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Heideggers esoterische Philosophie "Adyton" bezeichnet das Unzugängliche, Unbetretbare, jenen Bereich des griechischen Tempels, in dem sich das Allerheiligste befand. Peter Trawny stellt das Unzugängliche in das Zentrum seiner Untersuchung zu Heidegger und zeigt ihn als politischen Esoteriker, der sich konsequent allen Diskursen der Öffentlichkeit zu entziehen versucht. Im beinahe intimen Akt, dem Geheimnis des Philosophierens wird sichtbar, dass Heideggers Philosophie auch von der erotischen Erfahrung lebt.
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Seitenzahl: 106
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Peter TrawnyAdyton
Peter Trawny
ADYTON
Heideggers esoterische Philosophie
INHALT
Adyton
Die esoterische Initiative
Ort und Universum
Der Adressat I
Die Öffentlichkeit I
Die Öffentlichkeit II. Eröffnungsfeiern
Das Unlesbare lesen
Der Adressat II. Antworten
Das Unsagbare sagen
Das Universum der Universität
Herrschaft I
Der Adressat III. Asymmetrien. Banales
Tugend. Verhaltenheit. Empfang des Anderen
Der Adressat IV. Der Fremde
Herrschaft II. Volk im Ereignis
Hölderlin-Wortraum
Herrschaft III. Der Gott und sein Volk
Im Innersten I
Im Innersten II. Frauen und Heimat
Epilog. Atopia
Anmerkungen
Personenregister
Innan, innan…
Das Adyton ist das Unzugängliche, Unbetretbare; Bereich eines griechischen Tempels, in dem sich das Allerheiligste befand. Ort eines Ortes also, der sich ohnehin von den gewöhnlichen Orten unterscheidet. Eine solche Ordnung ruft nach Annäherung. Sie bildet eine Spur.
Im Fünften Gesang von Homers »Ilias« kämpft Diomedes auf der Seite der Griechen gegen Aeneas. Diomedes ist stärker und verletzt Aeneas, der aber von Apollon beschützt wird. Dieser ermahnt den Griechen, auf den Unterschied zwischen Göttern und Sterblichen zu achten, und rettet Aeneas. Um ihn wieder zu Kräften kommen zu lassen, bringt der Gott seinen Schützling zum Pergamos in seinen Tempel, ins Adyton (Il., V, 448, 512). Dort wird er von seinen Schwestern Leto und Artemis gepflegt.
Das Adyton ist ein den gewöhnlichen Sterblichen unzugänglicher Ort der Genesung, der Stärkung, Zuflucht für den Geschwächten und Verletzten. Nur durch die Entscheidung des Gottes wird ein Mann oder eine Frau zugelassen.
Ungefähr eintausend Jahre später erzählt Lucan vom römischen Bürgerkrieg in den »Pharsalia«, dass Appius, auf der Seite des Senats gegen Julius Caesar kämpfend, zum Orakel nach Delphi geht, um dort Aussagen über den Verlauf des Krieges zu erfahren (Phars., 5. Buch, 141-161). Die Priesterin, die Pythia, aber sträubt sich in das Adyton einzudringen, aus Angst vor der Anwesenheit des Gottes. Sie muss von anderen Priestern mit Gewalt in die Höhle (antrum) hineingetrieben werden.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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