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Sizilien in seiner ganzen Vielfalt erleben: In Serpentinen rund um den Ätna oder lieber auf Traumstraßen entlang der wilden Küsten? Ein Roadtrip der kulinarischen Entdeckungen oder eigene Etappen zu den schönsten Tempeln und Naturerlebnissen? Mit den ADAC Roadtrips wird bereits die Fahrt in den Urlaub zum unvergesslichen Erlebnis. Fünf Touren führen über die Insel, alle lassen sich nach Belieben kombinieren - dank einfacher Umsteige-Punkte auf allen Strecken und der großen Planungskarte für den optimalen Überblick. Ein Reiseführer-Erlebnis, das es so noch nicht gegeben hat. Mit Experten-Tipps des Autors für besondere Erlebnisse am Wegesrand und QR-Code-Einbindung der beliebten ADAC Trips APP für noch mehr Reise-Erlebnisse! ● Ab dem ersten Kilometer: Die perfekten Touren und Etappen für den persönlichen Traumurlaub ● Freude schon beim Planen: Mit großer Faltkarte für den optimalen Überblick ● Mit QR-Code-Einbindung der beliebten ADAC Trips APP für die Navigation vor Ort, GPX-Download fürs eigene Navi, Umkreissuche für Sehenswürdigkeiten und aktuelle Informationen zu vielen beschriebenen Reise-Highlights ● Nicht verpassen: Mit Experten-Empfehlungen für besondere Erlebnisse am Wegesrand
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Seitenzahl: 142
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© eBook: 2023 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Leserservice:
GRÄFE UND UNZER Verlag
Grillparzerstraße 12
81675 München
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Autor: Dr. Carsten Drecoll
Projektleitung: Benjamin Happel
Redaktion: Benjamin Happel, Juliane Helf, Julia Hirner
Lektorat: Oliver Kiesow, Thomas Rach, www.bintang-berlin.de
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Schlusskorrektur: Katharina Grimm, www.bintang-berlin.de
Reihengestaltung: ZERO Werbeagentur
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Katharina Grimm, www.bintang-berlin.de
eBook-Herstellung: Evelynn Ruckdäschel
ISBN 978-3-98645-086-1
1. Auflage 2023
GuU 45-086 06_2023_04
Bildnachweis
Cover: Serpentinenstraße nach Forza d’Agro, Foto: stock.adobe.com (Sergey Kelin)
Illustrationen Kartografie: Shutterstock, Adobe Stock, iStock, The Noun Project
Fotos: 123rf; akg-images: Benjamin Ochse – Alamy Stock Photo: Dirk Renckhoff; Domenico Piccione; funkyfood London /Paul Williams; Marius Dobilas; McPhoto/Ingo Schulz – Carsten Drecoll – Davide Mauro: CC BY-SA – Getty Images: De Agostini; Federica Gentile; Imgorthand; Universal Images Group – HUBER IMAGES: Alessandro Saffo; Antonino Bartucci; Giorgio Filippini; Giovanni Simeone; Luca Scamporlino; Manfred Bortoli; Marco Simoni; Massimo Borchi; Paolo Giocoso; Reinhard Schmid – imago images: Frank Fischer; UIG; laif: Frank Heuer; GUIZIOU Franck /hemis – lookphotos: Sabine Lubenow – mauritius images: age fotostock; Antony SOUTER/Alamy; Diego Barucco/Alamy; EmmePi Travel/Alamy Stock Photos; Martina Katz/imageBROKER; Westend61; XYZ PICTURES – picture alliance: imageBROKER – Shutterstock.com – stock.adobe.com
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Alle Inhalte im Buch wenden sich an und gelten für alle Geschlechter (w/m/d). Soweit grammatikalisch männliche, weibliche oder neutrale Personenbezeichnungen verwendet werden, dient dies allein der besseren Lesbarkeit.
