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Die Toskana in ihrer ganzen Vielfalt erleben: Durch Zypressenalleen und Weinberge oder lieber auf Traumstraßen von Florenz nach Pisa? Ein Roadtrip der kulinarischen Entdeckungen oder eigene Etappen zu den schönsten Stränden und Dörfern? Mit den ADAC Roadtrips wird bereits die Fahrt in den Urlaub zum unvergesslichen Erlebnis. Fünf Touren führen durch die Toskana, alle lassen sich nach Belieben kombinieren - dank einfacher Umsteige-Punkte auf allen Strecken und der großen Planungskarte für den optimalen Überblick. Ein Reiseführer-Erlebnis, das es so noch nicht gegeben hat. Mit Experten-Tipps des Autors für besondere Erlebnisse am Wegesrand und QR-Code-Einbindung der beliebten ADAC Trips APP für noch mehr Reise-Erlebnisse! ● Ab dem ersten Kilometer: Die perfekten Touren und Etappen für den persönlichen Traumurlaub ● Freude schon beim Planen: Mit großer Faltkarte für den optimalen Überblick ● Mit QR-Code-Einbindung der beliebten ADAC Trips APP für die Navigation vor Ort, GPX-Download fürs eigene Navi, Umkreissuche für Sehenswürdigkeiten und aktuelle Informationen zu vielen beschriebenen Reise-Highlights ● Nicht verpassen: Mit Experten-Empfehlungen für besondere Erlebnisse am Wegesrand
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Seitenzahl: 141
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© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Leserservice:
GRÄFE UND UNZER Verlag
Grillparzerstraße 12
81675 München
www.graefe-und-unzer.de
Autor: Dr. Carsten Drecoll
Redaktion: Benjamin Happel
Lektorat: Gudrun Raether-Klünker, Thomas Rach, www.bintang-berlin.de
Bildredaktion: Petra Ender, Dr. Nafsika Mylona
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de
eBook-Herstellung: Evelynn Ruckdäschel
ISBN 978-3-98645-112-7
1. Auflage 2024
GuU 5-112 05_2024_02
Bildnachweis
Illustrationen: Shutterstock.com, The Noun Project
Fotos: Alamy Stock Photo: Simona Abbondio; AGF Srl; Vito Arcomano; David Broadbent; Clearview; Raluca Ioana Cohn; Roger Creber; Eye Ubiquitous; kevin hellon; imageBROKER.com GmbH & Co. KG; incamerastock; Jakobusvide; Kui LI; Marco Taliani de Marchio; Lukas Mühlleitner; Chuck Pefley; robertharding; StellaPhotography; Westend61 GmbH – gemeinfrei – Getty Images – Huber Images: Stefano Amantini; Massimo Borchi; Manfred Bortoli; Claudio Cassaro; Stefano Cellai; Franco Cogoli; Stefano Coltelli; Guido Cozzi; Paolo Evangelista; Markus Lange; Claudio Leolini; Davide Erbetta; Giorgio Filippini; Giovanni Simeone; Johanna Huber; Luigi Vaccarella – imageBROKER: Martina Katz – iStockphoto – laif: Christian Beutler/Keystone Schweiz; Jörg Modrow – mauritius images: Alamy Stock Photos; Cavan Images; Brian Hartshorn/Alamy; MacRein; Marco Porcu/Alamy Stock Photos; Dennis Schmelz; StevanZZ/Alamy; Westend61 – picture alliance: DUMONT Bildarchiv – seasons.agency: Jalag/Andrea Di Lorenzo; Jalag/Lukas Spörl – Shutterstock.com – stock.adobe.com
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Über die QR-Codes in diesem Buch bekommen Sie stets aktuelle Inhalte, spannende Zusatz-Informationen und die Möglichkeit zur Navigation vor Ort. Bitte installieren Sie für die Nutzung der QR-Codes die kostenlose ADAC Trips App auf Ihrem Mobiltelefon. Weitere Informationen siehe Seite 9.
