Man merkte ihm an, dass er über etwas nachdachte. Dann wandte er sich erneut an Grainger. »Was tust du hier überhaupt, Grainger?«
»Ich war Weidereiter auf der BQRanch unten in Oklahoma. Aber irgendwann wurde es mir langweilig. Ich bin weitergezogen. Sie wissen ja, wie das ist.«
Ja, das wusste John Wills. Es gab Tausende und Abertausende von Männern hier im Westen, die unruhiges Blut in den Adern hatten. Es war dieser Menschenschlag, der die amerikanische Grenze immer weiter und weiter nach Westen getrieben hatte, vorbei an tödlichen Hindernissen aller Art. Es waren Männer, die nicht lange an einem Ort bleiben konnten. Grainger schien einer von ihnen zu sein.
»Wie wäre es mit einem Job, Grainger?«, fragte John Wills schließlich.
»Wenn es ehrlich verdiente Dollars sind, warum nicht?«
»Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin John Wills. Ich arbeite für die Kansas Railroad Company. Und ich bin der Boss einer Truppe, die für die Sicherheit an der Strecke und in den Eisenbahn-Camps zuständig ist.«
»So eine Art Privatpolizei?«
»Genau. Willst du bei uns einsteigen, Grainger? Ein ehrlicher Mann, derseine Waffe zu führen versteht, ist bei uns richtig.«
Der Agent überlegte kurz. Wenn er selbst bei der Eisenbahngesellschaft anheuerte, konnte er die Lage viel besser im Auge behalten. Er musste nicht wie ein Strauchdieb um die Eisenbahngebäude herumschleichen. Jedenfalls verbesserten sich seine Chancen, die Railroad-Wölfe zu erwischen.
»Ich bin ihr Mann, Mr. Wills.« Grainger nahm seine Winchester in die linke Hand und streckte dem Sicherheitschef seine Rechte entgegen. Wills schlug ein. Sein Händedruck war kräftig.
»Wir können jeden guten Mann gebrauchen, Grainger. Seit einiger Zeit macht uns eine Bande das Leben schwer, die sich Railway-Wölfe nennt ... Na ja, ich erzähle dir alles, wenn wir in Ashwood sind. Dort haben wir unser Hauptquartier!«
Grainger nickte. Er war gespannt, ob er von John Wills etwas erfahren würde, was er noch nicht aus den Informationen der U.S. Government Squad wusste ...
Das Girl war eine Wucht.
Dem Store-Besitzer Ike Brennan traten dicke Schweißperlen auf die Stirn, als er ihren drallen Hintern unter dem engen Leinenkleid genüsslich musterte. Oha, sein Blut geriet in Wallung. Und zu einem ordentlichen Stau kam es auch.
Ike Brennan rang nach Atem. Er zählte gerade das Kleingeld in seiner neuen Registrierkasse. Das Gerät war sein ganzer Stolz. Fünf Jahre war es her, seit Brennan seinen Store in Ashwood gegründet hatte. Seitdem verkaufte der magere Vierzigjährige von schwarzen Bohnen über Maismehl bis zu Revolverpatronen und Waffenfett alles, was im Westen zum täglichen Leben benötigt wurde.
Und doch hätte Brennan in diesem Moment seinen ganzen Besitz inklusive Registrierkasse dafür gegeben, um einmal mit Jane Hanley ins Bett zu steigen ...
Von seinem Platz hinter der Ladentheke hatte er einen Panoramablick auf ihr Hinterteil, das sich aufreizend hin und her bewegte.
Jane schuftete nämlich auf den Knien. Mit Hilfe von Kernseife und einem rauen Lappen schrubbte sie die Bodendielen von Ike Brennans General Store. Und bei dieser Tätigkeit geriet ihr praller Po dermaßen in Rotationen, dass der Ladenbesitzer fast den Verstand verlor.
»Ike?« Die schrille Stimme seiner Frau riss den Store-Besitzer aus seinen heißen Träumen.
Schnell trocknete er sich seine schweißnasse Stirn mit dem Taschentuch ab und drehte sich um. Mrs. Glenda Brennan kam aus den rückwärtigen Räumen des Stores. Sie trug ein hochgeschlossenes, schwarzes Kleid, wie immer.
»Ja, äh, Liebste?«
Ike tat so, als wäre er mit der Registrierkasse beschäftigt. Er blätterte in seinem Kassenbuch und tat sehr vertieft.
