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Seitenzahl: 192
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© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Leserservice:
GRÄFE UND UNZER Verlag
Grillparzerstraße 12
81675 München
www.graefe-und-unzer.de
Autorin: Nicoletta De Rossi
Redaktion: Juliane Helf, Susanne Kronester-Ritter
Lektorat: Katja Tegler, Berlin
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Eva Stadler, München; Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de, Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Evelynn Ruckdäschel
ISBN 978-3-98645-133-2
1. Auflage 2024
GuU 5-133 04_2024_02
Bildnachweis
Cover: Titel: Teatro Greco in Taormina Foto: Bildagentur Huber (Antonio Bartuccio)
Fotos: Alamy Stock Photo: Realy Easy Star/Toni Spagone; AWL Images Ltd: Marco Simoni; Bildagentur Huber: Alessandro Saffo, Antonino Bartuccio, Cassaro Claudi, Antonino Bartuccio/SIME, Lubenow, Cellai Stefano, Ripani Massimo, Manfred Bortoli, Giorgio Filippini; Fotolia: Laure; Getty Images; Gonzalo Azumendi; AWL Images RM; Glow Images; Imago; Jahreszeiten Verlag/Gregor Lengler; laif: Jose Giribas/SZ Photo; Boisvieux/hemis.fr; Christophe Boisvieux; John Miller/robertharding; Dorothea Schmid; Markus Kirchgessner; Look-foto: age fotostock; S. Lubenow; mauritius images: Marco Simoni; Rene Mattes; CuboImages/Riccardo Lombardo; CuboImages/Michele Bella; imageBROKER/Martin Moxter; Westend61/Martin Moxter; Melvyn Longhurst/Alamy; EmmePi Images/Alamy; picture alliance: Udo Bernhart; Seasons Agency: Jalag/Stefano, Scatà; Shutterstock.com: RudiErnst; Olga Chechurina; Sofia Kozlova; Gandolfo Cannatella; luigi nifosi; Andreas Zerndl; mRGB; bepsy; lebasi0601; Martin M303; andras_csontos; T. W. van Ur; stock.adobe.com: Serenity-H; vcarollo; Vlada Z; Mi.Ti.; Petra Nowack/peno; 2016 Marcus Facciola; maudanros; Alessandro Rizzo; Marzia Giacobbe; andras_csontos; XtravaganT; gurgenb; Alan James
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Sizilien
| Altstadt |
Die Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien bezaubert nicht nur mit arabischen und normannischen Schätzen sowie Barockbauten, sondern auch mit der Lebendigkeit ihres Alltags. >
| Naturreservat |
Neben typisch mediterraner Vegetation gedeihen in dem Schutzgebiet, das man nur auf Wanderwegen entdecken kann, auch seltene Pflanzen wie der Strandflieder von Todaro. Mit etwas Glück kann man sogar Wanderfalken und Geier sichten. >
| Archäologische Stätte |
Im 270 Hektar großen archäologischen Park an einem spektakulären Kap liegen verstreut acht hoch emporragende Tempel, die die Größe der antiken Stadt bezeugen, in der zu ihrer Blütezeit mehr als 100.000 Menschen lebten. >
| Archäologische Stätte |
Ein ganzes Tal bewahrt die Geheimnisse der antiken griechischen Götter und bezaubert Jung und Alt. Die Tempel zeugen von der Größe, Macht und kulturellen Hochblüte der damaligen griechischen Stadt. >
| Mosaik |
Der spektakuläre Mosaikzyklus in einer alten römischen Villa zeigt Szenen aus dem Alltag der alten Römer. >
| Barockstadt |
Die zweigeteilte Stadt im Herzen der Monti Iblei wurde nach dem Erdbeben von 1693 vollständig wieder aufgebaut und fasziniert mit prächtigen Bauten im Stil des Barock, die zum UNESCO-Welterbe gehören. >