Etappe 1
Florenz – Firenzuola – Florenz
Etappe 2
Florenz – Greve in Chianti – Florenz
Etappe 3
Florenz – Certaldo – Florenz
Etappe 1
Florenz – Montecatini
Etappe 2
Montecatini – Viareggio
Etappe 3
Viareggio – Marina di Pisa
Etappe 1
Marina di Pisa – Volterra
Etappe 2
Volterra – Radda in Chianti
Etappe 3
Radda in Chianti – Arezzo
Etappe 1
Arezzo – San Quirico d‘Orcia
Etappe 2
San Quirico d‘Orcia – Chiusi
Etappe 3
Chiusi – Arcidosso
Etappe 1
Arcidosso – Piombino/Elba
Etappe 2
Piombino – Talamone
Etappe 3
Talamone – Orbetello/Giglio
UMSTEIGEPUNKTE
Übergangsmöglichkeiten zu anderen Touren und Etappen
Die sanften Hügel der Crete Senesi und eine Zypressenallee, die zu einem Hof führt – der Agriturismo Baccoleno bei Asciano ist ein beliebtes Fotomotiv, aber auch als Unterkunft ein Tipp. >
Hinter Castiglione della Pescaia erstreckt sich, ganz im Süden der Toskana, die Maremma, einst ein sumpfiges Küstenland. >
Die in diesem Band vorgeschlagenen Routen führen durchweg über landschaftlich schöne Straßen, häufig mit spektakulären Ausblicken. Fahrerisch sind sie manchmal spannend.
Achtung: Die hier vorgeschlagenen Touren sind für Pkw oder Motorrad konzipiert. Große Wohnmobile oder besonders hoch gebaute Vans können nicht überall fahren. Auf kleineren Straßen kann es zu Schlaglöchern oder unebenen Fahrbahnteilen kommen. Es gilt also, mit Ruhe und Genuss die Region zu erfahren: Genießen Sie jeden Moment des Unterwegsseins!
Mit der Navigation in der ADAC Trips App können Sie die Tour exakt abfahren. Sollten Sie im Vorfeld die Route planen wollen, z.B. für spezielle Fahrzeugtypen, empfehlen wir unseren Routenplaner unter maps.adac.de.
Jede Tour in diesem Band besteht aus mehreren Etappen. Etappen und ganze Touren lassen sich mittels Querverbindungen kombinieren, abkürzen oder variieren. Dazu dienen besonders die Umsteigepunkte. Alle Umsteigepunkte sind auch reizvolle Orte für ein festes Standquartier.
Diesen QR-Code finden Sie bei jedem Umsteigepunkt. Er führt Sie direkt zu einer Umkreissuche in der ADAC Trips App, hier können Sie die umliegenden Sehenswürdigkeiten und Orte nach Ihren Wünschen sortieren und den Radius festlegen, in dem Sie weitere spannende Entdeckungen finden.
Kleine Straßen, wie hier die Strada provinciale del Brunello, führen durch die Toskana.
Einfach mit der Handy-Kamera einscannen: Mit diesem Code können Sie für Ihr Handy-Betriebssystem (iOS oder Android) die für die Nutzung der QR-Codes notwendige, kostenlose ADAC Trips App herunterladen.
Jede Etappe hat einen eigenen Schwerpunkt: Wasser, Kulinarik, Kultur oder Natur. Gestalten Sie Ihren ganz persönlichen Roadtrip!
Diesen QR-Code finden Sie zu Beginn jeder Tour. Der Scan erlaubt Ihnen die Navigation vor Ort direkt über ADAC Trips App – oder Sie laden sich die GPX-Daten zu jeder Tour auf Ihr eigenes Navigationsgerät.
Überall im Buch, wo Sie diesen QR-Codes neben dem Text sehen, führt Sie der Scan direkt zu allen Details der beschriebenen Sehenswürdigkeit – mit laufend aktualisierten Details und Informationen.
Im Frühjahr präsentieren sich die Felder der Toskana in frischem und leuchtendem Grün.