»Ich gehe jetzt zum Frauenverein«, sagte seine Gattin. Dabei setzte sie ihre übliche Leichenbittermiene auf. »Ich werde erst zum Abendessen zurück sein. Mrs. Homan will heute einen Vortrag über Sagen des klassischen griechischen Altertums halten...«
Wie spannend! Ike Brennan hätte seiner Frau am liebsten ins Gesicht gegähnt. Doch dann wurde ihm schlagartig klar, was das bedeutete.
Er würde allein sein. Allein mit dieser heißen Jane, die gerade seinen Fußboden so intensiv bearbeitet, dass er sich glatt wünschte, eine Dielenlatte zu sein. Erst vor zwei Tagen hatte er dieses sinnliche Weib als Store-Aushilfe eingestellt und bereits so viel Freude mit ihr gehabt. Allein ihre Anwesenheit riss ihn aus der Monotonie des Alltags. Und brachte ihm mehr, als er sich noch jemals von seiner Angetrauten erhoffen konnte.
Sollte sie ihm doch beweisen, dass sie nicht nur mit Schrubber und Besenstielen so geschickt umgehen konnte!
»Das klingt sehr interessant, Liebes«, brachte Brennan mit heiserer Stimme hervor. »Bitte grüße die Damen ehrerbietigst von mir!«
Seine Frau murmelte etwas, das man mit gutem Willen für einen Abschiedsgruß halten konnte. Sie musterte ihren Mann wie ein lästiges Insekt und verschwand.
Ike Brennan atmete tief durch, wartete sechzig Herzschläge lang, nachdem seine Göttergattin die Hintertür des Stores von außen zugeschlagen hatte. Dann ging er an Jane vorbei zur Vordertür. Momentan waren keine Kunden im Laden. Und das sollte auch so bleiben, wenn es nach Brennan ging. Denn für das, was er nun mit Jane vorhatte, konnte er keine Zuschauer gebrauchen ...
Die lange Schürze verbarg Brennans offensichtliche Erregung. Seine Lust, die von seiner humorlosen Frau sie hatte sich längst von den weltlichen Genüssen verabschiedet sträflich vernachlässigt wurde, stand plötzlich mit aller Macht im Raum. Der Store-Besitzer drehte das Geschlossen-Schild nach außen. Dann schloss er ab. Einmal. Zweimal.
Nun drehte er sich wieder zu seiner jungen Gehilfin um. Und verlor endgültig die letzten Reste seiner Beherrschung!
Jane hockte immer noch auf Händen und Knien. Wieder und wieder tunkte sie ihren Lappen in das Wischwasser. Und jeder ihrer Scheuerbewegungen setzten sich im ganzen Körper fort. Bis zu den Haarspitzen und diesen so herrlich geformten Hinterbäckchen.
Doch nun konnte Brennan sie von vorn betrachten! Bisher hatte er nur ihr anbetungswürdiges Hinterteil bewundert. Aber jetzt hatte er auch ihren Busen im Blickfeld.
Voll drängte der bei jeder Ruckbewegung durch den Ausschnitt und zitterte wie Götterspeise.
Das war kein normaler Busen, sondern ein gewaltiges Gebirge, eine pralle Verlockung, eine süße Verheißung auf anstehende Liebesfreuden!
Jedenfalls war das die Hoffnung, die in Brennans Herz loderte. Und in tieferen Regionen seines Körpers.
Jane hielt in ihrer Tätigkeit inne. Auf ihrem hübschen, von langen, blonden Haaren umrahmten Gesicht erschien ein fragender Ausdruck.
»Haben wir schon geschlossen, Mr. Brennan? Erwarten wir keine Kunden mehr?«
»Momentan nicht.« Der Store-Besitzer ging auf Jane zu. In seinen Augen funkelte es. »Deshalb wirst du mich jetzt bedienen, kleine Jane!«
»Sie? Ich verstehe nicht«, stammelte das Girl. Obwohl sie nur allzugut kapierte, was los war. Jane kannte die Mimik, die Mr. Brennan nun an den Tag legte. Sie hatte sie schon oft genug bei all diesen lüsternen Kerlen gesehen, die ihr ständig nachstellten.
Der Store-Besitzer packte sie bei den Oberarmen und zog sie aus ihrer hockenden Position zu sich hoch. Gierig grapschte er nach ihrem Busen. Brennan keuchte wild dabei auf. Und schon drängten seine Pranken weiter über die seidige Haut. Tiefer.
