Aeneis - Vergil - E-Book

Aeneis E-Book

Vergil

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Beschreibung

Vergils "Aeneis" ist aufgrund ihrer weltliterarischen Bedeutung aus dem lateinischen Lektüreunterricht nicht wegzudenken. Lateinlehrer stehen jedoch vor der schier unlösbaren Aufgabe, Schüler in nur kurzer Zeit mit dem Inhalt und den sprachlichen Finessen des monumentalen Epos vertraut zu machen. Einen Weg weist diese Auswahlausgabe: Sie beschränkt sich auf ein zu bewältigendes Maß der wichtigsten Passagen des Werkes und vermittelt gleichzeitig durch verbindende Textparaphrasen, unterstützt von zahlreichen Abbildungen, einen bleibenden Eindruck von Handlung und Komposition der ganzen Dichtung. Textauswahl in der Originalsprache, mit Übersetzungen schwieriger Wörter am Fuß jeder Seite, Nachwort und Literaturhinweisen. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können paralle benutzt werden.

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Seitenzahl: 98

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P. Vergilius Maro

Aeneis

Ausgewählt und herausgegeben von Thorsten Krüger

Reclam

2012 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen

Made in Germany 2017

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-960600-2

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-019827-8

www.reclam.de

Inhalt

Einleitung

Vergils Leben

Vergils Werk

Zu Gestaltung und Benutzung dieser Ausgabe

Aeneis 1–6 (Auswahl)

Buch 1

T 1: Prooemium (1,1–7)

T 2: Junos Feindschaft (1,8–33)

B 1: Parisurteil und Musenanruf (zu V. 12–18)

B 2: Der Seesturm (zu V. 50–156)

T 3: Jupiters Prophezeiung (1,223–237; 254–296)

B 4: Klage der Venus (zu V. 227–296)

B 5: Die Aufnahme der Trojaner in Karthago (zu V. 291–401)

B 6: Aeneas und Achates betrachten eine bildliche Darstellung des trojanischen Krieges (zu V. 441–494)

T 4: Didos erster Auftritt (1, 494–508)

T 5: Die erste Begegnung zwischen Dido und Aeneas (1,586–605; 613–629)

B 7: Das Gastmahl bei Dido (zu V. 631–694)

Buch 2

T 6: Aeneas beginnt mit seinem Bericht (2,1–13)

T 7: Laokoon warnt vor dem hölzernen Pferd (2,40–56)

B 8: Das hölzerne Pferd gelangt in die Stadt (zu V. 154–233)

Ü 1: Zusammenfassung der Verse 234–672

B 9: Der Entschluss zur Flucht aus Troja (zu V. 673–698)

B 10: Die Flucht aus dem brennenden Troja (zu V. 707–729)

T 8: Flucht aus der brennenden Stadt und Verlust Creusas (2,768–804)

Buch 3

Die Irrfahrten

B 11: Polyphemus (zu V. 641 ff.)

Buch 4

T 9: Didos Liebe (4,1–14; 68–89)

B 12: Juno und Venus verhandeln das Schicksal von Dido und Aeneas (zu V. 84–128)

T 10: Der Liebesbund zwischen Dido und Aeneas (4,129–172)

T 11: Das Gerücht (4,173–197)

T 12: Merkur erinnert Aeneas an seinen Auftrag (4,259–278)

Ü 2: Zusammenfassung der Verse 279–415

B 13: Drohende Abfahrt der Trojaner (zu V. 416–449)

T 13: Didos Vorwürfe gegen Aeneas (4,533–552)

T 14: Didos Fluch (4,607–629)

T 15: Didos Tod (4,651–671)

Buch 5

Leichenspiele für Anchises und Überfahrt nach Italien

B 14: Palinurus (zu V. 833 ff.)

Buch 6

B 15: Aeneas bewundert die Bilder des Daedalus (zu V. 9–41)

T 16: Apollo bemächtigt sich seiner Seherin (6,42–54)

T 17: Die Prophezeiung der Sibylle (6,81–97)

Ü 3: Zusammenfassung der Verse 98–236

B 16: Das Brandopfer am Eingang zur Unterwelt (zu V. 237–254)

B 17: Sibylle zeigt Aeneas die unbestatteten Toten (zu V. 295–383)

T 18: In der Grotte der Sibylle (6,384–416)

B 18: Die Gefilde der Krieger (zu V. 477–534)

B 19: Der Tartarus (zu V. 548–627)

B 20: Die Gefilde der Seligen (zu V. 638–678)

T 19: Anchises erläutert die Seelenwanderung (6,724–51)

T 20: Weltgeschichtliche Bestimmung der Römer (6,789–800; 847–853)

Aeneis 7–12 (Inhaltsangaben mit Illustrationen)

Buch 7

Die Ankunft in Latium

B 21: Camilla (zu V. 803 ff.)

