A Handful of Death in the West - Patrick Haischberger - E-Book

A Handful of Death in the West E-Book

Patrick Haischberger

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Beschreibung

Ein Priester stellt sich seinen Dämonen. Das Böse, dass er damit entfesselt, wird alles verschlingen. Kann ein Mann seine Seele retten, wenn sie bereits verloren ist? Ich wünsche Patrick Haischberger mit diesem Buch viel Erfolg. - Sebastian Fitzek

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Seitenzahl: 29

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A Handful of Death in the West

EINE HANDVOLL TODImpressum

EINE HANDVOLL TOD

Von Patrick Haischberger

1.

Der Fremde betrat den Saloon und zog einen Sarg hinter sich her. Bis auf ein Flüstern, welches durch den Raum eilte, wurde es still. Das Gewicht der Holzkiste zog tiefe Furchen in den Holzboden. Er ließ das Seil, an dem der Sarg befestigt war, fallen und ging zum Tresen. Der Raum war schlecht beleuchtet und roch nach billigem Alkohol, Rauch und Schweiß. Seine Schritte knarrten auf dem verrotteten Dielenboden. Zum ersten Mal bemerkte der Barkeeper, wie laut dieses Geräusch sein konnte.

»Eine Flasche Whiskey und eine Unterkunft für die Nacht.« 

Der Barkeeper hörte auf seine Gläser zu polieren. Diese waren schon, bevor der Fremde eingetroffen war, gründlich poliert worden. Doch irgendetwas brachte ihn dazu, es noch einmal zu tun.

»Tut mir leid Mister, heute Nacht haben wir kein Zimmer frei. Ein Mann mit einem Sarg als Wegbegleiter zieht nur Unheil an. Und den haben wir in unserer gottesfürchtigen Stadt zur Genüge«, antwortete der Barkeeper. 

Der Fremde starrte ihn einen Augenblick an.

»Gottesfürchtig?«

Er öffnete seinen schweren Ledermantel, wodurch ein schwarzes Hemd mit einem Priesterkragen zum Vorschein kam. Der Kollar war so strahlend weiß, dass er den Eindruck erweckte, er könnte den Barkeeper blenden, wenn er ihn zu lange betrachten würde.

»Tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie ein Mann Gottes sind. Natürlich haben wir noch eine Unterkunft für sie.«

Der Barkeeper nahm das polierte Whiskeyglas und stellte es vor den Priester hin. Er griff nach einer Flasche und schenkte ein. Er hätte ihm den hiesigen Gaumenbeleidiger als seine beste Marke andrehen können, aber das tat er nicht. Der Barkeeper verschüttete etwas von der goldenen Flüssigkeit über dem Tresen. Der Priester kippte den Whiskey fein säuberlich hinunter und verzog dabei keine Mine. Er stellte das Glas ab und starrte auf die verängstigten Gesichter ausgemergelter Männer.

»Jetzt glotzt ihn nicht so an, das ist ein Mann Gottes. Los, spielt weiter. Wofür bezahle ich euch?«, rief der Barkeeper.

Der zahnlose Klavierspieler, der speckig vor Schweiß glänzte, begann wieder zu musizieren und der ältere Mann mit der Geige und dem abgewetzten Hut folgte seinem Beispiel. 

»Seid ihr auf der Durchreise?«

Der Fremde schwieg. Der Barkeeper versuchte seine Frage zu wiederholen, doch der Priester schüttelte den Kopf.

»Sprecht nicht von trivialen Dingen. Der Tod selbst befindet sich unter euch.«

Der Priester nahm das Glas und die halbleere Whiskey-Flasche und setzte sich an einen der Tische des Saloons. Die Gäste hielten ihre Blicke noch immer auf den Fremden gerichtet. Der Priester lehnte sich im Holzstuhl zurück. Er wollte sich einen Moment Ruhe gönnen, hielt aber beständig seinen Blick auf den Sarg gerichtet. Die Kiste war der Mittelpunkt seines Universums. Dabei übersah er den Barkeeper, der mit einem jungen Mann sprach. Hastig flüsterte er Worte in sein Ohr. Im schummrigen Licht der Lampen wirkte der Junge ziemlich hager. Obwohl es draußen kalt war, trug er kurze Hosen. Der junge Mann blickte zum Barkeeper. Einen Moment später lief er hinaus in die Dunkelheit, die ihn augenblicklich verschlang. Zwei Gläser Whisky und ein Lied einer schönen vollbusigen Blondine auf der zusammengebretterten Bühne später, betrat der Junge wieder den Saloon. Ihm folgte ein stämmiger Kerl mit einem schwarzen Wollmantel. Seine breitschultrige Gestalt lag über der Durchschnittsgröße und sein gepflegtes Erscheinungsbild bildete einen starken Kontrast zu dem rauen Erscheinungsbild der anderen. Er blieb unter dem Kronleuchter stehen und musterte das Lokal. Sein Blick wurde starr, als er den Sarg bemerkte.

»Wem gehört diese Holzkiste des Todes?«, verlangte er zu erfahren.

Er musterte einen nach dem anderen von den schweigenden Männern. Sie wichen seinen Blick aus. In einigen las er tief sitzende Furcht, andere waren unergründlich. Der Junge deutete schließlich auf den Priester.