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Die Pyramiden von Gizeh, die Sphinx und Pharaonengräber: Ägypten verzaubert Besucher seit Jahrtausenden. Am Nil, der Lebensader des Landes, entstand eine der ersten Hochkulturen der Welt. Felsentempel und Nekropolen zeugen bis heute davon. In den Millionenstädten Kairo und Alexandria pulsiert das Leben; Handwerkskunst und orientalische Aromen machen einen Basarbesuch zum Fest für alle Sinne. Doch Ägypten ist auch reich an Naturwundern: der Weißen Wüste im Westen und der Oase Siwa mit über 600 000 Dattelpalmen. Auf dem Sinai faszinieren Schluchten und Mangrovenhaine, und am Roten Meer und am Mittelmeer laden Traumstrände zum entspannten Badeurlaub ein. Detaillierte Informationen, praktische Tipps, übersichtliche Nutzung, handliches Format – das und noch viel mehr bietet der ADAC Reiseführer Ägypten zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis: Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach Kairo Mit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu Verkehrsmitteln Informative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale Besonderheiten Ganz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 208
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
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Autor: Jan Marot
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz (verantw.), Larissa Köpp, Silke Tauscher, Nadia Terbrack
Bildredaktion: Henrike Schechter
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-623-1
1. Auflage 2019
GuU 89-623 05_2019_02
Bildnachweis
Fotos: Getty Images: T. Labra >; hadynyah >; L. Epstein >; J. Wreford >; A. Razali >; H. Ibrahim >; C. Bouroncle/Staff >; L. Dafos >; Dennis K. Johnson >; T. Pongphibool >; CharlieChesvick > – Huber Images: M. Bortoli > – imago: Xinhua > – iStock.com: Goddard_Photography >; jnerad > – laif: J. Chatelin > – Look: Hemis hemis.fr >; age fotostock >; robertharding > – mauritius images: Radius Images >; S. Reddy/Alamy >; M. Snell/Alamy >; Juan C. Muñoz >; A. Stowe Travel/Alamy >; age fotostock >, >; T. u. B. Morandi/Alamy > – Shutterstock.com: A. Ivanov >, >, >; Jose I. Soto >, >; Sun Shine >; D. Volyanskaya >, >; A. Fortuna >; eFesenko >, >, >, >; P. Vinten > schusterbauer.com >; K. ElAdawy >; N. Vinokurov >; A. Kudelin >; P. Lee >; H. Kirk >; V. Melnik >; A. Master >; WitR >; unterwegs >; K. Vackova >; Tunatura >; Markeliz >; R. Carey >; Mohamed M. Raheem >; A. Lyzun >; Everett Historical >; Aaron_Northcott > – stock.adobe.com: Big Rolo Images >; Michael >; grafikplusfoto >; V. Haak >.
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Unterägypten und Sinai | Übersichtskarte Oberägypten
| Stadtbild |
Die mediterran-pulsierende arabische Metropole bezaubert mit dem Erbe ihrer überaus bewegten Geschichte und einem europäisch geprägten Zentrum im Kolonialstil. >
| Oase |
Über 600.000 Dattelpalmen, Wüsten-Salzseen und ein antikes Amun-Orakel, das dem berühmtesten Makedonier, Alexander dem Großen, weise Worte mitgegeben haben soll. >
| Islamische Architektur |
Nirgendwo auf der Welt sind mehr Prachtbauten islamischer Architektur auf derart engem Raum vereint. >
| Altägyptische Grabanlagen |
Seit über 4600 Jahren wacht die rätselhafte Sphinx über das letzte erhaltene der sieben Weltwunder der Antike: die Monumentalgräber von Cheops, Chephren und Mykerinos. >
| Kreidefelsformationen |
Launische, in Jahrmillionen geschaffene kreideweiße Felsformationen, die Pilzen, Hühnern, Sphingen oder gar Menschen gleichen, in einer einzigartigen, teils an Gletscher erinnernden Wüstenlandschaft. >
| Nekropole |