Etappe 1
Palermo – Castellammare del Golfo
Etappe 2
Castellammare del Golfo – Trapani
Etappe 3
Trapani – Selinunt
Etappe 1
Selinunt – Agrigent
Etappe 2
Agrigent – Piazza Armerina
Etappe 3
Piazza Armerina – Noto
Etappe 1
Noto – Donnafugata – Noto
Etappe 2
Noto – Taormina
Etappe 3
Rund um den Ätna
Etappe 1
Taormina – Oliveri
Etappe 2
Oliveri – Vulcano – Oliveri
Etappe 3
Oliveri – Taormina
Etappe 1
Taormina – Castel di Tusa
Etappe 2
Castel di Tusa – Cefalù
Etappe 3
Cefalù – Palermo
UMSTEIGEPUNKTE
Übergangsmöglichkeiten zu anderen Touren und Etappen
VERBINDUNGSROUTEN
Übergangsmöglichkeiten zu anderen Touren und Etappen
Einsame, von Felsen und Klippen umrahmte Buchten zieren die Küste um Castellamare del Golfo. >
Reich verzierte Barockfassaden sind in Sizilien keine Seltenheit, wie hier auf der Piazza Duomo in Catania. >
Die in diesem Band vorgeschlagenen Routen führen durchweg über landschaftlich schöne Straßen, häufig mit spektakulären Ausblicken. Fahrerisch sind sie manchmal spannend. Besonders kleinere Straßen weisen häufig Schlaglöcher und abgesackte Fahrbahnteile auf, die überraschend kommen können. Es gilt also, mit Ruhe und Genuss das Land zu erfahren: Genießen Sie jeden Moment des Unterwegsseins! Jede Etappe ist ein Tagesprogramm.
Achtung: Die hier vorgeschlagenen Touren sind für Pkw oder Motorrad konzipiert. Große Wohnmobile oder besonders hoch gebaute Vans können nicht überall fahren. Mit der Navigation in der ADAC Trips App können Sie die Tour exakt abfahren. Sollten Sie im Vorfeld die Route planen wollen, z.B. für spezielle Fahrzeugtypen, empfehlen wir unseren Routenplaner unter maps.adac.de.
Jede Tour in diesem Band besteht aus mehreren Etappen. Etappen und ganze Touren lassen sich mittels Querverbindungen kombinieren, abkürzen oder variieren. Dazu dienen besonders die Umsteigepunkte. Alle Umsteigepunkte sind auch reizvolle Orte für ein festes Standquartier.
Diesen QR-Code finden Sie bei jedem Umsteigepunkt. Er führt Sie direkt zu einer Umkreissuche in der ADAC Trips App, hier können Sie die umliegenden Sehenswürdigkeiten und Orte nach Ihren Wünschen sortieren und den Radius festlegen, in dem Sie weitere spannende Entdeckungen finden.
In unmittelbarer Nähe der Hauptstadt Palermo locken die Strände von Mondello.
Einfach mit der Handy-Kamera einscannen: Mit diesem Code können Sie für Ihr Handy-Betriebssystem (iOS oder Android) die kostenlose ADAC Trips App herunterladen.
Jede Etappe hat einen eigenen Schwerpunkt: Wasser, Kulinarik, Kultur oder Natur. Gestalten Sie Ihren ganz persönlichen Roadtrip!
Diesen QR-Code finden Sie zu Beginn jeder Tour. Der Scan erlaubt Ihnen die Navigation vor Ort direkt über ADAC Trips App – oder Sie laden sich die GPX-Daten zu jeder Tour auf Ihr eigenes Navigationsgerät.
Überall im Buch, wo Sie diesen QR-Code neben dem Text sehen, führt Sie der Scan direkt zu allen Details der beschriebenen Sehenswürdigkeit – mit laufend aktualisierten Details und Informationen.
