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Seitenzahl: 189
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München
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Leserservice:
Autor: Martin Fraas
Redaktion: Gernot Schnedlitz
Lektorat: Anne Köhler
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Eva Stadler, München; Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de
eBook-Herstellung: Lea Stroetmann
ISBN 978-3-98645-025-0
1. Auflage 2022
GuU 45-025 04_2022_02
Bildnachweis
Cover: AWL Images Ltd (ClickAlps)
Fotos: AUDI AG > – dpa Picture-Alliance: Sueddeutsche Zeitung Photo >; C. Baeck > – EFA Automobilmuseum >, > – exornamentis.de > – gemeinfrei > – Gorgeous Smiling Hotels GmbH > – Huber Images: R. Schmid >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >; U. Siebig >; F. Lukasseck >; H.P. Huber >, >; C. Bäck > – Jahreszeiten Verlag: Gräfe und Unzer KV > – Jalag: N. Kriwy >; W. Schmitz >, >; C. Körte >; G. Lengler >, >; D. Borges > – Laif: B. Jonkmanns >; D. Denger >; H.-B. Huber >; C. Kerber > – Lookphotos: F. M. Frei >; I. Kürschner >; age fotostock >, >; D. Schoenen >; T. Stankiewicz >, >; H. Wohner > – mauritius images: W. Bibikow >; C. Kley >; Wire.Dog/Alamy >; P. Widmann >, >; M. Siepmann >; B. Schunack >; N. Eisele-Hein >; W. Bibikow >; Dr. W. Bahnmüller >, >; P. Lehner > – Seasons Agency: G. Lengler/Jalag >; M. Bassler/Jalag >; D. Williamson >; P. Becker/Jalag > – Shutterstock.com: ms_pics_and_more >; Kzenon >; canadastock >, >; Jazzmany >; mary416 >; M. Thaler >; A. Russ >; JanUFotO >; Intrepix >; Juergen_Wallstabe > – SÜDSALZ GmbH: Georg Grainer > – Markus Wasmeier >, >;
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Oberbayern West | Übersichtskarte Oberbayern Ost
| Aussichtspunkt |
Wer Münchens schönste Aussicht genießen will, muss erst mal steigen – 306 schmale Stufen. Und er sollte schwindelfrei sein. Dafür belohnt der Blick über die Altstadt, bei Föhn bis zu den Alpen. >
| Schloss |
Es zählt zu den größten und schönsten Schlössern Europas. Sehenswert ist auch der weitläufige Schlosspark im französischen Stil. >
| Kirche |
Das Meisterwerk der Brüder Zimmermann ist eine der prächtigsten Rokokokirchen der Welt. Und auch die Lage des »Tanzsaals Gottes« könnte nicht erhabener sein. >
| Schloss |
Der zu Stein gewordene Traum des Märchenkönigs Ludwig II. ist das berühmteste Schloss Bayerns, wenn nicht sogar der Welt. Spektakulär thront der Prachtbau über dem Alpsee und der Pöllatschlucht. >
| Museum |
Der Ex-Skirennläufer betreibt in Neuhaus am Schliersee sein privates altbayerisches Museumsdorf mit jahrhundertealten Höfen und einem zünftigen Wirtshaus. >
| Schloss |
Märchenkönig Ludwig II. ließ das Schloss 1878 im Stil von Versailles auf der Chiemseeinsel erbauen. Es blieb unvollendet. >
| Schaubergwerk |
Mit der Grubenbahn und auf Rutschen tief hinunter ins Stollenlabyrinth: Im Besucherbergwerk kann man die Geschichte von 500 Jahren Salzabbau erleben – ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie. >
| Naturerlebnis |
Mit dem Schiff auf dem smaragdgrünen Wasser nach St. Bartholomä übersetzen und unterwegs vor überwältigender Bergkulisse das berühmte Echo vom Königssee erleben. >
| Naturdenkmal |
Der bayerische Grand Canyon bietet ein eindrucksvolles Naturschauspiel. Deutschlands bekannteste Klamm führt durch Stollen, Galerien und über Stege, die wilden Wasserfälle und Stromschnellen immer im Blick. >
