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Eva Engel

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Ich bin eine Domina. Beruf ? Eher Berufung ! Ich lebe das Dominantsein aus – auch im Alltag. Mit Lust und Leidenschaft. Im Alter von 16 Jahren habe ich diese Neigung entdeckt. Jetzt bin ich eine professionelle Domina mit vielen Sklaven. Herrin mit Herz, Hirn und Humor. Zuckerbrot und Peitsche. Die Männer liegen mir zu Füßen, ich erniedrige sie verbal, behandle sie, wie sie es verdient haben. Denn eigentlich sind alle Männer kleine versaute Schweinchen. Dies ist ein Buch mit realen Geschichten über alle Abartigkeiten und die Macht der Frauen über devote unterwürfige Männer. Als Herrin versklave ich die Männer und mache sie mir hörig. Sie sind meine Diener, Knechte und Sklaven, sie müssen mir gehorchen, meine Befehle ausführen. Sie müssen vor mir kriechen und ich peitsche sie aus, quäle sie und als Belohnung werden sie vollgepisst und müssen meinen Natursekt trinken. Und ich stelle noch viele andere Schweinereien mit ihnen an. Lassen sie sich überraschen, was eine Domina mit so kleinen verdorbenen Sklavenschweinchen alles treiben kann … !

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Eva Engel

Abartig

Bizarre Geschichten einer Domina

Für Jörg - meinen Ehemann, Haussklaven, Vertrauten, Geliebten, Ratgeber, Kritiker und allerbesten Freund. Er musste mich während der Zeit des Schreibens ertragen. Danke für deinen Rat, dein Verständnis, deine Geduld, deine Domina-Tests und die gute Beratung in meinem Domina-Doppelleben … ! Danke für alles !!! BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Zu diesem Buch

          

Das Buch handelt von Männern, die sich in Sex-Abenteuer stürzen, eine etwas andere Sicht von Erotik haben, das „Strenge“ oder „Versaute“ lieben. Kurz: Männer die Dominas aufsuchen. Sie trauen sich nicht ihre Neigungen ihrer Frau oder Freundin zu „beichten“ – sind daher im Gegenzug gerne bereit, viel Geld für ihre „andere“ Lust auszugeben. Oft lieben sie einfache Rollenspiele wie Schüler – Lehrerin. Oder ganz simpel: eine Frau zu berühren, die Lack und Leder  am Körper trägt. Es sind Geschichten die das Leben schreibt über Frauen, die diesen Männern in ihrem Fetisch beistehen. Und Männer die sich mit Vorliebe schlecht behandeln lassen. Verbal und körperlich. Sie möchten bei den Dominas das Ausleben, was ihnen daheim verwehrt bleibt. Oft trauen sie sich nicht ihre Wünsche der Partnerin gegenüber zu äußern. Ist es Scham? Oder Angst davor, in der Gesellschaft als abartig abgestempelt zu werden?

 

Es ist eine Reise in die bizarre Welt von Dominas und ihren Sklaven. Eigentlich sind es ganz harmlose Damen. Die Sklaven sind meist sehr freundlich und nett – eben wie Herr Müller - quasi der hilfsbereite Nachbar von nebenan.

  

Mein wunderbarer Ehemann hat mir bei der Recherche zu diesem Buch sehr geholfen. Er durfte Dominas „testen“. Erfahrungsberichte und Erzählungen praktisch aus erster Hand. Unglaubliche Geschichten die alle das Leben schrieb. 

 

Im Endeffekt habe ich ein Handbuch für Sklaven geschrieben. Mit vielen bunten, lebensechten Erlebnissen, Plaudereien aus dem Nähkästchen. Eine Domina packt aus. Ein Sklavenführer? Bestimmt erkennt sich der eine oder andere mit SM-Neigung wieder.

 

Viel Spaß beim Eintauchen in eine versaute, andersartige, ja abartige Welt.