»Pfoten weg!« Jane verpasste ihrem Brotherrn eine schallende Ohrfeige. Sie war kein Kind von Traurigkeit, das nicht. Jane hatte keine Hemmungen, sich einem Mann hinzugeben, der ihr gefiel. Aber erstens musste dieser Mann sie richtig romantisch erobern. Und zweitens war Ike Brennan einfach nicht ihr Typ.
Der Store-Besitzer steckte die gewaltige Maulschelle weg, ohne zurückzuschlagen. Er sackte in die Knie und umklammerte nun die Hüften der aufrecht stehenden Jane. Seine Hände pressten sich auf ihre prallen Pobacken. Und er vergrub sein Gesicht in ihrem Schoß.
»Bitte, Jane!«, winselte er. »Nur einmal! Ich gebe dir fünfzig Dollar, wenn du mit mir schläfst!«
Fünfzig Dollar!
Das war nicht wenig, jedenfalls für eine mittellose Vagabundin wie Jane Hanley.
Ein normaler Treiber auf einer der größeren Ranches brachte es nur auf zwanzig Dollar im ganzen Monat.
Aber Jane hatte trotz der Armut ihren Stolz.
Wenn sie eine Liebesdienerin hätte werden wollen, standen ihr schon lange Tür und Tor offen. Für Huren gab es in den neu gegründeten Städten des Westens mehr als genug Beschäftigung. Erst recht, wenn sie so attraktiv waren wie Jane.
Doch sie hatte es noch niemals für Geld gemacht. Auch nicht, als sie völlig am Boden zerstört gewesen war und tagelang gehungert hatte.
Mit einem Ruck machte sich Jane aus Brennans Umarmung los. »Sie widern mich an, Mr. Brennan!«
Der Store-Besitzer lag auf den Knien vor ihr. Seine Lüsternheit war schlagartig in puren Hass umgeschlagen. »So, anwidern tue ich dich? Dann wirst du mich nicht länger ertragen müssen, du verfluchtes Miststück! Du bist nämlich gefeuert, hörst du? Gefeuert!«
»Meinetwegen«, erwiderte Jane ungerührt. »Aber ich kriege noch Lohn für meine geleistete Arbeit, Mr. Brennan.«
»Da hast du deinen Lohn!« Brennan packte den nassen Scheuerlappen und warf damit nach Jane. Er traf sie mitten ins Gesicht!
Nun reichte es dem Girl endgültig. Sie stieß eine Pyramide aus Konservenbüchsen um, die sie früher am Tag mit viel Mühe aufgebaut hatte.
Die Büchsenlawine begrub Mr. Brennan unter sich.
Der Store-Besitzer fluchte so lästerlich, dass es seiner Frau die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Jane hingegen war abgebrühter. Das Leben als Waisenkind hatte sie hart gemacht.
Waisenkind? Jane wusste noch nicht mal genau, was mit ihren Eltern geschehen war. Und sie wollte auch nicht darüber nachdenken. Denn immer, wenn sie es versuchte, wurde sie von diesen stechenden Kopfschmerzen gequält.
Jane tat lieber etwas Praktisches. Sie drehte sich auf dem Absatz um. Während sich Brennan aus dem Konservenhaufen befreite, eilte sie zu der kleinen Kammer, in der sie untergebracht war.
Jane nahm ihr Hab und Gut an sich. Viel war es ohnehin nicht. Nur eine Jacke und etwas Krimskrams, der in ein Umlegetuch passte. Sie knotete ihr Bündel zusammen und verschwand durch den Hinterausgang.
Geld würde sie von diesem geifernden Kojoten wohl nicht mehr erwarten können.
Jane eilte durch die schmale Gasse zwischen dem Store und dem Black Smith, der seine Werkstatt unmittelbar nebenan hatte.
Sie wandte sich nach links, ging am Mietstall und dem Gebäude der Kansas Bank vorbei. Dann blieb sie unentschlossen stehen.
Jane wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte. Sie hatte keine Erinnerungen an frühere Zeiten. Ihre Vergangenheit war ein schwarzes Loch. Und wenn sie versuchte, sich zu erinnern, kamen diese furchtbaren Kopfschmerzen. Also ließ sie es lieber sein.
Manchmal glaubte Jane, im Alter von fünfundzwanzig Jahren als voll ausgereifte Frau geboren worden zu sein. Aber so etwas war natürlich kompletter Unsinn.
Aber selbst ihr Name war eine Illusion. Sie hieß Jane Hanley, weil ein Mensch nun einmal einen Namen tragen musste.
Nachdenklich überquerte Jane die Main Street.
