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Endlich wieder Zinsen! Zinsanlagen sind als Basis der Geldanlage unverzichtbar, da sie kalkulierbarer und schwankungsärmer sind. Vor allem in Zeiten höherer Inflation und einem Zinsniveau, das sich ständig verändert, ist es von Vorteil sich mit Festgeldanlagen, Anleihen und Renten-ETF auszukennen. Finanztest erklärt, wie Sie das beste Produkt für Ihre Bedürfnisse finden und wie Sie Ihr Portfolio optimieren. Der Ratgeber liefert im ersten Kapitel das nötige Grundwissen zur Geldanlage. Verschaffen Sie sich mit einer Bestandsaufnahme Ihrer Finanzen einen Überblick über das Geld, das Ihnen zum Investieren zur Verfügung steht. In den nachfolgenden Kapiteln werden unterschiedliche Zinsanlage-Möglichkeiten vorgestellt. Die Sparangebote der Banken und Sparkassen ermöglichen mit Tagesgeldkonten, Festgeldkonten, Sparbriefen und Banksparplänen Kapitalanlagen ohne Kursschwankungen, aber mit festen Zinserträgen. Eine Alternative zu den Sparanlagen liefern Anleihen. Ausführlich beantwortet werden dabei die Fragen: Was sind Anleihen? Was beeinflusst den Wert einer Anleihe? Auch die unterschiedlichen Anleihetypen: Staatsanleihen, Bundeswertpapiere und Unternehmensanleihen werden in diesem Handbuch vorgestellt. Mit nützlichen Pro Contra Übersichten und den Informationen, für wen diese Anlageformen geeignet sind, können Sie die passenden Möglichkeiten für Ihre Umstände finden. Abgeschlossen wird das Finanzbuch mit verschiedenen Strategien für Ihre individuellen Ziele. Vermögensaufbau: Welche Strategie zu Ihren Anlagezielen passt Qualität: Rentenfonds und -ETF, Bundesanleihen, Genussscheine … Welche Anlageform zu empfehlen ist und wo Sie aufpassen müssen Auswahl: Wie Sie die besten Anbieter erkennen und Lockangebote für sich nutzen Optimal kaufen: Wo und wie Sie Anleihen, Rentenfonds und -ETF erwerben
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Seitenzahl: 230
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Stefanie Kühn, Markus Kühn
Was wollen Sie wissen?
Die ersten Schritte
Das ist wichtig bei der Geldanlage
Der erste Überblick
Welche Anlagen für welchen Anlegertyp?
Wo finden Sie Beratung und Informationen?
So finden Sie die richtige Bank und das passende Depot
Börsenwissen für Einsteiger
Was sollten Sie bei der Steuer beachten?
Sparangebote der Banken und Sparkassen
Die Deutschen lieben Zinsanlagen
Das Sparbuch – der Klassiker
Tagesgeldkonten
Festgeldkonten
Sparbriefe
Banksparpläne
Die europäische Einlagensicherung
Sparangebote der Wohnungsgenossenschaften
Die besten Angebote finden
Lockangebote erkennen
Anleihen: Zinsen von Staaten und Firmen
Was sind Anleihen?
Was beeinflusst den Wert einer Anleihe?