 

 

Vorwort

 

Martin steht auf Brustwarzenbehandlung. Steffen mag es, wenn er einfach nur gefesselt und dann weggesperrt wird. Erwin mag Gummimasken. Es sind ganz persönliche Geschichten. Erzählt von einer Domina. Von Männern, die sich gerne quälen lassen. Verbal. Oder mit dem Rohrstock. Über Sklaven, die ihren  Fetisch ausleben, Rollenspiele, Natursekt-Genießer, Lack-Liebhaber. Alltag einer Domina. Machtspiele. Alles im Verborgenen. Die Herrin bringt Licht ins Dunkel, macht Mut auf lustvolle Spielchen, berichtet über ausgefallene Neigungen.

Abartig ? Oder einfach nur anders-artig ?

 

 

 

Kapitel 1 - First time

 

Dominas gibt es viele. Darunter sehr schöne, sehr strenge, sehr bestimmende Frauen. Ihre Behandlungsmethoden lassen keinen Wunsch offen. Und doch hat man als Gast oft das Gefühl, es handle sich nur um einen Job. Da bin ich anders. Für mich ist es Berufung, ich genieße die Macht, lebe im dominantsein den Wunsch aus, Männer zu demütigen. Ich erniedrige meine Sklaven mit Worten und allen SM-Spielzeugen, die ein Sklavenherz begehrt und es höher schlagen lässt. Klassisch streng. Meine schlagende Ausstattung ist reichhaltig und als mein Diener wirst du mir zu Füßen liegen und bekommen, was du verdienst. Ich werde dir zeigen, zu was so ein unwürdiger Sklave alles nützlich sein kann! Das ist die eine Seite von mir.

                 

Ansonsten bin ich leidenschaftlich gerne zart – grausam – dirty – nass und ziemlich versaut. Ich bin die klassische dirty Domina….ich gebe DIR alles …in den Mund und über deinen Sklavenkörper – du wirst nach mir lechzen und dich auf alles freuen, was du von mir verabreicht bekommst. Das ist meine Stärke. Komm spiel mit mir! Ich lebe die Domina, nicht nur im Spiel. L.L. – immer eine Versuchung wert!

  

Diese Anzeige sollte kommenden Monat in einschlägigen Internet-Portalen erscheinen. Gewagt. Mutig. Abartig? Darf ich vorstellen: ich bin die Herrin. Bitte keine Namen. Einfacher so. Diskret. Ohne Komplikationen.

 

Es  war das erste Mal dass ich Geld für Sex bekam. Eigentlich kein richtiger Sex, ich musste meinen Körper dafür nicht hergeben. Aber der Reihe nach. Jörg, mein über alles geliebter Ehemann, Fetischist, devoter Hobby-Sklave und sehr angetan von mir, seiner Herrin, hatte eine Idee. Okay, er hat immer wieder Ideen, so ist er. Doch diese Idee fing an mir zu gefallen. Er wollte testen, ob ich, seine Haus- und Hof-Domina wohl auf dem freien Domina-Markt eine Chance hätte. Im eigenen Domina-Haus. Nein – anders: Jörg war felsenfest davon überzeugt, ich wäre der Knaller auf dem Markt.

 

Von der Ausstattung her kein Problem, waren wir doch mit Fesseln, Peitschen, diversen Gerten, Knebeln. Masken, Klammern und sonstigen Gerätschaften bereits bestens ausgestattet. Und auch die Kleiderfrage in Sachen Domina stellte kein Problem da – von Kleidern und Hosen in Lack, Corsagen, Bustier, Handschuhen, Stiefeln,  Ledermänteln, Gummiröcken, Handschuhen….alles vorhanden.

  

Ich sollte auch die etwas andere Domina werden. Nicht als Domina in einem Studio oder gar eine die Hausbesuche macht.

 

Nein – ich und ein ganzes Haus voller Domina-Liebhabereien. Nun, unser Ferienhaus in den Bergen war da bestens geeignet.