| Seilbahn |
Höhepunkt eines Besuchs in der Zugspitzregion ist die Fahrt mit der neuen Bahn auf den höchsten Berg Deutschlands. Die verglasten Kabinen erlauben maximale Sicht. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Oberbayern West | Übersichtskarte Oberbayern Ost
| Parkanlage | >
| Museum | >
| Museum | >
| Insel | >
| Kirche | >
| Fischerei | >
| Kloster | >
| Schloss | >
| Kloster | >
| Museum | >
| Museum | >
| Fischzucht | >
| Alm | >
| Restaurant | >
| Wellness | >
| Museum | >
| Museum | >
| Berg | >
| Berggasthof | >
| Festung | >
| Kirche | >
| Panoramastraße | >
| Berggaststätte | >
| Architektur | >
| Bergsee | >
© Huber Images: R. Schmid
Der Tag beginnt mit einem Bummel über den Viktualienmarkt . In der Kaffeerösterei bringen wir uns mit einem Espresso in Schwung. Und an einem der Obststände trinken wir einen frischgepressten Saft. So gestärkt steigen wir die 306 Stufen hoch auf den Glockenturm des »Alten Peter« und genießen bei Föhn einen Blick bis zu den Alpen. Ein Abstecher in die atemberaubend opulente Asamkirche darf nicht fehlen, bevor wir uns dem weltlichen Glanz zuwenden und durch die Theatiner- und Maximilianstraße bummeln. Im Hofgarten setzen wir uns auf eine Bank in die Sonne und schauen den Boule-Spielern zu. Statt eines Mittagessens gönnen wir uns ein spätes Weißwurstfrühstück im Biergarten am Chinesischen Turm im Englischen Garten.
© Jalag: W. Schmitz
Für den Nachmittag haben wir uns einen Besuch in der Pinakothek der Moderne vorgenommen, wobei uns vor allem die Industriedesign-Sammlung interessiert. Einen Spaziergang zum nahen Lenbachhaus unternehmen wir auch deshalb, weil die Terrasse des Cafés Ella im Lenbachhaus einen der schönsten Sonnenplätze Münchens mit Blick auf den Königsplatz bietet. Nun geht es zurück in die Innenstadt, wo ein Besuch der Frauenkirche auf dem Programm steht. Wir bummeln weiter zum historischen Stadtkern und beliebten Treffpunkt in der Innenstadt, dem Marienplatz .
Zum Abendessen geht es in das Traditionswirtshaus Zum Augustiner (>), wo man in schönstem Jugendstilambiente typisch bayerische Spezialitäten genießen kann. Bei einem Absacker im Café Tambosi (>) am Odeonsplatz stellen wir mit Blick auf Theatinerkirche und Feldherrnhalle wieder einmal fest, wie einzigartig schön München doch ist.
© Seasons Agency: G. Lengler/Jalag
© dpa Picture-Alliance: Sueddeutsche Zeitung Photo
Im 19. Jh. wurden die Ramsau (>) und der idyllische Hintersee von Malern aus ganz Europa entdeckt. Etwa Ferdinand Waldmüller, Friedrich Gauermann, Carl Rottmann und Wilhelm Busch holten sich hier Inspiration. Auf den Spuren der Künstler dieser Zeit führt der 6,5 km lange Ramsauer Malerweg vom Zentrum des Bergsteigerdorfs bis zum Hintersee. Auf 26 Tafeln sieht man die Gemälde und dahinter das Motive in natura.
■www.berchtesgaden.de/wandern/see-klamm-wanderungen/ramsauer-malerweg
© exornamentis.de
Von Juli bis September lockt seit 1999 in Utting am Ammersee (>) alljährlich ein aufwendig gestaltetes Labyrinth aus Hanf, Mais und Sonnenblumen. Ein Abenteuer für die ganze Familie! Auch weitere Attraktionen winken: Kugelbahnen, ein Wasserspiel, Kürbis-Tunnel sowie ein Aussichtsturm mitten im Feld. Dazu freuen sich die Kinder über ein Riesenbällebad, eine Rennstrecke für Trettraktoren, ein Strohballen-Labyrinth und einen Sandkasten mit verschiedenen Baggern.
