Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Eine der Gedichtsammlungen u.a. mit folgenden Werken: Ich habe dich so lieb Alte Winkelmauer Nach dem Gewitter Alter Mann spricht junges Mädchen an Ritter Sockenburg Umweg Schenken Der wilde Mann von Feldafing Marschierende Krieger Blindschl Schlummerlied Angstgebet in Wohnungsnot (1923) Antwort auf einen Brief des Malers Oskar Coester Mensch und Tier Seepferdchen Hilflose Tiere Ballade Meditation Zehn Mark, My Dear Tierschutz-Worte Maler und Tierfreund Amaryllis Ausflug Landflucht Ostern Mißratenen Kindes Lied Bordell Man soll - - Letztes Wort an eine Spröde Maiengruß an den Redakteur Der Bücherfreund Mein Bruder Meine Tante Man selber Der wilde Mann, die weiche Mann, das Vielemann Die zwei Polis Der Mut der reifen Jugend Antwort an einen Gelangweilten Ich raffe mich auf u.v.m.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 76
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Allerdings
Joachim Ringelnatz
Inhalt:
Joachim Ringelnatz – Biografie & Bibliografie
Ich habe dich so lieb
Alte Winkelmauer
Nach dem Gewitter
Alter Mann spricht junges Mädchen an
Ritter Sockenburg
Umweg
Schenken
Der wilde Mann von Feldafing
Marschierende Krieger
Blindschl
Schlummerlied
Angstgebet in Wohnungsnot (1923)
Antwort auf einen Brief des Malers Oskar Coester
Mensch und Tier
Seepferdchen
Hilflose Tiere
Ballade
Meditation
Zehn Mark, My Dear
Tierschutz-Worte
Maler und Tierfreund
Amaryllis
Ausflug
Landflucht
Ostern
Mißratenen Kindes Lied
Bordell
Man soll – –
Letztes Wort an eine Spröde
Maiengruß an den Redakteur
Der Bücherfreund
Mein Bruder
Meine Tante
Man selber
Der wilde Mann, die weiche Mann, das Vielemann
Die zwei Polis
Der Mut der reifen Jugend
Antwort an einen Gelangweilten
Ich raffe mich auf
Jubiläumsgongschlag
Hinaus aufs deutsche Land!
Wege
Olaf Gulbransson
Trüber Tag
Rechnungsrates verregnete Reise
Was willst du von mir?
In Zwickau war ich
Heimatlose
Geburtstagsgruß
Der Komiker
Das Parlament
Das Original
Das Kartenspiel
Hinrichtungen
Stammtischworte
Einem Kleingiftigen
Dichter und erster Anhörer
Meine erste Liebe?
Gedicht in Bi-Sprache
Ein Stück Rheinfahrt
Nach kurzer Fahrt getrennt
Ferngruß von Bett zu Bett
Anstachelung beim Zahnstochern
Die Lupe bietet sich an
Die Leipziger Fliege
Straßenerlebnisse
Verflucht und zugenäht
Rachegelüst
Enge Künstlerschaft
Shakespeare
Die Riesendame der Oktoberwiese
Kurze Wichs
Schneiderhüpfl vor dem Ochsen am Spieß
Auskehr
Sittlichkeitsdebatte
Rettende Insel
Draußen schneit's
Einsiedlers Heiliger Abend
Komm, sage mir, was du für Sorgen hast
Gold
Jene kleinsten ehrlichen Artisten
Silvester
Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten?
Es schneit
An Hans Siemsen
Jene Große
Letzter Ritt
Einladungen
Alone
Immer wieder Fasching
An Peter Scher
Kostümball-Gedanken 1928
Das Mädchen mit dem Muttermal
Ich tanzte mit ihr
Genau besehn
Der Seriöse
Reklame
Wäsche
Paul Wegener
Was die Irre sprach
Die Ausgetretenen
Zu einem Geschenk
Heimweg
Die Waisenkinder
Erinnerung an ein Erlebnis am Rhein
Mißmut
... als eine Reihe von guten Tagen
An M.
