A merry scary Christmas - Tiffany Crockham - E-Book

A merry scary Christmas E-Book

Tiffany Crockham

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Beschreibung

Acht Pfoten für ein Weihnachtsfest
Eine weihnachtliche Hund-und-Katz-Novelle

Weihnachten 1923 in Kairo: Patricia Peacock holt in weihnachtlicher Stimmung die Straßenkatze Miss Kitty ins Haus. Miss Kitty – durchtrieben und mit allen Wassern gewaschen – hat es sich von Anfang an in den Kopf gesetzt, die gutmütige Dogge Sir Tiny mit allerlei Tricks aus dem Haus zu ekeln und das neue Revier für sich zu beanspruchen. Der Plan scheint aufzugehen, bis plötzlich ein alter Bekannter aus Miss Kittys Vergangenheit auftaucht und droht, das Weihnachtsfest zu zerstören. Können sich Missy Kitty und Sir Tiny zusammenraufen und Weihnachten retten?

p> Erste Leserstimmen
„Die Welt aus der Sicht von Patricias Haustieren zu sehen, ist ein großes Vergnügen!“
„Eine liebevolle Novelle über Feindschaft und Freundschaft im Mikrokosmos von Hund und Katze.“
„Diese rührende Geschichte hat mich sofort in wohlig weihnachtliche Stimmung versetzt.“
„Ein tierisch unterhaltsamer Ausflug in die Gedanken und Machenschaften unserer Fellfreunde.“

Weitere Titel dieser Reihe
Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch (ISBN: 9783968172453)

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Seitenzahl: 122

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Über dieses E-Book

Weihnachten 1923 in Kairo: Patricia Peacock holt in weihnachtlicher Stimmung die Straßenkatze Miss Kitty ins Haus. Miss Kitty – durchtrieben und mit allen Wassern gewaschen – hat es sich von Anfang an in den Kopf gesetzt, die gutmütige Dogge Sir Tiny mit allerlei Tricks aus dem Haus zu ekeln und das neue Revier für sich zu beanspruchen. Der Plan scheint aufzugehen, bis plötzlich ein alter Bekannter aus Miss Kittys Vergangenheit auftaucht und droht, das Weihnachtsfest zu zerstören. Können sich Missy Kitty und Sir Tiny zusammenraufen und Weihnachten retten?

Impressum

Erstausgabe Dezember 2020

Copyright © 2022 dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-96817-328-3

Covergestaltung: Buchgewand unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com: © Mariabo2015, © MestoSveta, © Csanad Kiss, © oksana2010 stock.adobe.com: © fotoliaanjak, © Emilia Stasiak, © oxinoxi depositphotos.com: © Leitner, © thekaikoroez Lektorat: Daniela Pusch

E-Book-Version 07.07.2022, 09:04:07.

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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A merry scary Christmas

Kapitel 1

Sir Tiny

Ich lief Patricia entgegen, aufgeregt mit der Rute wedelnd, sobald sie die Haustür öffnete. Sie zu sehen, machte mich immer glücklich, und der runde Korb, den sie trug, versprach zusätzlich eine aufregende Überraschung. Wenn Patricia etwas mitbrachte, musste es für mich sein! Außerdem trug sie ihre Ausgehsachen – einen Hut, der sie gegen die Sonne schützte, die um die Mittagszeit in Kairo besonders heiß war, und ihr luftiges weißes Kleid. Wenn Patricia in diesem Kleid das Haus verließ, brachte sie meistens etwas für mich mit. Den Hundekorb, den sie mir geschenkt hatte, liebte ich heiß und innig. Er war groß und hatte ein bequemes Kissen. Es war der beste Schlafplatz, den ich je gehabt hatte, – wenn man einmal von Patricias Bett absah.

Bitte, bitte … lass mich sehen, was du da hast, bettelte ich, während ich neben Patricia in den Salon trabte.