Es war ungefähr ein halbes Jahr her, als ihr jetziges Leben begonnen hatte. Sie war nackt und mit Brandwunden in der Wildnis gewesen. Dort hatte sie eine Quäkerfamilie gefunden, die in einem Planwagen nach Westen zog.
Die tief religiösen Leute hatten ihre Wunden verbunden und ihr ein einfaches Kleid sowie alte Schuhe geschenkt. Ihnen hatte die Frau ohne Erinnerung auch ihren Namen zu verdanken.
Jane hatte sie sich genannt, weil das süße Töchterchen der Familie ebenfalls so hieß. Und auf Hanley war sie gekommen, weil in dem Planwagen eine Tee-Blechdose der Firma Hanley Company, London, gelegen hatte.
In Wichita hatte das Girl sich von den Quäkern verabschiedet, weil sie der Siedlerfamilie nicht länger zur Last fallen wollte.
Seitdem hielt sie sich mit miesen Jobs über Wasser. Von Stadt zu Stadt zog sie, ohne Ziel, ohne Sinn. Tief in ihrem Inneren hoffte Jane, Ihre Vergangenheit kennen zu lernen. Das, was sie in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Lebens getan hatte.
Aber wie sollte das geschehen? Die Kopfschmerzen waren schlimmer als ihre Brandwunden damals.
Jane schüttelte die trüben Gedanken ab. Wenn sie keine Probleme kriegen wollte, würde sie sich einen neuen Job suchen müssen. Sie besaß nur noch neunzig Cent.
Zielstrebig stiefelte sie auf den Frontier Saloon zu.
Jane stieß die Schwingtüren auf. Um diese Tageszeit war der Schankraum fast ausgestorben. Noch nicht mal am Gratistisch war eine Menschenseele zu sehen. Nur in der hintersten Ecke schnarchte ein Oldtimer auf seinem gegen die Wand gelehnten Stuhl. Ein leeres Whiskeyglas stand vor ihm.
Außer dem verpennten Greis gab es noch einen mageren Barkeeper, der hinter der Theke herumhing. Jane näherte sich ihm.
Sein Blick fixierte ihr Gesicht, glitt dann aber gleich zu ihrem gewaltigen Busen hinunter. Jane nahm es gelassen. So waren die Männer nun mal. Solange sie es beim Hinschauen beließen, störte es sie nicht ganz so arg. Dieser Bartender war ebenfalls nicht ihr Typ. Aber Jane suchte hier ja keinen Liebhaber, sondern einen Job.
»Hallo, Lady.« Der Magere sprach in einem hohen Falsett.
»Ich suche Arbeit«, sagte Jane mit einem gewinnenden Lächeln.
»Arbeit?« Der Bartender konnte seinen Blick nicht von ihren weiblichen Vorzügen lassen. »Moment, ich hole Mr. Jenkins.«
Er verschwand im hinteren Bereich des Saloons. Jane Hanley erblickte sich selbst in dem riesigen Spiegel hinter der Theke.
Eine schöne, blonde Frau, blauäugig und mit einem roten Kirschmund. Eine Frau, die nicht wusste, wo sie herkam und wo sie hingehen würde.
Jane stellte einen Fuß auf das Messinggeländer vor der Theke. Der mit Sägespänen bedeckte Fußboden konnte vermutlich eine gründliche Reinigung vertragen. Allein schon beim Gedanken daran taten ihr die Knie weh. Aber sie hatte keine andere Wahl.
Stiefeltritte näherten sich. Der Keeper kam mit einem gewichtigen Mann Mitte fünfzig zurück.
Abe Jenkins trug eine bestickte Weste über seinem blütenweißen Hemd. Um den Hals hatte er einen Schal geschlungen. Der SaloonBesitzer hatte mindestens ein Kinn zu viel. Je nach Kopfstellung warfen sich die Fettrollen anders. Bis zum Vierfachkinn.
Zwischen seinen wulstigen Lippen steckte eine dicke Zigarre. »Sie suchen Arbeit, Miss?«
»Jawohl, Sir«, antwortete Jane brav.
»Und als was?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Ich mache alles, was gemacht werden muss.«
»Hm.« Abe Jenkins kratzte sich an seinem Mehrfachkinn. »Haben Sie schon mal auf einer Bühne gestanden, Miss...?«
»Ich heiße Hanley. Jane Hanley. Nein, Mr. Jenkins. Ich bin keine Tänzerin. Und singen kann ich auch nicht. Jedenfalls nicht besser als eine liebeskranke Katze.«
Der Saloonbesitzer grinste anzüglich. »Tanzen kann doch jedes Girl. Du musst nur ein paar Schritte nach rechts und links machen, Jane. Und wenn du dabei deine Formen etwas freizügiger präsentierst, wird es dem Publikum gefallen.«
»Ich soll mich ausziehen? Vergessen Sies!« Jane war empört. Sie wandte sich zum Gehen. Jenkins geriet ins Schwitzen. Er wollte sich dieses tolle Girl nicht entgehen lassen. Die durstigen Eisenbahnarbeiter und Cowboys würden doppelt und dreifach so viel wie bisher bechern, um beim Anblick von Janes atemberaubender Figur die Nerven zu behalten.