Das Reich der Toten am Westufer des Nils vereint mehr Fundstätten als der Rest des Landes. Vieles liegt noch vergraben im Wüstensand und versteckt in den schroffen Bergtälern. >
| Landschaft |
Zu den bezauberndsten Ausblicken, mit denen das alte Pharaonenreich aufwartet, zählt der 1. Nil-Katarakt mit seinen Felseilanden und der antiken Insel Elephantine. >
| Felsentempel |
Mit dem großen und kleinen Felsentempel setzte Ramses II. sich und seiner Lieblingsfrau Nefertari ein monumentales Denkmal, das vor dem Untergang bewahrt wurde. >
| Strand |
Für viele ist dieser Traumstrand mit für Kinder ideal geschützter Lagune zu Recht mit der Karibik oder den Malediven vergleichbar und der schönste am südlichen Roten Meer. >
| Meeresschutzgebiet |
Von der südlichen Spitze der Sinai-Halbinsel genießt man einen unvergesslichen Ausblick. Wer in die türkisblauen Tiefen abtaucht, wird in den schönen Riffen farbenprächtige Meeresbewohner treffen. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Unterägypten und Sinai | Übersichtskarte Oberägypten
| Zeitgenössische Architektur | >
| Patisserie | >
| Kloster | >
| Archäologische Stätte | >
| Hotel | >
| Restaurant | >
| Historischer Stadtteil | >
| Festungsanlage | >
| Basar | >
| Stufenpyramide | >
| Fossilienfeld | >
| Altägyptischer Tempel | >
| Altägypt. Tempelkomplex | >
| Erlebnis | >
| Oase | >
| Altägyptischer Tempel | >
| Volkskundemuseum | >
| Tempelinsel | >
| Restaurant | >
| Naturschutzgebiet | >
| Schnorchel- und Tauchspot | >
| Tauchcenter | >
| Urlaubsort | >
| Schlucht | >
| Hotel | >
Nach einem ägyptischen Frühstück stürzen wir uns ins Getümmel der Millionenstadt. Vom Tahrir-Platz111 nehmen wir die Metro (L1) bis Mar Girgis ins frühchristlich-koptische Al-Fustat mit der Festungsruine Babylon117. Hier besichtigen wir die Hängende Kirche118, das Koptische Museum119 und die Sergios-und-Bakchos-Kirche110, unter der vor über 2000 Jahren die Heilige Familie Zuflucht fand. Im El-Khan Café-Garden (>) tanken wir mit Türkischem Kaffee und arabischer Patisserie Energie, ehe wir über einen Steg auf die Nilinsel Roda spazieren. Hier besuchen wir den Manasterly-Palast mit dem Nilometer116. Am Ausgang schnappen wir uns ein Taxi, das uns zum PalastAl-Manial-115 am Nordende Rodas bringt. Nach der Besichtigung der Prunkräume atmen wir in dessen herrlichen Gärten durch.
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Sicher knurrt der Magen schon – Zeit für eine typisch ägyptische Stärkung, das vegetarische »kuschari«. Also nehmen wir ein Taxi zu Abou Tarek (>). Die heißesten zwei Nachmittagsstunden verbringen wir im Ägyptischen Museum112 am Tahrir-Platz mit Tutanchamuns Totenmaske und den Pharaonenmumien. Bevor sich die Sonne dem Horizont zuneigt, sollten wir die Ibn-Tulun-Moschee11C mit ihrem Spiralminarett und die Saladin-Zitadelle11D besuchen, die mit Sonnenuntergang (17 Uhr) schließt. Der Ausblick auf Kairo von der mächtigen Festung ist einer der schönsten.
Ein Taxi chauffiert uns nun ins Herz der mittelalterlichen islamischen Altstadt zur Al-Azhar-Moschee, von wo es zu Fuß zum Basar Chan el-Chalili11H geht. Im farbenprächtigsten und belebtesten Basar Kairos halten wir in einem Teehaus inne, um dem Treiben zu folgen. Nach dem Souk-Bummel flanieren wir die stimmungsvoll beleuchtete Al-Mu’izz-Straße11G entlang, mit dem Moscheenkomplex des al-Ghuri und dem Brunnenhaus Sabil-Kuttab. Zum ägyptischen Abendessen samt traditioneller Tanzunterhaltung kehren wir im Wakalat Suheimi (>) ein. Wer danach immer noch nicht müde ist, kann sich vom Fernsehturm Cairo Tower114 die Lichter der Großstadt ansehen.