Die Toskana ist eine unserer Sehnsuchtslandschaften überhaupt – und viele visuelle Eindrücke haben es in unser kollektives Bewusstsein geschafft. Beispiele dafür sind der Schiefe Turm von Pisa, Brunelleschis Domkuppel in Florenz, Botticellis »Venus« oder die von Zypressen bestandenen Hügel der Crete Senesi. Und tatsächlich, all dies wird auf den beschriebenen Touren erlebbar. Doch die Routen führen auch durch weniger bekannte Gegenden wie die Apuanischen Alpen, das Casentino mit seiner Bergwelt oder die Maremma im Süden. Ein Erlebnis für alle Sinne: dank der bodenständigen Küche, der erlesenen Weine und der heißen Quellen, die für Wohlbefinden sorgen. Und im Westen, am Tyrrhenischen Meer, wartet eine abwechslungsreiche Küste.
Herrliche Strände locken auf der Insel Elba wie hier die Spiaggia di Sansone bei Portoferraio.
Es wird allzu leicht vergessen, dass die Toskana – neben ihrer charakteristischen Hügellandschaft – auch eine lange und äußerst abwechslungsreich Küste besitzt. Beliebte Hotspots, aber auch weniger bekannte Küstenabschnitte laden ein zu einer erfrischenden Stippviste am Meer.
Im Norden reichen die Ausläufer der Apuanischen Alpen ans Ligurische Meer. Die Strände bei Forte dei Marmi und Viareggio (beide Tour 2, >) bilden das Eldorado der Reichen, Mächtigen und Schönen, von Fiat-Eigentümer Agnelli bis zu östlichen Oligarchen. Ein großes Sumpf- und Naturschutzgebiet bei Pisa zieht sich bis nach Livorno. Zwischen Cecina und Orbetello (Tour 5, >) erstreckt sich dann eine herrliche Küste, an der jeder ein geeignetes Plätzchen findet.
In Italien beliebt, aber auch eine Plage, sind die sogenannten bagni. Private Betriebe, die einen Teil des Strands per Gewohnheitsrecht für sich beanspruchen und dort Liegen und Sonnenschirme vermieten – zu mäßigen wie auch gesalzenen Preisen. Vor Kurzem hat es eine Diskussion in Italien über diese bagni gegeben, denn europäisches Recht verlangt, dass öffentliche Strände für alle zugänglich sind. Das Problem der Italiener: Von den bagni leben seit Generationen ganze Familien. Sie einfach abschaffen, geht nicht …
Im Tyrrhenischen Meer locken die Inseln Elba, das kleinere Giglio (Tour 5, >) und noch winzigere Eilande. Für die Wasserqualität hat der italienische Staat viel getan. In dem Dreieck zwischen Genua, Korsika und der toskanischen Küste erstreckt sich eines der am besten geschützten Gebiete des Mittelmeers, in dem sich sogar die Kinderstube von einigen Walarten befindet. Besonders gute Strände sind mit dem Gütezeichen bandiera blue ausgezeichnet.
Ein großes Problem ist die gnadenlose Überfischung des Tyrrhenischen Meers. Bei Talamone (Tour 5, ab >) hat ein Fischer der Schleppnetzfischerei den Kampf angesagt, indem er Skulpturen und Kunstwerke auf dem Meeresboden absetzen lässt, um so den Einsatz von Schleppnetzen zu verhindern.
Ob Radfahren, Wandern, Tauchen oder Schnorcheln: an der Küste der Toskana ein Vergnügen.
Egal ob man Sandstrand oder eine Felsküste zum Schnorcheln bevorzugt, ob man tauchen oder einen Badeurlaub verbringen möchte: Die Toskana ist ein einladender Ort dafür, und mit dem Auto ist man schnell in den nächsten interessanten Orten, sollte einen Kultur oder Kulinarik locken.
Die Küste der Toskana hat viele Gesichter. Hier führt die SS 1 südlich von Livorno an einer spektakulären Felsküste entlang.
