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Kreative Ideen und Lösungen entwickeln Wir leben heute mehr denn je in einer Wissensgesellschaft. Es reicht aber nicht mehr aus, Wissen nur zu sammeln. Wer in der Zukunft bestehen will, muss aus vorhandenem Wissen neue Ideen generieren können. Unter dem Begriff Second Brain wird eine Methode in jüngster Zeit immer beliebter, mit der auf spezielle Art Notizen erstellt und miteinander verknüpft werden, mit dem Ziel, neue Ideen daraus zu gewinnen. Wer sich ein Second Brain, also ein "zweites externes Gehirn" als Wissensdatenbank mit einer kompakten Sammlung von Ideen, Informationen, Daten etc., aufbaut und dauerhaft etabliert, kann daraus eine ganze Reihe kreativer Lösungen entwickeln. Denn da jede neue Notiz an schon vorhandene anschließt, wächst die Zahl der Verknüpfungen exponentiell. Das Buch zeigt die Abgrenzung zu anderen Kreativitätstechniken auf und bietet einen Leitfaden, mit dem Sie Ihr eigenes Second Brain Schritt für Schritt aufbauen. Sie lernen praxisnah anhand vieler Beispiele, wie Sie effektiv und strukturiert Ideen generieren und kreative Lösungen entwickeln können.
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Seitenzahl: 73
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Stephanie Selmer
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-170-1
ISBN epub: 978-3-96740-336-7
Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Buddelschiff, Stuttgart | www.buddelschiff.de
Lektorat: Silke Martin, Kriftel
Autorenfoto: Markus Bohl
Satz und Layout: Zerosoft, Timisoara (Rumänien)
© 2023 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2023 erschienenen Buchtitel "30 Minuten Second Brain" von Stephanie Selmer © 2023 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
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Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.
Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen
.
Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Vorwort
1. Was ist ein Second Brain?
Mehr als ein Wissensspeicher
Vorteile eines Second Brain
Mit welchem Aufwand muss ich rechnen?
2. Warum haben Brainstorming & Co. ausgedient?
Der Rahmen
Die Bewertung
Die Vielschichtigkeit
3. Für wen lohnt sich ein Second Brain?
In die Tiefe arbeiten
In die Breite arbeiten
4. Was gehört in ein Second Brain – und was nicht?
Die Informationsarten
FOMO
Qualitativ hochwertige Informationen
5. Das Second Brain in digitalen Zeiten
Die Auswahl des digitalen Tools
Weitere sinnvolle analoge Werkzeuge
Nützliche Hilfsmittel
6. Der 5-Schritte-Plan
Lesen und notieren
Informationen aufnehmen
Verknüpfungen herstellen
Wachsen lassen
Arbeiten
7. Second Brain und KI
Recherchieren
Verstehen & Verknüpfen
Fast Reader
Die Autorin
Weiterführende Informationen
Wir leben nicht einfach in einer Wissensgesellschaft, sondern in einer Zeit, in der aus dem vorhandenen Wissen neue Erkenntnisse und Ideen gewonnen werden müssen, um Probleme lösen zu können. Doch dieser zweite Schritt setzt voraus, dass wir Wissen aufgenommen und wiederverwertbar gespeichert haben.
Das ist gar nicht so einfach. Die Informationsüberflutung und Wissensexplosion nehmen einen großen Teil unserer Aufmerksamkeit in Anspruch. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass sich das Wissen der Welt alle fünf bis zwölf Jahre verdoppelt, wobei sich mit immer neuen Möglichkeiten der Datenspeicherung oder -übertragung diese Rate weiter beschleunigt. Kein Wunder, dass auch intelligente und gebildete Menschen, von dieser Flut gestresst, immer wieder auf niedliche Katzenvideos zurückkommen.
FOMO (Fear of missing out), also die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen, tut das ihre zur Verunsicherung. Sichtbar ist sie in erster Linie an dem Stapel (oder sind es schon mehrere Stapel) der ungelesenen Bücher und Zeitschriften, die Sie vermutlich auch kennen oder sogar besitzen. Doch auch viele Artikel, die Sie im Web finden können, sind potenziell wichtig oder wenigstens interessant. Nahezu jede Plattform gibt uns die Möglichkeit, Artikel „für später“ zu speichern, und auch diese Speicher quellen förmlich über.
Wenn uns jedoch das reine Wissen schon gar nicht mehr ausreicht, um Ideen und Lösungen zu generieren, müssen wir einen Weg finden, schon die Wissensaufnahme und -speicherung für uns selbst so einfach und so effizient wie möglich zu gestalten, um den nächsten Schritt gehen und dieses Wissen kreativ nutzen zu können.
Schaffen wir das, haben wir die Möglichkeit, bisher ungeahnte Ideen zu entwickeln.
Ein persönliches Second Brain hilft Ihnen dabei. Sie lagern Informationen aus und verbinden sie nach Möglichkeit miteinander. Auch im Alltag denken wir so vernetzt und nicht in Kategorien – nutzen wir das.
Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse bei der Umsetzung.
