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Wenn Farron Jenny zum ersten Mal begegnet, ist er sich sofort sicher: Das ist seine Gefährtin. Er nimmt sich vor, die blonde Schönheit zu erobern, doch dann kommt es zu einem Zwischenfall, der alles verändert und der Jenny gegen ihren Willen dauerhaft an ihn bindet. Wird sie ihm jemals vergeben können? Jenny ist asexuell. Zumindest hatte sie das immer angenommen, bis sie den gut aussehenden Alien Farron begegnet. Doch Jenny ist nicht auf der Suche nach Liebe. Wenn Farron sie an sich bindet, um ihr Leben zu retten, verändert sich schlagartig alles für sie. Noch dazu soll sie sich in einen Drachen verwandeln. Das ist nun wirklich zu viel des Guten! Eine Lords of Arr'Carthian Novelle mit 19.000 Worten sowie eine Bonusgeschichte mit 9000 Worten in einem Band.
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Seitenzahl: 140
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Titel
Copyright
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Bonus-Story
Farron’s Rebellious Mate
Lords of Arr’Carthian 2.5
Von Cathy McAllister
Science Fiction Romance
Farron’s Rebellious Mate
Lords of Arr’Carthian Buch 2.5
Cathy McAllister
Deutsche Erstausgabe 2015
Love & Passion Publishing
www.lpbookspublishing.com
copyright © 2015-2019 by Cathy McAllister
© Cover Art by CMA Cover Designs
Kapitel 1
Jenny
Irgendwo im Weltraum
29. Tag des Monats Lumino im Jahr 7067 Federationszeit
Jenny trat aus dem Fahrstuhl und sah sich vorsichtig um. Niemand schien hier zu sein. Die Türen schlossen sich hinter ihr mit einem leisen „Pling“ und der Fahrstuhl fuhr wieder nach oben. Fasziniert blickte Jenny sich um. Diese Reise war die Erfüllung ihrer Kindheitsträume. Deswegen hatte sie sofort zugesagt, als sie gefragt wurde, ob sie zu einem fernen Planeten fliegen wollte um dort einen der Carthianer zum Gefährten zu nehmen. Die Reise in einem echten Raumschiff, fremde Planeten sehen, das war ein großes Abenteuer. Aber einen Gefährten nehmen würde sie nicht. Sie war nicht an Männern interessiert. Lory hatte ihr versichert, dass die Carthianer sie nicht zwingen würden, wenn sie nicht wollte. Sie hatte Jenny allerdings gewarnt, dass diese Alpha Männer alles tun würden, um ihre Auserwählte zu verführen. Nun! Da machte sich Jenny keine Sorgen. Sie reagierte nicht auf Männer. Hatte es nie. Eine Weile hatte sie deswegen gedacht, sie wäre lesbisch, doch sie reagierte auch nicht auf Frauen. Sie war offensichtlich, was man asexuell nannte.
Jenny atmete tief durch und machte ein paar Schritte in den riesigen Raum hinein, in dem sie gelandet war. Offenbar handelte es sich um den Frachtraum. Es gab verschieden große Buchten, gefüllt mit Kisten, Fässern und Maschinen. Drei Türen gingen von der Halle ab und sie überlegte eine Weile, ging dann zielstrebig auf die ihr am nächsten gelegenen Tür zu.
„Was haben wir denn hier?“, sagte sie leise, und öffnete die Tür.
Der Anblick, der sich ihr bot, war atemberaubend.
„Ich muss träumen“, murmelte sie beeindruckt. „Das ist der helle Wahnsinn.“
Der Raum, den sie betrat, war beinahe so riesig wie die Halle, aus der sie gekommen war, und so hoch wie das ganze Schiff. In der Mitte standen drei hohe Säulen aus einem intensiv leuchteten blauen Kristall. Sie tauchten den ganzen Raum in ein bläuliches Licht.