Die Toskana überrascht selbst Italiener mit ihrer Vielfalt. Eine harmonische Hügellandschaft findet sich neben schroffen Bergwelten, einladende Küsten neben heißen Quellen. Die reichen Bodenschätze wie Salz und Erze haben die Geschichte der Gegend seit den Etruskern beeinflusst.
Während sich der Norden und Osten der Toskana gebirgig präsentieren – dank der Ausläufer des Apennin, der sich durch den ganzen italienischen Stiefel zieht, des Casentino nördlich von Arezzo oder der Apuanischen Alpen nordwestlich von Florenz, die zum Meer hin den berühmtesten Marmorstein bieten –, künden andernorts heiße Schlote und Quellen vom Geschehen im Erdinnern.
Die zahlreichen Thermalquellen sind ein Merkmal der Toskana. Bereits von den Römern genutzt, dienen sie heute entweder mondänen Thermal- und Kurorten wie etwa Montecatini Terme (Tour 2, >), oder sie sind immer noch völlig frei (und kostenlos) zugänglich wie die Sinterbecken bei Saturnia (Tour 5, >) oder Bagni San Filippo (Tour 4, >). Mancherorts wie in Larderello (Tour 3, >) kann die verfügbare Geothermie zur Energiegewinnung verwendet werden. Wie sehr diese ausdampfenden Schlote und brodelnden Teiche schon immer die Menschen beeindruckt haben, offenbart sich am Valle del Diavolo (Teufelstal), das der Dichter Dante Alighieri in seinem Werk verarbeitete – natürlich als Hölle.
Die weißen Straßen in den Crete Senesi weisen auf den kargen, tonreichen Boden hin.
Dort, also südlich von Volterra (Tour 3, >), finden sich auch reiche Bodenschätze, die ebenfalls bereits in der Antike genutzt wurden und wahrscheinlich die Hochkultur der Etrusker überhaupt erst ermöglicht haben. Denn in den sogenannten Colline Metallifere (Tour 3, >), den »metallhaltigen Hügeln«, wurden Salz und Erz abgebaut. An manchen Stränden findet sich die antike Schlacke aus der Erzgewinnung bis heute unter dem Sand. Es reicht, ein wenig mit der Hand zu graben. Südlich von Volterra, in dem Ort Saline, kann man die Gewinnung eines der reinsten Salze Italiens besichtigen.
Landschaftlich gesehen ist die Toskana ein grünes und wasserreiches, bis auf den Südwesten recht hügeliges Gebiet. Vielerorts lässt sich originärer, jahrhundertealter Mischwald entdecken. Buchen, Eichen, Zypressen sowie als Kulturpflanze natürlich der Olivenbaum sind häufig zu finden. Trockener ist es in den Crete Senesi (Tour 4, ab >), jenem fotogenen, aber auch wasserarmen Landstrich, sowie in der Maremma im Südwesten, Heimat der letzten Cowboys, wo sich eher weites, flaches Land erstreckt.
Auch die Toskana bleibt vom Klimawandel nicht unberührt. Hitzewellen und Überschwemmungsereignisse sorgen immer wieder für Schlagzeilen. So fanden im Winter Ende 2023 erst weiträumige Überschwemmungen und Erdrutsche statt, und in Teilen der Toskana musste der Notstand ausgerufen werden. Im Februar 2024 diskutierten die Italiener dann in den sozialen Netzwerken, ob man guten Gewissens im Februar an den Strand gehen kann – Temperaturen von deutlich über 20 °C luden dazu ein.
Zypressen und Wein prägten das Landschaftsbild schon zur Zeit der Römer.
Die toskanische Küche ist bodenständig und deftig – Fleisch spielt eine sehr große Rolle, von der bistecca alla fiorentina bis zur salumeria – was die eigenständige und hohe Kunst meint, Salami in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu kreieren. Spezialitäten wie Schweinebauchbraten (porchetta) oder Schinken (prosciutto) ergänzen dieses Bild.
