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Dieses Buch wendet sich an alle Anwender, die zukünftig oder aktuell Bonusprozesse in SAP S/4HANA abbilden und den praktischen Umgang mit der Kontraktabrechnung erlernen möchten. Entscheidungsträger und IT-Verantwortliche erhalten zudem einen schnellen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der SAP S/4HANA-Lösung Konditionskontraktabrechnung (CCS/CCM) als Teilfunktion des Abrechnungsmanagements. Seit SAP ERP 6.0 EHP6 sind die Komponenten Agenturgeschäft (LO-AB) und Vergütungsmanagement (LO-GT-CHB) in dieser gesamtheitlichen Anwendung zusammengefasst. Auch die „Nachträgliche Abrechnung“ und der „SD-Bonus“ wurden in SAP S/4HANA vom neuen Tool abgelöst.
Anhand von typischen Anwendungsfällen beschreibt Ihnen das Autorenduo neben den klassischen Lieferanten- und Kundenbonusvereinbarungen eine Vielzahl weiterer Abrechnungsszenarien. Dazu gehören u. a. die Gebühren- und Provisionsabrechnung, Chargeback und Bonus buy.
Darüber hinaus lernen Sie interessante Zusatzfunktionalitäten wie partnerübergreifende Kontrakte, Berechnungsvarianten in der Preisfindung oder Stornos fehlerhafter Abrechnungen kennen. Angereichert wird dieser Praxis-Leitfaden durch Hinweise auf Reports zur Datenkontrolle und hilfreiche Tipps hinsichtlich der Integration in das Rechnungswesen.
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Seitenzahl: 95
Veröffentlichungsjahr: 2020
Simone BärAndreas Wunsch
Abrechnungsmanagement in SAP® S/4HANA – Konditionskontraktabrechnung
2., erweiterte Auflage
Simone Bär, Andreas WunschAbrechnungsmanagement in SAP® S/4HANA – Konditionskontraktabrechnung (2., erweiterte Auflage)
ISBN:9-783-9601-2661-4 (E-Book)
Lektorat:Anja Achilles
Korrektorat:Bernhard Edelmann
Coverdesign:Philip Esch
Coverfoto:iStockphoto.com © kickers – Nr. 537462580
Satz (E-Book):Johann-Christian Hanke
2. Auflage 2020
© Espresso Tutorials GmbH, Gleichen 2020
URL:www.espresso-tutorials.de
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Ilona Bauer:
Preisfindung und Konditionstechniken in SAP
®
S/4HANA – 2., erweiterte Auflage
Jörg Weißmann:
Praxishandbuch Vertrieb (SD) in SAP
®
S/4HANA
Maximilian Köbler:
Schnelleinstieg in SAP
®
S/4HANA Cloud
Robin Schneider:
Praxishandbuch SAP
®
CVI (Customer-Vendor-Integration)
Robin Schneider:
Praxishandbuch SAP
®
-Geschäftspartner (Business Partner) – Funktionen und Integration in SAP
®
S/4HANA – 2., erweiterte Auflage
Mit der Konditionskontraktabrechnung (CCS, im Weiteren kurz »Kontraktabrechnung«) hat die SAP ab ERP 6.0 EHP6 ein neues Werkzeug zur Abrechnung von Bonusvereinbarungen aller Art zur Verfügung gestellt. Dabei hat man Wert auf eine moderne Architektur, hohe Flexibilität und Nachvollziehbarkeit gelegt. Seither wird die Kontraktabrechnung über die Folgereleases ständig weiterentwickelt und kann inzwischen mit einem sehr mächtigen Funktionsumfang aufwarten. Neben der Abrechnung von klassischen Lieferanten- und Kundenbonusvereinbarungen ist eine Vielzahl von weiteren Abrechnungsszenarien abbildbar, wie etwa Gebühren (Royalties) und Vergütungen (Commissions).