Beschwichtigend hob Jenkins sein dickes Patschhändchen. »Das ist ein Missverständnis, liebe Jane! Du sollst nicht die Hüllen fallen lassen, kein Gedanke. Wenn es dir nicht gefällt, auf der Bühne zu stehen, dann kannst du stattdessen im Ausschank arbeiten. Du redest mit den Gästen, unterhältst sie, bringst sie dazu, mehr Drinks zu bestellen.«
Jane kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Sie meinen als Animiermädchen?«
Jenkins zuckte mit seinen runden Schultern. »Wenn du es so nennen willst...«
Das blonde Girl überlegte. Sie war schließlich nicht von gestern. Animiermädchen gab es praktisch in jedem Saloon. Normalerweise stiegen sie mit den Gästen nicht ins Bett. Und falls eine es doch mal tat, hängte sie es nicht an die große Glocke.
Auf jeden Fall konnte man als Animiermädchen kräftig Trinkgelder einstreichen, ohne sich ausziehen oder gar die Beine breit machen zu müssen. So dachte sie. Und zu verlieren hatte sie ohnehin nichts.
»Wenn Sie es mit mir versuchen wollen, Mr. Jenkins ...«
»Kannst du noch heute anfangen?«
Das blonde Girl nickte.
»Sehr gut. Dann bringe ich dich jetzt zu Kathy. Sie ist sozusagen der Boss meiner kleinen Animier-Schwadron.« Der Saloonbesitzer ließ ein feistes Lachen ertönen. »Kathy gibt dir eine Einarbeitung. Und dann lasse ich dich auf die Gäste los, hähähä.«
Mit Jane im Schlepptau kletterte Jenkins keuchend in die oberen Stockwerke seines Saloons. Er hämmerte mit seiner Faust gegen eine Zimmertür.
»Come in!«
Kathy saß an einem Frisiertisch, als Jenkins und Jane den Raum betraten. Sie bastelte gerade an einem kaputten Korsett herum. Kathy war eine hübsche, gut gebaute Brünette, die Jane sofort neugierig in Augenschein nahm.
»Das ist Jane Hanley, Kathy. Nimm sie unter deine Fittiche. Sie gehört ab heute zu deiner Mannschaft!« Mit diesen Worten trollte sich der Dicke.
Kathy beendete die Musterung ihrer neuen Kollegin. »Du hast ja ein größeres Milchgeschäft als jede andere von uns«, stellte sie neidlos fest. »Da wird den Kerlen aber die Zunge bis auf den Fußboden hängen!«
Jane lächelte verlegen. Sie fragte sich, ob sie nicht einen Fehler begangen hatte. Aber nun war es ohnehin zu spät. Jane Hanley hatte schon eine Menge seltsamer Jobs über sich ergehen lassen, seit sie sich allein durch die Welt schlagen musste.
Warum sollte sie ihr Glück nicht als Animiermädchen versuchen?
Ashwood, Kansas, war eine Stadt, die von der Eisenbahn lebte.
Bevor die neue Strecke Richtung Westen gebaut wurde, war Ashwood nur eine Poststation mit ein paar Häusern in der Nähe gewesen. Aber seit es in Ashwood einen Bahnhof gab, war die Bevölkerungszahl regelrecht explodiert. Hinzu kam das große Lager der Eisenbahngesellschaft.
Obwohl die Arbeiter und Ingenieure in einer gesicherten Siedlung außerhalb der Stadt lebten, kamen sie doch nach Ashwood, um ihren hart verdienten Lohn auf den Kopf zu hauen.
Besonders am Zahltag.
Und der erste Arbeitstag, den Grainger in seinem Tamjob als Wachmann hatte, war zufälligerweise ein Zahltag!
Zusammen mit seinem neuen Kollegen Tom Copeland patrouillierte er über die Main Street von Ashwood. Nur eine runde Blechmarke mit dem Firmenwappen der Eisenbahngesellschaft wies Grainger als Hilfspolizisten aus.