| Altstadt |
Kunst- und Kulturschätze aus verschiedenen Epochen schmücken die antike Stadt. Im Stadtteil Siracusa-Neapolis finden sich Tempelruinen, Latomien und ein archäologischer Park, die Insel Ortigia bietet eine einzigartige Ansammlung bemerkenswerter Zeugnisse der Mittelmeerkulturen. >
| Vulkan |
Der Anziehungskraft des Ätna – des aktivsten und höchsten Vulkans Europas – kann sich keiner entziehen: Er prägt seit Urzeiten die Region und den Alltag der hier lebenden Menschen. >
| Amphitheater |
Der Panoramablick von den Sitzplätzen des antiken Amphitheaters auf den Vulkan zieht die Besucher zu jeder Jahreszeit in seinen Bann: Die Taormina-Sehnsucht ist garantiert. >
| Archipel |
Die sieben Vulkaninseln, die aus dem türkisblauen Tyrrhenischen Meer ragen und zum UNESCO-Welterbe gehören, haben zwar eine gemeinsame Entstehungsgeschichte, präsentieren sich jedoch ganz unterschiedlich. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Sizilien
| Kapelle | >
| Kirche | >
| Kathedrale | >
| Markt | >
| Brunnen | >
| Uferpromenade | >
| Kathedrale | >
| Museum | >
| Museum | >
| Aussichtspunkt | >
| Naturschutzgebiet | >
| Küstenlandschaft | >
| Prozession | >
| Hotel | >
| Restaurant | >
| Palast | >
| Kathedrale | >
| Schmalspurbahn | >
| Strand | >
| Hotel | >
| Restaurant | >
| Wallfahrtskirche | >
| Fischerdorf | >
| Naturpark | >
| Dom | >
Der Tag beginnt mit einem verlockenden Frühstück entweder aus einer »granita« mit Brioche oder frisch gebackenen »cannoli« in einem der vielen Cafés der Stadt: Man hat in der sizilianischen Hauptstadt die Qual der Wahl! Gestärkt geht man zur Cappella Palatina, um die goldene Pracht des arabisch-normannischen Meisterwerks in Ruhe zu bestaunen. Danach entdeckt man in der nahen Kirche San Giovanni degli Eremiti, die mit ihren roten Kuppeln lockt, einen bezaubernden kleinen Garten. Zurück über die Piazza della Vittoria erreicht man die grandiose Cattedrale Maria Santissima Assunta: Ihre Fassade könnte man stundenlang betrachten. Wenn keine Zeit mehr für einen ausführlichen Besuch bleibt, verpassen Sie nicht die Gelegenheit, den schönen 360-Grad-Blick von der Dachterrasse auf die Stadt zu genießen.
Lassen Sie sich am frühen Nachmittag von der bunten und duftenden Atmosphäre des Marktes Ballarò verführen und probieren Sie das leckere Streetfood: Bevorzugen Sie eher »panelle« oder »arancine«? An der Fontana Pretoria ist die barocke Lust mit wunderschönen Figuren und Wasserspielen ansteckend. Danach können Sie in der Kirche San Cataldo innehalten, wo fast schon eine mystische Stimmung herrscht. Wieder draußen, besuchen Sie »Palermos Salotto«, den Platz I Quattro Canti. Von hier folgen Sie der Shoppingmeile Via Maqueda bis zum Teatro Massimo, dem größten Opernhaus Italiens. Zurück nehmen Sie die Parallelstraße Via Roma bis zur Kreuzung mit der Via Vittorio Emanuele: Hier geht es links Richtung »mare«! Unweit der Piazza Marina besuchen Sie das Museo Internazionale delle Marionette »Antonio Pasqualino«.
Noch ein paar Schritte, und endlich sieht man den Golf! Die Promenade Foro Italico füllt sich mit Menschen: Viele Palermitaner machen hier ihren abendlichen Spaziergang. Genießen Sie die Dämmerung in einem Lokal mit Meeresblick bei einem erfrischenden Aperitif.
