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Abziarr, König der Arr'Verkuzzi, kommt in den Palast der Arr'Carthian, um einen Friedensvertrag zwischen den beiden Königshäusern zu unterzeichnen. Als er die ungewöhnliche irdische Frau Susan trifft, erkennt er in ihr sofort seine Gefährtin, seine Königin. Susan ist alles andere als begeistert von der Idee, seine Königin zu werden. Um sie zu sein zu machen, muss er sie entführen und den neu unterzeichneten Friedensvertrag damit aufs Spiel setzen. Kann Abziarr das Herz seiner unwilligen Königin erobern?
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Seitenzahl: 82
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Titel
Copyright
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Abziarr and his unwilling Queen
Cathy McAllister
Science Fiction Romance
Abziarr and his unwilling Queen
Lords of Arr’Carthian 1.5
Cathy McAllister
Deutsche Erstausgange 2013
Love & Passion Publishing
www.lpbookspublishing.com
copyright © 2013/2018 by Cathy McAllister
© Cover Art by CMA Cover Designs
Kapitel 1
Die Tür des Gleiters glitt auf und ich erhob mich aus meinem Sitz um auszusteigen. Meine Füße betraten den Boden des Palastgeländes der Arr’Carthian. Selbst nach vier Monaten Frieden zwischen den beiden Königshäusern Arr’Verkuzzi und Arr’Carthian, beschlich mich noch immer eine leichte Unruhe, wenn ich Boden betrat, der nicht lange zuvor noch feindlich gewesen war. Automatisch griff ich nach dem Dolch, welcher an meiner linken Seite in einer Scheide steckte, um mich zu vergewissern, dass ich den einst feindlichen Boden nicht gänzlich unbewaffnet betrat. Mein Tiger bewegte sich ebenso unruhig in meinem Inneren.
„Königliche Hoheit“, begrüßte mich der Palastdiener mit einer respektvollen Verbeugung. „Darf ich Euch bitten, mir zu folgen?“
Ich nickte und durchquerte hinter dem Mann den königlichen Park. Ich musste meine Schritte zügeln, um den Diener nicht zu überholen.
„Abziarr!“, erklang ein erfreuter Ruf, und ein Lächeln milderte meine angespannten Züge, als meine Tochter über den Rasen auf mich zukam. Meine Tochter! Es war noch immer neu für mich, und ungewohnt, zumal sie den Prinzen der Arr’Carthian als ihren Vater ansah und ich für sie nur Abziarr war. Doch ich konnte damit leben. Ich war froh, dass ich nach so vielen Jahren überhaupt Kontakt zu ihr haben konnte, und ich war Marruk durchaus dankbar dafür, dass er Solima wie seine eigene Tochter erzogen hatte.
„Solima“, erwiderte ich erfreut und schloss sie in meine Arme.
„Hast du dran gedacht?“, fragte sie aufgeregt und ihre Augen glänzten, als sie mich ansah.
„Natürlich habe ich dran gedacht“, sagte ich lachend. „Aber ich konnte schlecht ein Fohlen mit dem Gleiter transportieren. Es kommt auf dem Landwege und du wirst dich noch zwei drei Tage gedulden müssen, bis du es hast.“
Ihre Miene spiegelte ihre kindliche Enttäuschung wieder, doch dann lächelte sie und hakte sich bei mir ein.
„Das macht nichts. Wir haben großartige Neuigkeiten. Sie sind auf dem Weg hierher. Die Cordelia ist schon ganz in der Nähe.“
„So, ist sie das?“, sagte ich schmunzelnd über Solimas Begeisterung.
Solima war vor nicht langer Zeit von Sklavenhändlern entführt worden, und hatte bei den Sklavenhändlern die ebenfalls entführten Frauen Keela, Amber, Lory und Charly, die alle von einem Planeten mit Namen Erde kamen, kennengelernt. Als ihr Ziehvater Prinz Marruk sie, Keela und Amber befreit hatte, hatte sich Marruk in Keela verliebt und sie zu seiner Gefährtin gemacht. Lory und Charly waren später von Kordan, dem General der Arr’Carthian und Amano, dem Captain der Cordelia, befreit worden, und waren dann mit der Cordelia zur Erde gereist, um dort weitere freiwillige Frauen für die Arr’Carthian anzuwerben, denn es gab auf dem Planeten Karrx7 nur wenig Frauen. Offenbar konnte Solima es gar nicht erwarten, die Erdenfrauen wiederzusehen, beziehungsweise die neuen Frauen kennenzulernen.