„Ja, ich freue mich auch, dich zu sehen …“, antwortete Patricia, da sie mich mal wieder nicht verstand. Eigentlich war es egal, was ich sagte. Ihre Antwort war fast immer Guter Hund … Brav, Sir Tiny oder auch mal Aus!, wenn ihr nicht gefiel, was ich tat.

Um meine Freude kundzutun, da Patricia leider keines meiner Worte verstand, wedelte ich noch stärker mit der Rute. Damit zumindest konnte ich ihr meine Begeisterung kundtun. Patricia streichelte mir über den Kopf und stellte dann den Korb auf den Boden.

Was ist es?, rief ich aufgeregt. Ist etwas zu essen in dem Korb? Ich hatte immer Hunger, und die Aussicht auf einen Nachmittagssnack ließ mein Herz schneller schlagen.

„Erschreck sie nicht gleich mit deinem Bellen, Sir Tiny.“

Bellen?! Ich bellte nicht, ich verlieh nur meiner ungezügelten Vorfreude Ausdruck.

Als Patricia das Gitter von dem seltsamen runden Korb öffnete, konnte ich es kaum erwarten, meinen Kopf hineinzustecken und mir die Leckerlis zu holen. Warum sonst sollte ein Gitter vor dem Korb sein, wenn nicht dafür, dass niemand an die Leckerlis herankam? Patricia war klug und dachte wirklich an alles. Zwar verströmte der Korb einen seltsamen Geruch, den ich von irgendwoher kannte, aber meine Neugierde war größer als meine Vorsicht. Ich schob meine Schnauze in die Öffnung – und zog sie sofort wieder zurück, weil etwas schmerzhaft meine empfindliche Nase traf – gefolgt von einem Fauchen.

Ich gab ein erschrockenes Winseln von mir und suchte Schutz hinter Patricia. Was um Himmels willen war Schreckliches in dem Korb? Und warum hatte Patricia mich nicht vorgewarnt, dass das Essen noch lebte?! Ich war kein Jäger … mein Essen wurde mir in der Regel gut durchgegart serviert. War das irgendein neues Spiel? Immerhin strich sie mir tröstend über den Kopf. „Hat Miss Kitty dich erschreckt? Ich habe dir ja gesagt, du sollst nicht so stürmisch sein.“

Sie bedachte mich mit einem aufmunternden Blick. „Ihr werdet bestimmt Freunde. Miss Kitty gehört jetzt zur Familie. Es ist Weihnachten, und sie saß schon so lange vor dem Haus.“

Ich bedachte Patricia mit einem verständnislosen Blick. Miss Kitty? Weihnachten?

Anstatt einer Antwort streckte sich mir eine rotgetigerte Pfote aus dem Korb entgegen, und kurz danach folgten zwei gelbe Augen, Schnurrhaare und dreieckige Ohren, von denen eines allerdings nur noch halb vorhanden war und einen hässlichen Riss hatte. Eine Katze!

Ich sprang an Patricia hoch und versuchte, mich ihr verständlich zu machen. Ich glaube nicht, dass ich das gut finde. Das hier ist doch mein Haus, alles ist doch gut, wie es ist; und Katzen sind nicht fürs Haus geeignet. Sie riechen seltsam. Überleg dir das doch noch einmal …

Natürlich fand ich bei Patricia kein Gehör. „Aus, Sir Tiny! Sitz!“, sagte sie streng, und ich ließ mich auf meinen Hintern plumpsen, in der Hoffnung, sie würde sich die ganze Sache noch einmal überlegen.

Tat sie nicht … Stattdessen tätschelte sie mir den Kopf und bedachte Miss Kitty und mich mit einem mahnenden Blick. „Ihr beide werdet euch sicher gut verstehen, wenn ihr euch erst mal richtig kennengelernt habt.“

Mit diesen Worten verließ sie den Salon, um irgendwas zu tun, was Menschen eben so den ganzen Tag lang taten. Bei Patricia war das meistens, mit John zu diskutieren oder sich über ihn zu beschweren.

