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Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit: Über die Ausbeutung von Hühnern, deren natürliche Bedürfnisse, die Sinnsuche und unendlich tiefe Liebe. Die Henne Abelke wurde zusammen mit einer kleinen Gruppe Leidensgenossinnen aus der Massentierhaltung befreit und nach Hof Hinterdingen gebracht. Dort erfahren die Hühner erstmals, wie schön das Leben sein kann. Als wie aus dem Nichts heraus das Mini erscheint, ergeben sich viele Fragen: über Hühner, ihre Herkunft, Eier, die Familie und die Kraft der Wünsche. Wie passt das Mini da hinein und was wird seine Bestimmung sein? Mit einem Mal überschlagen sich die Ereignisse. Ein Kinderbuch ab 8 Jahren, auch für Erwachsene. Um einen Einblick in die Eierindustrie zu erhalten, mehr über Hühner zu erfahren und eine wunderschöne, tiefgründige Erzählung zu erleben. Ein Plädoyer für Hühner und ihr Recht auf Freiheit und Unversehrtheit. Der Gewinn aus dem Verkauf vom Buch und eBook "Abelke und das Mini" kommt zu 100 % dem gemeinnützigen Verein Rettet das Huhn e.V. zu, um weiterhin ausgediente Legehennen aus der Massentierhaltung zu retten und ihnen ihre Freiheit zu schenken: www.rettetdashuhn.de
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Seitenzahl: 32
Veröffentlichungsjahr: 2022
Tiefer Dank gebührt Rettet das Huhn e.V. und all den Menschen, die sich für Hühner und deren Rechte einsetzen, insbesondere auch jenen, die unentgeltlich an diesem Buch mitgearbeitet haben!
Der Gewinn aus dem Verkauf vom Buch und eBook „Abelke und das Mini“ kommt zu 100 % dem gemeinnützigen Verein Rettet das Huhn e.V. zu, um weiterhin ausgediente Legehennen aus der Massentierhaltung zu retten und ihnen ihre Freiheit zu schenken: www.rettetdashuhn.de
In Liebe und Dankbarkeit für alle Hühner dieser Welt.
Wünsche sind mächtig – eines Tages werden sie sich erfüllen!
Unter ihrem Flügel bewegte sich etwas! Die Henne Abelke hielt den Atem an. Winzig, weich, fremd und doch ... irgendwie vertraut. Ein zartes Piepsen erklang: »Mama ...?«
Ein klitzekleines Köpfchen schob sich unter Abelkes spärlichen Federn hervor. Ängstliche schwarze Knopfäuglein und der zarteste, weicheste Flaum, den Abelke je gesehen hatte. Ein dünnes Stimmchen, das nun weinerlich klang: »Mama?«
Sofort wurde sie von einer Welle warmer Liebe überrollt. Erinnerungsblitze, Gefühlswogen, unbekannt und doch vertraut. Es fühlte sich an, als würde das kleine Wesen zu ihr gehören.
»Ein... Mini... Huhn?«, borkelte sie mit zitternder Stimme. »Mini?
Mein... Minihuhn? Mein Mini! Mama ist hier!«
Überwältigt schloss sie das Mini in ihre Flügel. Sie würde es nie mehr loslassen. Liebevoll pickte sie ihm einen Köttel vom Po.
Die Wochen zuvor waren für Abelke eine verwirrende Zeit gewesen. Ihr ganzes Leben hatte sie in einer engen Halle verbracht, mit Etagen aus Gittern, zusammengepfercht mit unzählbar vielen anderen Hennen. Hinter vorgehaltenen Federn nannten sie es Legelager. Es hieß, die Hennen würden dort nur zum Sterben herauskommen.
Eines Tages war es so weit, im Morgengrauen wurde sie gepackt und fortgetragen. Sie wurde mit anderen Hennen in eine Kiste gesteckt, dann hörte sie nur noch Dröhnen, Rappeln und Poltern. Sie hatte schreckliche Angst.
Doch es kam ganz anders. Die Kiste öffnete sich, sie wurde von einem Menschen sanft herausgenommen und auf den Boden gesetzt: »Willkommen auf Hof Hinterdingen!«
Vorsichtig beäugte sie die neue Umgebung. So einen Ort hatte sie noch nie gesehen. Sie fühlte Wärme und Wind ihre nackte Haut umstreicheln. Diese Ruhe! Es war wunderbar hell und roch so gut! Gräser kitzelten ihre Füße. Sie war umgeben von einer grünen, scheinbar endlosen Weite. Nichts von alldem hatte sie bisher gekannt; Büsche und Sträucher, Kräuter, Erde, mit Würmern darin, wunderbare Orte, wo sie genüsslich im Staub baden und bequem in der Sonne liegen konnte.
An jenem Tag begann ihr wirkliches Leben. Eine kleine Hühnergruppe mit einem fürsorglichen Hahn, leckeres Essen, sauberes Wasser, ein gemütlicher Schlafplatz, der erste Regen, so viele neue Eindrücke. Es gab keine Zeit zum Nachdenken, alles war neu und aufregend und musste ausprobiert werden.
Am meisten jedoch liebte Abelke ihr Nest. Es war mollig warm und weich. Immer mehr Zeit verbrachte sie dort und nach einiger Zeit wollte sie gar nicht mehr herauskommen. Sie hatte merkwürdige Träume, von Liebe, von Familie und von winzigen Minihühnern, die aus Eiern schlüpften. Obwohl sie überwältigt war von ihrem wunderschönen neuen Leben, flüsterte eine Stimme immerzu, dass noch etwas fehlte. Es fühlte sich an, als wäre ein Loch in ihrem Herzen.
In dem Moment, als sich das winzige Mini das erste Mal unter ihrem Flügel regte, verstummte die Stimme. Abelke wusste nicht, woher das Mini kam, aber es hatte das Loch in ihrem Herzen geschlossen.
Ohne es überhaupt zu wissen, hatte sie sich das Mini mit jeder Feder ihres Leibes gewünscht.
Zeit zum Nachdenken blieb ihr allerdings nicht.
»Mama, ich habe Hunger.«
»Mama, mir ist kalt.«
»Mama, ich bin müde.«
»Mama, mir ist langweilig!«
Liebevoll zeigte sie dem Mini Wasser, Körnchen, Gras, Kräuter und Insekten. Sie wärmte es voller Hingabe, wenn es schlief. Sie nahm es mit in ihre Erdkuhle und zusammen badeten sie im Staub. Sie lehrte es scharren und nach Futter suchen. Dabei waren all diese Dinge für sie selbst noch ganz neu.