Wo das Land zu karg war, um Feldbau zu betreiben, entstand in der Toskana traditionell die Schaf- und Ziegenhaltung, und mit ihr der Pecorino, der heute an einigen Orten wie etwa Pienza (Tour 4, >), eine ganz besondere Tradition aufweist. Gerne werden Wurst und Käse reichlich aufgeschnitten und mit Brot – und natürlich auch mit Wein – genossen.
Fleisch, ob als Braten, Salami oder Schinken, gehört zur traditionellen Küche der Toskana.
In vielen Metzgereien kann man auch Platz nehmen und eine Platte der Wahl bestellen oder auch als panino (belegtes Brötchen) mitnehmen – wobei die Verkleinerungsform panino etwas untertreibend ist, denn was man bekommt, ist meist mehr als ausreichend, selbst für den größeren Hunger. Sich an die Metzgereien zu halten, ist jedenfalls eine gute Idee, denn hier genießt man die wahren Spezialitäten der Toskana zu günstigen Preisen.
Wem dabei noch Kalorien fehlen sollten, der kann einen Blick auf die Süßspeisenkarte der Toskana werfen. In den Schaufenstern in Florenz lockt zum Beispiel das panforte (wörtlich »starkes Brot«) aus einem festen süßen Teig mit Rosinen, Nüssen und Puderzucker, das überaus nahrhaft ist. Bekannt sind mittlerweile auch in Deutschland die cantuccini, harte Mandelplätzchen, die zum Kaffee oder auch zum Vino Santo, einem süßen Likörwein, genossen werden können.
Kleine Osterie und Trattorie laden dazu ein, die Spezialitäten der Toskana zu probieren.
Womit wir beim vielleicht wichtigsten Thema sind, dem Wein. Wein und Toskana gehören untrennbar zusammen, und die Königin aller toskanischen Reben ist der Sangiovese, der in mehreren Varianten und Züchtungen existiert. Diese Vorherrschaft ist gar nicht so neu, denn bereits im 19. Jahrhundert wurde mit geeigneten Rotweinsorten experimentiert und die Formel für den heutigen Chianti Classico erfunden, der hauptsächlich aus Sangiovese-Trauben besteht, aber mit Canaiolo- und/oder Malvasia-Trauben verfeinert werden kann. Wein scheint omnipräsent – aber die Winzer haben schon lange gemerkt, dass sie nur mit Qualität überleben können, daher ist selbst im berühmten Chianti-Gebiet die Anbaufläche begrenzt und es wird darauf geachtet, dass nur eine bestimmte Menge pro Hektar überhaupt produziert wird. Eine der größten Weinkellereien ist die der Familie Antinori (Tour 1, > u. >), wahre Fürsten des Weinbaus von heute.
Wenn nicht Wein produziert wird, werden Oliven geerntet und zu Öl verarbeitet. Gutes, kalt gepresstes Olivenöl aus der Toskana hat seinen Preis – und Qualität. Um die Landschaft zu erhalten, herrschen für Landbesitzer strenge Auflagen, was sie anpflanzen müssen und wie sie die alten Gebäude zu bewahren haben. Wenn man heute durch die liebreizende Toskana fährt, ist dies das Ergebnis strenger Kontrolle durch den Staat. Ein neues Eigenheim für die Kinder neben den alten Hof setzen? Praktisch unmöglich.
Das Tempelgrab bei Sovana, die Tomba Ildebranda (>), ist eine mächtige Nekropole der Etrusker.
Bergdörfer mit Kastellen, schmalen Straßen und weiten Blicken in die umliegende Landschaft – so lässt sich die Szenerie vielerorts beschreiben. Was heute pittoresk anmutet, hatte einst einen ernsten Hintergrund: Das Leben in der Toskana war gefährlich.
Die Toskana ist ein geschichtsträchtiges Fleckchen Erde. Das wird jedenfalls sofort greifbar, wenn man von einem kleinen Ort zum nächsten fährt, denn alle mittelalterlichen Orte (ital. borghi, Sg. borgo