„Komm, wir sitzen auf der Terrasse“, sagte Solima und ergriff meine Hand.
Ich ließ mich von ihr führen, und wir betraten die Terrasse, wo König Mortociar und Königin Moreena mit dem Prinzen Berka und der Erdenfrau Amber saßen.
„Hoheit“, grüßte ich die Königin und küsste ihre Hand, dann schüttelte ich die Hand des Königs, und er deutete mir, mich zu setzen.
„Wir sollten langsam die Formalitäten weglassen“, meinte der König. „Immerhin ist heute ein wichtiger Tag. Nenn mich Mortociar und mein Weib Moreena.“ Er wandte sich an seine Gefährtin. „Du hast doch nichts dagegen, Carisha?“
Die Königin lächelte.
„Natürlich nicht, was sollte ich dagegen haben.“ Sie nahm meine Hand und drückte sie freundlich. „Durch Solima gehörst du ja eigentlich beinahe zur Familie, mein Junge“, sagte sie.
Ich nahm es ihr nicht übel, dass sie mich mein Junge nannte. Bei jedem anderen hätte ich es als respektlos erachtet, doch Moreena sagte es mit so viel mütterlicher Wärme, dass ich mir wünschte, ich hätte eine Mutter wie sie gehabt. Mein Vater hatte mir meine Mutter vorenthalten. Ich hatte sie kaum zu Gesicht bekommen und kannte sie nur als ängstliche und unterwürfige Frau, die meinen Vater gefürchtet hatte. Zu Recht, denn er trug letztlich die Schuld an ihrem Tod.
„Möchtest du etwas Tee?“, fragte Amber, und schenkte mir auf mein Nicken hin eine Tasse ein. Ich nahm den Tee entgegen und trank ein paar Schlucke. Für eine Weile unterhielten wir uns über unverfängliche Dinge, dann traten Keela und Marruk aus dem Palast, um sich zu uns zu gesellen.
„Ich dachte, ihr kommt gar nicht mehr“, sagte Moreena und der König kicherte hinter vorgehaltener Hand.
„Ich bin sicher, sie hatten noch wichtige Dinge zu erledigen“, sagte Mortociar mit einem Zwinkern, das Keela erröten ließ.
Ich versteckte mein Lächeln hinter meiner Hand. Ich mochte Keela sehr gern. Als ich sie vor vier Monaten entführte, um durch sie an Marruk zu gelangen, hatte ich das Vergnügen gehabt, sie etwas kennenzulernen. Sie war nicht nur stark, treu und mutig, sie war auch amüsant.
„Gibt es schon etwas Neues?“, fragte sie, offensichtlich um das Gespräch von ihrem Liebesleben abzulenken.
„Ja, sie sind bald da“, antwortete die Königin. „Ceyla? Berechne Ankunft der Cordelia.“
„Die Cordelia befindet sich in dieser Minute im Orbit, Eure Hoheit“, antwortete der Palastcomputer.
„Danke Ceyla.“
Keela und Marruk setzten sich auf eine freie Bank, und Amber, die einen deutlichen Schwangerschaftsbauch unter ihrem Kleid zeigte, schenkte ihnen Tee ein.
„Eure Hoheit“, meldete sich Ceyla erneut zu Wort. „Meine Sensoren sagen, dass der Beamer der Cordelia soeben aktiviert wurde. General Kordan ist bei der ersten Landegruppe.“
„Danke für die Neuigkeit“, erwiderte Moreena erfreut.
Kordan war der Erste, der in Sicht kam. Kein Wunder, überragte der Hüne sogar die meisten Carthianer um einen halben Kopf. Keela hielt es offenbar nicht mehr auf ihrem Sitz. Sie sprang plötzlich auf, und reckte aufgeregt den Hals. Plötzlich stieß sie einen Schrei aus.
„Susan!“, rief sie, und ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung. „Das ist meine Freundin Susan!“
Sie rannte durch den Garten auf die Ankömmlinge zu, und auch ihre Freundin hatte sie nun entdeckt und winkte. Sie umarmten sich lachend und weinend zugleich. Ich erhob mich aus meinem Sitz, ebenso wie die anderen und wir folgten Keela nach.