An der Nordküste windet sich die Staatsstraße direkt am Meer entlang. >
Sizilien ist ein Fest für alle Sinne, und dieses Buch lässt Sie die Insel in all ihren Facetten erspüren – von den spektakulären Landschaften, die über Jahrhunderte von Meer, Vulkanen, Wind und Wetter geformt wurden, bis zu den einzigartigen Kulturdenkmälern, die Griechen, Römer, Araber und andere Kulturen hinterlassen haben. Die Küsten locken mit herrlichen Stränden, die zum Baden einladen, und schroffen Steilklippen hoch über dem Meer. Und auch kulinarisch ist Sizilien ein Erlebnis – mit arancini, cannoli oder Seafood und betörenden sizilianischen Weinen.
Die vorgelagerten sizilianischen Inseln sind Paradiese zum Baden und Schnorcheln.
Sizilien ist die größte der Mittelmeerinseln. Zwischen arabischem, tyrrhenischem und ionischem Meer gelegen, nimmt das Eiland in Form eines Dreiecks von jeher eine zentrale Stellung ein. Phönizier, Griechen, Karthager, Römer und Normannen kamen nach Sizilien, um ihre Herrschaft zu begründen. Auch der berühmteste Seefahrer aller Zeiten, Odysseus, soll hier vorbeigekommen sein.
Das Meer bedeutete für die Insel kulturellen Austausch, Fischfang und Handel, aber auch Eroberung und Piratenüberfälle. Nicht von ungefähr lagen die bedeutenden antiken Städte am Meer, denn sie begründeten ihre Macht mit Seehandel und ihren Flotten. Später, im Mittelalter, errichtete man Befestigungsanlagen und Städte lieber auf Felsspitzen und zog sich ins Landesinnere zurück.
Noch im 19. Jahrhundert wäre niemand auf die Idee gekommen, im Meer zu baden. Den Bauern war das Meer suspekt und auch die Fischer konnten nicht schwimmen. Heute gehört Sizilien zu den beliebtesten Orten für Sommerurlauber in Europa, im August vor allem bei den Italienern selbst. Von März bis Oktober kommen zudem zahlreiche ausländische Touristen und Reisende auf die Insel, auch deutschsprachige Gäste schätzen sie.
Sprung ins Mittelmeer vor Cefalùs (>) Altstadtkulisse
Wer lange Sandstrände sucht, findet sie im Süden (Tour 2, >, >, Tour 3, >). Felsig mit kleinen Buchten zeigt sich dagegen die Nordküste. Auch die diversen kleineren sizilianischen Inseln laden vielerorts zum Baden ein. Das Meer lädt von April/Mai bis in den Oktober hinein zum Baden ein, denn das Wasser speichert lange die Sommerwärme. Die beste Wasser- und Strandqualität wird in Italien mit dem Gütezeichen bandiera blu gekennzeichnet, 2022 waren elf Strände in Sizilien mit dieser Flagge bewertet. Mit Ausnahme des Augusts wird man auch immer Strände finden, die nur wenig besucht sind. Es gibt nicht nur weiße Sandstrände. Im Norden warten außerdem Kieselstrände und auf den Liparischen Inseln (Eolie) sogar schwarze Strände aus Vulkansand.
Die felsigen Küsten bieten sich zum Schnorcheln an oder, wer es kann, zum Tauchen. Tauchexkursionen werden in Giardini-Naxos bei Taormina angeboten, wo eine vielfältige Unterwasserwelt wartet. Es lohnt sich, einen Tagesausflug mit Boot zu buchen, denn auf diese Weise werden auch unzugängliche Küstenabschnitte erreicht, vor denen man abtauchen kann. Solche Exkursionen werden in vielen Touristenzentren der Insel veranstaltet.
Äußerst abwechslungsreich präsentieren sich die Landschaften Siziliens, was sich bei allen fünf Touren in diesem Buch deutlich zeigt. Nur 15 % der Inselfläche sind eben, 60 % gelten als Hügelland und 25 % sind Berge oder Gebirge.