 

Es lag abseits, die Region, eher ländlich, eine dominafreie Zone. Gerade eine Konkurrentin. Ansonsten kam nur die nächste große Stadt in Frage. Danach ging alles Schlag auf Schlag: Anzeigen in einschlägigen Fach-Magazinen wurden geschalten. Online. Mit mehreren Bildern von mir in Lack- oder Lederoutfit. Ohne Kopf – vielmehr ohne Gesicht.

 

 

      

 

Aber mit einer gut gestalteten Seite was ich alles so anbiete. Die hat Jörg entworfen. Nochmals ein letzter Kontrollblick über die Anzeige geworfen, es passte. Als ich sie las erkannte ich mich nicht wieder. Ihr kennt ja bereits den Text. Klang alles sehr professionell. Dennoch: Ein sehr gewagtes Experiment.

 

Es klang alles äußerst professionell, hörte sich nach einer Domina mit sehr viel Erfahrung an. Und ganz ehrlich: es machte wirklich Lust, diese geheimnisvolle Lady kennenzulernen. Ein „Date“ mit ihr auszumachen, sie einfach zu testen. Mein Tribut: 200 Euro pro Stunde. So üblich in der Branche. So. Die Inserate waren geschaltet. Was nun? Was wenn mich einer erkannte? Erste Zweifel krochen langsam in mir hoch. Was tat ich da eigentlich…..

 

Doch Zeit um sich Gedanken zu machen hatte ich  nicht wirklich, denn schon kamen die ersten Anfragen. Über meine E-Mail-Adresse. Was soll ich sagen – es war alles dabei!

Angefangen vom schüchternen jungen Mann der sich beschrieb bis hin zum erfahrenen Domina-Gänger mit extremen Wünschen. Ein bunter Strauß von Fantasien. Die ich euch nicht vorenthalten möchte und hier im Kurzdurchlauf beschreiben möchte. Später mehr dazu. Einige der Geschichten findet ihr in den nachfolgenden Kapiteln. Mit Alex möchte ich anfangen. Er beschrieb sich und war mir sympathisch:

 

Mein Name ist Alex, ich bin 24 Jahre alt, 180 cm groß, schlank, sportlich und meine Tabus sind Kinder, Tiere und Klinik-Sex. Leider bin ich sehr schüchtern, habe aber Fantasien in die dominante Richtung. Gerne würde ich diese einer erfahrenen Domina mittteilen.

 

Gut, ich ließ ihn schreiben, schenkte ihm mein Gehör, gab Tipps. Typisch für mich. Den Mut zu einem realen Treffen hatte er dann doch nicht. Entwicklungshilfe – so sah ich diesbezüglich meinen Beitrag. Er war ja noch jung. 

 

Der nächste Kandidat war schon deutlich anspruchsvoller. Er wollte ein dominantes Treffen gleich mit zwei Damen. Und er war kompliziert, wurde nach etwa zehn Mails einfach nur lästig. Er wollte KV, Bananen, Sahnetorte….fragte tausend Dinge. Es wurde lästig und er verstand meine Grenzen nicht. Sowas wollte ich mir nicht geben und ich sagte ihm ab. Weiter meldeten sich Toiletten-Sklaven (die legen sich auf den Boden und wollen NS (Natursekt, als Urin) trinken. Oder KV (das ist die harte Variante mit Kot). Oder Männer die der Herrin als Furz-Sklave dienen wollten. So etwas gibt es tatsächlich. Unglaublich, kannte ich und Jörg bis dato auch nicht. Lässt mich das Ganze gefühlskalt? Bin ich abgebrüht? Ich bin und war mir über meine Empfindungen nicht klar, es ging alles so wahnsinnig schnell. Zu schnell. Keine Zeit für emotionales „In sich hineinhören“.

