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Der "Tinder Mörder" wählt sich sorgfältig seine Opfer im Internet aus, bevor er sich das nimmt was ihm immer verwehrt wurde; der weibliche Schoß. Doch geht das Grauen wirklich von ihm aus? »Haischberger vermag es mit seinem Horror, uns in unseren Grundfesten zu erschüttern«. -BOOKSNEWS »Der neue Hitchcock und seine Lust auf unsere Urängste«. -LESEZEICHEN.ROCKS »Haischberger´s Schreibstil ist so kalt und gewaltig, es setzt den Leser unter Hochspannung«. -THALIA.AT
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Seitenzahl: 35
Dieses Buch ist meiner Lieblingsjuristin Tanja gewidmet, sie ist fast so bissig wie ihr Rottweiler.
Life asked death:
Death, why do people love me, but hate you?
Death responded:
Because you are a beautiful lie, and I am a painful truth.
-The Sandman
Als erstes möchte ich Dir danken, liebe Leserin, lieber Leser. Zum einen, da Dir scheinbar meine Horrorgeschichte namens „A Handful of Death in the West“ gefallen hat. Diese ist vor kurzem herausgekommen und hat sich sehr erfolgreich verkauft. Und zum anderen, weil wir beide jetzt wieder vereint sind. Ist das nicht großartig?
Danke an den schrulligen älteren Bibliothekar, der mir seine OLIVETTI ICO-Schreibmaschine vermacht hat, die aus dem Ende der 1920er-Jahre stammt und unter Sammlern zu den seltensten und unbezahlbarsten Antiquitäten zählt.
Ich habe mir vorgenommen, jedes meiner VORWORTE, DANKSAGUNGEN und WIDMUNGEN nur noch mit dieser Maschine zu schreiben.
Mein Dank gilt auch der wunderbaren Michaela, die mir mit ihrem Doktortitel und medizinischem Fachwissen Ratschläge darüber erteilt hat, wie es sich anfühlt, Menschen aufzuschneiden und auch, wie man jemanden um die Ecke bringen kann, ohne dabei schmutzig zu werden.
Meinem Lektor Manfred für seine Geduld, Du hast sicher viel Arbeit mit mir. Und Tanja, Dir gilt meine WIDMUNG, das ist wohl Dank genug.
Da stehe ich nun. Ich trage einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd, eine schwarze Krawatte und weiße, auf Hochglanz polierte Sneakers. Kleider, in denen ich mich sehr wohl fühle, obwohl ich mir darin oft vorkomme wie ein Kind, das vorgibt, erwachsen zu sein. Ich bin jetzt 33 Jahre und habe bemerkt, dass ich nicht wirklich "erwachsen" geworden bin. Wenn es Dir auch so geht, mein treuer Leser, dann gibt es vermutlich generell keine "Erwachsenen" auf dieser Welt. Also, da stehe ich nun und vor mir breitet sich London in seiner ganzen Pracht aus. Hier hatte mich die Geschichte von „Tinder Awareness“ zum ersten Mal in ihren Besitz genommen.
Und um sie zu beenden, bin ich wieder hierher zurückgeflogen. Denn, welcher Ort eignet sich besser, die Geschichte eines Serienkillers zu schreiben, als dieser? Die Singleplattform „Tinder“ kann ganz wunderbar sein, um neue Bekanntschaften zu finden. Aber auch für diejenigen, die nach einer ernsthaften Beziehung suchen und ihre große Liebe antreffen wollen. Oder für die, die sich nach einem unbedeutenden Abenteuer sehnen und einfach nur eine unvergessliche Nacht durchleben wollen. Aber man darf niemals vergessen, nicht zu leichtgläubig mit irgendwelchen Fremden mit nach Hause zu gehen.
Schließlich weiß man nie, mit wem man es wirklich zu tun hat.
Aber andererseits würde es diese „Leichtgläubigen“ nicht geben, hätten wir hier auch keinen solchen Spaß, oder?
Schon seit einiger Zeit verfolgt mich ein schiefer Schatten, der nur auf die richtige Geschichte gewartet hat, bei der er sich manifestieren kann.
Und hier ist sie nun...
PS: Da ich beim Schreiben immer Musik höre und ein Buch, ebenso wie ein Film, einen guten Soundtrack haben sollte, habe ich die Kapitel nach Musiktitel benannt, die ich dabei hörte und wie ich finde, ganz gut passen.
»Lauf, du verdammte Schlampe!«, brüllt Moritz seinen Laptop an. Währenddessen nähern sich unbemerkt zwei Personen seinem Arbeitsplatz.
Moritz ist Nachtportier im Krankenhaus der „Barmherzigen Schwestern“ in Linz und nutzt die ruhigen Nächte, um sich seiner Lieblingsbeschäftigung zu widmen, nämlich sich heruntergeladene Filme am Laptop lauthals mitfiebernd anzusehen.
Diese weite Online-Welt bietet ihm Zuflucht vor der tristen Realität, und er fühlt sich ohnehin viel wohler in der anonymen weiten Welt des Internets.
Keine Menschen, die ihn wegen seines schlimmer werdenden Übergewichts kränken. Vor allem auch keine nervigen Blicke sämtlicher Verwandten, weil er nie eine feste Freundin zu den alljährlichen Familienfeiern mitbringt.
»Meine Tochter hat sich vermutlich den Arm gebrochen«, reißt ihn eine Stimme unfreiwillig aus dem Film heraus.
Ein Mann mittleren Alters steht vor dem Schalter und legt schützend seine Hand auf den Kopf seiner kleinen Tochter.