An den Mann im Spiegel
Gewisse junge Burschen
An meinen Kaktus
Allerdings, Joachim Ringelnatz
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849619183
www.jazzybee-verlag.de
Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com
Deutscher Humorist und Schriftsteller, geb. am 7. August 1883 in Wurzen, verstorben am 17. November 1934 in Berlin. Sohn eines Zeichners und Schriftstellers. Nach vielen Problemen in der Schule und einem Verweis vom Königlichen Staatsgymnasium in Leipzig bricht er 1901 die Schule ganz ab und beginnt als Schiffsjunge zur See zu fahren. Dazwischen hält er sich mit immer anderen Gelegenheitsarbeiten über Wasser und beendet sogar eine kaufmännische Lehre. 1906 zieht es ihn nach München, wo er in die Künstlerszene eintaucht und beginnt, seine schriftstellerischen Arbeiten zu veröffentlichen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht zieht es R. wieder auf See und er heuert bei der Kriegsmarine an. Nach dem Krieg arbeitet er als Archivar in Berlin und sein großer kommerzieller Erfolg bricht an. Er absolviert unzählige Auftritte in ganz Deutschland, wird aber 1933 von den Nationalsozialisten mit einem Auftrittsverbot belegt. Seine finanzielle Situation rutscht schnell ins Bodenlose und bei seinem Tod ist er völlig verarmt. Er stirbt an einer Lungenentzündung.
Wichtige Werke:
1909: Simplicissimus-Künstler-Kneipe und Kathi Kobus1910: Gedichte1910: Kleine Wesen1910: Was Topf und Pfann’ erzählen kann. Ein lustiges Märchen1912: Die Schnupftabaksdose. Stumpfsinn in Versen und Bildern1913: Ein jeder lebt’s. Novellen1917: H.M.S.D.1920: Joachim Ringelnatzens Turngedichte1920: Kuttel Daddeldu oder das schlüpfrige Leid1921: Die gebatikte Schusterpastete1921: Der lehrreiche, erstaunliche und gespassige Zirkus Schnipsel! Entdeckt von Joachim Ringelnatz1921: Mannimmond, eine einaktige Groteske1921: Bühnenstar und Mondhumor. Einaktige Groteske1922: Taschenkrümel1922: Die Woge. Marine-Kriegsgeschichten1922: Weitab von Lappland1922: Janmaate. Topplastige Lieder1922: Fahrensleute1923: Vorstadt-Bordell1923: Kuttel Daddeldu erzählt seinen Kindern das Märchen vom Rotkäppchen und zeichnet ihnen sogar was dazu1924: …liner Roma…1924: Nervosipopel. Elf Angelegenheiten1927: Reisebriefe eines Artisten1927: Doktors engagieren. Operette in drei Akten1928: Allerdings. Gedichte1928: Einige Gedichte von Joachim Ringelnatz1929: Flugzeuggedanken1931: Joachim Ringelnatz. Auslese aus seinen Gedichten und seiner Prosa1932: Gedichte dreier Jahre1932: Die Flasche. Eine Seemannsballade1932: Briefe aus dem Himmel. Kammerspiel in drei Akten1933: 103 Gedichte1934: Gedichte, Gedichte von Einstmals und HeuteIch habe dich so lieb!
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
Schenken.
Ich habe dir nichts getan.
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei – verjährt –
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.
Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
Alte Mauer, die ich oft benässe,
Weil's dort dunkel ist.
Himmlisches Gefunkel ist
In deiner Blässe.
Pilz und Feuchtigkeiten
Und der Wetterschliff der Zeiten
Gaben deiner Haut
Wogende Gesichter,
Die nur ein Dichter
Oder ein Künstler
Oder Nureiner schaut.
»Können wir uns wehren?«
Fragt's aus dir mild.
Ach, kein Buch, kein Bild
Wird mich so belehren.
Was ich an dir schaute,
Etwas davon blieb
Immer. Nie vertraute
Mauer, dich hab' ich lieb.
Weil du gar nicht predigst.
Weil du nichts erledigst.
Weil du gar nicht willst sein.
Weil mir deine Flecken
Ahnungen erwecken.
Du, eines Schattens Schein.
Nichts davon wissen
Die, die sonst hier pissen,
Doch mir winkt es: Komm!
Seit ich dich gefunden,
Macht mich für Sekunden
Meine Notdurft an dir fromm.