Ich blieb allein mit der Katze und begann, den neuen Hausbewohner vorsichtig zu mustern. Die Katze tat das Gleiche, allerdings war sie dafür auf den Tisch gesprungen, auf dem Patricia nachmittags ihren Fünfuhrtee servieren ließ. Von dort oben beobachtete sie mich aus ihren gelben Augen. Das ärgerte mich, denn dieser Tisch war tabu, – ich hatte nur ein einziges Mal meinen Kopf darauf gelegt und dafür Ärger bekommen.

Auf den Tisch dürfen wir nicht, klärte ich unseren Hausgast freundlicherweise auf.

Die Katze betrachtete mich weiter aus ellipsenförmigen Pupillen und ließ sich endlich zu einer Antwort herab. Was du nicht sagst, Hund! Jetzt stell mal deine großen Schlappohren auf! Ab heute ist das mein Revier und deshalb sage ich, wo es langgeht; und wenn du keinen Ärger haben willst, dann troll dich! Mein Haus, mein Revier, mein Tisch! Verstanden?!

Einen Augenblick lang vergaß ich sogar das Hecheln. Was ging hier vor sich? Das alles fühlte sich ganz und gar nicht richtig an. Mein behagliches Heim war offensichtlich von einem Eindringling übernommen worden. Wie konnte Patricia mir das antun? Allein der Gedanke, dass ich für den Rest meines Lebens den Geruch nach Katze in der Nase haben würde! Und zu allem Überfluss meinte die Katze auch noch, sie könne tun und lassen, was sie wollte! Das würde ich nicht einfach so hinnehmen! Patricia mochte vielleicht blind für die wahren Absichten dieses Eindringlings sein, aber ich wusste, dass ich zumindest einen Mitstreiter auf meiner Seite hatte. John mochte keine Katzen!

Kurz entschlossen lief ich aus dem Salon und rief Johns Namen. Er musste unbedingt das Übel mit eigenen Augen sehen, das sich auf Katzenpfoten ins Haus geschlichen hatte.

Kapitel 2

Miss Kitty

Wenn dieser große dumme Hund wirklich glaube, dass er gegen mich eine Chance hatte, dann irrte er sich gewaltig. Ich würde ihm zeigen, wo sein Platz in der Nahrungskette war. Nicht umsonst hatte ich lange das Haus samt seiner Bewohner beobachtet … und natürlich war mir dabei auch der Hund mit dem dämlichen Namen nicht entgangen. Gut … ich konnte nicht behaupten, dass Miss Kitty ein Name war, der mich mit Stolz erfüllte, aber er war ein Kompromiss, den ich einging. Irgendwie mussten die Menschen mich ja rufen, und da sie sprachlich eingeschränkt waren, wie selbst der Hund mit seinem begrenzten Verstand erkannt hatte, konnte ich mit einem blöden Rufnamen leben. Womit ich allerdings nicht leben konnte war der riesige Hund! Mein neues Revier hatte ich mir sorgsam ausgesucht. Meine Freiheit gab ich nicht leichtfertig auf, obwohl sie in der letzten Zeit mehr Bürde als wirkliche Freiheit gewesen war. Seit einiger Zeit hatte ich Ärger mit ein paar Straßenkötern, die mir zusetzten. Wie ich es auch drehte und wendete, – es war an der Zeit, einen sicheren Hafen anzusteuern. Ich hatte zwei wirklich aufregende Jahre in den verwinkelten Gassen von Kairo verbracht, bis ich mit Brutus aneinandergeraten war. Mein früheres Zuhause war nicht unkomfortabel gewesen, und es hatte dort auch keinen Hund gegeben. Aber jugendlicher Leichtsinn und Abenteuerlust hatten mich aus meinem sicheren Heim getrieben. Seit dem letzten Zusammentreffen mit Brutus und seiner Köter-Gang, der ich zudem die Verschandelung meines einst wunderschönen Ohrs zu verdanken hatte, war mir klar geworden, dass ich mein Glück nicht ewig ausreizen konnte. Eine freundliche Frau hatte mein Ohr versorgt, weil die Wunde sich entzündet hatte, und mich dann wieder auf die Straße gesetzt. Sie hatte mich nicht behalten wollen, und das erste Mal in meinem Leben hatte ich verstanden, dass es nicht selbstverständlich ist, eine sichere Bleibe zu haben oder Menschen, die sich um einen kümmern. Dieses Haus hier hatte mir von Anfang an gefallen – die Frau mit den altmodisch hochgesteckten Haaren hatte ein Herz für Straßenkatzen. Jeden Abend gab es Futter vor der Gartenmauer, und nach einigen Wochen war meine Entscheidung gefallen. Es gab hier genug zu essen, und die Frau mochte augenscheinlich Katzen. Das Einzige, was mein Glück trübte, war die riesige Flohschaukel, mit der ich mir mein neues Revier teilen sollte. Aber die würde ich loswerden! Von Hunden hatte ich für den Rest meines Lebens genug.