„Nicht anfassen!“, erklang plötzlich eine scharfe Stimme und sie bemerkte erst jetzt den Mann, der in der hinteren Ecke des Raumes vor einem Schaltpult stand und zu ihr herüber sah. „Verdammt, was ist es mit euch Erdfrauen, dass ihr alle hier landet?“
„Sorry, ich ... ich wollte mich nur ... mal umsehen, und ...“
Jenny stockte. Sie starrte den ungewöhnlich aussehenden Mann an, der hinter dem Pult hervorgetreten war, und nun auf sie zukam. Er war groß, wie alle dieser verdammten Aliens. Wahrscheinlich sogar noch größer, als die, welche sie bisher gesehen hatte. Seine Haare waren weiß, doch er schien jung zu sein, weshalb sie davon ausging, dass es seine natürliche Haarfarbe war, und nicht ein Zeichen von Alter. Das Haar reichte ihm bis zu den Hüften. Wie alle Carthianer war er extrem gut gebaut mit massiven Muskeln. Ein goldenes Band mit seltsamen Zeichen darauf zierte seine hohe Stirn. Er trug eine goldene Brustplatte und ein blutroter Umhang bedeckte die breiten Schultern. Sie ließ den Blick tiefer gleiten. Eine Art Kilt, von derselben Farbe wie der Umhang mit goldenen Verzierungen versehen, ging ihm bis zu den Knien. An den Füßen trug er schwarze Stiefel, die kurz unter seinen Knien endeten.
„Und vor wem bist du auf der Flucht?“, fragte der Hüne.
Jenny blinzelte und sah ihn verwirrt an.
„Auf der Flucht? Wieso sollte ich auf der Flucht sein?“
„Nun, die Letzte, die sich hier verirrt hatte, war auf der Flucht vor unserem General“, erwiderte der Mann und musterte sie dreist von Kopf bis Fuß, wobei er ein wenig an ihrem zu groß geratenen Busen hängenblieb. Das war sie schon gewohnt, und so stemmte sie die Hände in die Hüften und bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
„Genug gesehen?“, fragte sie und er begegnete ihrem Blick. Sie hatte einen verlegenen oder entschuldigenden Blick erwartet, wie das meistens als Reaktion auf ihre schroffe Frage war, doch stattdessen sah sie Amüsement in seinen silbergrauen Augen.
„Nicht annähernd“, erwiderte er rau und ein seltsames Kribbeln in ihrem Bauch entlockte ihr ein Stirnrunzeln.
„Man nennt mich Farron Arr’Dragon. Ich bin der einzige Moliwe auf dem Schiff. Wie nennt man dich, meine kleine Feuerlady, hm?“
„Ich geb dir gleich Feuer, du aufgeblasener Gockel! Mein Name geht dich gar nichts an!“, brachte sie aufgebracht heraus. Warum waren diese Aliens nur alle so entsetzliche Aufschneider. Die Liste der Kerle, die sie angemacht hatten, seit sie auf diesem Schiff war, war endlos.
„Du hast wirklich Feuer, meine Kleine. Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu zähmen.“
Jenny schnaubte ungläubig. Von all den Muskelprotzen hier an Bord war dieser Farron eindeutig der mit dem größten Ego. Der redete, als hätte sie bei dem Ganzen gar nichts mitzureden. Na, der würde sein blaues Wunder erleben. An ihr würde er sich die Zähne ausbeißen.
Farron
Farron grinste. Ja, diese kleine Blonde konnte ihm wirklich gefallen. Sie hatte Feuer und würde es ihm nicht leicht machen, doch er war zuversichtlich, dass er sie zähmen konnte. Er musste dieses Feuer nur in Leidenschaft umwandeln. Sein Schwanz füllte sich mit Blut, als erotische Bilder vor seinem inneren Auge entstanden. Er richtete seinen Blick auf ihre zu einem Strich zusammengekniffenen Lippen. Er würde dafür sorgen, dass diese Lippen weich und nachgiebig wurden. Er würde sie küssen, musste wissen, wie sie schmeckte. Eine winzige Probe dessen, was er hoffentlich bald in Gänze genießen würde. Er packte sie und presste seinen Mund auf ihren, ehe sie eine Chance hatte, sich zu wehren oder sich ihm zu entziehen. Seine Arme hielten sie festumschlossen, als er sie küsste. Ihre kleinen Hände lagen auf seiner Brust und versuchten, ihn wegzuschieben – als wenn sie eine Chance gegen ihn hätte.