Eine märchenhafte Landschaft säumt den Weg zum Bosco della Tassita di Caronia im Parco dei Nebrodi. Mit dem Auto erreicht man von Caronia aus die 1529 m hohe Portella dell’Obolo auf der SP 168 in Richtung Capizzi. Vom Parkplatz aus führt ein gut erhaltener Schotterweg etwa 2 km in den 50 ha großen Wald. Im südlichsten Eibenwald Europas stehen einige wunderschöne monumentale Bäume. Der Weg ist ganzjährig begehbar, im Winter auch mit Schneeschuhen.
■www.inebrodi.it
Lust auf Kunst im Freien? Das Castello Incantato (Verzaubertes Schloss) am Fuß des Monte Kronio in Sciacca beherbergt eine bizarre Skulpturensammlung: unzählige Köpfe aus Stein und Gesichter aus Olivenholz. Filippo Bentivegna hat sie fast 50 Jahre lang gemeißelt und geschnitzt, nachdem er 1919 aus Amerika in seine Heimatstadt Sciacca zurückgekehrt war. Der Garten liegt auf einem Hügel inmitten eines Olivenhains und bietet einen herrlichen Blick auf das offene Meer.
■www.sciaccamusei.it
Eine Wanderung am Rande des Vulkans ist ein Vergnügen für die ganze Familie, besonders für die Kleinen, die zwischendurch auf dem Rücken eines geduldigen Esels die Aussicht genießen können. Die Eselwanderungen beginnen in Piano Provenzana (Linguadossa) auf der Nordseite des Ätna und führen auf sicheren Wegen durch alte und neue Lavaströme. Die geführten Touren dauern eine oder mehrere Stunden bis hin zu einem Tag mit Verpflegung, wie z.B. die leichte, 4,5 km lange Wanderung durch den Buchenwald bis zur Schutzhütte Timpa rossa.
■www.etnadonkeytrekking.com
An diese hinreißende italienische Insel südwestlich vor der Stiefelspitze Italiens verliert jeder sein Herz
Die Kirchen San Cataldo und La Martorana im Herzen von Palermo
In der Antike hieß Sizilien wegen seiner dreieckigen Form Trinacria. Die Geschichte des Symbols der größten Mittelmeerinsel mit dem Kopf der Gorgone in der Mitte ist heute noch in mysteriöses Dunkel gehüllt: Rund um den Kopf sind drei Beine zu sehen, die die Kaps Peloro im Nordosten, Passero im Süden bei Syrakus und Lilibeo im Westen repräsentieren sollen. Faszinierend ist aber nicht nur der alte Name der größten Region Italiens. Moderne Besucher erliegen immer noch der gleichen Anziehungskraft, welche die Insel bei den antiken Völkern des Mittelmeerraums und später bei vielen Bildungsreisenden des 18. Jh. so beliebt machte. Faszinierend sind hier Natur und Klima, Geschichte, Mythos und Alltagsleben: »Atemberaubend schön« ist für diese Insel keine Floskel.
Eine Reise nach Sizilien spricht alle Sinne an. Von Anfang an umfängt die Insel Besucher mit Wärme und einer überwältigenden Farbenpracht. Immer wieder staunt man über die honigfarbenen Barockpaläste im Noto-Tal, das zarte Lindgrün der Weinberge in den Terre Sicane oder die atemberaubenden Sonnenuntergänge an der Nordküste. Wie gefesselt ist man von dem feurigen Rot der Lavaströme am Ätna, den goldenen Mosaiken in Palermo oder dem türkisfarbenen Meer um die kleineren Inseln. Sizilien duftet nach Orangenblüten, in der Sonne getrockneten Algen, Meersalz und Kapern, aber auch nach Gewürzen und Fisch: Hier erlebt man ein echtes Fest für den Gaumen, denn in der Inselküche vereinen sich verschiedene Einflüsse, vom arabischen Couscous über die Tomaten aus der spanischen Epoche bis hin zur typischen Mittelmeerkost.