In SAP S/4HANA gehört die Konditionskontraktabrechnung zum Modul Abrechnungsmanagement. Dieses fasst die ERP-Komponenten Agenturgeschäft (LO-AB) und Vergütungsmanagement (LO-GT-CHB) zu einer gesamtheitlichen Anwendung zusammen. Die Konditionskontraktabrechnung bildet dabei eine Teilfunktion des Konditionskontraktmanagements (CCM), da die Konditionskontrakte auch als reine Stammdatenobjekte zur Konditionspflege, z.B. in Zentralregulierungsprozessen, verwendet werden können.
Gleichzeitig sind die bisherigen Module für die Abrechnung von Bonusvereinbarungen im Einkauf (Nachträgliche Abrechnung) und im Verkauf (SD-Bonus) gänzlich durch die Konditionskontraktabrechnung abgelöst. Damit zwingt die Einführung von S/4HANA alle Kunden, die bisher die Nachträgliche Abrechnung (MM) und/oder den SD-Bonus im Einsatz hatten, auf die Konditionskontraktabrechnung umzustellen.
Ziel dieses Buches ist es, Ihnen die Funktionen der Konditionskontraktabrechnung anhand von klassischen Anwendungsfällen vorzustellen und einen Ausblick auf weitere Nutzungsmöglichkeiten zu bieten. Somit richtet es sich sowohl an Endanwender als auch an Entscheidungsträger und IT-Verantwortliche, die entweder vom bisherigen SD-Bonus/von der Nachträglichen Abrechnung (MM) auf die neue Kontraktabrechnung umstellen oder sich generell über die Einsatzmöglichkeiten der S/4HANA Kontraktabrechnung informieren möchten.
Eingangs stellen wir Ihnen die gängigsten allgemeingültigen Funktionen im Rahmen der Kontraktpflege und -abrechnung vor und zeigen anschließend anhand einiger konkreter Business-Szenarien, wie diese zum Einsatz kommen können.
Diese zweite Auflage beschreibt zusätzliche neue Funktionalitäten im Release 1909, wie z.B.:
Verkaufsprovisionen für Handelsvertreter
Prozessvarianten
Neue Berechnungsvarianten
Passive Abrechnung mit Verteilung
Releasehinweis
Die im Buch dargestellten Funktionen und Abbildungen basieren auf einem SAP S/4HANA-System 1909. In älteren Releases sind ggf. nicht alle Funktionen verfügbar.
Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Beispiel
Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, wird im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform verwendet, stets ist aber die weibliche Form gleichermaßen mit gemeint.
Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
Bevor wir mit den Funktions- und Prozessbeschreibungen starten, erhalten Sie vorab einige allgemeine und technische Informationen zur Kontraktabrechnung mit SAP S/4HANA.
Im Rahmen der Kontraktabrechnung werden, vereinfacht gesagt, auf Basis definierter Umsatzdaten Vergütungsansprüche (z.B. Boni, Provisionen oder Gebühren gegenüber Kunden, Lieferanten, Vertriebsmitarbeitern) berechnet und ggf. in der SAP-Buchhaltung gebucht. Abbildung 1.1 stellt den Prozess in einer vereinfachten Variante dar. In sog. Konditionskontrakten definieren Sie die Regeln für die Abrechnung hinsichtlich
der Ermittlung der relevanten Umsatzbasis,
des Abrechnungsrhythmus,
der Abrechnungsempfänger und
Konditionen.
Abbildung 1.1: Basisprozess Kontraktabrechnung
Die Ermittlung der Umsatzbasis für die Abrechnung erfolgt direkt aus den im Implementierungsprojekt definierten Belegdatentabellen, z.B. aus den Fakturadaten. Dies geschieht mithilfe von Datenbankviews oder von Core Data Services (CDS-Views). Ein Aufbau von Indextabellen aus den Belegdaten, wie Sie es vielleicht noch aus der Nachträglichen Abrechnung oder dem SD-Bonus kennen, ist nicht nötig. Damit wird es möglich, einen Kontrakt direkt nach der Anlage sofort abzurechnen.
