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Kleine Dinosaurier treffen andere Dinos und erkennen, dass scheinbare Einschränkungen Stärken oder liebenswerte Eigenschaften sein können. Für schwierige Alltagssituationen finden sie Lösungen und lernen auch mit Krankheit, Leid und großen Problemen umzugehen. Auf Reisen lernen sie andere Lebensweisen kennen. Sie leben Inklusion und akzeptieren in der Vielfalt der Welt jede und jeden so wie sie oder er ist.
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Seitenzahl: 89
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Imke Brunn lebt in unmittelbarer Nähe zum Rheingau, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Ihr erstes Buch mit Geschichten von den drei kleinen Dinosauriern veröffentlichte sie 2014 unter dem Titel »Gemeinsam sind wir Stark«, ein Update erscheint 2024. Beide Kinderbücher wurden von ihrer Tochter, Jasmin Dona, illustriert. In den Dino-Geschichten spiegeln sich Lebenssituationen von Freunden und Bekannten. Auch die Erfahrungen der Tochter aus Theorie und Praxis einer Kindheitspädagogin fließen mit ein.
Ihre Kurzgeschichten für Erwachsene, »Heiter oder Tödlich – Alles ist Möglich« sind 2023 ebenfalls bei tredition erschienen.
https://www.instagram.com/imkebrunn/
Hinweis:
Ein Teil der Geschichten behandelt Bereiche, die emotional sehr stark berühren. Es werden problematische Themen angesprochen, die nicht für jeden und jede leicht zu verarbeiten sind und weitere Fragen aufwerfen können.
»Ayla« ist ein kleiner Dino, der schlecht hören und sehen kann.
Die Geschichten um »Pauli« behandeln Erlebnisse eines Dinos, der nicht laufen kann.
In der »Regenbogenfamilie« haben einige Dinos gleichgeschlechtliche Eltern.
»Abstand« behandelt das Thema Corona.
»Der seltsame Teich« beschäftigt sich mit Alkoholismus.
Die Geschichten »Flucht-…« behandeln verschiedene Aspekte rund um das Thema Kriegsflüchtlinge.
In der Geschichte »Krank« hat ein kleiner Dino Krebs und wird nach einer anstrengenden Therapie mit Nebenwirkungen wieder gesund.
In »Traurig« stirbt der Vater eines kleinen Dinos bei einem Vulkanausbruch und er lernt mit der Trauer umzugehen.
»Trennung« behandelt das Thema Scheidung und Abwesenheit eines Elternteils.
»Das stille Ei« beschäftigt sich mit der Vorfreude auf ein Geschwisterchen und dem Schmerz einer Fehlgeburt.
»Das winzige Baby« ist ein frühgeborenes Baby, das nach Anfangsschwierigkeiten zu einem gesunden Kind heranwächst.
»Angst« beschreibt die Angst vor einem Ort an dem ein unangenehmes Ereignis stattgefunden hat, und dessen Überwindung.
»Böser Dino« behandelt sexuelle Übergriffe und deren Abwehr.
Bei »Besuch in der Fremde - …« macht eine Dinofamilie eine weite Reise zur Herkunftsfamilie der Eltern. Die Kinder erleben eine ihnen fremde Kultur und Sprache, in der Mädchen und Jungen unterschiedliche Wertigkeiten und Möglichkeiten haben. Auch ein zuerst ausgeschlossenes Transgender Kind lernen sie kennen, das im Verlauf akzeptiert und Teil der Gruppe wird.
»Angel« ist ein kleiner Dino mit mehrfachen körperlichen und geistigen Behinderungen, der durch seine Fröhlichkeit einen positiven Beitrag zum Leben der Gemeinschaft leistet.
Einige der Dino-Kinder werden gerade durch ihre Einschränkungen zu Helden und Heldinnen.
Für Milo und Luan,
die hoffentlich beide gute Freunde der kleinen Dinos werden.