Altägyptische Schätze und pulsierende Metropolen, Traumstrände und die endlose Sahara verzaubern Reisende und Abenteurer
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Der Nil – im alten Ägypten Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten
»Ja. Ich sehe wunder-bare Dinge!«
Howard Carter bei der Entdeckung des Grabs von Tutanchamun 1922
Kaum ein Land erweckt derart viele Bilder im Kopf wie Ägypten, der Sehnsuchtsort am Nil. Jedes Kind kennt die Pyramiden von Gizeh. Es ist das einzige Weltwunder der Antike, das fünf Jahrtausende überdauert hat. Die rätselhafte Sphinx, die am Zugang zur Nekropole wacht, ist ebenso ein Begriff wie der »Fluch des Pharao«, der einige Menschen heimgesucht haben soll, die 1922 zusammen mit dem Archäologen Howard Carter die Schätze im Grab des Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige bei Luxor entdeckt hatten.
Ebenso unvergessen sind die Namen mächtiger Herrscher, allen voran Pharao Ramses II., dessen Monumentalstatuen Betrachter bis heute ehrfürchtig erstaunen lassen; Alexander der Große, der Ägypten von den Persern eroberte und die Stadt Alexandria gründete; oder der selbst im christlichen Abendland des Mittelalters hoch angesehene Widersacher Saladin mit seiner alles überschauenden Zitadelle in Kairo.
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Tutanchamuns Mumie, umringt von Isis, Osiris und Hathor (links) – Die Totenmaske Tutanchamuns (rechts)
Am Nil, der Lebensader Ägyptens, entstand eine der ersten Hochkulturen der Welt. Die Überschwemmungszyklen des Flusses machten Ackerbau und Plantagenwirtschaft in der lebensfeindlichen Wüste erst möglich. Nicht umsonst richteten die alten Ägypter ihre Zeitrechnung am Nilhochwasser aus, das maßgeblichen Einfluss auf Wohlstand und Überfluss, aber auch Hungersnöte und Krisen hatte. Einer Perlenkette gleich säumen Städte den blauen Fluss bis weit in den Süden. Viele wurden von Pharaonen gegründet, wovon kolossale Tempelanlagen für die alten Götter und die gottgleichen Pharaonen zeugen, etwa Abydos, Dendera, Luxor, Kom Ombo, Elephantine, Philae und Abu Simbel.
Der Sonnengott Amun-Re, der Gott der Unterwelt Osiris, die Göttin Isis, der schakalköpfige Anubis, der Falke Horus und der Krokodilgott Sobek sind nur einige der Götter, die verehrt wurden. Die Götter und Mythen dienten den Gläubigen zugleich als Wegweiser und Pfortenhüter zu Wiedergeburt oder ewiger Verdammnis. Solange das Herz des Verstorbenen beim Totengericht leichter war als eine Feder, war das ewige Leben so gut wie erreicht. Die sterbliche Hülle wurde dafür in penibler ritueller Arbeit mumifiziert. Und diese Kunstwerke überdauern Jahrtausende.
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Panoramablick vom Mosesberg auf dem Sinai (oben) – Alexandrias Amphitheater (unten links) – Kirche der Hl. Barbara in Al-Fustat, Kairo (unten rechts)
Als Wiege der Zivilisation prägte das alte Ägypten die griechische und römische Kultur. Die Provinz Aegyptus diente bis zum Niedergang Konstantinopels als Kornkammer des römischen Reichs.
Der Apostel Markus legte den Grundstein für das Christentum und die erste Kirche in Alexandria. Die koptischen Christen, heute rund 10–15 Millionen, und die verschwindend kleine jüdische Gemeinde blicken beide auf eine lange Geschichte in Ägypten zurück. Immerhin war es niemand Geringerer als Moses selbst, der auf dem Berg Sinai, dem Mosesberg oder Dschebel Musa, die Zehn Gebote aus Gottes Hand empfing und sein Volk der Hebräer nach der Vertreibung aus Ägypten auf Befehl des Pharaos durch das Rote Meer ins Heilige Land nach Kanaan führte. Aber auch die Heilige Familie floh vor Herodes nach Ägypten. Klöster wie das berühmte Katharinenkloster auf dem Sinai, aber auch im Wadi Natrun, Kirchen in Alt-Kairo und Einsiedeleien bis weit in den Süden bei Assuan in Nubien bergen um die 1500 Jahre an christlicher Geschichte.