Die Bergwelten der Monti Peloritani, Nebrodi und Madonie (Tour 4, Tour 5) erreichen nicht ganz eine Höhe von 2000 m. Nur der Ätna überragt alles mit über 3000 m. Auch im Hügelland steigt die Straße mitunter auf 1000 m an. Das sorgt für spektakuläre Panoramen während der Autofahrt, aber für Fahrer sind die Strecken teilweise sehr anspruchsvoll. Auch geologisch gesehen herrscht eine große Vielfalt. Kalk- und Karstgestein, Sandstein und Ton sowie Lavastein und Basalt prägen das Bild – nicht nur in der Landschaft, sondern auch beim Baumaterial der Gebäude: schwarzes Lavagestein rund um den Ätna, warmer, honigfarbener und sehr weicher Sandstein an den Barockgebäuden im Südosten und Kalkstein an den Tempeln von Segesta oder Selinunt.
Bei Trapani (>) und Marsala wird Salz aus dem Meer gewonnen.
Wind und Wetter haben die Landschaft der Insel sichtbar geprägt. Wo die Gebirge im Norden ans Meer grenzen, haben sich tiefe Rinnen gebildet, die in sogenannte fiumare oder torrenti auslaufen, trockenliegende Flussbetten, die sich bei Regenfällen schnell mit viel Wasser füllen können und dann als Notabflüsse dienen. Die Niederschlagsmengen variieren in den unterschiedlichen Inselregionen extrem. In den Monti Nebrodi können manchmal bis 1300 mm pro Jahr gemessen werden, andernorts nicht einmal 500 mm.
Im Norden Siziliens erstrecken sich teils hohe Gebirgszüge – doch der Ätna (>) überragt sie alle.
Die wechselvolle Geschichte Siziliens hat deutliche Spuren in den Landschaften der Insel hinterlassen. Sie trägt bis heute die sichtbaren Anzeichen der hemmungslosen Ausbeutung durch die verschiedenen Herrschenden. Schon die Römer, deren erste Provinz Sizilien war, betrieben hier Raubbau. Am stärksten prägte jedoch die Feudalherrschaft unter den Spaniern das Antlitz der Insel. Um das kostspielige Leben am Hof des Vizekönigs in Palermo zu finanzieren, wurde immer mehr Land gerodet und umgepflügt. Bereits im 18. Jahrhundert begannen fortschrittliche Adelige, diese Missstände zu kritisieren. Doch die Engländer machten zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf die gleiche Weise weiter.
Inzwischen hat sich manches getan, denn die fortschreitende Erosion zwang die Sizilianer zum Handeln. Man sieht immer wieder mehr oder weniger gelungene Aufforstungsflächen. Originären Wald findet man in den Monti Nebrodi, hier wachsen Buchen, Steineichen und auch Nadelbäume (Tour 4, >). Am Ätna gedeihen Kastanien oder Koniferen. Als Nutzpflanze ist in erster Linie der Olivenbaum zu nennen, den bereits die Griechen nach Sizilien brachten, als sie ihre ersten Pflanzstädte errichteten. Heute prägen große Plantagen mit Olivenbäumen das Bild. Daneben wird der Johannesbrotbaum im Südosten intensiv angebaut.
Kenner sagen: Nirgends in Italien isst man besser – und abwechslungsreicher – als in Sizilien. Während die Küche in Norditalien fleischbetont ist, können Feinschmecker in Sizilien erleben, was sich alles aus Gemüse zaubern lässt.
Auberginen (melanzane) und Artischocken (carciofi), Kichererbsen (ceci) oder Kapern – hier erst zeigen diese Spezialitäten ihr ganzes Potenzial. Die arabische Küche mit ihren gedünsteten und gebratenen Spezialitäten ist bis heute präsent. Kaufen Sie in Palermo ein paar arancini (gefüllte Reisbällchen). Und greifen Sie bei den Antipasti zu! Nirgendwo sonst sind sie so köstlich wie hier.
Promenade in Syrakus (>): An den Küsten landet fangfrische Ware direkt in den Trattorien und Restaurants.