Buch 8

Aeneas bereitet sich zum Kampf

B 22: Venus und Vulcan (zu V. 387 f.)

Buch 9

Der Kampf um das Lager

B 23: Remus (zu V. 332 f.)

Buch 10

Rettung aus Bedrängnis

B 24: Mezentius (zu V. 833 ff.)

Buch 11

Laurentum in Not

B 25: Aethon trauert um Pallas (zu V. 89 f.)

Buch 12

Der Tod des Gegners

B 26: Aeneas tötet Turnus (zu V. 950 ff.)

Anhang

Abkürzungen und Symbole

Verzeichnis der Eigennamen (ENV)

Prosodie und Metrik

Rhetorische Stilmittel

Stammbaum und Karten

Dardaner- und Iulier-Genealogie

Irrfahrten des Aeneas

Mittelitalien

Cumae und der Golf von Neapel

Cumae

Zeittafel

Literaturhinweise

Abbildungsnachweis

Hinweise zur E-Book-Ausgabe

[7] Einleitung

Vergils Leben

Publius Vergilius Maro war bereits zu Lebzeiten im ersten Jahrhundert v. Chr. ein berühmter und hoch angesehener Mann. Gleichwohl gibt es nur wenig, was sich über sein Leben mit großer Sicherheit sagen lässt. Zwar wissen wir, dass er am 15. Oktober des Jahres 70 v. Chr. in oder bei Mantua geboren wurde, aber schon die Angaben über Status und Beruf seines Vaters sind nicht gesichert. So behaupteten einige, der Vater sei ein Töpfer gewesen, andere wiederum, er habe als Tagelöhner für einen Staatsbeamten gearbeitet; wahrscheinlich ist er recht früh verstorben. Vergil hat wohl in Cremona die Schule besucht, ist als 17jähriger nach Mailand gegangen, später zum Rhetorikstudium nach Rom und schließlich zu philosophischen Studien nach Neapel aufgebrochen.

Insgesamt spielte sich sein Leben in Zeiten großer politischer Wirren ab: 63 v. Chr. schlägt Cicero die Catilinarische Verschwörung nieder, im Jahre 60 v. Chr. bilden Pompeius, Caesar und Crassus das erste Triumvirat, in den Jahren 49 bis 45 v. Chr. entwickelt sich zwischen dem Senat und Julius Caesar ein Bürgerkrieg; so ist es nicht verwunderlich, dass ein wichtiger Einschnitt in seinem Leben eine direkte Folge dieser politischen Turbulenzen ist. Im Jahre 41 v. Chr. nämlich, also drei Jahre nach der Ermordung Caesars und mitten in den bürgerkriegsähnlichen Wirren in Rom, drohte dem Haus und dem Anwesen des Vaters die Enteignung. Octavian, der spätere Kaiser Augustus, hatte die Absicht, altgediente Soldaten als Lohn für ihre Taten mit Land zu versorgen. Vergil hatte jedoch schon zu dieser Zeit einflussreiche Freunde und [8] Förderer in Rom, die sich zu seinem Schutz für ihn einsetzten.

Viel später, im Jahre 20 v. Chr., also im Alter von 50 Jahren, soll er zu einer mehrjährigen Schiffsreise nach Kleinasien aufgebrochen sein, angeblich, um seinem Hauptwerk, der Aeneis, den letzten Schliff zu geben. Dabei traf er im Jahre 19 v. Chr. in Athen auf Kaiser Augustus, dem er in seinem literarischen Werk eine wichtige Rolle zugewiesen hatte. Vergil, der Zeit seines Lebens unter einer schwachen Gesundheit litt und diese Reise anschließend nicht fortsetzen konnte, starb im gleichen Jahr in Brindisi in Süditalien und wurde anschließend in seiner Wahlheimat Neapel begraben.