 

Schluck-Sklaven, Latex-Lack-oder Leder-Fetischisten, Out-door-Spezialisten die gerne an ein Auto hin gebunden werden würden und sich hinterherziehen lassen wollen, Reitliebhaber die den Geruch frischer Pferdeäpfel lieben, Haus- und Putzsklaven, Zofen. Sklaven die einer festen Herrin dienen wollen über mehrere Jahre, Männer die in einen Kerker zu Langzeit-Erziehung oder gar über Nacht dort verharren wollen.

 

 

 

 

Auch eine Frau war dabei, die von einer Frau (also von mir) behandelt werden wollte. Und ein Paar. Pervers für mich: einer wollte sich neben ein lebendiges Kalb stellen, sich mästen lassen und Mast- und Schlachtschwein spielen. Ein Rollenspiel für mich wo ich sagen muss: no way !!! Meine Devise: bei Kindern und Tieren hört der Spaß auf!!!

 

Dann ein Anruf: von Thomas, einem Dom. Er hielt sich eine Haussklavin und bot mir seine Dienste an. Alles dabei, Dinge die ich in meinem ganzen Leben noch nie gehört oder mir vorgestellt hatte: Dreiloch-Stute, Faustfick, Gang-Bang. Er erzählte mir Dinge, mir wurde übel. Aber er schien sehr geschäftstüchtig, hatte wohl ein Faible für ältere gut betuchte Herren. Nun, Akquise ist die halbe Miete. Als er mir dann sein Leben erzählen wollte hab ich energisch das Telefonat beendet. Zuviel unnützes Wissen. Für mich als langjährige Hausdomina meines Ehegatten Jörgs waren das ganz neue Gebiete. Auf einen Schlag hatte ich mit Leuten zu tun, die mir fremd waren. Durch meine Arbeit als Geschäftsführerin eines mittelständischen Unternehmens mit etwas über 100 Beschäftigten konnte ich eigentlich mit Menschen umgehen. Dachte ich zumindest. Bis dato. Doch wie geht man mit Männern um, deren Neigung und Lustgewinn darin besteht, ihrer geliebten Frau eine Gummischürze umzubinden? Nein, nicht zur Gartenarbeit, nein zum puren Lustgewinn. Gummi-Fetisch. Materialgeilheit. Dazu noch ein Paar sexy Gummistiefel – und los geht’s. Für mich keine erotische Vorstellung, eher was zum Schmunzeln. Gartenzwergerotik. Kleingartenidylle. Typisch deutsch? .  Jeder hat so seine Vorstellung von Erotik und das Recht seine Fantasien auszuleben. Solange man keinem anderen damit schadet. Doch zurück zur Gummistiefel-Fantasie. Passt zu meinem ersten Kunden – oder sagt man Gast?

 

 

 

                  

 

 

Kapitel 2 - Rubber Erwin

 

Wenn Sklave Erwin Gummistiefel sieht dann ist er nicht mehr zu bremsen. Natürlich keine handelsüblichen schnöden gelben Gummistiefel. Schon die Luxus-Variante – mit schwarzem oder rotem Gummi. Und die elegante Gartenschürze streng um die Lenden der Frau gebunden. Sexy – nun ja, trifft nicht genau meine Vorstellungen von Sex oder Erotik. Dabei drängt sich bei mir eher der Gedanke nach Gartenarbeit, umtopfen, umgraben oder Wässern des Gartens auf. Aber wenn einer auf das Geräusch von knisterndem Gummi steht – warum nicht. Das Material ist Geschmackssache. Ich persönlich bevorzuge Lack und Leder.

 

Zu Erwin. Er war mein erster realer Kunde, hatte einen Termin via E-Mail ausgemacht. Gefunden hat er mich im Portal.

 

Er kam. Pünktlich wie ausgemacht, einen Tag davor brav den Termin rückbestätigt. Korrekt. Erwin, Gummi-Stiefel-Schürzen-Fetisch-Liebhaber. Ein netter älterer Herr so Anfang 60 dem ich vorab per Mail mitgeteilt habe, dass ich weder Gummistiefel noch eine adäquate Schürze mein Eigentum nennen kann. Fand er dann nicht so schlimm, er mag auch Leder.