Tom Copeland hieß der Hombre, den Grainger an der Bahnlinie niedergeschlagen hatte. Aber Tom gehörte zu den Männern, die nicht nachtragend waren. Zumal Grainger und er nun auf derselben Seite standen.
»Verhaftungen dürfen wir nicht machen«, schärfte Tom Copeland Grainger ein, während sie auf den Frontier Saloon zusteuerten. »Das ist der Job des Sheriffs. Aber wenn Eisenbahnleute Ärger machen, dann können wir sie natürlich mit zurück ins Camp schleifen.«
»Und woran erkennen wir, ob einer für die Eisenbahn arbeitet oder nicht?«
»Das ist einfach, Grainger. Die Eisenbahnleute sind immer die Besoffensten!«
Die beiden Männer lachten. Grainger stieß die Schwingtüren des Saloons auf. In dem großen Schankraum war es so voll, dass man kaum ein Bein an die Erde kriegte. Ein mechanisches Klavier hämmerte beliebten Melodien in die rauchgeschwängerte Luft.
Treiber von den Ranches der Umgebung drängten sich in drei Reihen an der Theke. Das Bier rann in durstige
Kehlen. Animiermädchen in ihren engen Kleidern heizten dem einen oder anderen Hombre so ein, dass er einen noch größeren Brand bekam.
Auf der kleinen Bühne an der hinteren Schmalseite des Schankraums hüpfte ein Mädchentrio herum. Die Gents vor der Theke begeisterten sich allerdings weniger für die Tanzbewegungen. Sie gierten nur danach, dass ihnen bei den ungelenken Bewegungen die Brüste aus den Dekolletees hüpften. Was hin und wieder der Fall war.
»Im Moment ist alles friedlich!«, rief Tom Copeland Grainger zu. Das hatte dieser allerdings schön längst selbst gemerkt. »Aber das kann schnell umschlagen. Besonders am Zahltag!«
Grainger nickte. Die Blicke seiner hellen Augen schweiften über die vergnügungssüchtige Meute in dem Saloon. Dem großen Mann entging nicht, dass eine Jagdtasche unter einem der Tische in der Raummitte stand.
Grainger schaute näher hin. Es war eine Tasche von der Art, wie sie Trapper oder Pelzjäger in den Rockys mit sich führten.
Keiner der Männer an dem runden Tisch sah wie ein Gebirgsmann aus.
Zwei waren wie typische Treiber gekleidet, mit gespornten Herdenstiefeln, hochgeschnallten Colts und Halstüchern um den sonnenverbrannten Nacken. Die beiden anderen Hombres konnten Eisenbahnarbeiter sein. Oder sie verdingten sich als Arbeitskräfte irgendwo in Ashwood selbst.
»Hey, Copeland!« Die grölende Stimme riss Grainger aus seinen Beobachtungen. Ein riesiger Blondschopf mit 10-Gallonen-Hut löste sich von der Theke. Er zielte mit seinem Bierkrug wie mit einer Waffe auf Graingers Kamerad.
»Was gibt‘s, Svensson?«
Die Stimme des Wachmanns verriet keine Furcht. Obwohl dieser Svensson mindestens zwei Köpfe größer war als Copeland.
»Wer ist denn der Lange da?« Svensson deutete mit einer Bewegung seines Nussknackerkinns auf Grainger. »Ist das dein Leibwächter? Damit dir hier im Saloon kein böser Treiber den Hintern versohlt?«
»Mir versohlt keiner den Hintern, Svensson. Auch du nicht. Und wenn du den Zahltag nicht im Jail verbringen willst, hältst du jetzt besser die Klappe!«
»Ihr Eisenbahnwitzfiguren habt mir gar nichts zu befehlen!«
Aber immerhin schien Svensson vorerst keine Schlägerei vom Zaun brechen zu wollen. Er wandte sich wieder der Theke zu, wo ihm seine Kumpels lachend auf die breiten Schultern klopften.
»Wer ist das?«, wollte Grainger wissen.
»Ach, das ist der Vormann der CX Ranch. Er heißt Erik Svensson. Ein Großmaul, der irgendwie was gegen uns Eisenbahner hat. Keine Ahnung, warum. Vielleicht ist er ja mal beim Schwarzfahren erwischt und verdroschen worden.«
Grainger hörte nur mit halbem Ohr auf das, was Copeland erzählte. Denn in diesem Moment stieß einer der Hombres an dem runden Tisch versehentlich mit der Stiefelspitze gegen die Jagdtasche.