■www.exornamentis.de
© Shutterstock.com: ms_pics_and_more
Das Wetterkreuz gilt als einer der schönsten Aussichtspunkte Oberbayerns. Der Blick von dem kleinen Felsspitz in 1061 m Höhe auf Reit im Winkl (>) und die umliegenden Berge ist bei gutem Wetter atemberaubend. Wie die Einheimischen erzählen, fand unter dem Kreuz schon so manche Verlobung statt. Die leichte, ca. 90-minütige Tour führt von Reit über die Eckkapelle 380 Höhenmeter nach oben. Wenn man über die Hutzenalm (auch in der Nebensaison am Wochenende geöffnet) absteigt, wird aus der Wanderung eine Rundtour.
■www.reitimwinkl.de/wetterkreuz
Oberbayern bietet eine überwältigende Vielfalt an Möglichkeiten. Eine Urlaubsgegend, die keine Wünsche offen lässt
© Huber Images: R. Schmid
Majestätisch ragt die Zugspitze südwestlich von Garmisch-Partenkirchen auf
»Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land.«
Ludwig Ganghofer
D ie anderen Gegenden mögen es verzeihen. Aber wenn für Deutschland als Reiseland geworben wird, dann stammen die Motive meist aus Bayern. Genauer gesagt von dem Fleckchen Erde, das im Südosten des Freistaats liegt: Oberbayern. Die Region ist sozusagen die Essenz aller touristischen Reize. Oberbayern ist das Idealbild eines Urlaubslandes und bietet ein Landschaftskino, das mit seinen vielfältigen Kulissen einzigartig ist. Wer bei gutem Wetter mit dem Schiff über den Königssee fährt oder durch den Park des Schlosses Herrenchiemsee spaziert, der ist geneigt zu glauben, dass es das Paradies auf Erden gibt. Man kann das »Ober« im Namen also auch so deuten, dass Oberbayern sogar das international so beliebte Bayern nochmals toppt. Oberbayern ist Überbayern.
Die Idylle in Oberbayern ist aber keine folkloristische Inszenierung. Tradition wird hier wirklich noch gelebt und gepflegt. Es gibt in diesem Landstrich die meisten Trachtenvereine Deutschlands und allein 46 Gebirgsschützenkompanien. Besonders auf dem Land ist es auch für die »junga Leit« eine Selbstverständlichkeit, in der Blasmusikkapelle zu musizieren und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr zu sein. Man ist stolz auf die regionalen Besonderheiten, auf das spezielle Brauchtum und die lokale Tracht. Und man setzt sich auch dafür ein, dass all die Umzüge, Prozessionen, Pferdewallfahrten, Almabtriebe, Dorf- und Waldfeste fortbestehen. Der Respekt vor der Historie ist hier überall zu spüren.
© Shutterstock.com: Kzenon, Huber Images: H.P. Huber
Das bayerische Volksgetränk (links) – Umgeben vom »bayerischen Meer«: Fraueninsel im Chiemsee (rechts)
Wie hat man sich ihn vorzustellen, den typischen Oberbayern? Gibt es wirklich eine Wesensgemeinsamkeit zwischen einem Spitzenmanager bei Audi in Ingolstadt und der Sennerin, die ganz alleine hoch oben über dem Schliersee die Jägerbauernalm managt? Vielleicht ist es die Devise »Schwer arbeiten, leicht leben«, die sie verbindet. Innerhalb Deutschlands hat Oberbayern das zweithöchste Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner. Doch trotz des allgegenwärtigen Fleißes und der Disziplin, die so gar nicht dem gängigen Klischee entsprechen, wird der Genuss nicht aufs Jenseits verschoben. Der Regisseur Helmut Dietl hat seiner Serienfigur »Monaco Franze« den berühmten Satz in den Mund gelegt: »A bisserl was geht immer.« Und er stimmt, insbesondere für Oberbayern. Ein Genussmoment ist immer möglich, etwa ein Weißbier zum zweiten Frühstück. Die Kunst des Lebens besteht darin, auch mal Fünf gerade sein zu lassen. Die Oberbayern lieben zwar die Ordnung, aber es ist für sie kein Widerspruch, tolerant zu sein, wenn einer mal aus der Reihe tanzt. Im Prinzip lieben sie die Rebellen, die sich nicht um »political correctness« scheren.