 

Es waren sehr aufregende Minuten bevor Erwin kam. Immerhin mein erster Gast, neues Terrain für mich. Nicht die SM-Handlungen an sich, aber so mit einem völlig Fremden? Ich fühlte mich daher unsicher, zupfte an meinem Outfit herum, schaute 100 Mal abwechselnd in den Spiegel und auf die Uhr. Als er dann endlich klingelte (sehr pünktlich)  war meine Nervosität plötzlich wie weggeblasen. Souverän und selbstsicher öffnete ich die Türe. Ich war selbst erstaunt über so viel Selbstbewusstsein und Mut. Schließlich war ich kein Profi sondern Amateur.

 

Erwin war sehr angenehm, einfach im Umgang. Rein optisch ein typisch erfolgreicher Mittelständler, Boss-Pulli über gestreiftem Hemd, leichte Freizeithose, bequeme Schuhe. Kurzer Haarschnitt, korrekt, graue Haare. Normale Figur. Auf harte Bestrafung und Behandlung stand er weniger, er mochte er die softe Schiene. Leichtes Zupfen der Brustwarzen, sanfte Schläge auf den Po, meine Lederstiefel küssen. Und er stand voll auf Verbalerotik. Und auf meine großen Brüste. Die habe ich mit Nutella eingeschmiert und er durfte sie sanft ablecken. Ich steckte ihn in einen Gummisack und befriedigte ihn mit der Hand. Das gefiel Erwin sehr gut. Als ich auf ihm saß pinkelte ich ihn an. Er hatte einen ziemlich kleinen Schwanz wenn ich das mal so sagen darf. Aber dafür war sein Selbstbewusstsein umso größer. Clever wie ich nun einmal bin bemerkte ich, dass wenn ich mich etwas geil gab, leicht stöhnte, Erwin richtig in Fahrt kam. Er meinte er fände es jetzt die Vorstellung so richtig geil, wenn ich auf ihm reiten würde und er sein Teil tief in mich reinstecken würde. Ich meinte nur das sei tabu. Lustig – Thema Selbstwahrnehmung: was um Himmels willen wollte er denn da „tief“ in mich hineinstecken? Etwa die zehn Zentimeter die ihm da zwischen den Beinen baumelten? Ich weiß, ich bin gemein. Dann meinte er weiter, wenn er mich ficken würde,  würde ich bestimmt abgehen wie eine Granate. Nun ja. Ich sagte nichts dazu.

 

 

 

 

Nach 40 Minuten war das Ganze beendet er kam in schwarzer modischer Unterhose und klassischem weißen Feinripp-Unterhemd aus dem Bad. Und sah sehr zufrieden aus. Seine Freundin macht sowas nicht mit ihm. Keine Neigung zum Fetisch. Daher geht er zu Dominas. Und er mag Klinik-Sex. Immer wieder betonte er, dass er mir beim nächsten Mal Gummistiefel und Schürze mitbringen würde.

 

200.- Euro. Mein Tribut. Schnell verdientes Geld für ein wenig small talk und ein bisschen Handarbeit. Und eine nette Unterhaltung. Da ich selbstkritisch bin und genau weiß was ich kann und was nicht hatte ich schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, jemanden für so wenig so viel Geld abzuknöpfen. Obwohl – es ist der normale Tarif für die Leistung bei einer Domina.

 

Komisch war, dass ich mich keineswegs „benutzt“ fühlte oder unsicher, eher so wie jemand, der alles im Griff hat und diesen Job schon jahrelang ausübt. Erstaunlich woher ich diesen Selbstwert nahm. Es lag mir offensichtlich im Blut. Für mich ganz klar – mein erstes selbstverdientes Geld in dieser Branche wollte ich spenden. Wichtig – für meine Seele.