Unterschiedliche Anleihetypen
Staatsanleihen
Bundeswertpapiere
Pfandbriefe
Unternehmensanleihen
Bankschuldverschreibungen
Spezielle Anleiheformen
Der Weg zur Anleihe
Wo Sie Anleihen kaufen können
Anleihen auswählen und kaufen
Rentenfonds und -ETF
Strategien mit Zinsanlagen
Verschiedene Ziele – unterschiedliche Strategien
Zinsstrategien für besondere Anlegerbedürfnisse
Strategien gegen das Zinsänderungsrisiko
Hilfe
So funktioniert die Einlagensicherung für Anleger in Deutschland
Wo Ihr Geld in Europa am sichersten ist: Noten für die Wirtschaftskraft
Fachbegriffe erklärt
Register
Zinsanlagen sind ein wesentlicher Bestandteil jedes gut strukturierten Vermögens. Ihr Vorteil besteht vor allem in der meist geringen Wertschwankung. In Zeiten höherer Inflation und eines sich verändernden allgemeinen Zinsniveaus lohnt es sich, sich mit Festgeldanlagen, Anleihen und Renten-ETF auszukennen. Nur wenn Sie aus dem breiten Angebot die richtigen Anlagen für Ihre Ziele auswählen, werden Ihre Erträge nicht nur sicher sein, sondern auch höher ausfallen.
Warum sollte ich mein Geld nicht einfach auf dem Girokonto belassen?
Auf dem Girokonto ist Ihr Geld zwar täglich verfügbar, wird aber nicht verzinst. Sie können sich dann in der Zukunft von dem gleichen Betrag weniger leisten. Dafür sorgt die Inflation. Je höher diese ausfällt, umso teurer wird die allgemeine Lebenshaltung. Schon geringe Inflationsraten können sich dramatisch auf die Kaufkraft Ihres Geldes auswirken. Nur wenn der erzielte Zins für Ihr angelegtes Geld höher als die Inflationsrate ist, verlieren Sie letztlich kein Geld. In der Vergangenheit konnte man schon mit täglich verfügbaren Tagesgeldkonten die niedrige Inflation relativ einfach schlagen. Angesichts der heutzutage höheren Inflation ist es schwierig, höhere Zinsen als die Inflationsrate zu erzielen. Je besser Sie aber im Zinsbereich anlegen, umso mehr bleibt von Ihrem Geld und seiner Kaufkraft übrig. Mehr dazu erfahren Sie auf den Seiten 56 f.
Was sind Rentenfonds und -ETF?
Rentenfonds investieren in erster Linie in Anleihen (auch als Renten bezeichnet). Anleger haben die Wahl zwischen aktiv gemanagten Fonds, bei denen Fondsmanager die Anlageentscheidungen treffen, und Renten-ETF, die einen Anleihenindex kopieren. Rentenfonds und Renten-ETF sind wie Anleihen jederzeit an der Börse handelbar. Je nachdem, welche Art Anleihen der Rentenfonds schwerpunktmäßig hält, kann man grob zwischen Rentenfonds Staatsanleihen und Rentenfonds sonstige Anleihen (etwa Pfandbriefe und Unternehmensanleihen) unterscheiden. Die Produkte am Markt unterscheiden sich auch nach den Regionen, aus denen die Emittenten kommen, der Währung und den Laufzeiten der Anleihen, die die Fonds halten. Länger laufende Anleihen reagieren grundsätzlich stärker auf Änderungen des Marktzinses als Kurzläufer, rentieren aber oft höher. Mehr dazu ab Seite 142.
Ist es nicht riskant, in Rentenfonds zu investieren?
Investmentfonds unterliegen strengen gesetzlichen Vorgaben. Das Fondsvermögen ist als sogenanntes Sondervermögen vor einer Insolvenz der Fondsgesellschaft oder einer Veruntreuung durch das Fondsmanagement geschützt. Die Fondsgesellschaft ist verpflichtet, die Anteile eines Anlegers jederzeit (Ausnahme: offene Immobilienfonds) zum gültigen Rücknahmepreis zurückzunehmen. Dennoch sind Fonds keine risikolosen Anlagen: Neben dem allgemeinen Marktrisiko (zum Beispiel längere Verlustphasen am Aktien- oder Rentenmarkt) gibt es weitere Risiken, die sich auf die Wertentwicklung eines Fonds negativ auswirken können und die Anleger kennen sollten. Dazu gehört etwa bei aktiv gemanagten Rentenfonds, dass der Fondsmanager die „falschen“ Anleihen aussucht. Auch Währungsverluste können die Fondsrendite negativ beeinflussen. Aufgrund der breiten Streuung über viele Einzelanlagen ist ein Totalverlust mit Fonds hingegen sehr unwahrscheinlich. Mehr dazu siehe Seite 143 f.