Ja, diese Kombination gehört in Oberbayern unbedingt zusammen. Kaum ein Kirchturm, in dessen Schatten sich nicht ein Wirtshaus befindet. Das beste Bier wird traditionell in Klöstern wie etwa in Andechs oder Ettal gebraut. Und fast jedes sakrale Fest ist mit einem üppigen Essen verbunden. Es ist nicht so, dass die Oberbayern statistisch gesehen gläubiger wären als der Rest der Nation. Aber sie sind auch nicht ungläubig. Ein feiner, aber wichtiger Unterschied, der wieder mit Toleranz zu tun hat. Warum sich nicht die Möglichkeit offenlassen, dass der Herrgott existiert? Angesichts der überirdisch schönen Wieskirche und vielen anderen Rokoko-Meisterwerken ist das durchaus verständlich.
Es gibt zahlreiche Wirtsstuben, die so wunderbar sind, dass man nie mehr aufstehen mag. Ja, man könnte allein Monate damit verbringen, die schönsten Gasthäuser Oberbayerns zu besuchen. Die Speisen sind gerne deftig und oft noch auf den Kalorienverbrauch einer körperlich hart arbeitenden Bevölkerung zugeschnitten. Schweinebraten und Schweinshaxn mit Knödel sowie als Brotzeit abgebräunter Leberkäs mit Spiegelei und Bratkartoffeln stehen fast immer auf der Speisekarte. Kulinarisch ist die Nähe zu Österreich in der Vorliebe für Süßes und Mehlspeisen zu erkennen.
© Lookphotos: H. Wohner
Ausflugsschiff auf dem Königssee, unterwegs zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä
Viele Regionen Oberbayerns haben seit langer Zeit Erfahrung mit dem Fremdenverkehr. Das Salzbergwerk in Berchtesgaden wurde Besuchern bereits 1816 zugänglich gemacht, das erste Teilstück der Zugspitzbahn 1929 eröffnet. Das heißt, die Gegend lebt mit und vom Tourismus. Dementsprechend gut ist die Infrastruktur. Oberbayern hat eine Vielzahl an klassischen Sehenswürdigkeiten wie Schlösser, Burgen, Kirchen, Museen, Seen und Berge. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ist breit und reicht von einfachen Pensionen bis zu Luxusresorts. Und auch Kinder kommen auf ihre Kosten, sei es in Thermenwelten, Freizeitparks oder im größten Abenteuerspielplatz: der Natur.
Nach einigen Bausünden haben die Oberbayern gelernt, auf ihre Heimat aufzupassen. In Tegernsee etwa sind Häuser ohne Spitzdach per Gesetz verboten. Und es gibt viele Projekte, um Innenstädte vom bisweilen erdrückenden Verkehr zu entlasten. Um die Tradition zu wahren, sind immer wieder Veränderungen nötig. So ruht Oberbayern gleichzeitig in sich und ist doch in stetiger, sanfter Bewegung.