 

Erwin, im realen Leben war er in einer Partei aktiv, hat dieses Jahr dort sein Amt nach 20 Jahren abgegeben, ist Geschäftsführer seiner eigenen Firma und Vorstand von einem Tennisclub. Google macht’s möglich – schon ein wenig riskant mit seinem richtigen Namen Mails zu schreiben und mir seinen Wohnort zu nennen.

 

Es sind immer die Männer die im richtigen, wahren Leben Menschen führen, hohe und gesellschaftlich gut angesehene Positionen innerhaben, Ämter und Ehrenämter bekleiden. Oft behandeln sie ihre Mitarbeiter schlecht, führen sich als großer Chef auf. Das kompensieren sie dann bei der Domina. Und die Dominas wiederum lassen sich „Leistung“ bezahlen. Gut bezahlen. Sehr gut bezahlen. Nein- unverhältnismäßig gut.

 

Wenn man bedenkt, was so ein junges hübsches Ding die als Prostituierte arbeitet dafür bekommt, das ein Mann sich ihrem Körper bedient. Ungerecht. Unvorstellbar. Für mich eine wahrhaft schreckliche Vorstellung, ein dicker ungepflegter Kunde, übelriechend und unangenehm wälzt sich auf einem jungen zarten Geschöpf. Und dafür bekommt so ein Mädchen dann 50 oder 100 Euro. Unfassbar. Ungerecht. Unverhältnismäßig.

 

Eine Domina bekommt allein für eine Stunde 200.- Und da fängt bei einer Domina der Stundenlohn an…Für so richtig harte Sachen sind die Grenzen nach oben offen. Und so eine Domina muss keine 20 Jahre alt sein oder  gar einen Körper wie ein Modell vorweisen. Gerade Erwin begab sich gerne in die Hände einer erfahrenen Domina – in diesem Fall ich.

 

Wobei erfahren war ich ja nicht gerade, er war mein erster „Kunde“ – oder nennt man so jemanden Gast??? Aber er hat es zum Glück nicht bemerkt.    Dies wäre mir  irgendwie unangenehm gewesen. In meinem Alter – Mitte 40 – eine Anfängerin?  Passt irgendwie nicht zusammen.

 

Mit meinem diplomatischen Geschick, konnte ich meinen Einstieg in das Business wohl gut kaschieren, halfen die passenden versauten Worte den fehlenden Erfahrungswerten weiter.

 

 

Kapitel 3 - Tied

 

Apropos Anfängerin – bei Stefan, Kunde Nummer zwei, trat ich schon wesentlich souveräner auf. Zwei Stunden standen auf dem Programm.  

 

Er schien unkompliziert, seine Anfrage war konkret: er wollte verschnürt werden, schmoren, stand auf Leder. Pünktlich zur vereinbarten Zeit klingelte er. Ich war überrascht. Angenehm.

 

Ein etwa 40jähriger Mann in Jeans, karierten Hemd, langen blonden Haaren (zum Zopf gebunden) stand vor meiner Tür. Es ist doch immer wieder ein Überraschungspaket was einen da vor der Haustüre erwartet. Aber mit so einem lässigen Typen hatte ich nun wahrlich nicht gerechnet. Er war freundlich, devot und legte für zwei Stunden 400.- auf den Tisch. Es waren zwei Stunden die wie im Flug vergingen. Erst musste er meine langen Lederstiefel küssen  - die klassische Begrüßung einer Domina. Danach probierten wir verschieden Schlaginstrumente aus – das klingt jetzt irgendwie sehr brutal. Doch weit gefehlt. Nach Paddel (eine kurze Art Lederpeitsche mit großer Fläche), Gerte (dünner Stab mit Leder umwickelt) und klassischer Peitsche war er recht schnell zufrieden. Wir testeten die Härte meiner Schläge an – dann ließ er sich an das Andreaskreuz anbinden.

