Aller Freude mir zu Eigen - La Pastorella - E-Book

Aller Freude mir zu Eigen E-Book

La Pastorella

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Beschreibung

Der Inhalt stellt, mitunter auch in dichterisch leichtfüßigen Schritten, eine Begegnung/Szene dar die aus dem Leben gegriffen scheint. Doch mit diesen Figuren erhalten die Alltagsgeschichten einen besonders gekonnten Ausflug in eine andere Kulisse, in eine andere Welt. Die menschlichen Geschichten scheinen allerdings zeitlos zu sein. Sich in ihren Werken ganz der Muse hinzugeben. Vollkommen und geborgen zu sein und somit auch dem Leser (Jung und Alt) sein Vergnügen erahnen zu lassen. Eine Wohltat der Autorin so wie hoffentlich auch den Lesern!

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Seitenzahl: 66

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Dies sind Werke aus dem Jahr 2008.

Hinterlegt bei Literar Mechana in Wien.

Inhaltsverzeichnis

EPISCHE ERSTWERKE

1. Abfolge : 3 Parabeln

Das Komplott

Von Riesen und den Menschen

Vom Habicht

2. Abfolge: Fabeln und Kurzgeschichten

Eines Tages

Im Garten warten

Vom wunderfrohen Specht

Vom Müller und seiner Frau

Es war einmal ein kleiner Mann

Vom Kranich oder „Wo begabst du dich in Ohbut?“

Zwei Knechte oder „Vom Ritter van der Drau“

Vom schönsten Wallach

Vom erstarrten König

Es waren einmal viele Kinder

Das Komplott Eine Parabel

Es waren einmal zwei Grafen die sich ein sehr großes Land teilten. Sie lebten friedlich miteinander und verhielten sich auch recht versöhnlich zueinander. Eines Nachts aber fuhr der eine Graf schreiend aus dem Schlaf, lief die Treppen vom Hausflur hinunter, zur Tür hinaus, -mithin in die schwarze Nacht hinein. Es war Graf Leopold, er war des Volkes liebster Graf und trug zum Schluss nur sein Nachtkleid und sein Haar. Was hat ihn nur gelockt in den stillen Kammer, dass er nichtssagend hinausfuhr in diesem Jammer?

„Wir werden es wohl nie erfahren!“ meinte sein Vetter vorm Amtshaus zu den Scharen. Doch sein Knecht, der Unredlichste von allen, verzog die Miene, roch er da gar bitt’re Gallen? „Da ist was faul.“ dacht’ er bei sich und suchte nun im Wald, nach dem verlor’nem G’sicht. Ein unwirsch’ Geist, nannten ihn all seine Leut’, doch auch so lässt es sich Leben. „Wo bist du mein Graf, was hast du gesehen?“ sang er nun fragend auf seinen langen Wegen. Er horchte stets nach, ob sich da etwas rührt, doch meist zirpte nur ein Sperling ob seinem Geklirre. „Ach, was willst du so laut in meinem Garten?“ fragt ihn plötzlich ein weißbärtriger, hochgewachsener, asketischer Mönch, der sich in seiner Kukulle recht friedlich befand. Er war der Hüter der Klause und die Klause führte in andere Welten. Wer in die Klause rein kam bestimmte er, und wer draußen blieb auch, aber der musste dann selber schauen, dass er den nach-Hause-Weg schnellstmöglich wieder fand. Man sagte über ihn, dass er in

einem Wink die Zeiten zurück drehen konnte. Aber der Unredliche scherte sich nicht recht viel darüber, reden doch nur die Waschfrauen davon.

„Sag mir Ehrfurchtsvoller, wo ist mein Graf geblieben? Er ist als Irrer in die Wälder gelaufen und bislang ward er nicht wieder gesehen.“ „Du jagst einem irren Grafen nach? Sei froh, dass er nicht wiedergekehrt ist!“ schnaubte ihm der Einsiedler entgegen. Der Knecht wollte ihm schon noch was entgegen sagen, aber als er seine Lider wieder hob, fand er sich in seiner Stadt wieder, neben dem Burgtor und sprang schnell zu Seite, schnaubende Pferde an ihm vorbei trabend. „Wo ist mein Graf?“ fragt er erneut. Da lachten all die anderen Knechte neben ihm aus vollem Herzen und fragten: „Bist du traurig, weil er dich den Esel alleine in den Stall bringen lässt?“ Nun wurde es ihm aber klar, dass er mit einem Wink wieder in seiner Stadt war, jedoch hat noch niemand gesagt, dass es nur noch einen Grafen gibt. Also machte er sich zum Turm auf, um seinen Grafen zu sprechen. Die Wachen aber schüttelten ihn ab, er solle gefälligst weiter arbeiten und für was er denn bezahlt werde? Da wurde es dem Knecht recht viel, er hatte schließlich das Urteil angenommen damals, welches ihm der Stadthalter aufsprach. Damit hat er sich eingerichtet, sich und sein Leben, eben, dass er einer der Unredlichsten in der ganzen Stadt sei und sich in Knechtschaft hinein begab.