Seit dem 7. Jh. bestimmt der Islam das religiöse Leben in Ägypten. Prachtvolle architektonische Meisterwerke sind Moscheen, Koranschulen (Medersen), Universitäten, Mausoleen und Bäder in den islamisch-arabischen Altstadtkernen, allen voran in Kairo, der »Mutter der Welt«. Farbenprächtige Basare bieten edles Kunsthandwerk und eine ganze Gewürzpalette feil. Mächtige Dynastien wie die Abbasiden, Fatimiden, Ayyubiden, Mamluken und Osmanen förderten den Glauben, aber auch die Wissenschaften und Künste. Damit beeinflusste Ägypten in seiner Brückenfunktion den Okzident, aber natürlich auch den Orient, und das bis in die Gegenwart als eine, wenn nicht die Leitkulturnation der arabischen Welt, von Musik und Kunst bis zu Film und Literatur – Nagib Mahfuz war der erste arabische Literaturnobelpreisträger.
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Eine Zeitreise durch die Gassen im Ort Balat in der Dachla-Oase
Ägypten ist auch reich an Naturwundern, dazu zählen im Westen die Weiße und die Schwarze Wüste, das Tal der Wale bei Al-Fayyum mit versteinerten Urzeitwalskeletten und die »Große Sandsee« bei der Oase Siwa mit über 600 000 Dattelpalmen. Auf dem Sinai faszinieren dagegen Schluchten wie der Farbige und der Weiße Canyon.
Und natürlich locken die Traumstrände am Roten Meer und am Mittelmeer, ein Paradies für Schnorchler und Taucher, von Marsa Alam über den Sinai bis Nuwaiba. Das Rote Meer birgt eine immense Artenvielfalt. Ferienresorts wie El-Guna, Soma Bay oder Port Ghalib erfüllen fast alle Urlaubsträume.
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Die Wasserpfeife ist in ganz Ägypten allgegenwärtig, auch bei den Nubiern im Süden
Kairo und Gizeh bilden einen Ballungsraum, der etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung Ägyptens beherbergt – laut, chaotisch und voller Leben, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Aber auch die mediterrane Metropole Alexandria zieht Besucher in ihren Bann. Weltoffen und dem Meer zugewandt, auch wenn das neoklassizistische Zentrum deutlich Patina angesetzt hat. In den Kaffee- und Teehäusern an der Küstenpromenade wie im gesamten Land wird ägyptische Lebensart zelebriert. Domino- und Backgammon spielend wird an der Wasserpfeife gezogen, gescherzt und am Hibiskus- oder Schwarztee mit Minze genippt.
Im oberägyptischen Nubien sind traditionelle Tänze und Musik das jahrtausendealte, lebendige Erbe eines Volkes, das seine Eigenart unterstreicht. Ähnlich die Beduinen des Sinai: Ihr (halb-)nomadisches Leben haben sie weitgehend aufgegeben, ihre Wurzeln jedoch nicht vergessen.
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Hauptstadt Kairo ca. 9,5 Mio. Einwohner (Metropolregion: ca. 22,5 Mio.)
Fläche Rund 1 Mio. km², das entspricht etwa zweimal der Größe Spaniens
Einwohner 97,4 Mio.
Sprache Ägyptisches Arabisch
Währung Ägyptisches Pfund (LE)
Staatsform Semipräsidentielle Republik
Verwaltung Ägypten ist in 27 Gouvernements gegliedert, das bevölkerungsreichste ist Kairo, das flächenmäßig größte l-Wadi al-dschadid (über 375 000 km²)
Religion Islam (Sunniten) rd. 90 %, Christen (mehrheitlich Kopten) unter 10 %
Tourismus Rund 9 Mio. internationale Gäste pro Jahr
Wichtigste Vokabeln »Guays« (sehr gut, perfekt), »al-Hamdulillah« (»Gott sei Dank«)
Oft gehörtes Sprichwort »Ein Verliebter betrachtet eine Blume mit anderen Augen als ein Kamel.«
Darin sind die Ägypter Weltmeister Im Tauchen! Der Tiefenweltrekordhalter Achmed Gabr erreichte 332,35 m, die Schülerin Reem Ashraf Fawzy blieb 55 Std. unter Wasser
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Der Papyrus-Säulenwald, die prächtigen polychromen Hieroglyphen, die Obelisken und der heilige See zeugen anschaulich vom einstigen Glanz Karnaks
Ägypten ist ein Sehnsuchtsort. Auf Schritt und Tritt begegnet einem das immense historische Erbe von über 5000 Jahren zivilisatorischer Höchstleistungen. In den Millionenstädten Kairo und Alexandria pulsiert das moderne Leben. Höchste Handwerkskunst und orientalische Aromen machen die Basare zum Fest für alle Sinne. Umsäumt wird das riesige Land im Norden und Osten von den Küsten des Mittelmeeres und des Roten Meeres mit Traumstränden und einer atemberaubenden Unterwasserwelt. Und dann ist da noch die schier endlose »Große Sandsee« der Sahara mit ihren grünen Oasen …
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Für ihre Götter und Herrscher errichteten die alten Ägypter monumentale Tempelbauten, die Jahrtausende überstanden haben und uns Menschen bis heute verschwindend klein aussehen lassen. Die spektakulärsten Anlagen laden zu einer zauberhaften Zeitreise ein.