 

Das Andreaskreuz, klassische Vorrichtung in einem Dominastudio,  muss man sich wie folgt vorstellen: ein überkreuzter schwarzer Holzbalken mit Vorrichtungen um jemanden mit Fuß- und Handfesseln dort festzumachen. Dies geschieht in Form von Karabiner-Haken. Wir hatten da unseren Spaß dabei, denn besonders praktisch veranlagt bin ich weiß Gott nicht. Er nahm meine Ungeschicklichkeit mit Humor. Ich auch. Reden und lachen überbrückt oft vieles.

 

Besonders gut gefiel Stefan, der mir anfangs zugewandt am Andreaskreuz hing, wenn ich ihn zwischen den Schlägen mit den Schlagwerkzeugen massierte, streichelte.  Nun musste ich ihn für zehn Minuten dort in dieser Position schmoren lassen.

 

Ich ging zu meinem Ehemann Jörg, der im Zimmer nebenan auf mich aufpasste. Dann wurde er umgekehrt festgemacht, ich konnte auf seinen Rücken und Po schlagen. Man merkte ihm deutlich die Körperspannung an. Das Wort „Stop“ oder „Gnade Herrin“ wurde angewendet, wenn es zu stark wurde oder er befreit werden wollte.

 

Danach ging es weiter auf eine von Jörg umfunktionierte Massageliege – dort machte ich ihn mit fünf Gürteln fest, fixierte Hände und Füße und verschnürte ihn danach mit einem langen schwarzen Seil. Bondage. Päckchen. Dort wollte er dann im Dunkeln zehn Minuten alleine gelassen werden. Super – schon wieder eine Pause. Sehr angenehm.

 

 

 

 

Dann weiter im Programm: es folgten anbinden und schmoren lassen im Kleiderschrank, in der Sauna, die wir als Kerker umfunktioniert hatten. Es blieben noch zwanzig Minuten. Ich steckte ihn in einen Gummisack – und holte ihm einen runter. Handarbeit. Er stöhnte und zappelte – meinte: geil – und als es ihm kam: Genial!!! Er war zufrieden. Ich auch.

 

Es war ein wirklich einfaches, angenehmes Arbeiten. Ich fühlte mich wie eine Freundin, eine Bekannte von Stefan, die ihm einen Gefallen tat. Keine Gewissensbisse, kein schlechtes Gefühl. Wir hatten Spaß, konnten lachen und er hatte Respekt vor mir. Und ich habe seine Neigung eingesperrt zu sein, ausharren zu wollen einfach respektiert, sie nicht ins lächerliche gezogen. Warum auch?

 

Als er weg war kam noch eine SMS von ihm: Danke – es war toll. Pass auf deine Karabiner-Haken auf. Er hatte Humor. Das gefiel mir gut. Meine Rede, ich bot mich an als Domina mit Herz, Hirn und Humor! Doch danach machte ich mir noch lange Gedanken – wie sieht der typische Domina-Gänger aus? Gibt es ihn überhaupt? Was für einen Beruf übt Stefan wohl aus, wenn er mal so locker 400. Euro für zwei Stunden Spaß und erotischen Kick ausgibt. Oder muss er sich das Geld erst mühsam zusammensparen? Ist er Ingenieur?

 

Warum lässt sich jemand fesseln, verschnüren und harrt dann ruhend in dieser Position aus? Im Dunkeln? Hat dies seine Ursache in der Kindheit? Wurde er in den Keller gesperrt – oder gerade nicht und er möchte es jetzt erleben? Es drängen sich mir da viele Fragen auf. Kann man seine Kunden fragen, warum sie das wollen? Wohl eher nicht. Sein Faible für Leder und dessen Geruch teile ich, kann ich verstehen. Materialen kann man anfassen, spüren. Da kommen die Sinne ins Spiel: riechen, sehen, fühlen.  Sogar das Geräusch was Leder macht – Tastsinn, Geruchssinn… alles dabei.