Osterprozession in Enna (links) – Typisches sizilianisches Gebäck, »cannoli« mit Pistazien (rechts)
Knapp 140 Kilometer trennen die Insel vom afrikanischen Tunesien. Ihre südiche Lage inmitten des Mittelmeers sorgt für viele Stunden Sonnenschein und warme Temperaturen. Selbst im Winter baden die Einheimischen noch, wenn der Ätna schon schneebedeckt ist. Und wenn im Hochsommer die heißen Hundstage kaum auszuhalten sind, flüchtet man ans Meer oder in die Berge.
Auf der Insel erlebt man abwechslungsreiche Landschaften: Zerklüftete Küstenstreifen, merkwürdig geformte Klippen, lange Sandstrände mit sanften Buchten, fruchtbare Ebenen, wüstenartige Mondlandschaften, hohe Berge und aktive Vulkane bieten unzählige Postkartenmotive. Naturschutzgebiete wie die Parks Madonie und Nebrodi oder das Naturreservat Zingaro bewahren eine grandiose Natur.
Vor allem wegen seiner Lage war Sizilien bei vielen Völkern begehrt: Griechen, Phönizier, Römer, Araber, Normannen und später auch Franzosen und Spanier kämpften um die fruchtbare Insel und hinterließen eine Fülle wertvoller Schätze. Zeus, Juno und Herkules waren hier zu Hause und scheinen heute noch in der Nähe des einen oder anderen Tempels hinter den Bäume hervorzuschauen, wie in Agrigent, Syrakus oder Taormina, wo man das großartige künstlerische und kulturelle Erbe der Magna Graecia hautnah bewundern kann. Auch die Römer in der Villa Romana del Casale oder die Araber und Normannen in Palermo, Monreale und Cefalù schufen wahre Meisterwerke. Das Erstaunliche an Sizilien ist, dass man am Ende jeder Straße auf eine alte Burg, ein faszinierendes Barockportal, eine großartige Kirche oder eine Fassade mit Lavaintarsien stoßen kann. Die Spuren der verschiedensten Kulturen erkennt man auch an den noch lebendigen Traditionen: vom sizilianischen Marionettentheater über die typischen »carretti siciliani« und die Riten der Karwoche bis hin zum Handwerk mit Lavagestein und Keramik. So ist es kein Zufall, dass Sizilien bereits elfmal in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde.
Diese Insel der Kontraste hat Wissenschaftler und Künstler zu jeder Zeit inspiriert: Archimedes, Antonello da Messina, Bellini und Tomasi di Lampedusa, Pirandello, Zichichi, Guttuso, Camilleri und viele mehr haben Sizilien mit ihren Werken bereichert.
Die Tonnara von Scopello ist eine der ältesten Thunfischfabriken auf Sizilien
Sizilien ist auch ein Land gewaltiger Naturereignisse: Erdbeben und Vulkanausbrüche haben seine Landschaft verändert und Menschenleben gefordert. Ob der sizilianische Fatalismus daher stammt? Doch die temperamentvollen Sizilianer haben der Gewalt der Natur immer wieder getrotzt und aus der Asche Neues hervorgezaubert, so wie in Catania. Erwacht man aber aus dem Rausch von Siziliens Schönheit, muss man sich für die Widersprüche der Insel wappnen. Das alte Pachtsystem für die Felder, das die Bauern immer ärmer machte, hat das Inselinnere entvölkert. Die Immobilienspekulation, vor allem in den 1970er und -80er Jahren, hat unfertige Bauten und sanierungsbedürftige Stadtviertel hinterlassen.
Und die »Cosa nostra«? Lange Zeit schien Resignation unter den Sizilianern zu herrschen. Doch dank des Mutes vieler hat sich der Wille zur moralischen Erneuerung durchgesetzt. Heute steht Sizilien vor einer weiteren Herausforderung: der Aufnahme des anhaltenden Zustroms von Migranten.