Für die Abrechnung selbst nutzt die Konditionskontraktabrechnung die Belege des Abrechnungsmanagements (im ERP: Agenturgeschäft). Die eigentliche Berechnung der Abrechnungsbeträge findet im Rahmen der SAP-Preisfindung statt und ist damit sehr flexibel und nachvollziehbar. Das Abrechnungsprogramm ermittelt aus den Umsatzdaten die relevanten Beträge und Mengen sowie bisher abgerechnete Beträge und aufzulösende Rückstellungen. Diese werden anschließend an den Abrechnungsbeleg als externe Konditionsarten übergeben und bilden die Basis für die Berechnung. In den Folgekapiteln gehen wir auf diese Funktionen im Detail ein.
Sie können die Kontraktabrechnung über Transaktionen im klassischen SAP GUI (Abbildung 1.2) oder über Kacheln in SAP Fiori bedienen. Welche Kacheln Ihnen angezeigt werden, hängt von den Ihnen freigeschalteten Modulen und zugewiesenen Rechten ab. Daher ist die in Abbildung 1.3 dargestellte Übersicht als Beispiel zu verstehen.
Abbildung 1.2: SAP GUI – Einstieg
Abbildung 1.3: Beispiel-Kachelbereich in SAP Fiori
Als Anwender kennen Sie vielleicht auch die Transaktionscodes der häufig von Ihnen genutzten Funktionen, und Sie möchten diese weiterhin lieber direkt aufrufen. In Tabelle 1.1 finden Sie zu allen in diesem Buch beschriebenen Funktionen den jeweiligen Aufruf über Fiori/GUI/Transaktion. In den weiteren Prozessbeschreibungen werden wir nur Aufrufe über Fiori darstellen.
SAP Fiori
SAP GUI
Transaktion
WCOCO
WCOCOALL
WB2R_EXTENSION
SAP Fiori
SAP GUI
Transaktion
WB2R_SC
WB2R_SV
WB2R_DOC_ENTRY
SAP Fiori
SAP GUI
Transaktion
WB2R_SETTL_CAL
WB2R_BUSVOL
WB2R_BV_DETAIL
SAP Fiori
SAP GUI
Transaktion
WB2R_AB_DOCS
WB2R_SETTL_VAL_IDA
WB2R_CANCEL_DOCS
SAP Fiori
SAP GUI
Transaktion
WZRC
WB2R_RAC
WB2R_RAV
Tabelle 1.1: Übersicht Funktionsaufruf per Fiori/GUI/Transaktion
Bei der Bedienung über Fiori kann man zwischen echten Fiori-Apps und gerenderten GUI-Transaktionen unterscheiden, die zwar in Fiori als Kacheln angezeigt werden, aber noch auf der alten GUI-Technik beruhen. Für die Kontraktpflege und -abrechnungen werden aktuell noch die gerenderten GUI-Transaktionen genutzt. In den Bereichen Reporting und Analyse stehen schon verschiedene native Fiori-Apps als Alternativen zur Verfügung. Über die nächsten Releases plant die SAP, weitere Fiori-Apps auszuliefern.