Die altägyptischen Baumeister waren nicht unfehlbar
Stoff für Science-Fiction-Autoren
Der Trinität um Amun, Mut und Chons geweiht
Göttin Isis fand hier das Herz ihres Gatten Osiris
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Keine zehn Jahre nach dem Tod des Propheten Mohammed eroberte sein Vertrauter ’Amr ibn al-’As 639 Fustat und gründete das heutige Kairo. Seither sind über 1300 Jahre vergangen, in denen muslimische Herrscherfamilien prächtige Moscheen schufen.
Imposanter Neubau einer Grabmoschee
Die älteste Moschee Kairos und damit ganz Afrikas
Das Minarett überragt den Tempelkomplex
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Seit zwei Jahrtausenden prägt das Christentum den Alltag der Ägypter mit. Kopten und Katholiken errichteten nicht nur an den Stationen des ägyptischen Exils der Heiligen Familie Kirchen und Klöster. Der Apostel Markus brachte das Evangelium ins Pharaonenreich.
Wo Apostel Markus die erste Kirche Ägyptens baute
Mehr als 110 Ikonen zieren die älteste Kirche Kairos
Wehrhafte Ruinen hoch über dem Nil-Katarakt
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Feinster weißer Sand, kristallklares Wasser, ganzjährig warme Temperaturen, eine Top-Infrastruktur an den hoteleigenen Stränden und dazu im Roten Meer die weltbesten Spots für Taucher.
Ungetrübter Badespaß für die ganze Familie
Mehr als ein Hauch von »Malediven-Feeling«
Ein paradiesisches Riff für Tauch- und Schnorchelfans
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Die Küche des Landes wurde von altägyptischen, griechischen und römischen Traditionen, den Aromen des Orients und den britischen Kolonialherren geprägt.
Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte
Ägyptens vegetarisches Nationalgericht
Lukullische Genüsse aus der Küche Nubiens
Top-Burger, Shrimps und Kamel-Steaks
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Das Land birgt einzigartige Dünenlandschaften, zerklüftete Gebirgszüge mit farbenprächtigen Canyons und die wunderbare Unterwasserwelt des Roten Meeres.
In den Salzseen kann man sich treiben lassen
Eine von Vulkangestein bedeckte Wüstenlandschaft
Meeresschutzgebiet um den Südzipfel des Sinai
Von Rosa bis Ocker schimmern die Sandsteinwände
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Bei all der Auswahl an herrlichem Handwerk, Parfüm, Papyruszeichnungen, Gewürzen und Tee fällt es schwer, keinem Kaufrausch zu erliegen. Wer wenig Platz im Koffer hat, ist mit einem Beutel Hibiskus- oder Malvenblüten, Gewürzen oder Kühlschrankmagneten zufrieden. Wer mehr Freigepäck hat, kann einen Teppich ins Auge fassen.
Handgewebt oder geknüpft
Wunderbare Gewürzmischungen wie »Ras al-Hanut«
Beste Qualität für das Nationalgetränk »Karkadeh«
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Es ist gar nicht einfach, die schönsten Ausblicke des Landes aufzulisten. Sie werden sicher selbst noch weitere, wunderbare Panoramen entdecken! Aber diese drei sollten Sie keineswegs verpassen.
Der Blick schweift über die Zitadelle
Das schier endlose Lichtermeer über Kairo und Gizeh
Vom Südzipfel des Sinai auf das Rote Meer schauen
© Shutterstock.com: Aschusterbauer.com
Sie haben die Wahl: eine Achterbahnfahrt im Geländewagen über hohe Dünen? Oder lieber ganz gemütlich am Nil entlangsegeln? Oder aber ein kurzer Kamelritt? Am besten lassen Sie auf Ihrer Ägyptenreise nichts davon aus oder kommen einfach im nächsten Jahr wieder!