© Shutterstock.com: canadastock
Einwohner4,7 Mio
Fläche17.530 km² (etwa fünfmal so groß wie Mallorca)
GrenzenOberpfalz, Niederbayern, Österreich, Schwaben, Mittelfranken
Größte StadtMünchen (1,5 Mio)
Höchster BergZugspitze (2962 m)
Größter SeeChiemsee (79,9 km²)
Tiefster SeeKönigssee (tiefste Stelle 190 m)
UniversitätenVier plus vier Fachhochschulen
Größtes FestOktoberfest mit ca. 6,3 Mio Gästen
Tourismus19 Mio Gäste und über 44 Mio Übernachtungen pro Jahr
Wichtigste Vokabeln»Semmel« (Brötchen), »Obatzda« (zur breiigen Masse angemischter Weichkäse), »Radi« (Rettich), »Halbe« (ein halber Liter helles Bier), »griabig« (gemütlich), »schiach« (unschön)
Oft gehörte Redensarten»Des is a gmahde Wiesn« (das positive Ergebnis steht schon fest), »Do legst di nieda« (Ausdruck der Verwunderung)
NationalheldGeorg Jennerwein, Wilderer in den Schlierseer Bergen, am 6. November 1877 von seinem früheren Freund Josef Pföderl erschossen
Oberbayern bietet eine überwältigende Fülle an Museen, Kirchen, Kultur, Einkaufsmöglichkeiten sowie urigen Gasthäusern und Biergärten. Zudem gibt es eine Vielzahl an Veranstaltungen und Festen, bei denen die Brauchtumspflege im Vordergrund steht. Die größte Sehenswürdigkeit ist aber sicher die fantastische Natur. Oberbayern ist zudem eine Region mit reizvollen Kontrasten. Während München, die Landeshauptstadt, Großstadtflair verströmt, taucht man ein paar Dutzend Kilometer weiter in entlegenen Dörfern und auf einsamen Almen in eine völlig andere Welt ein.
© Seasons Agency: M. Bassler/Jalag
Die Dichte an empfehlenswerten Gasthäusern ist in Oberbayern sehr hoch. Es gibt (welt)berühmte, wie das Hofbräuhaus in München (>) oder das Herzogliche Bräustüberl am Tegernsee. Daneben finden sich aber so einige, die noch ein Geheimtipp sind.
Ein Münchner Wirtshaus unter Denkmalschutz
Der Wirtshausklassiker am Tegernsee
Die urige Gaststube ist aus dem Jahr 1853
Das Idealbild eines bayerischen Wirtshauses
© Jalag: N. Kriwy
Allein in München kann man im Radius von 500 Metern Kunstwerke von der Antike bis hin zur Gegenwart sehen. Und vielerorts trifft man auf weitere hochkarätige Museen. Die Oberbayern sind nicht nur Meister in der Kunst des Lebens, sondern auch in der Präsentation von Kunst.
Monumentale Gemälde, großzügig präsentiert
Ein buntes Kunstkaleidoskop am Starnberger See
Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts in Rosenheim
Kleines, aber feines Museum für Gegenwartskunst
© Lookphotos: F. M. Frei
Es gibt in Oberbayern eine statische Kultur und eine lebendige. Zur ersten Kategorie gehören etwa die Kirchen, viele im Rokoko-Stil, und die Königsschlösser. Kultur bedeutet in der Region aber auch, Tradition fortzuführen, zum Beispiel in Form des Bauerntheaters.
Ein Meisterwerk des oberbayerischen Rokoko
Humorvolle Stücke, talentierte Laienschauspieler
Der letzte und unvollendete Bau des Märchenkönigs
© Laif: B. Jonkmanns
Oberbayern ist ein Einkaufsparadies mit Traditionsgeschäften, die vielfach bereits seit Generationen existieren. Es gibt aber auch junge Betriebe, die sich auf alte Handwerks- und Produktionstechniken rückbesinnen und Tradition mit Innovation verknüpfen.
Münchner Traditionsgeschäft für Berg- und Skisport
Handgefertigte Trachtenhüte aus Rottach-Egern
Kunstvolle Souvenirs aus Hirschgeweihstangen
Trachtenmode in Garmisch-Partenkirchen
© mauritius images: Dr. W. Bahnmüller
Oberbayern hat Ähnlichkeiten mit einem Theatersaal, dessen Bühne die Voralpen und Chiemgauer Alpen sind. Dementsprechend gibt es viele Stellen mit ganz besonderen Panoramablicken, deren vollkommene Schönheit einfach überwältigend ist.
Biergarten mit grandiosem Panorama am Staffelsee
Traumblick über den gesamten Chiemgau
Atemberaubende Ausblicke auf 16 Kilometern
© EFA Automobilmuseum
In Oberbayern gibt es viele technische Meisterleistungen zu bewundern wie etwa die Zugspitzbahn, von 1928 bis 1930 erbaut, oder die neue Seilbahn Zugspitze. Der Autotechnik ist die BMW Welt gewidmet, die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in ganz Bayern. Dazu kommen viele weitere Zeugnisse herausragender Ingenieurskunst.