»Eines Tages wird dieses Land wunderschön sein«, meinte der 1992 ermordete Richter Paolo Borsellino. Geht eine Reise nach Sizilien zu Ende, bleiben die Erinnerungen an die Schönheit der Landschaft, den Glanz des Lichts, das überwältigend schöne Meer, die Pracht der Tempel und die Eleganz der Sizilianer. Sizilien ist bereits wunderschön, doch es kann noch schöner werden.
Hauptstadt Palermo, 631.000 Einwohner
Fläche 25.832 km²
Einwohnerzahl 4,8 Mio.
Sprache Italienisch ist die Amtssprache; viele unterhalten sich aber auch in »siciliano«, einer eigenständigen Mundart
Währung Euro
Religion 95 % römisch-katholisch
Regierungssystem Sizilien ist eine autonome Region und hat eine eigene Regierung mit Sitz in Palermo.
Tourismus Die Instabilität in vielen Ländern der Welt hat den Tourismus in den vergangenen Jahren begünstigt, momentan besuchen jährlich ca. 5 Mio. Touristen die Insel.
Wichtigste Vokabeln Typisch sizilianische Ausdrücke sind »mizzica« (Donnerwetter!) und »ntzu« (ich weiß es nicht), statt einfach »no« (Nein!) zu sagen.
Das lieben alle Sizilianer Frittierte und gefüllte Reisbällchen (»arancine«) und das Streetfood am Markt oder an einem Verkaufsstand auf der Straße.
Darin sind die Sizilianer Weltmeister Mit Gesten und Mimik zu »sprechen«, unwiderstehliche Süßigkeiten zu kreieren.
Sizilien ist eine Region der Superlative. Eine atemberaubende Natur mit Meer und Stränden, Bergen und Vulkanen, Archipel-Inseln und Lagunen erwartet den Besucher. Das Kunst- und Kulturangebot ist einfach unschlagbar mit wundervollen Meisterwerken aus der Antike und der Zeit des Barocks. Beeindruckende Traditionen und religiöse Riten blicken auf eine 1000-jährige Geschichte zurück, und bunte Märkte sowie feinste Handwerksarbeiten verlocken zum Einkaufen. Dank einer großartigen Palette an kulinarischen Spezialitäten wird eine Sizilien-Reise auch zu einer unvergesslichen Genussreise.
Die antiken Völker, die Sizilien eroberten, hinterließen überall auf der Insel eindrucksvolle Spuren: Angesichts majestätischer Tempel, spektakulärer Amphitheater, farbenfroher Mosaiken und der Überreste ganzer Städte geraten auch heutige Besucher ins Schwärmen.
Europas größter archäologischer Park
Ein Spaziergang in Begleitung griechischer Götter
Römische Mosaiken zeigen den Alltag in der Antike
Meer und Ätna als Bühnenkulisse
Auf Sizilien freuen sich Feinschmecker und Naschkatzen besonders, denn hier werden Esskultur und Gaumenfreude großgeschrieben. Palermo und Catania präsentieren sich als Hochburgen des Streetfood, während überall auf der Insel süße Speisen als Versuchung locken.
In Palermos Altstadt ist Streetfood Kult
Barock mit feinster Schokolade
Gefrorene Spezialität – mit Brioche zum Frühstück
Traditionen und Riten prägen noch heute den Alltag der Sizilianer, die beeindruckende Feste für ihre Stadtpatrone inszenieren. Einzigartige Prozessionen in der Karwoche, wie in Trapani oder Enna, wecken starke Emotionen – nicht nur bei den Teilnehmern.
24-Stunden-Prozession durch die Stadt
Dramatische Karfreitagsprozession mit Kapuzenmännern
Grandioses Fest für die Schutzpatronin Sant’Agata
Eine Reise nach Sizilien ist auch eine Reise zu den benachbarten Inseln: Die Liparischen und die Pelagischen Inselgruppen sowie Ustica und Pantelleria sind dank ihrer sauberen Gewässer ein Paradies für Wassersportfans, doch sie bieten auch Kultur und Kulinarik.