Der Blitz hat mich getroffen.
Mein stählerner, linker Manschettenknopf
Ist weggeschmolzen, und in meinem Kopf
Summt es, als wäre ich besoffen.
Der Doktor Berninger äußerte sich
Darüber sehr ungezogen:
Das mit dem Summen wär' typisch für mich,
Das mit dem Blitz wär' erlogen.
Guten Tag! – Wie du dich bemühst,
Keine Antwort auszusprechen.
»Guten Tag« in die Luft gegrüßt,
Ist das wohl ein Sittlichkeitsverbrechen?
Jage mich nicht fort.
Ich will dich nicht verjagen.
Nun werde ich jedes weitere Wort
Zu meinem Spazierstock sagen:
Sprich mich nicht an und sieh mich nicht,
Du Schlankes.
Ich hatte auch einmal ein so blankes,
Junges Gesicht.
Wie viele hatten,
Was du noch hast.
Schenke mir nur deinen Schatten
Für eine kurze Rast.
Wie du zärtlich deine Wäsche in den Wind
Hängst, liebes Kind
Vis à vis,
Diesen Anblick zu genießen,
Geh ich, welken Efeu zu begießen.
Aber mich bemerkst du nie.
Deine vogelfernen, wundergroßen
Kinderaugen, ach erkennen sie
Meiner Sehnsucht süße Phantasie,
Jetzt ein Wind zu sein in deinen Hosen –?
Kein Gesang, kein Pfeifen kann dich locken.
Und die Sehnsucht läßt mir keine Ruh.
Ha! Ich hänge Wäsche auf, wie du!
Was ich finde. Socken, Herrensocken;
Alles andre hat die Waschanstalt.
Socken, hohle Junggesellenfüße
Wedeln dir im Winde wunde Grüße.
Es ist kalt auf dem Balkon, sehr kalt.
Und die Mädchenhöschen wurden trocken,
Mit dem Winter kam die Faschingszeit.
Aber drüben, am Balkon, verschneit,
Eisverhärtet, hingen hundert Socken.
Ihr Besitzer lebte fern im Norden
Und war homosexuell geworden.
Ging ein Herz durchs Hirn Güte suchen,
Fand sie nicht, doch hörte da durchs Ohr
Zwei Matrosen landbegeistert fluchen,
Und das kam ihm so recht rührend vor.
Ist das Herz dann durch die Nase krochen.
Eine Rose hat das Herz gestochen,
Hat das Herz verkannt.
In der Luft hat was wie angebrannt
Schlecht gerochen.
Und das Wasser schmeckte nach Verrat.
Leise schlich das Herz zurück,
Schlich sich durch die Hand zur Tat,
Hämmerte.
Und da dämmerte
Ihm das Glück.
Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei,
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So daß die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Daß dein Geschenk
Du selber bist.
Er schien zum Kriegsmann geboren.
Er trug nach allen Seiten hin Bart.
Selbst seine Beine waren behaart
Und steckten in Stiefeln mit Sporen.
Und trutzig über der Schulter hing
Ihm ein gewichtig Gewehr.
Mit gerunzelter Stirne ging
Er auf dem Bahnhof von Feldafing
Hin und her.
Und stehend, stolz und schulterbreit
Fuhr er dann zwei Stationen weit.
Die Kinder bestaunten ihn sehr.
Doch ehe noch ein Tag verging,
Schritt er schon wieder durch Feldafing
Mit einem Rucksack schwer.
Doch weil es so stark regnete,
Daß niemand ihm begegnete,
Ärgerte er sich sehr.
Als er durch seinen Garten schritt,
Sang dort ein Vögelchen Kiwitt,
Da griff er zum Gewehr:
Puff!!!
Ein kurzes Röchelchen –
Ein kleines Löchelchen –
Dann eine Katze – und etwas später:
Ein kleines Knöchelchen
Und eine Feder. –
Der wilde Mann von Feldafing.
Vor mir her schritt Infanterie,
Eine ganze Kompanie
Kräftiger Soldaten.
Stramm im Takte traten
Sie den Sand,
Schritten achtlos über einen
Kleinen Käfer, den ich fand.
Ich blieb stehen,
Um ihn zu besehen,