Die größte Technikpräsentation der Welt
Ein Blick in die deutsche Automobilgeschichte
Technisches Meisterwerk mit zwei Weltrekorden
© mauritius images: W. Bibikow
Es hat in Oberbayern Tradition, den Alltag auszukosten und sich besondere Genussmomente zu gönnen. Kein Zufall also, dass große und bekannte Delikatessenhäuser in München beheimatet sind. Verführungen zum Genuss finden sich aber überall.
Fangfrischen Fisch im sonnigen Gastgarten genießen
Hochgerühmte Schnäpse in Berchtesgaden
Ein Riesenangebot an Käse aus der Region
© Lookphotos: I. Kürschner
Ganze Reiseführer lassen sich mit Wandervorschlägen füllen, die durch die reizvolle oberbayerische Landschaft führen. In jedem Landstrich gibt es empfehlenswerte Wege aller Schwierigkeitsgrade und Längen. Und das besonders Schöne am Wandern in Oberbayern: Am Ende wartet fast immer eine urige Alm, die zur Einkehr lädt.
Mit wunderbarer Aussicht durchs Seemoor
Eine der spektakulärsten Touren Oberbayerns
Spaziergang zu einer faszinierenden Besonderheit
© Huber Images: R. Schmid
Es ist vor allem auch die Natur, die Besucher nach Oberbayern lockt und die auch die Einheimischen an ihrer Heimat schätzen. Die Vielfalt ist kaum zu übertreffen. So gibt es ursprüngliche Moorlandschaften, steile Schluchten, durch die das Wildwasser tobt, oder unberührte hochalpine Bergwelten, um nur einige der Schönheiten zu nennen.
Wanderung durch das raue und stille Hochmoor
Spektakulärer Ausflug in eine wilde Wasserwelt
Eine Bergwelt, die sich selbst überlassen bleibt
© Lookphotos: age fotostock
Das umfangreiche Angebot an Outdoor-Möglichkeiten lässt keine Wünsche offen. Ob Bergsteigen, Radfahren, Segeln oder im Winter Skisport: Es gibt fast keine Sportart, für die Oberbayern nicht die perfekte Kulisse wäre. Wer das Außergewöhnliche sucht, kann Abenteuer und Spannung auch auf Isarfloß- oder Ballonfahrten erleben.
Auf dem Floß von Wolfratshausen nach München
Im Heißluftballon den Chiemgau von oben erleben
Im WM-Stadion von Ruhpolding die Sportart testen
© mauritius images: C. Kley
Oberbayern ist mit seinen Seen, Bergen, Wäldern und Flüssen ein einziger großer Abenteuerspielplatz. Darüber hinaus gibt es allerorts spezielle Angebote für Kinder. Diese reichen von kindgerechten Wanderungen, Theatern, spannenden Museen bis hin zu Action-Attraktionen.
Im hautnahen Kontakt zur heimischen Tierwelt
230 Höhenmeter mit Mut und Tempo hinab ins Tal
Kletterpark, Bergachterbahn und Märchenwald
© Huber Images: R. Schmid
Vor malerischer Alpenkulisse erstreckt sich der Chiemsee, der größte See Bayerns. Von den Schiffsanlegern, hier in Gstad, starten vielfältigste Ausflugsfahrten über das »bayerische Meer«.
Das Millionendorf bezaubert mit seiner wunderbaren Balance zwischen Tradition und Moderne, Schicki-Micki und Bodenständigkeit
Das Herz Oberbayerns ist ohne Frage München. Hier sitzt an der Maximilianstraße auch die Regierung dieses Bezirks. Es gibt wohl in Deutschland keine Stadt, die so sehr mit Klischees behaftet ist wie München. Ein Millionendorf, dessen Bewohner Tracht tragen, sich schon zum Frühstück ein Weißbier genehmigen und charmant vor sich hingranteln. Oder: Die Bussi-Bussi-Metropole, in der man gerne mal von Grünwald oder Bogenhausen mit dem Range Rover zum Shoppen in die Maximilianstraße cruist und natürlich auf dem Gehweg parkt.