Ich hatte meinen Platz auf dem Tisch noch nicht verlassen, als der Hund mit Verstärkung zurückkam. Den großen Kerl mit dem schnoddrigen, amerikanischen Akzent kannte ich ebenfalls. Er hatte mir bei unserem ersten Zusammentreffen vor dem Haus den Rauch seiner qualmenden Stinkestäbchen ins Gesicht geblasen. Er fühlte sich unwiderstehlich in seinen zerknitterten Leinenanzügen und trug immer ein dämliches Grinsen im Gesicht. Ihn jetzt zu sehen, war mir ein warnendes Fauchen in seine Richtung wert.

„Das habe ich befürchtet …“, stöhnte er, als er mich entdeckte.

Siehst du? John, du musst etwas tun! Patricia kann doch nicht einfach eine Katze ins Haus holen. Sie hat weder mich gefragt, noch dich. Sag ihr, dass wir damit nicht einverstanden sind.

Halt mal die Luft an, Hund …, unterbrach ich sein weinerliches Gejaule. Der Mensch versteht dich sowieso nicht.

Der Hund sah mich an, als hätte ich ihm soeben einen weiteren Hieb mit der Pfote verpasst.

Was suchst du eigentlich hier?

Ich machte es mir auf meinem Tisch bequem und rollte die Vorderpfoten unter den Körper. Na, was wohl … einen warmen Platz und gutes Essen.

„Ich habe befürchtet, dass es ausgerechnet das Blumenkohlohr sein würde …“, kommentierte der Kerl ohne Benehmen, der auf den Namen John hörte, ungefragt.

Wer hat hier ein Blumenkohlohr?, maunzte ich empört. Wenn du nicht aufpasst, hast du bald eines!

„Bleib mir ja vom Hals …“, maulte der dumme Mensch und tätschelte dem Hund bedauernd den Kopf. „Tja, jetzt haben wir wohl eine Katze im Haus.“ Er sah mich an, als wäre ich Ungeziefer, dann ging er aus dem Salon und der Hund und ich waren wieder allein.

Er schien nicht so recht zu wissen, was er nun ohne seine Verstärkung tun sollte.

Also gut, ich schätze wir müssen miteinander auskommen …, gab er schließlich nach.

Das war wieder einmal so typisch Hund! Kein Kampfgeist und alles tun, was die Menschen sagen. Ich würde leichtes Spiel mit ihm haben.

Sieht wohl so aus …, antwortete ich scheinheilig, während ich bereits darüber nachdachte, wie ich das riesige Elend auf vier Pfoten aus meinem neuen Revier entfernen konnte.