In S/4HANA 1909 stehen folgende SAP-Fiori-Apps zur Verfügung:
»Konditionskontrakte für Kundenbonus verwalten« (App-ID F2954, Alternative zu WCOCOALL für die Kundenseite)
»Konditionskontrakte für Lieferantenbonus verwalten« (App-ID F3411, Alternative zu WCOCOALL für die Lieferantenseite)
»Konditionskontrakte für Vertriebsvergütungen verwalten« (App-ID F3480, Alternative zu WCOCOALL für Vertriebsvergütungen)
»Abrechnungsbelege verwalten« (App-ID F3254, Alternative zu WLI2 bzw. WB2R_AB_DOCS und WZR3)
»Abrechnungsbelege monitoren« (App-ID F4165, Alternative zu WLI2 bzw. WB2R_AB_DOCS)
»Einzelnachweis Kundenbonus« (App-ID F4192, Alternative zu WB2R_BVDETAIL für die Kundenseite)
»Einzelnachweis Lieferantenbonus« (App-ID F4193, Alternative zu WB2R_BVDETAIL für die Lieferantenseite)
»Einzelnachweis Vertriebsvergütungen« (App-ID F4191, Alternative zu WB2R_BVDETAIL für Vertriebsvergütungen)
»Anzeige Kontraktdaten« (App-ID F3594)
»Workflows für Abrechnungsbelege verwalten« (App-ID F3681)
»Workflows für Kontrakte verwalten« (App-ID F3680)
Dazu gibt es noch verschiedene Job-Scheduling-Apps für die Abrechnungstransaktionen.
In Fiori werden außerdem folgende Rollen ausgeliefert:
Kontraktmanager
Abrechner (Settlement Clerk)
Diese Rollen sind aktuell ohne Berechtigungssteuerung, sie dienen lediglich der Zuordnung der SAP-Fiori-Apps.
Darüber hinaus sind Kacheln der Konditionskontraktabrechnung auch in den gängigen Rollen der Order-to-Cash- bzw. Procure-to-Pay-Prozesse zugeordnet.
In der Kontraktabrechnung werden die Umsatzdaten direkt aus den Datenbanktabellen der entsprechenden Quellapplikation gelesen. Dies geschieht über CDS-Views oder klassische Datenbankviews. Es wird empfohlen, CDS-Views zu verwenden, da diese weit mächtiger als Datenbankviews sind und die Anpassung der Vorzeichen (z.B. bei Gutschriften) bereits direkt auf der Datenbank erfolgen kann. Für die gängigen Applikationen liefert SAP bereits CDS-Views aus, Sie können aber genauso gut eigene Views erstellen. Bei der Definition der Datenbeschaffung sind Sie völlig frei und können die Umsätze aus beliebigen Datenbanktabellen selektieren. Dadurch ist es möglich, Abrechnungen nicht nur wie bisher auf Bestellungen, Wareneingängen und Eingangsrechnungen (Lieferantenbonus) sowie Kundenfakturen (Kundenbonus) durchzuführen, sondern auch auf jegliche andere Datenquelle, z.B.
POS-Daten aus SD-Fakturen,
POS-Daten aus SAP CAR,
Lieferdaten,
externe Umsätze in Z-Tabellen,
externe Umsätze aus Belegen des Abrechnungsmanagements.
Die Umsatzquellen lassen sich verknüpfen; es ist also möglich, Daten aus z.B. SD-Fakturen und einer Z-Tabelle zu kombinieren – etwa zur Berücksichtigung von Umsatzdaten aus einem Alt-System.
Die eigentliche Berechnung der Abrechnungsbeträge erfolgt im Abrechnungsbeleg mithilfe der SAP-Preisfindung. Dort sind über Bedingungen und Formeln sowie mittels des Konditionsausschlusses auch komplexe Berechnungen möglich.
Für die Berechnung des Bonusanspruches spielen bereits gebildete Rückstellungen keine Rolle. Sie sind aus technischer Sicht optional und können auf Belegebene (Wareneingänge, SD-Fakturen und Belege des Abrechnungsmanagements) ermittelt sowie gebucht werden, sofern dies erforderlich ist. Erfolgt dann z.B. am Quartalsende die tatsächliche Abrechnung zum Kunden/Lieferanten, werden die zuvor gebildeten Rückstellungen automatisch aufgelöst.
Für die Ausgabe der Abrechnungsbelege wird im Abrechnungsmanagement die SAP-Standard-Nachrichtenfindung genutzt. SAP liefert Formulare für die Bonusabrechnung zum Lieferanten und Kunden aus. Diese können direkt eingesetzt oder als Vorlage für eigene Formulare verwendet werden. Eine Ausgabe als elektronische Nachricht ist ebenfalls möglich.