Vergils Werk

Bucolica (»Hirtengedichte«) oder Eclogae (»Auswahlgedichte«)

Die ersten Gedichte, die mit Sicherheit aus Vergils eigener Hand stammen, entstanden etwa in der Zeit von 42 bis 39 v. Chr. und besingen das Hirtenleben. Vergil lehnt sich an die Eidyllia des griechischen Dichters Theokrit an, der im 3. Jh. v. Chr. lebte. Theokrit beschreibt unter dem Titel, von dem unser Begriff »Idyll« abgeleitet ist, aber nicht ein »ideales«, gar paradiesisches Leben, sondern ein abgeschiedenes Leben auf dem Land mit all seinen Härten und Widrigkeiten. Vergil dagegen setzt einen anderen Schwerpunkt: Er beschreibt eine einfache und zugleich stilisierte Welt, die dem idealen Bild des Landlebens weitaus näher kommt. Dabei verschmelzt er unterschiedliche Ebenen, indem er bedeutende Personen aus Kultur und Politik in das abgeschiedene »Arkadien« eintreten und Hirtensänger im [9] trostlosen, von Bürgerkriegen erschütterten Italien auftreten lässt. So wird ein dichterisches Wunschland geschickt mit realer Politik verbunden.

Georgica (»Vom Landbau«)

Auch in seinem zweiten großen Werk, verfasst in der Zeit von 37 bis 31 v. Chr., widmet sich Vergil einem Gebiet abseits der Metropole Rom. Gleichwohl zeigt sich hier bereits deutlich seine Nähe zu bedeutenden Persönlichkeiten in Rom, denn dieses Werk ist Maecenas, dem sprichwörtlich gewordenen Förderer von Dichtung und Kunst, gewidmet, und der spätere Kaiser Augustus, Octavian, spielt darin insofern eine wichtige Rolle, als seine Herrschertätigkeit idealisiert wird. Auf den ersten Blick ist es ein Lehrgedicht, das in Anknüpfung an griechische Traditionen (hier sind es die Werke und Tage des Hesiod) den Bauern Ratschläge für ihre tägliche Arbeit geben soll. Bei näherem Hinsehen entpuppt es sich jedoch als eine Lobeshymne an das ländliche Italien, die den Menschen Orientierung in schwierigen politischen Verhältnissen und Sicherheit über ihre eigene Identität vermitteln soll. Durch dieses Werk, in dem Vergil wie schon in den Bucolica auf subtile Weise Politik und Dichtung miteinander verbindet, gewinnt er den Ruf eines der bedeutendsten Schriftsteller in Rom.

Aeneis (»Das Lied vom Helden Aeneas«)

In seinem berühmtesten Werk, der Aeneis, an der Vergil von 29 v. Chr. bis zu seinem Tod im Jahre 19 v. Chr. arbeitete, geht es um den trojanischen Helden Aeneas, der nach der Zerstörung Trojas durch göttliche Bestimmung nach [10] langer Irrfahrt Italien erreicht, um dort unter schwierigen Umständen die Vorgängerstadt Roms zu gründen. Dabei entlehnt Vergil den Stoff der griechischen Mythologie und bezieht sich direkt auf die Ilias und Odyssee des Homer. Homer selbst hatte dem trojanischen Helden Aeneas im 20. Gesang der Ilias (V. 302–308) eine große Zukunft prophezeit: »Denn es ist ihm vom Schicksal bestimmt zu entkommen, / Daß das Geschlecht des Dardanos nicht ohne Samen und spurlos / Untergehe, den Zeus vor all seinen Söhnen geliebt hat […]. / Nun aber wird des Aineias Gewalt die Troer beherrschen / Und die Kindeskinder, die später noch werden geboren« (Übers. R. Hampe).

Bei der Komposition hat sich Vergil stark an der Ilias und der Odyssee orientiert: Die Bücher 1 bis 6 der Aeneis schildern die Irrfahrten des Aeneas, der mit seinen Gefährten aus Troja flieht und über Karthago, wo er ein Liebesverhältnis mit der Königin Dido beginnt, nach Italien gelangt; dieser erste Teil wird allgemein als die »römische Odyssee« bezeichnet. In der zweiten Hälfte, den Büchern 7 bis 12, werden die langen und mühsamen Kämpfe geschildert, die Aeneas mit seinen Gefährten in Italien führen muss, da sie von der einheimischen Bevölkerung als Eindringlinge angesehen werden. Vor allem Turnus, der König der Rutuler, kann nicht akzeptieren, dass Latinus, der König der Latiner, seine Tochter Lavinia nicht ihm, sondern Aeneas zur Frau geben will. Buch 12 endet mit einem erbitterten Duell der beiden Widersacher und mit dem Tod des Turnus; diese zweite Hälfte der Aeneis wird allgemein als die »römische Ilias« bezeichnet. Neben Homer hat Vergil auch auf viele andere poetische Vorbilder zurückgegriffen, sowohl griechische wie Apollonios Rhodios als auch römische wie Ennius und Lukrez.