Kapitel 3

Sir Tinys weihnachtliche Leberwurstkekse

Zutaten

400 g Haferflocken

100 g gehackte oder gemahlene Nüsse (z.B. Paranüsse, Walnüsse, Cashew- oder Haselnüsse)

1 EL Honig

2 Eier

150 g Maismehl

100 g Geflügelleberwurst

100 ml Wasser

(Bitte vorher austesten, ob der Hund allergisch auf Nüsse oder bestimmte Sorten von Nüssen reagiert!)

Zubereitung

Alle Zutaten gut mischen. Die Konsistenz kann bei Bedarf mit Wasser und Mehl angepasst werden. Die verknetete Masse etwa 1 cm dick ausrollen und mit Ausstechförmchen ausstechen. Weihnachtskekse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ca. 45 Minuten bei 140° C gebacken.

Kapitel 4

Sir Tiny

Normalerweise wich ich Patricia nicht von der Seite, außer wenn Fatima in der Küche das Essen zubereitete. Leider hatte in den letzten Tagen niemand Zeit für mich gehabt. Das lag an diesem Weihnachtsfest, von dem alle sprachen. Es schien den Menschen viel zu bedeuten, vor allem aber Patricia; und was Patricia wichtig war, war auch mir wichtig.

Bevor Patricia ins Haus gezogen war, hatte sich niemand für Weihnachten interessiert. Tatsächlich hatte ich dieses Wort das erste Mal aus Patricias Mund gehört.

Besonders spannend fand ich den geschmückten Strauch, den John auf Patricias Anweisung im Salon aufgestellt hatte. Zwischen den beiden war eine Diskussion entbrannt, weil Patricia sich etwas anderes unter einem Weihnachtsbaum vorgestellt hatte – ich hatte so viel verstanden, dass ihr Nadeln am Strauch fehlten. Warum sie auf Nadeln bestand, blieb mir ein Rätsel. Nadeln stachen in der Schnauze und den Pfoten, da war mir der kahle Strauch lieber. Außerdem hingen lustige Figuren daran, die glitzerten und sich bewegten. Patricia ermahnte mich ständig, sie in Ruhe zu lassen, was mir ehrlich gesagt schwerfiel.

Neben dem Strauch, den alle Weihnachtsbaum nannten, duftete es nach neuen, noch nie gerochenen Leckereien, die meiner Nase wahre Geruchsorgien bescherten. Fatima hatte von Patricia Rezepte aus England bekommen, die sie argwöhnisch beäugte.

„Was soll das sein … ein Plumpudding?“, hatte sie heute Morgen bei Patricia nachgefragt.

„Ein Plumpudding ist ein traditionelles, englisches Weihnachtsrezept. Man isst ihn zum Nachtisch.“

Fatima war nicht überzeugt. „Backpflaumen, Rosinen, Rindernierenfett und Bier?! Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas schmeckt.“

Patricia verteidigte ihr Rezept gegen jeden Einwand, den Fatima vorbrachte. „Der Plumpudding ist eine Tradition, Fatima!“

„Aber wer soll ihn essen?“

„Natürlich wir alle!“

„Ich will das aber nicht essen …“, wehrte Fatima sich.

Patricia redete ihr gut zu. „Du kannst ihn doch zumindest probieren. Es wird eine Silbermünze eingebacken.“

„Wofür das? Damit man sich daran verschluckt und erstickt?“

„Derjenige, der die Münze findet, hat Glück im neuen Jahr.“

„So ein Unsinn …“, brummte Fatima kopfschüttelnd. Sie mochte zwar klein und rund sein, aber vom Kochen verstand sie etwas. Das konnte ich bestätigen, denn ich profitierte täglich von ihren Kochkünsten. Außerdem war sie Ägypterin und Patricias englischen Bräuchen gegenüber eher skeptisch.

„Du wirst schon sehen“, erkämpfte sich Patricia das letzte Wort und verließ die Küche, während Fatima weiter vor sich hinbrummelte.