 

 

 

 

Apropos Geruchssinn: ich hatte eine komplett schräge Anfrage eines Windelfetischisten. Per Whats App. Mit Bild. Der junge Mann, ich schätze ihn auf Mitte Zwanzig, liebt es bewusst in die Windel zu pinkeln und auch sein großes Geschäft darin zu erledigen.

 

Bisher hat es wohl noch keiner bemerkt. An die Windel kommt er oft dadurch, in dem er ein Krankenhaus aufsucht und sie dann einfach dort mitnimmt. Windelklau zur Lustbefriedigung. Auf dem Bild wirkt er cool, Wodkaflasche neben sich – Typ – Neonazi. Bei seinem Bild fiel mir sofort der Song von den Ärzten ein: Schrei nach Liebe. Textzeile: seine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit. Harte Schale, weicher Kern. Verborgener, geheimer Fetisch. Beim Windel anlegen und säubern für Erwachsene als Fetisch – nein danke, da ist bei mir eine Grenze erreicht …!

 

Kapitel 4 - Here I am

 

Jetzt  stelle ich Sklaven mit ihren Neigungen vor, berichte über die verschiedenen Männer,  versuche gar die einzelnen Fetische zu analysieren. Aber wer steckt dahinter? Welche Personen verbergen sich hinter all den kleinen und großen Erlebnissen? Was arbeiten sie so im wirklichen Leben?

 

Doch davor zu mir. Ein Versuch mich selber zu beschreiben. Nicht einfach. Man nimmt sich doch immer anders wahr als seine Umwelt dies tut. Also, wo fange ich an? Vielleicht mal ganz bürgerlich:

 

 

 

 

Eigentlich bin ich eine ganz normale Frau. Mittelgroß, rotbraune Locken, grünbraune Augen. Präsent. Laut. Modisch. Und übergewichtig. Seit ich denken kann bin ich mit meinem Gewicht unzufrieden, kämpfe ständig diättechnisch gegen meine Pfunde an. Was nicht einfach ist wenn man gerne gut essen geht und Eis, Gummibärchen, Pralinen und Nüsse mag. Frauentypisch. Unzufriedenes Gejammer auf hohem Niveau.

 

Weiter: Harmoniebedürftig, tolerant, Mitte 40, drei fast erwachsene  Kinder, mit Haus, Ferienchalet in den Bergen, immer fleißig am Arbeiten. Weniger im Haushalt als in der Firma meines Mannes. Seit einer  halben Ewigkeit leiten wir gemeinsam ein mittelständisches Unternehmen mit etwa 100 Mitarbeitern. Dort darf ich manchmal meine mir wohl angeborene (oder erlernte?) Strenge ausleben. Klingt jetzt schlimm, eigentlich bin ich eher eine soziale und softe Chefin. Nur manchmal muss man einfach sagen wo es langgeht. Das brauche ich. Man nennt es führen. Das liegt mir – wie die Kommunikation auf allen nur denkbaren Kanälen – persönlich, telefonisch, via Mail, SMS, App, Facebook, XING …!

 

Meine Freizeit gestalte ich sehr gerne mit Reisen, gutem Essen in schönen Restaurants, lesen, Freunden treffen, tanzen – alles völlig normal. Ich liebe Schuhe, schöne Kleidung und kann mich schnell für die schönen Dinge im Leben begeistern.

 

Einem Wellness-Wochenende mit einer Freundin gegenüber bin ich immer offen. Apropos offen: beim Reden kenne ich keine Tabus. Ich hasse Langsamkeit, bin öfters Konfliktscheu und leider inkonsequent. Aber daran arbeite ich – wie am geduldig werden. Und am nein-sagen. Oft hasse ich mich wenn ich wieder einmal das klassisch-liebe Frauchen, das dumme  Ja-Sager-Weibchen bin. Denn ich möchte den Leuten gefallen – nicht nur die optische Eitelkeit, nein auch mit dem was ich tue. Völliger Schwachsinn, Erziehung die prägt.