Wie in den Bucolica und in den Georgica hat Vergil in der Aeneis, allerdings noch weitaus umfangreicher und [11] komplexer, Politik und Dichtung miteinander verwoben. Hier geht es um den Ursprung Roms und des römischen Volkes, den Ursprung des Julischen Herrschergeschlechts und die Sendung Roms. Vielleicht auch wegen dieses allumfassenden Anspruchs war es ihm nicht ganz gelungen, das Werk vollständig abzuschließen, was sich jedoch nur an einigen kleinen Details erkennen lässt. Angeblich hat Vergil testamentarisch verfügt, die Aeneis nach seinem Tod zu verbrennen, was wohl unter anderem von Augustus verhindert wurde. Anfängliche Kritik, die an der Aeneis geübt wurde, verstummte bald; sehr schnell wurde die überragende literarische Qualität des Werkes anerkannt und Vergil schließlich als vorbildlicher Dichter gefeiert. Im Mittelalter wurde sein Werk sogar über das des Homer gestellt, in Deutschland, wo zur Zeit von Goethe und Schiller die Griechen über die Römer gestellt wurden, galten die Ilias und die Odyssee als das Original und die Aeneis als eine Kopie – ein Urteil, das heute kaum noch Bestand hat.

Zu Gestaltung und Benutzung dieser Ausgabe

Mehr noch als bei anderen Werken der lateinischen Dichtung müssen bei der Aeneis die Voraussetzungen des heutigen Lateinunterrichts berücksichtigt werden. Bei einem Werk, das im Original beinahe 10 000 Verse umfasst, kann nur ein kleiner Teil im Unterricht übersetzt werden. Da das Epos einen großen thematischen Bogen spannt, sind einzelne, isolierte Textstücke nur schwer verständlich. Deshalb basiert diese Ausgabe auf der Überlegung, den Schülern die Aeneis als ein Gesamtwerk zu präsentieren, obwohl die Textauswahl nur rund 500 Verse umfasst. Die Aeneis wird auf zwei Arten dargeboten: Zum einen enthält die Ausgabe eine Auswahl von Texten (T) aus den Büchern [12] 1, 2, 4 und 6, die für das Gesamtwerk besonders repräsentativ sind. So wie im Griechischunterricht die Ilias wegen ihrer starken Betonung des Kriegsgeschehens gegenüber der Odyssee kaum noch eine Rolle spielt, bleibt die Auswahl der Texte hier auf die erste Hälfte der Aeneis (die »römische Odyssee«) beschränkt. Zum anderen gibt es eine durch Bilder (B) visuell unterstützte Darstellung der ausgelassenen Partien, um den Fortlauf der Handlung und des Gedankengangs zu gewährleisten: Die ausgesparten Teile der Bücher 1, 2, 4 und 6 werden mit Holzschnitten aus der Straßburger Ausgabe von 1502 veranschaulicht. Der Holzschnitt zu 1,12–28, »Parisurteil und Musenanruf«, ist wegen seiner besonders prägnanten Veranschaulichung der Eingangsverse ergänzend zum Text aufgenommen, außerdem B 4, »Klage der Venus« (zu V. 227–296). An einigen Stellen, an denen die Holzschnitte allein für die Schüler wenig Aussagekraft besitzen, dienen kurze Übergangstexte (Ü) zur Wiedergabe des Inhalts. Die ausgelassenen Bücher 3, 5 und 7–12 werden durch die zeitgenössischen Tuschezeichnungen des amerikanischen Künstlers Barry Moser (mit Inhaltsangaben) illustriert. Dabei ist zu beachten, dass die von Moser ausgewählten Motive zum Teil Themen aufgreifen, die nur sehr kurz oder scheinbar nebensächlich behandelt werden (die Versangaben auf den Tuschezeichnungen selbst beziehen sich auf die englischsprachige Übersetzung, weshalb in den Zusammenfassungen die Versnummern des lateinischen Textes genannt und deutliche Hinweise gegeben werden, um welche Personen es sich handelt).

Da Vergils Aeneis