Er übte etwas weniger Druck mit seinen Lippen aus und sie wandte prompt den Kopf zur Seite, um seinen tastenden Lippen zu entgehen. Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und zwang sie, sich ihm zuzuwenden, ehe er sie erneut küsste. Er platzierte sanfte, neckende Küsse auf ihrem Mund und spürte zu seiner Freude, wie ihre Lippen weicher wurden. Er nahm nun seine Zunge hinzu und zeichnete erst ihre Unter- dann ihre Oberlippe mit der Zungenspitze nach. Sie schnappte scheinbar erschrocken nach Luft und er nutzte die Gelegenheit, um seine Zunge zwischen ihre nun leicht geöffneten Lippen zu drängen und in ihre Mundhöhle vorzustoßen. Sie schmeckte noch süßer, als er erwartet hatte. Noch lag sie starr in seinen Armen, doch es dauerte nicht lange und sie wurde weich und nachgiebig. Ihre Zunge begegnete seiner erst zurückhaltend, dann immer leidenschaftlicher. Er drängte sie rückwärts gegen einen Schaltpult und fasste sie um die Hüften, um sie darauf zu setzen. Ihre Beine schlossen sich um seine Mitte und er knurrte zufrieden, als sein harter Schwanz gegen ihre mit einer schwarzen, eng anliegenden Stoffhose bedeckten Scham rieb. Der sinnliche Duft ihrer Erregung füllte die Luft und er knurrte erneut. Ein lautes Piepsen ließ sie auseinander fahren.
„Verdammt!“, stieß er atemlos hervor.
Er musste gegen einen der Schaltknöpfe gekommen sein und nun war einer der Kristalle abgeschaltet und es wurde nicht genügend Energie für die Schilde erzeugt. Hastig hob er die blonde Schönheit vom Pult und begann, einige Kommandos in den Computer einzugeben.
„Farron! Was ist da unten los? Wir haben nicht genügend Energie für die Schilde!“, erklang Kordans Stimme durch die Lautsprecher.
Farron bediente den grünen Kommunikationsknopf und schloss für einen Moment frustriert die Augen ehe er antwortete.
„Entschuldigung, General“, sagte er schließlich heiser. Er räusperte sich. „Ein Versehen! Ich hab den Fehler schon behoben. Die Schilde sollten in wenigen Augenblicken wieder bereits sein.“
„Ein Versehen!“, kam die skeptische Stimme des Generals durch die Lautsprecher.
„Ja ... ja, ein ... Versehen. Kommt nicht wieder vor!“
„Schilde funktionieren wieder. In Ordnung, Farron. Aber bitte – keine weiteren Versehen!“
„Geht klar, General. Keine weiteren Versehen!“
„Gut.“
Farron ließ den Kommunikationsknopf los und wandte sich zu der Blondine um. Sie war verschwunden. Sie musste geflohen sein, während er versucht hatte, sein dummes Missgeschick als Versehen zu verkaufen.
Verdammt!
Jenny
Ihr Herz raste wie verrückt. Wie hatte sie nur zulassen können, dass dieser Alien sie küsste? Und warum hatte sie den Kuss auch noch erwidert? Sie konnte sich nicht erklären, warum ihr Herz so raste. Sie empfand nichts für Männer. Sie war asexuell! Es musste Angst sein – ja, Panik – was ihr Herz so zum Rasen brachte. Ganz sicher empfand sie nichts für diesen riesigen Kerl, der mit seiner ganzen Erscheinung Gefahr ausstrahlte. Sie musste sich vorsehen und nicht mehr allein durch das Schiff geistern. Erst recht nicht dort unten. Wenn sie erst einmal Karrx7 erreichten und sie dieses Schiff verlassen konnte, dann war sie sicher. Dieser unheimliche Kerl gehörte ganz eindeutig nicht zu den Arr’Carthian, welche sich sicher einer Frau nicht so aufdrängen würden. Nicht, nach allem, was sie bisher gehört hatte. Sie war auf Abenteuer aus – ja – aber Männer waren darin nicht einkalkuliert!
Hastig stürzte sie aus dem Lift, sobald die Türen sich öffneten. Um ein Haar stieß sie dabei mit Susan zusammen, einer der Frauen, die freiwillig mit auf dieses Abenteuer gekommen waren.
„Jenny! Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“, rief Susan aus und fasste sie bei den Armen. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
„Ja ... ja, mit mir ist alles ... in Ordnung. Ich muss nur eilig ... auf die Toilette. – Entschuldige!“
„Wir treffen uns heute Abend nach dem Dinner alle in der kleinen Bar auf Deck D. Du kommst doch auch, oder?“, wollte Susan wissen.