Reich beschenkt ist Sizilien auch mit Zutaten aus dem Meer. Ein wahrer Sizilianer isst allerdings nur Fisch, wenn er sich – erstens – gerade an der Küste befindet und – zweitens – das Meer nicht zu unruhig ist (denn dann fahren die Fischer am Morgen nicht raus und der Fisch ist nicht frisch). Fisch vom Vortag? Unmöglich! Fisch im Landesinneren? Niemals!
Vom Tintenfisch bis zum Schwertfisch (pesce spada), von der Scholle bis zum Thunfisch, ob Garnelen, Seeigel (ricci di mare), Muscheln oder Langusten – an den Küsten sollte man sich vor der Bestellung im Restaurant zeigen lassen, was der Tagesfang eingebracht hat. Bei den Halbpensionsangeboten der Hotels bekommt man allerdings meist Tiefkühlkost vorgesetzt, denn nur so können gleich Hunderte Pauschalgäste gleichzeitig Schwertfisch essen.
Auf den Märkten wie hier in Palermo (>) zeigt sich die ganze Vielfalt der sizilianischen Landwirtschaft.
Die berühmtesten Süßspeisen Siziliens sind wohl cannoli (>) und Mandelgebäck (dolci di mandorla,>). Ein Geschäft für Süßes heißt in Italien pasticceria. Deren Auslagen lassen im Nu alle guten Ernährungsvorsätze vergessen.
Und auch das Brot kann sich auf Sizilien sehen lassen. Je nach Inselregion gibt es immer wieder interessante Sorten zu entdecken.
Eine enorme Entwicklung hat der Weinanbau auf Sizilien hinter sich. Die süßen, sehr alkoholreichen Weine, für die Sizilien früher bekannt war, sind heute in den großen cantine (Kellereien) eher trockeneren Tropfen mit einem Alkoholgehalt von 12 oder 13 % gewichen. Vor allem im Südwesten (Tour 2, >) gibt es sehr interessante Weißweine zu entdecken. Unter den Rotweinen ist der Nero d’Avola heute auch in Deutschland beliebt. Etwas weniger bekannt ist der am Ätna wachsende Nerello. Zudem werden auch internationale Rebsorten angebaut. Settesoli, Planeta, Corvo, Donnafugata sind große, international bekannte Kellereien.
Die Engländer haben auf der Insel den Marsala erfunden und den Sizilianern hinterlassen. Es gibt ihn trocken oder süß. Die größte Kellerei (Florio, >) ist weltberühmt.
Die normannischen Kirchen in Palermo, Monreale und Cefalù, die Tempel in Segesta, Selinunt und Agrigent, die barocken Prachtbauten in Noto und Ragusa, der Gutssitz des Admiral Nelson – all diese stummen Zeitzeugen reihen sich wie Perlen entlang der Touren in diesem Buch und erzählen von der wechselvollen Geschichte Siziliens.
Wer waren die Ur-Sizilianer? Mit dieser Frage werden sich die Forscher wohl noch länger beschäftigen. Funde aus der Altsteinzeit belegen, dass Sizilien schon früh besiedelt wurde. Erst mit den schriftlichen Quellen der Griechen tauchen jedoch erstmals die Namen der Elymer und der Sikuler auf. Die Griechen beginnen ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. Apoikien, sogenannte Pflanzstädte, zu gründen, die erste in Naxos (bei Taormina). Schon bald repräsentierte Sizilien die Neue Welt der Antike. Der Griff des mächtigen Athen im 5. Jahrhundert v.Chr. nach Westen schlägt aber fehl und die Syrakuser lassen die athenischen Gefangenen in den Steinbrüchen der Insel schuften, die noch heute zu besichtigen sind (>). Heute kann man auf Sizilien die am vollständigsten erhaltenen Tempel der Griechen überhaupt erleben.
Die Königskapelle im Normannenpalast von Palermo (>)