Zugegeben, man muss nicht lange suchen, um diese Klischees bestätigt zu sehen. Wer aber die Touristenpfade verlässt, trifft auf ein anderes München. Mit einer lebendigen Kunst- und Kleinkunstszene, mit Freien Theatern, interessanten Werkstätten, ausgefallenen Läden, ambitionierten Clubs und Restaurants. Und mit Start-up-Firmen, bei denen auch bei Biergartenwetter spätabends noch gearbeitet wird.
»Der Münchner« ist sowieso eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Zwei Drittel der Einwohner sind »Zuagroaste«, oft Studenten, die nach dem Studium bleiben. Denn wo sonst in Deutschland kann man am Vormittag Skifahren und am Nachmittag auf der Eisbachwelle surfen?
Münchens Vielfalt wird oft unterschätzt. Und die Münchner sagen: »Das ist gut so.« Denn ohnehin platzt die Stadt aus allen Nähten. Und damit sind wir beim nördlichen Umland Münchens, dessen Entwicklung eng an die Landeshauptstadt geknüpft ist. Lange Zeit lagen die Städte dort im Schatten der nahen Großstadt. Das änderte sich 1992 mit der Eröffnung des Flughafens im Erdinger Moos. Der Norden wurde zum gefragten Wohnquartier und zum Speckgürtel Münchens. Den hübschen Orten gelang es aber, ihren Charme sowie den Charakter zu wahren. Auch der Norden des Regierungsbezirks ist mit seinen Sehenswürdigkeiten, Kunstschätzen und ursprünglichen Landschaften eine Erkundungstour wert.
© Huber Images: R. Schmid
| Aussichtspunkt |
Wer Münchens schönste Aussicht genießen will, muss erst mal steigen – 306 schmale Stufen. Und er sollte schwindelfrei sein. >
| Schloss |
Es zählt zu den größten und schönsten Schlössern Europas. Sehenswert ist auch der weitläufige Schlosspark im französischen Stil. >
© Huber Images: R. Schmid
| Parkanlage |
Ein Garten, den die Münchner lieben und beleben. >
| Museum |
Ein Kleinod, in dem man Tage verbringen möchte. >
| Museum |
Eindrucksvoll präsentiert sich hier auf 6000 m² die Marke Audi. >
© AUDI AG
Übersichtskarte Oberbayern Ost | Online-Karte
Kultur, Genuss und eine Prise italienische Lässigkeit
Online-Karte
■ Touristen Information im Rathaus, Marienplatz 8, 80331 München, Tel. 089/23 39 65 00, www.muenchen.de
■ Parken siehe >
© mauritius images: Wire.Dog/Alamy
Der Viktualienmarkt findet seit 1807 täglich außer sonn- und feiertags statt
Mit rund 1,5 Millionen Einwohnern ist München die bevölkerungsreichste Stadt Bayerns. Eine Metropole, die an vielen Stellen der Altstadt geradezu märchenhaft schön ist. Und wenn der berühmte Föhn bläst, ein Fallwind aus den Bergen, rücken die Alpen optisch dicht an die Stadt heran und scheinen zum Greifen nah. Ein einzigartiges Kribbeln liegt dann in der Luft.
Die Sehenswürdigkeiten Münchens sind unzählig. Über 70 Museen gibt es, ein ganzes Museums-Quartier, prächtige Schlösser und Kirchen, repräsentative Plätze, den Englischen Garten, den Viktualienmarkt und natürlich jede Menge urige Wirtshäuser. Auch als Einkaufsstadt mit stolzen Traditionsgeschäften hat die bayerische Landeshauptstadt einen exzellenten Ruf.
Jedes Jahr im September herrscht für zwei Wochen der Ausnahmezustand. Etwa sechs Millionen Besucher fallen dann zum Oktoberfest in die Stadt ein und feiern bierselig das größte Volksfest der Welt. So manche Einheimische sind allerdings auch froh, wenn der Rummel vorbei ist und »ihr München« wieder ihnen und dem üblichen Strom an Touristen gehört.