Imke Brunn
Alle haben Stärken
Impressum:
© 2023 Imke Brunn
Coverdesign und Illustrationen von: Jasmin Dona
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
ISBN Hardcover:978-3-347-98542-1
ISBN Softcover:978-3-347-98541-4
ISBN E-Book:978-3-347-98543-8
Ayla in der Höhle
Gewitter mit Ayla
Das fremde Mädchen Pauli
Ein Panzer für Pauli
Pauli und das Hochwasser
Pauli die Retterin
Regenbogenfamilie
Abstand
Der seltsame Teich
Flucht – Überfallen
Flucht – Lernen
Flucht – Sehnsucht
Flucht – Heimkehr
Krank
Traurig
Trennung
Das stille Ei
Winziges Baby
Angst
Böser Dino
Besuch in der Fremde – Aufbruch
Besuch in der Fremde – Reise
Besuch in der Fremde – Ankunft
Besuch in der Fremde – Spielen
Besuch in der Fremde – Unfall
Besuch in der Fremde – Leo oder Nia
Besuch in der Fremde – Abschied
Angel die große kleine Schwester
Angel und der Regentag
Angel bringt Sonnenschein in die Herzen
An einem schönen Morgen machten die drei Freundinnen Ankyla, Tricie und Bronta einen Spaziergang zu den Bergen am Rand des Tals. Versteckt hinter einigen Büschen entdeckte Ankyla eine Höhle. Vor lauter Freude, als Erste etwas Neues entdeckt zu haben, sauste sie hinein. Tricie, die ein Stück hinter ihr lief, sah sie verschwinden und rannte neugierig hinterher.
Bronta hatte gerade an einer besonders schönen Blume geschnuppert und war etwas zurückgeblieben. Als sie an der Höhle ankam, hörte sie tief aus dem Berg ängstliche Rufe.
Vorsichtig wagte sie sich ein Stück hinein. Langsam versuchte sie in Richtung der Rufe zu gehen, aber schon nach wenigen Schritten wurde es ganz dunkel. Dann schienen die Rufe der Freundinnen aus mehreren Richtungen zu kommen.
Plötzlich flogen kleine Wesen kreischend um ihren Kopf. Es wurde so laut, dass Bronta die Ohren weh taten. Die Flügel kamen ihren Augen so nahe, dass sie den Luftzug spürte. Sie bekam Angst und raste aus der Höhle.
Als das Geschrei aufhörte, drehte sie sich um, betrachtete den Höhleneingang und dachte nach, wie sie den Freundinnen helfen könnte.
Ihr fielen Ayla und Fenja ein, zwei Dinos einer anderen Art. Sie waren viel kleiner als sie und auch kleiner als Ankyla und Tricie. Ayla konnte nicht gut sehen und schlecht hören, aber mit Höhlen kannte sie sich aus. Sie mochte die Dunkelheit, wo keiner etwas sehen konnte.
Bronta überlegte, dass Ayla das Geschrei nicht so laut hören würde. Dann könnte sie es aushalten und konnte sich vielleicht in der Höhle zurechtfinden. Fenja war Aylas große Schwester, die sie beschützte und daher immer genau wusste, wo sie war.
Laut nach Fenja rufend rannte sie durch das Tal. Nach kurzer Zeit antwortete Fenja und brachte sie schnell zu Ayla.
Bronta erklärte, was passiert war. Ayla dachte nach, dann pfiff sie einen Ton, den Bronta noch nie gehört hatte und klopfte auf den Boden. Plötzlich kamen aus vielen Löchern im Boden pelzige kleine Tiere.
Bronta führte die Schwestern und deren kuscheligen Freunde zur Höhle. Ayla erklärte, dass sie diese Höhle ein wenig kannte. Sie war gefährlich, weil sie aus einem richtigen Irrgarten von Gängen bestand und am Eingang von Flugtieren bewohnt war. Diese vertrieben jedes große Tier mit Schreien, um ihre Babys zu beschützen.
Ayla meinte, dass sie selbst klein genug sei, um nicht angegriffen zu werden. Ihre pelzigen Freunde würden ihr helfen, sich nicht zu verirren. Sie erzählte, dass sie das schon einmal ausprobiert hatten. Die kleinen Tiere hielten sich jeweils am Schwanz des nächsten fest und bildeten so eine lange Kette bis zum Eingang. Ayla konnte sich dann an dieser Kette entlang tasten und die Höhle Stück für Stück absuchen.
Bei so viel Hilfe dauerte es nicht lange, bis Ayla Ankyla und Tricie gefunden hatte. Mit Hilfe der Kette aus den kuscheligen Freunden führte Ayla die beiden Verirrten zum Ausgang zurück. An den Flugtieren mussten sie dicht am Boden bleibend vorbeikrabbeln. So kamen sie wieder ins Freie, ohne dass es Geschrei gab.
An einem sehr heißen Tag im Sommer machten Bronta, Tricie und Ankyla zusammen mit Ayla und Fenja einen Ausflug. Sie waren schon sehr weit gelaufen, als plötzlich viele Wolken den Himmel verdunkelten.