„Sag mir, wie lange vermisst du schon den Degen, den du damals verloren glaubtest, bei deinem Duell im Regen?“ Der Wachmann guckte nicht schlecht aus seinen nun hochgerissenen Augenbrauen heraus und so ergab eins das andere. Der Knecht wurde vorgelassen bis in die Amtsstube des Herrn Grafen vor und er fragte wieder, ob er Gehör bekömme. Der Graf, ein stattlich, hochgewachsener Mann, der ohne Bart durchaus der Einsiedler in jüngeren Jahren hätte sein können, fragte ihn, was er vorzubringen hätte, in dieser eilig Stund? Da entgegnete ihn der Knecht fragend, was es in den Wäldern alles zu essen gäbe, wenn man sich dorthin verirren täte?

Der Graf aber verzog seine Miene und hieß den Knecht mit erhobenen Zeigefinger einen unverfrorenen Halunken und lies ihn zur Strafe in die Ställe, zu den Schweinen sperren. Der Knecht aber musste nun in aller Vorsicht walten, denn wenn jetzt tatsächlich das Gesagte der Waschweiber stimmte, dann könne er nun auch herausfinden, was sich in der einst’gen Nacht tatsächlich zugetragen hat. Damit könnte er den Grafen wieder nach Hause bringen. Wahrlich aber, er hätte hundemüde sein müssen, von diesen Strapazen, da gab es ihm einen festen Ruck. Er sieht ein flackerndes Licht und hört hämisches Geflüster.

Er war drinnen im Stall und beobachtet dies Gesinde, welches um den Eingang, zum Rathaus hin, herum schlich. „Da sieh hinauf! Der wird heute noch laut hinauslaufen und keiner wird ihn je mehr wieder sehen, dafür tragen wir -schon lang- die Sorge!“ Da bemerkt der Knecht, dass es gar nicht eine Dirne mit zwei Betrunkenen war, wie vom Amtsvertreter verheißen, sondern ein verkleideter Mann und zwei düstere Gestalten! Daran erschrak der Knecht recht grausig und hört seinen Herzschlag bis zum Hals herauf pochen. Die Männer stellten sich jetzt neben das Tor, die in die Räume des Grafen führten. „Was machen die nur?“ fragt sich der Knecht und konnte sich gar nicht darüber schlüssig werden. Da hörte man schon aus den oberen Schlafräumen ein Gepolter und schwere Möbel rücken, Gläser klirrten und dann auf einmal sprang der Graf halb nackt zur Tür heraus. Am Tor empfingen sie ihn gekonnt mit Fußtritt und Handstoß und stülpten ihn den großen Jutesack d’rüber. Die Dirne sprang indes, wieder vor dem Eingangstor, noch weiter in ihrem Kleid bis zum Waldeseingang herum und singt, „Es ist so schön, es ist so fein, ich möcht’ so gern ein Dirn nur sein.“ Dem Knecht aber blieb es noch recht mulmig in den Knochen und er sah aus dem Türspalt heraus, wie sie den Grafen in einem der Kerker verschwinden ließen.

„So ist es!“ vernahm er die Stimme von dem Weißbärtigen und stand nun mit ihm zusammen am Waldeseingang. Den frohsinnigen Dirnenmann aber, der noch immer herum sprang, den band der Einsiedler eine Schleife ins Haar und meinte, „wenn überhaupt, dann fällt sie ihm erst im Kerker ab.“ Der Zweite aber war kein anderer, als der rühmlich Mann, der sich stemmte als Tröster der vermeintlichen Witwe gleich neben ihr dran und des Grafen Vetter, der niemals stritt, ward nun anstatt seiner im Kerker beliebt. Der Dritte nun, des Grafen sein Sohn, ward gesehen am höchsten Fenster droben, in Not. „Komm runter mein Sohn, komm her, liegt in dir drinnen unser Gescher. Du sollst nun begehen deinen eigenen Weg, nicht mehr dem Vetter sein versteckt Argwohn beleg. Also mach hin und grüß mir dein Mädchen.“ Der Graf dankte weiter seinem Weibe, denn hatte er Jahre drein mit ihr lange Freude. So erblickte die Wahrheit nun den Knecht, der dankend absagte, dem Ehrmann, der er nun sein könnt’. Zurück in die Wälder ging er, zu dieser ein Stell, wo er meinte gesehen, ein Jungfrau ganz hell. Sie gab es wirklich, sie war die Tochter vom Greise, der niemals drin’ war in solch fremde Kreise.

Von Riesen und den Menschen Eine Parabel