Stephanie Selmer
Auf den ersten Blick sieht es ein wenig so aus, als wäre das Second Brain nur ein weiterer Trend, der aus den USA nach Europa schwappt. Doch hat tatsächlich ein deutscher Wissenschaftler diese Methode, Wissen und Gedanken zu speichern und miteinander zu verknüpfen, wirklich bekannt gemacht. Mit seinem Zettelkasten hat der Soziologe Niklas Luhmann das vernetzte Denken für sich und seine Arbeit genutzt. Dort hat er durch seine klare Auswahl der Inhalte und immer gleiche Struktur der Informationen die Möglichkeit gehabt, zwischen den einzelnen Informationen eigene Ideen und Gedanken festzuhalten. Dieses ausgeklügelte System hat ihn unglaublich produktiv werden lassen.
Sein System, durch das er so viele Bücher und Fachartikel mit neuen und spannenden Ideen verfassen konnte, wurde schnell auch für Nicht-Akademiker interessant. Was wäre, wenn man auf sein Wissen immer wieder und ohne große Anstrengung zurückgreifen könnte?
Mit der Zeit verschwamm die Idee des Zettelkastens jedoch immer mehr und so fließen in heutige Second-Brain-Ansätze auch immer Zeitmanagement- und Selbstoptimierungsmethoden mit ein.
Wenn Sie im Web nach dem Begriff „Second Brain“ suchen, finden Sie Unmengen an Erfolgsberichten und tollen You-Tube-Videos, in denen davon erzählt wird, wie zufrieden diese Menschen sind, seit sie ein Second Brain für sich etabliert haben. In nahezu allen Beiträgen wird schon in der Einleitung Niklas Luhmann genannt. Die Zahl seiner Veröffentlichungen treibt jeden an, der mit Wissen arbeitet und sich durch die Informationsflut überfordert fühlt.
Die Besonderheit des Second Brain liegt jedoch nicht im Erfassen und Speichern von Wissen, sondern in der Verknüpfung der einzelnen Informationen untereinander.
Tatsächlich denken wir im Alltag vernetzt. Es liegt uns viel eher, Verknüpfungen zwischen einzelnen Kategorien herzustellen, als viele es häufig annehmen.
Projektplanung:
Während Sie das Budget für einzelne Projektschritte planen, denken Sie automatisch auch an den zeitlichen Ablauf, weil der wiederum Auswirkungen auf das Budget hat. Beim Gedanken an den zeitlichen Ablauf fallen Ihnen gleich erste Stolpersteine ein, die ihn ins Wanken bringen können.
Dabei greifen Sie auf Erfahrungen aus vorherigen Projekten zurück, finden Querverbindungen und abstrahieren, was sich in Ihrem aktuellen Projekt von den anderen unterscheidet.
Außerdem fällt Ihnen beim Stichwort „Zeitplanung“ auch gleich ein, dass es für das Projektteam noch keinen gemeinsamen Urlaubskalender gibt und die Sommerferien gefährlich nah heranrücken.
Sobald wir jedoch Informationen aufnehmen, die wir speichern wollen, und dabei fürchten, etwas zu vergessen, beginnen wir, diese Informationen zu kategorisieren.
Notizen zu einem Buch fassen wir unter dem Titel des Buches zusammen. Arbeiten wir Artikel aus Fachmagazinen durch, nehmen wir häufig nicht nur den Titel, sondern auch die Heftnummer oder sogar das Erscheinungsjahr für unsere Struktur dazu. So entstehen viele kleine Informationssilos, in denen das Wissen gespeichert ist, jedoch nicht effektiv genutzt werden kann.
Die Notizstruktur sieht dann vermutlich so aus:
Abb. 1: Beispiel einer Notizstruktur
Die einzelnen Gedanken, die wir zu einem Buch festhalten möchten, sind unter dem Buchtitel und meist auch in einem Unterordner ausschließlich für Buchnotizen einsortiert.
Dieses Vorgehen hat gleich mehrere Nachteile. Die zwei wichtigsten sind:
Fehlende Zuordnung zu einer bestimmten Quelle
Fehlende Querverbindungen
Wenn wir bei dem Beispiel der Projektplanung bleiben, werden die Gedanken, die Ihnen dabei durch den Kopf gehen, vermutlich nicht die folgenden sein: „Ach, das erinnert mich an etwas, was ich mal gelesen habe. Das war in der Fachzeitschrift der Gesellschaft für Projektmanagement, muss ungefähr drei Jahre her sein … Ja genau, es war in Heft 02/2019. Worum ging es denn da noch mal …?“ Wenn Ihr Denken so funktioniert, sind Sie mit der gerade angesprochenen Notizstruktur vielleicht sogar gut beraten.
Die meisten von uns denken jedoch andersherum: „Ach, das erinnert mich an etwas, was ich mal gelesen habe. Da ging es um Meilensteinplanung und wie viel Puffer man bei der Terminplanung am besten berücksichtigt. In welchem Magazin war das noch gleich …? Oder war das in einem Buch …?“
Wenn Sie also analoge Notizen aufnehmen oder in den digitalen nicht effizient suchen können, haben Sie kaum eine Chance, die Quelle wiederzufinden. Die Zuordnung einer Information, eines Wissensstückchens zu einer bestimmten Quelle macht uns das Wiederfinden also nur unnötig schwer.
Noch schlimmer ist jedoch, dass wir mit dieser Struktur keine Querverbindungen der Wissensstückchen untereinander