Dicke Regentropfen fielen auf die Freundinnen. Alle fünf wurden ganz nass. Auf dem Weg bildeten sich große Pfützen, so dass das Laufen schwierig wurde.
Ein kleiner Bach, über den sie auf dem Hinweg noch einfach hinüber steigen konnten, hatte sich in einen breiten Fluss verwandelt. Den konnten sie nicht mehr überqueren.
Ayla führte ihre Freundinnen zu einer großen Höhle. Dort wärmten sie sich gegenseitig auf, bis sie wieder trocken waren.
Ayla sagte: »Diese Höhle ist sehr lang und breit. Es gibt keine gefährlichen Stellen. Sie hat einen anderen Ausgang ganz dicht bei unseren Familien. Ich kann euch durch die Höhle führen, dann kommen wir wieder nach Hause.«
Die Freundinnen sahen sich erstaunt an. Bronta meinte: »Wie soll das gehen, es ist doch ganz dunkel. Ich habe Angst.« Tricie und Ankyla nickten.
Fenja antwortete: »Ich habe das mit Ayla schon ausprobiert. Sie kennt sich wirklich toll aus. Wenn wir langsam nebeneinander gehen, so dass wir uns berühren, dann kann Ayla uns führen und wir verlaufen uns nicht. Die Höhle ist ganz flach und der Weg ist sehr breit.«
Da überwanden die Freundinnen ihre Angst und sie machten sich gemeinsam auf den Weg. Fenja und Ayla hatten recht, der Weg war lang, aber schließlich erreichten sie den anderen Ausgang der Höhle. Bronta, Tricie und Ankyla freuten sich sehr, als es wieder hell wurde und bedankten sich bei Ayla und Fenja.
Bronta, Tricie und Ankyla gingen spazieren, als sie eine fremde Familie in ihr Tal kommen sahen. Sie waren von der gleichen Art wie Bronta. Neugierig ging sie zusammen mit den Freundinnen auf die Gruppe zu.
Der Anführer der Gruppe bemerkte Bronta, kam zu ihr und fragte: »Wer ist der Anführer deiner Herde, kleines Mädchen?«
Bronta hatte gerade den zweiten Dino hinter dem Anführer gesehen und war so erstaunt, dass sie gar nicht merkte, dass sie etwas gefragt worden war. Der zweite Dino war sogar noch größer als der Anführer, bestimmt so groß wie ihr Großvater, und er trug ein Dino Kind quer auf der Schulter.
So etwas hatte Bronta noch nicht gesehen. Sie merkte erst, dass sie sehr unhöflich war, als Tricie sie fest anstieß. »Entschuldigung« sagte sie, »ich bringe euch zu meinem Großvater.«
Die drei Freundinnen führten den fremden Anführer zu Brontas Großvater, seine Familie folgte ihnen, blieb aber etwas zurück. Aus den Augenwinkeln schaute Bronta immer wieder zum großen Dino, der das Kind trug. Ihr kam es so vor, als wären alle sehr aufgeregt und ein wenig ängstlich.
Als sie beim Großvater ankamen, gingen Bronta, Tricie und Ankyla ein wenig zur Seite. Sie wollten auf jeden Fall wissen, was da besprochen wurde, also waren sie ganz still und hörten genau hin.
Der fremde Anführer begrüßte den Großvater und erzählte: »Meine Familie besteht aus mir, meiner Frau, meinem Sohn, seiner Frau und deren beiden Kindern. Meine Enkeltochter ist krank. Sie kann nicht laufen, aber sie ist ein sehr fröhliches und kluges Kind.
Bisher haben wir sie immer so wie jetzt auf unseren Wanderungen zum nächsten Futterplatz getragen, aber sie wird zu groß und zu schwer dafür. Jetzt suchen wir einen Platz, an dem wir immer bleiben können.
Wir haben dieses Tal gesehen. Es scheint sehr geschützt zu sein und viel Wasser und Futter zu geben. Wir wollen fragen, ob wir vielleicht hierbleiben und hier leben dürfen.«
Brontas Großvater überlegte eine Weile. Dann meinte er: »Ja, Futter gibt es genug und auch Wasser. Ihr könnt erst einmal bei uns bleiben.
Bald haben wir ein Treffen, dann können wir auch die anderen Herden fragen. Friedliche Neuankömmlinge wurden noch nie abgewiesen.« Mit dieser guten Neuigkeit ging der Anführer zu seiner Familie zurück.