Sie kippte auf die Seite. Dabei öffnete sich die Tasche ein wenig. Grainger erblickte Dynamitstangen. Und einen Zündmechanismus!
Ein Hombre mit filzigen Haaren erhob sich von seinem Stuhl. Er warf einen verstohlenen Blick auf seine Taschenuhr. Der Kerl sah schäbig aus. Grainger hätte ihm nicht zugetraut, so etwas Wertvolles wie eine Taschenuhr zu besitzen.
Warum hatte so eine abgerissene Gestalt eine Uhr?
Dafür gab es nur eine Erklärung. Weil der Kerl nicht zusammen mit der Bombe, die er gelegt hatte, in die Luft gehen wollte!
Grainger startete durch. Tom Copeland starrte ihn erstaunt an. Aber der große Mann hatte keine Zeit für Erklärungen. Jetzt zählte jede Sekunde.
Es waren ungefähr zehn Yards Entfernung zwischen Grainger und der Jagdtasche. Der Agent bahnte sich seinen Weg durch den überfüllten Saloon. Er stieß Männer beiseite, hart und mit ganzem Körpereinsatz. Denn hier ging es um Menschenleben. Wenn die Bombe hochging, würden Dutzende von Unschuldigen sterben!
Die Hombres, die Graingers Ellenbogen ins Kreuz bekamen, fluchten. Bier spritzte und wurde verschüttet. Nun war auch der filzige Hombre mit der Taschenuhr auf Grainger aufmerksam geworden. Er kapierte, dass Grainger ihn durchschaut hatte.
Der Kerl nahm die Beine in die Hand.
Der Agent zerbiss einen Fluch auf den Lippen. Natürlich konnte er in dem vollbesetzten Saloon nicht auf den Attentäter schießen. Stattdessen griff sich der große Mann im Vorüberlaufen eine Whiskeyflasche von einem Tisch.
Protestierendes Grölen erklang.
Doch da hatte Grainger die Flasche schon nach der zwielichtigen Gestalt geworfen. Und ihn am Schädel getroffen!
»Der lange Eisenbahner dreht durch!« Das war die Stimme dieses verfluchten Svensson. »Zeigt‘s ihm, Boys!«
Einige der Treiber von der CX Ranch stellten sich Grainger in den Weg. Zwei von ihnen schickte der große Mann mit gewaltigen Fausthieben zu Boden. Die anderen überrannte er einfach.
Der Kerl mit der Taschenuhr hatte ebenfalls die Sägespäne geküsst. Um ihn konnte sich Grainger später kümmern. Jetzt galt es, die Höllenmaschine unschädlich zu machen!
Endlich hatte der große Mann den Tisch erreicht, unter dem die Jagdtasche lag. Mit einem Fußtritt warf er ihn einfach um. Whiskey und Bier spritzten den Hombres auf die Kleider. Nun wollten auch die Kerle, die am Tisch gehockt hatten, Grainger ans Leder.
Der Agent hob die Tasche hoch und öffnete sie.
Die Angreifer verharrten in ihren Bewegungen, als sie das Dynamit sahen. Es waren insgesamt zehn Stangen. Genug, um den Saloon und alle Anwesenden in die Luft zu sprengen.
Da riss Grainger den Zünder heraus.
Geschafft. Die Bombe war nun unschädlich!
Ein Seufzer der Erleichterung ging durch die Reihen der Umstehenden.
Da wurde Grainger plötzlich von hinten an der Schulter gepackt. Eine kräftige Hand riss ihn herum.
»Ich werde dich lehren, meine Leute zu schlagen!« Wieder war es Svensson, der sprach. Und er beließ es nicht bei einer Drohung. Seine Faust krachte auf Graingers Kinnspitze!
Ein Schwächling war dieser Svensson jedenfalls nicht. Grainger taumelte ordentlich, während er die Jagdtasche samt Inhalt fallen ließ. Doch nur Sekunden später ging er auf den gewaltigen Vormann der CX-Ranch los.
Einige Animiergirls kreischten auf, als sie die Dynamitstangen in der Tasche sahen. Und auch die Hombres in der Nähe wichen unwillkürlich zurück.
Grainger fing sich, bevor er zu Boden stürzte. Keinen Moment zu früh. Denn dieser Svensson setzte nach. Mit gesenktem Schädel stürmte er wie ein wütender Bulle auf den Mann der B7 zu!
Grainger empfing seinen Gegner mit einer rechten Geraden, die nicht von schlechten Eltern war. Auf jeden Fall konnte er mit diesem Schlag den massigen Vormann stoppen.