Was sind Zinsportale?
Im Internet finden Anleger Plattformen, die Sparern gut verzinste Zinsangebote bei ausländischen Banken vermitteln, die sonst für sie nicht erreichbar wären. Dazu müssen die Kunden der Plattform nur einmal ihre Identität nachweisen und ein Verrechnungskonto bei der deutschen Partnerbank der Plattform eröffnen. Auch wenn die Portale auf ihren Internetseiten damit werben, dass ihre Angebote bequem abgeschlossen und verwaltet werden, sollten Sparer genauer hinschauen, denn einige Angebote haben durchaus Haken. Die Plattformen haben auch viele Angebote von Auslandsbanken aus Ländern mit schwacher Wirtschaftsleistung im Programm. Bei einigen Ländern ist fraglich, ob diese Anleger im Pleitefall der ausländischen Bank zeitnah und umfassend entschädigen können, auch wenn in diesen Ländern die seit 2008 in allen EU-Staaten festgeschriebene gesetzliche Einlagensicherung gilt. Dennoch gibt es interessante Anlagemöglichkeiten bei den Zinsportalen. Mehr dazu ab Seite 66.
Wie sicher sind Spareinlagen bei Banken?
Wenn Sie sicher sein wollen, Ihr Erspartes auch dann nicht zu verlieren, wenn die Bank pleitegeht, bei der Sie angelegt haben, müssen Sie auf die Einlagensicherung achten. Bei Banken in der Europäischen Union sind sogenannte Einlagen wie Tages- und Festgelder bis zu 100 000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich geschützt. Kurzfristig kann sich der Einlagenschutz unter bestimmten Umständen sogar auf 500 000 Euro erhöhen. Die gesetzliche Einlagensicherung in der EU ist aber nur so vertrauenswürdig wie die Bonität des dahinterstehenden Landes. Nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung fallen unter anderem die gern von Banken vertriebenen Zertifikate. Einzelheiten zur Einlagensicherung erfahren Sie auf den Seiten 75 ff.
Warum ändert sich der Kurs einer Anleihe ständig?
Im Unterschied zu den festverzinslichen Sparprodukten der Banken können Anleihen während ihrer Laufzeit an der Börse verkauft werden. Der Verkaufspreis richtet sich nach Angebot und Nachfrage und schwankt daher. Der Kurswert gibt den aktuellen Wert einer Anleihe relativ zum Nennwert an. Er wird üblicherweise in Prozent notiert. Ist eine Anleihe stark nachgefragt, weil Anleger diese etwa in Krisenzeiten als besonders sicher erachten, kann der Kurswert über 100 Prozent betragen. Umgekehrt kann der Kurs weit unter 100 Prozent liegen, wenn schlechte Nachrichten über den Emittenten kursieren und Inhaber der Anleihe befürchten, ihr Geld am Ende der Laufzeit nicht mehr zurückzubekommen. Der Kurswert wird zudem von den aktuellen Marktzinsen beeinflusst. Steigen die Marktzinsen, fällt der Kurs einer bereits laufenden Anleihe, denn Anleger wollen dann lieber neue Anleihen mit höherem Zins kaufen. Hingegen steigt die Rendite der bereits laufenden Anleihen, da diese aufgrund des gefallenen Kurses günstiger gekauft werden können. Kaufen Sie eine Anleihe während der Laufzeit zu einem Kurswert, der von ihrem Nennwert abweicht, können Sie zusätzliche Kursgewinne oder -verluste erzielen. Einzelheiten erfahren Sie ab Seite 92.
Eine Anleihe hat ein BBB-Rating. Was bedeutet das?