Die Kontraktabrechnung kann kunden- wie lieferantenseitig gleichermaßen für zahlreiche Einsatzbereiche genutzt werden, die in den Folgekapiteln beschrieben werden. Es ist allerdings wichtig, dass Sie zunächst die generelle Funktionsweise der Kontraktabrechnung verstehen. Daher werden wir sie im ersten Schritt anhand eines einfachen Beispiels erklären.
Anwendungsfall
Ein Kunde kauft Handelsware bei unserer Musterfirma ein, die die S/4HANA-Kontraktabrechnung nutzt. Auf diesen Umsatz erhält er einen Bonus. Dieser wird monatlich berechnet und ausgeschüttet. Rückwirkende Korrekturen müssen hierbei berücksichtigt werden. Die Bonusvereinbarung wird in einem Konditionskontrakt abgebildet.
Im Mittelpunkt jeder Abrechnung steht der Konditionskontrakt. Hier definieren Sie die Regeln für die Ermittlung der Vergütungsbasis, die Abrechnungszeitpunkte, die Höhe der Vergütung und den Vergütungsempfänger.
Mithilfe der folgenden Fiori-Kachel können Sie Kontrakte anlegen, anzeigen oder ändern:
Für unseren Beispielkunden 10100004 – Fahrradhandel Rad&Tat GmbH wurde bereits ein Konditionskontrakt angelegt, den wir nachfolgend betrachten wollen (siehe Abbildung 2.1).
Abbildung 2.1: Einstiegsbild Konditionskontrakt
Die Kopfinformationen des Kontraktes, zu sehen in Abbildung 2.2, enthalten die Kontraktnummer, den Gültigkeitszeitraum sowie den Eigentümer des Kontraktes (unser Beispielkunde), der einen Umsatzbonus für das Jahr 2020 erhalten soll. In der Regel werden die Kontrakte für die Kontraktabrechnung für ein Geschäftsjahr angelegt.
Abbildung 2.2: Kopfinformationen
Weitere Detailinformationen zum Kontrakt lassen sich über die Reiterstruktur unterhalb der Kopfdaten aufrufen bzw. pflegen (Abbildung 2.3). Im Folgenden zeigen wir Ihnen, was sich hinter den einzelnen Reitern verbirgt.
Abbildung 2.3: Reiterstruktur im Konditionskontrakt
Über den Reiter Basisdaten gelangen Sie zur Kontraktart (siehe Abbildung 2.4). Diese steuert unter anderem den Kontraktnummernkreis, die zugeordneten Tabellen zur Ermittlung des Umsatzes und welche Konditionsarten im Kontrakt hinterlegt werden können. Zudem können Sie die Kontrakt(abrechnungs)währung und eine Zahlungsbedingung für die Abrechnungsbelege festlegen. Es stehen außerdem mehrere Felder für Referenzangaben zur Verfügung, über die beispielsweise eine externe Kontraktnummer hinterlegt werden kann. Bei unserem Beispielkontrakt handelt es sich um einen Verkaufsbonus in EUR. Die Kontraktkategorie, im Beispiel 0S Umsatzbonus, ist ein weiteres Gruppierungskriterium für die Kontrakte und kann beispielsweise in Reportselektionen verwendet oder im Rahmen der Konten-/Preisfindung berücksichtigt werden. Sie wird in den Systemeinstellungen der Kontraktart hinterlegt und kann innerhalb der Kontraktpflege nicht geändert werden. Den Kontraktarten lassen sich unterschiedliche Prozessvarianten zuordnen, sodass innerhalb einer Kontraktart diverse Bonusarten unterschieden werden können. Näheres zu Prozessvarianten erfahren Sie im Abschnitt 5.3.