Eine Allradtour in die »Große Sandsee«
Einmal auf dem Rücken eines Dromedars sitzen
Im Abendrot auf dem heiligen Fluss schippern
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Die Museen Ägyptens bieten einen tiefen Einblick in die Schätze der Pharaonen-Ära und die Lebensart vor Jahrtausenden. Hinzu kommen moderne, zeitgemäß gestaltete Museen, die sich Höhepunkten islamischer Kunst oder den Traditionen der Nubier widmen.
Das größte Schatzhaus des alten Ägypten
Der Weg ins Paradies war eine aufwendige Prozedur
Eine Zeitreise durch Jahrtausende nubischer Kultur
© Shutterstock.com: A. Ivanov
In den Weiten der Sahara, aber auch in der gebirgigen Steinwüste des Sinai waren Oasen seit Jahrtausenden wichtige Siedlungen.
Vom »Berg der Engländer« auf die Oasenstadt blicken
Durchkreuzt von einer Vielzahl an Kanälen
Auf den Spuren des Afrikaforschers Friedrich G. Rohlfs
Die schönste Oase des Sinai
Um die weltoffene Metropole Alexandria warten Traumstrände, während die Siwa-Oase ein Paradies mitten in der Sahara ist.
Seit seiner Gründung durch Alexander den Großen 331 v.Chr. ist das strategisch günstig gelegene Alexandria Ägyptens Hafen und Tor zur Welt. Als Hauptstadt der ptolemäischen Herrscher, aber auch unter der Ägide Roms, florierten Handel, Künste und Wissenschaften. Der Leuchtturm von Pharos, eines der sieben Weltwunder der Antike, geleitete Schiffe an ihr Ziel. Mit den immensen Beständen des Museions und der Großen Bibliothek erleuchtete Alexandria über Jahrhunderte den Geist der Menschen. In der Umgebung kommen Erholungssuchende an den wohl schönsten Stränden des östlichen Mittelmeeres auf ihre Kosten. Das Hinterland birgt die unbeschreiblich schöne und seit der Antike bewohnte Siwa-Oase. Im fruchtbaren Nildelta erwarten Sie die Ruinen der altägyptischen Hauptstädte Tanis und Bubastis. Einsiedlerklöster wie Abu Mena und im Wadi an-Natrun boten frühen Christen ab dem 4. Jh. Schutz vor religiöser Verfolgung und sind spirituelle Rückzugsorte der Gegenwart.
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| Stadtbild |
Die mediterran-pulsierende arabische Metropole bezaubert mit dem Erbe ihrer überaus bewegten Geschichte und einem europäisch geprägten Zentrum im Kolonialstil. >
| Oase |
Über 600.000 Dattelpalmen, Wüsten-Salzseen und ein antikes Amun-Orakel, das dem berühmtesten Makedonier, Alexander dem Großen, weise Worte mitgegeben haben soll. >
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| Zeitgenössische Architektur |
Das Meisterwerk zeitgenössischer Architektur knüpft an die Tradition der antiken »Großen Bibliothek« an. >
| Patisserie |
Bis in die Hauptstadt Kairo und darüber hinaus sind die orientalischen Patisserie-Kreationen berühmt. >
| Kloster |
Die Pilgerstätte am Grab des Heiligen Menas lockt Gläubige seit dem 4. Jh. in die Mariut-Wüste. >
| Archäologische Stätte |
Dank der Eröffnung als modernes Freilichtmuseum zählt die altägyptische Hauptstadt mit ihren Pharaonengräbern wieder zu den Top-Sehenswürdigkeiten. >
| Hotel |
Die orientalisch-palastartige Pracht, modernste Ausstattung und eine weitläufige Pool-Landschaft werden nur noch vom hoteleigenen Traumstrand übertroffen. >
Übersichtskarte Unterägypten und Sinai | Online-Karte
Das geistige und kulturelle Zentrum der antiken Welt
■ Tourist Information Center TIC, Midan Saad Zaghlul, bei der Raml-Tramway-Station, Tel. 03/485 15 56, tgl. 8.30–18 Uhr, am Hauptbahnhof (Mahattat Misr), Tel. 03/392 59 85, tgl. 9–18 Uhr,