Svensson riss erneut seine Fäuste hoch.
Wie Dampfhämmer schwangen sie rückwärts, um dann auf Grainger nieder zu krachen. Doch dagegen hatte der große Mann etwas. Er blockte die Hiebe mit dem Unterarm ab. Svensson konnte Graingers Deckung nicht durchbrechen.
Und dann schlug Grainger ein paar trockene, blitzartige Konter. Seinem intelligenten Boxstil konnte Svensson mit seiner rohen Kraft nicht viel entgegensetzen. Daher wechselte er die Taktik.
Der Vormann versuchte, Grainger zu umarmen, wie die Ringer es taten. Wenn er ihn erst in seinem eisernen Schraubgriff hatte, würde er ihm die Rippen brechen!
Aber Grainger erkannte die Gefahr rechtzeitig. Er steppte rückwärts, wobei er Svensson noch ein paar gewaltige Dinger verpasste.
Plötzlich stolperte der Mann der U.S. Government Squad!
Bevor er sich fangen konnte, fiel er rückwärts. Offenbar hatte jemand hinter ihm gestanden, der nicht schnell genug ausgewichen war.
Eine Lady!
Jedenfalls deutete der Duft und die Weichheit ihres Körpers darauf hin, auf dem Grainger im Eifer des Gefechts gelandet war. Sie stieß einen leisen Schmerzensschrei aus.
Grainger kam schnell wieder hoch. Er hatte nichts dagegen, auf einer gut aussehenden Lady zu liegen. Ein Kostverächter war er nicht. Aber die Umstände mussten schon passen.
»Sorry, Ma’am!«, stieß Grainger hervor. Für eine förmliche Entschuldigung würde er sich später mehr Zeit nehmen. Jetzt musste er erst mal diesen Svensson zur Vernunft bringen. Zum Glück war der Vormann durch Graingers Hiebe schon so angeschlagen, dass er aus Graingers Sturz keinen Gewinn ziehen konnte.
Aus dem Augenwinkel warf Grainger einen schnellen Blick auf die Lady, über die er gestolpert war. Sie trug das typische Flitterkleid eines Animiergirls. Und in diesem Fähnchen verbarg sich ein gewaltiger Vorbau. Oha! Selbst Grainger, der schon viel Schönes im Leben gesehen hatte, zeigte sich verzaubert. Aber da war noch was, das ihn faszinierte. Das hübsche Gesicht des Girls wirkte geheimnisvoll. So, als ob es eine düstere Wahrheit in ihrem Gesicht gäbe, die sie selbst nicht kannte.
Nur wenige Wimpernschläge lang musterte Grainger das Mädchen. Seine große Menschenkenntnis erlaubte ihm, im Handumdrehen einen treffenden Eindruck zu bekommen.
Trotzdem entging ihm nicht, wie sein Gegner erneut angriff. Svensson hob das Bein, um Grainger einen gemeinen Tritt in den Unterleib zu verpassen!
Aber da kam er an den Richtigen. Der Agent wich seitlich aus und senkte seinen Schädel. Mit einem gewaltigen Kopfstoß erwischte er Svensson am Kinn.
Der gewaltige Vormann geriet ins Taumeln. Er wurde bleich, verdrehte die Augen und kippte dann um. Die mit Sägemehl bestreuten Bodenbretter bebten, als sein massiger Körper aufschlug.
Die Schlägerei war beendet.
Die Treiber von der CX-Ranch blickten einander unentschlossen an. Es passte ihnen nicht, dass ihr Vormann den Kampf verloren hatte. Andererseits wollte keiner von ihnen mit Grainger in den Ring steigen.
Da ertönte die schneidende Stimme von Tom Copeland. »In der Jagdtasche ist eine Höllenmaschine! Wenn Grainger den Zünder nicht entschärft hätte, wären wir jetzt alle tot!«
Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Menge. Die in der Nähe Stehenden sahen, dass der Wachmann die Wahrheit gesprochen hatte. Die Dynamitstangen ragten deutlich sichtbar aus der Tasche.
Grainger bahnte sich einen Weg zwischen den Neugierigen. Er interessierte sich jetzt für diese Kanaille, die die Bombe gelegt hatte. Der Agent hatte vorhin erkennen können, dass er diesen miesen Kojoten mit seinem Flaschenwurf am Kopf erwischt hatte.
Die Whiskeyflasche fand Grainger wieder. Blut klebte am Etikett.
Nur von dem Attentäter fehlte jede Spur...
Andrew McGinty schlug zu.