Bezaubernde Farben in der Straße von Sizilien
Thermalquellen, Wein, Kapern und »dammusi«
Menschheitserbe zwischen Meer und Vulkanen
Die größte Insel im Mittelmeerraum entpuppt sich auch als Wanderparadies: In den bergigen Gebieten Siziliens wie den Madonie oder den Nebrodi, aber auch in den Schluchten der Alcantara sowie auf den Vulkanen Ätna und Stromboli bieten sich eindrucksvolle Wanderungen mit fantastischer Aussicht.
Wanderung zwischen bizarren Basaltformationen
Hoch bis zum Gipfel des Vulkans
Im südlichsten Buchenwald Europas
An jeder Ecke überrascht Sizilien mit einmaligen Naturspektakeln. Ob der Sonnenuntergang in den Salinen, mittelalterliche Dörfer wie Erice oder die merkwürdigen Lagunen in Tindari: Die Region hinterlässt viele nachhaltige Eindrücke.
Wunderbare Ausblicke auf die Küste und die Inseln
Sonnenuntergangsbilder mit Windmühlen
Farbenpracht am Fuß der Wallfahrtskirche
Sizilien bietet die unterschiedlichsten Strände, von Stein- und Kieselstrand über Felsküste bis zum klassischen feinen Sandstrand. Mit über 1000 Kilometer Küste und vielen kleineren vorgelagerten Inseln hat man auf der Suche nach dem Lieblingsstrand also die Qual der Wahl.
Sandstrand mit karibischem Flair
Weiß leuchtende Klippen in Realmonte
Kleine Bucht mit feinem goldenem Sand und Bandiera Blu
Araber und Normannen bereicherten die Insel mit erstaunlichen Kunstwerken, nicht umsonst wurde sie von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet: Die goldenen Mosaikzyklen von Palermo, Monreale und Cefalù bezeugen, dass der Schmelztiegel der Kulturen schon immer eine Erfolgsgeschichte war.
Goldrausch in der Kapelle
Über 6300 Quadratmeter Goldmosaiken
Prunkstück der Goldmosaik-Kunst
Die sizilianische Barockkunst ist purer Ausdruck des Lebenswillens: Nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 1693, bei dem viele Städte dem Erdboden gleichgemacht wurden, verwandelten sich die Städte im Süden und Osten Siziliens zu architektonischen Kunstwerken, vor allem im Val di Noto.
18 Meisterstücke der barocken Kunst
Atemberaubende Perle des sizilianischen Barocks
Traumhaftes Barockensemble um den Domplatz
Das Marionettentheater sowie die bunt bemalten Karren sind Symbole Siziliens geworden. Handwerklich gefertigte »pupi« findet man noch, während die typischen Karren nur Museen und private Sammlungen schmücken.
Die größte sizilianische »Pupi«-Sammlung
Großartige Schau der traditionellen Karren
Einer der letzten »pupari«
Beim Eintauchen in die historisch verwurzelten Wochenmärkte erlebt man den typischen Alltag der Sizilianer, kann sich an der Farbenpracht berauschen, eine Vielzahl mediterraner Produkte genießen und als Souvenir mit nach Hause nehmen.
Großartiges Angebot an frischem Obst und Gemüse
Typische Mittelmeerprodukte für jeden Geschmack
Frischer Fisch täglich im Stadtzentrum
Traumpanorama vom Teatro Greco in Taormina – alle Sinnbilder Siziliens zeigen sich hier: das türkisblaue Meer, der majestätische Ätna und die Reste der Antike.
Die Hauptstadt Siziliens bietet einen faszinierenden Kulturmix, antike Schätze und in der Umgebung eine zauberhafte Natur