„Ich ... ich weiß noch nicht. Mal ... mal sehen“, erwiderte Jenny, mit ihren Gedanken noch immer bei dem mehr als irritierenden Alien, der sie so dreist geküsst hatte. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn und sie bekam feuchte Hände, als sie versuchte, ihre Aufregung vor Susan zu verbergen.
„Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“, fragte Susan besorgt. „Vielleicht solltest du einmal auf der Krankenstation vorbeischauen. Du wirkst ein wenig erhitzt und desorientiert – vielleicht hast du dir irgendeinen Virus eingefangen.“
„Ich ... mir geht es gut. Wirklich. Ich muss nur mal ganz dringend. Bis später“, widersprach Jenny hastig und eilte davon. Sie spürte den eindringlichen Blick von Susan in ihrem Nacken, als sie durch den Gang lief.
„Öffnen!“, rief sie, als sie endlich an ihrer Kabinentür angelangt war und die automatische Tür glitt mit einem leisen Zischen auf. Diese Türen waren wirklich ein Segen. Jenny bezweifelte, dass sie in der Lage gewesen wäre, mit ihren zittrigen Händen eine normale Tür mit einem Schlüssel zu öffnen.
„Danke Gott für die kleinen Gnaden“, murmelte sie und atmete erleichtert auf, als die Tür sich hinter ihr wieder schloss. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass Mia, ihre Zimmergenossin, nicht da war. Mia war ein nettes Mädchen, aber viel zu neugierig und geschwätzig. Sie hätte Jennys Zustand sofort bemerkt und sie mit Fragen gelöchert und sie war ganz sicher nicht so leicht abzuwimmeln, wie Susan.
Ein Blick auf die digitale Uhr an der Wand zeigte an, dass es 14:24 war. Ein Tag nach der Zeitrechnung der Aliens hatte fünfundzwanzig Stunden, wobei eine Stunde aus fünfzig Minuten bestand. Dinner wurde um Punkt 18:00 Uhr serviert und war die wichtigste Mahlzeit des Tages. Die Carthianer nahmen im Laufe des Tages kleinere Mahlzeiten zu sich, wenn immer sie Hunger verspürten, doch die Abendmahlzeit wurde sehr ernst genommen. Jenny hatte noch immer ein wenig Bedenken wegen der Ernährung auf diesem Schiff, denn alle Speisen wurden in einem Essensgenerator synthetisch hergestellt. Jenny war sich nicht sicher, ob dies nicht zu einem Nahrstoffmangel führen würde, wenngleich Lory und Charly keine Anzeichen von Mangelernährung zeigten, und sie lebten nun ja schon seit Monaten von diesem Essen. Immerhin war der Essensgenerator seit dem Trip zur Erde mit einem Update für Burger, Pizza und anderen irdischen Köstlichkeiten versehen worden. Sogar Kaffee und Cola konnte man nun bekommen.
Jenny begab sich zu ihrem eigenen kleinen Essensgenerator, der zur Grundausstattung aller Kabinen gehörte, und tippte den Code für einen Café Latte ein. Mit dem dampfendem Heißgetränk in der Hand, schlenderte sie zu der komfortablen Sitzecke und nahm seufzend Platz. Sie hatte ihre Streifzüge durch das Raumschiff bis heute immer sehr genossen und war nicht gewillt, von ihrem Vergnügen abzusehen, nur weil ein gewisser Alien es geschafft hatte, sie aus der Fassung zu bringen. Sie musste eben nur das untere Deck meiden, doch es gab noch immer so viel zu entdecken. Sie würden ja schon bald ihr Ziel erreichen und dann würde sie keine Gelegenheit mehr haben, sich all die faszinierenden Dinge hier anzusehen. Wie sie von Charly erfahren hatte, war Karrz7, der Heimatplanet der Carthianer, ein eher mittelalterlich wirkender Planet. Es gab keine Hochhäuser und offensichtliche futuristische Technik. Zwar gab es eine Menge Technik, die der Erdtechnologie weit überlegen war, doch sie war eher versteckt und nicht auf den ersten Blick erkennbar. Somit erschien dieses Schiff weitaus interessanter zu sein.
Die Tür glitt auf und Mia trat in die Kabine.