„Ich glaube es nicht! Du bist wirklich hier? Susan? Das ist ja sooo … cool!“, hörte ich Keela aufgeregt sagen.
Ihre Freundin lachte. Ich war wie hypnotisiert. Ihr Lachen löste ein elektrisierendes Kribbeln in meinen Eingeweiden aus, und mein Tiger wurde unruhig.
Gefährtin, hörte ich ihn in meinem Kopf. Meine Gefährtin!
„Hast du etwa gedacht, ich lasse dich den ganzen Spaß hier allein haben? Und außerdem hatte ich dir etwas zu bringen“, sagte Susan, und ich hing an ihren Lippen wie ein Volltrottel. Diese Lippen! Ich wollte sie küssen. Nein! Ich musste sie küssen. Ich konnte plötzlich an nichts anderes mehr denken.
„Was denn?“, hörte ich Keela fragen.
„Tarzan und Jane natürlich!“, sagten diese Lippen, und verzogen sich zu einem Lächeln. Wenn sie nur mich so anlächeln würde.
Ich überlegte, wer Tarzan und Jane sein konnten und warum sie für Keela so wichtig zu sein schienen. Ich hoffte nur, dass diese Susan keinerlei Gefährten hatte, und wenn ja, dann würde ich ihn herausfordern. Ich musste sie haben! Ich würde jeden Mann dafür bekämpfen, wenn es sein musste.
„Sie sind hier? Du hast sie mitgebracht?“, fragte Keela so schrill, dass es mir in den Ohren wehtat.
„Sie sind noch auf dem Schiff, sie werden später runtergebracht“, erklärte ihre Freundin.
„Das ist … Mir fehlen die Worte“, schniefte Keela.
Dann wandte sie sich einer anderen jungen Frau zu, die ebenfalls angekommen war, und schloss auch sie in die Arme. Sie hatte schwarze Haare, die sie zu einem Zopf gebunden trug.
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht“, sagte Keela. „Wir hatten uns alle so große Sorgen gemacht seit eurer Entführung.“
„Ich bin auch froh, wieder hier zu sein“, antwortete die Schwarzhaarige, die wohl Lory sein musste, denn Kordan stand besitzergreifend hinter ihr und sah so aus, als würde er jeden auffressen, der seiner Gefährtin zu nah kam. „Ich dachte, es müsste toll sein zur Erde zurückzukommen, doch als ich da war, wollte ich nur so schnell wie möglich wieder hierher. Wir haben uns so viel zu erzählen, dass es bestimmt Tage dauern wird.“
„Wir machen ein Barbecue heute Abend. Wir können die ganze Nacht quatschen“, verkündete Keela.
Mittlerweile erreichten immer mehr Leute von der Cordelia den Garten. Bald war es so ein Durcheinander, dass ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Alle begrüßten sich und redeten wild durcheinander. Ich beobachtete die Szene amüsiert. Zwei kleine Raubkatzen einer mir unbekannten Art, die unruhig in einem Käfig hin und her streiften, waren auch gebracht worden. Erkenntnis machte sich in meinem Kopf breit, und ich lachte leise. Das waren also Tarzan und Jane. Zwei Katzen. Sie wirkten ein wenig klein und kümmerlich im Vergleich mit meinem Tiger, doch Keela schien sich sehr über die Katzen zu freuen. Mein Blick glitt zurück zu Susan. Ihre dunkelbraunen Locken fielen ihr ungebändigt über die Schultern, und sie streifte gerade eine Strähne hinter eines ihrer kleinen süßen Ohren. Sie lachte über etwas. Ich hatte die Unterhaltungen um mich herum längst ausgeblendet. Zu viel Durcheinander, und alles was mich interessierte, war diese wunderschöne Erdenfrau. Meine Gefährtin.
Der Friedensvertrag war unterzeichnet, doch alles, an was ich denken konnte, war Susan. Morgen würde ich zu meinem Schloss zurückkehren und ich wollte, dass Susan mit mir kam. Doch wie sollte ich das anstellen? Bisher hatte sie mir die kalte Schulter gezeigt. Sie stand mit einem Glas Tajaka beim Feuer und unterhielt sich mit einigen Frauen, die ebenfalls mit der Cordelia