„Hi!“, rief sie fröhlich und Jenny war froh, dass sie sich schon etwas beruhigt hatte. Mit etwas Glück würde sie Mias bohrenden Fragen entgehen können.
„Hi“, erwiderte sie und nippte an ihrem Café Latte, um ihre zitternden Lippen zu verbergen.
„Ich glaub, ich hab mich verliebt“, verkündete Mia seufzend und warf sich in einen Sessel, Jenny gegenüber.
„Wow! Wirklich? Das ging aber schnell“, erwiderte Jenny. „Erzähl!“
Sie war froh, dass Mia offenbar so in Schwärmerei versunken war, dass sie Jennys Verfassung gar nicht wahrzunehmen schien.
„Er ist einer der Offiziere, die auf der Brücke arbeiten. Er ist für Navigation zuständig“, erklärte Mia voller Stolz.
„Und ... wie hast du ihn kennengelernt?“
„Er sprach mich beim Lunch in der Kantine an und er bot mir eine Führung auf der Brücke an. Natürlich habe ich zugesagt. Er hat mich also herumgeführt und mir alles gezeigt. Ich hab zwar kein bisschen von all dem technischen Zeugs behalten, was er mir erklärt hat, aber das ist ja auch egal. Wichtig ist nur, dass ich ihn wieder sehe. – Heute Abend! Wir treffen uns in der Bar auf Deck D. Alle gehen heute dorthin. Einer der Offiziere gibt einen aus, seine Gefährtin hat eine Tochter zur Welt gebracht. Da Töchter so selten geboren werden, ist das wohl ein doppelter Grund zum Feiern. – Du kommst doch auch? Du musst dich dringend ein wenig amüsieren. Du bist immer allein, kapselst dich ab.“
„Ich kapsle mich nicht ab!“, verteidigte sich Jenny. „Ich bin nur so an dem Schiff interessiert, dass ich mir unbedingt alles ansehen muss, ehe wir unser Ziel erreicht haben.“
„Du hättest die Führung von Rodriff bestimmt genossen“, sagte Mia mit einem spöttischen Lachen. „Mir schwirrt noch immer der Kopf von all den Fachausdrücken und technischen Einzelheiten. Vielleicht könnte Samrick, sein Freund, dich morgen herumführen. Der ist auch noch Single.“ Mia zwinkerte Jenny zu. „Hach! Das ist wie ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Ein ganzes Raumschiff voller gut aussehender, muskelbepackter Singles.“
Jenny verdrehte die Augen.
„Ich mach mir nichts aus Muskeln“, sagte sie. Dabei kam die Erinnerung an einen weißhaarigen Muskelprotz zurück und sie errötete. Schnell gab sie vor, husten zu müssen, um die wahre Natur ihres Errötens zu verbergen.
Mia sah sie besorgt an.
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Ja“, krächzte Jenny und lächelte verzerrt. „Geht schon wieder.“
„Hmm. Warum bist du denn hier, wenn du dir nichts aus fleischgewordenen Mädchenträumen machst?“
„Wegen dem Abenteuer natürlich“, erklärte Jenny. „Ich hab mir immer vorgestellt, dass es irgendwo im Weltall noch anderes Leben geben müsste. Und dann dies!“ Sie zeigte in einer Geste auf alles um sie herum. „Ein echtes Raumschiff! Wie konnte ich da nein sagen?“
„Trotzdem kannst du doch heute Abend mitkommen. Sind ja nicht nur Kerle da. Niemand zwingt dich, etwas mit einem der sexy Aliens anzufangen. Aber wer weiß? Vielleicht erwischt es dich ja doch noch. Gibt doch Schlimmeres, was einem Mädchen zustoßen könnte, als von einem dieser Prachtkerle auserwählt zu werden. Ich hab gehört, dass sie tolle Liebhaber sind und dabei treu. Nach all den Arschlöchern, die mich in den letzten Jahren verarscht und betrogen haben, kann ich mir nichts Besseres vorstellen, als ein Leben an Rodriffs Seite.“
„Jedem das Seine“, erwiderte Jenny. „Für mich ist das nichts, doch ich gönne dir dein Glück.“
„Ich geb’s auf!“, stöhnte Mia. „Also! – Kommst du nun mit, oder nicht?“
Jenny seufzte.
„Okay! Ich komme! Auf einen Drink, dann geh ich wieder.“
Kapitel 2
Jenny
Jenny blickte sich