Wenn Ihnen die Sicherheit einer Anleihe wichtig ist, also vor allem, dass der Schuldner der Anleihe (Emittent) die versprochenen Zinsen zahlt und die Anlagesumme am Ende Laufzeit zurückzahlt, müssen Sie auf die Bonität des Emittenten achten. Für Privatanleger ist es aber schwer, die Bonität eines Staates oder Unternehmens, das Anleihen herausgibt, zu beurteilen. Eine Orientierung können hier die Einstufungen von Ratingagenturen wie Standard & Poor‘s (S & P), Moody‘s oder Fitch sein. Details zu Ratings von Anleihen finden Sie auf den Seiten 97 ff.
Sind Staatsanleihen nicht die sicherste Geldanlage?
Zur Finanzierung ihres Haushalts geben viele Staaten der Welt Anleihen heraus, um sich Geld von Anlegern zu leihen. Es gibt Staatsanleihen in ganz unterschiedlichen Ausprägungen wie zum Beispiel hinsichtlich der Währung oder der Laufzeit. Entscheidend für die Sicherheit ist auch bei Staatsanleihen die Bonität des Staates, der die Anleihe herausgibt. Besonders sicher sind auch hier Wertpapiere mit einem AAA-Rating („Triple-A“). Es gibt aber nur wenige Länder, die diese Bonitätsstufe erreichen. Schon innerhalb der Eurozone unterscheiden sich die Bonitäts- und Ausfallrisiken stark. Staatsanleihen aus Schwellenländern locken oft mit höheren Renditen, da dort das Risiko entsprechend höher ist. Fremdwährungsanleihen bieten Währungsrisiken, aber ebenso auch Währungschancen. Mehr dazu finden Sie ab Seite 108.
Was ist ein Floater?
Floating Rate Notes, kurz Floater, haben einen variablen Zinssatz, der an einen bestimmten Referenzzinssatz gekoppelt ist. Sinkt dieser Referenzzinssatz, fällt auch der Zinssatz des Floaters und umgekehrt. Sie eignen sich vor allem für Anleger, die mit steigenden Marktzinsen rechnen. Der Kurswert dieser Anleihen liegt meist nah am Rückzahlungskurs, da der Zins an die Marktzinsentwicklung angepasst wird. Es gibt Floating Rate Notes in vielen Varianten wie Reverse-Floater, Cap- oder Floor-Floater oder gemischte Floater. Siehe dazu Seite 126 f.
Sind Wandelanleihen eine Alternative zur Aktienanlage?
Wandelanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, bei denen Anlegern zusätzlich das Recht eingeräumt wird, sie innerhalb einer bestimmten Frist in Aktien des Herausgebers umzutauschen. Dafür ist der Zinssatz der Wandelanleihen meist niedriger als bei normalen Unternehmensanleihen. Mit Wandelanleihen können Anleger mit eingeschränkten Gewinnchancen, dafür aber auch begrenztem Risiko am Börsenaufschwung eines Unternehmens teilhaben. Die Anleihekomponente sichert Anlegern auch bei fallenden Aktienkursen Erträge. Dafür sind die Zinsen meist geringer als bei vergleichbaren Unternehmensanleihen. Da jede Wandelanleihe anders ausgestaltet ist, müssen Sie die Wandlungsbedingungen genau prüfen. Mehr dazu auf Seite 128 f.
Ich rechne mit steigenden Zinsen. Soll ich trotzdem noch in Festgeldern anlegen?
Anleger, die darauf warten, dass die Zinsen steigen und deshalb nicht in neue Zinsanlagen investieren, lassen sich in der Zwischenzeit einiges an Zinserträgen entgehen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die Notenbanken in absehbarer Zeit die Leitzinsen wieder senken und sich dann wieder niedrigere Marktzinsen etablieren. Wenn Sie bei der Zinsanlage flexibel bleiben wollen und nicht Ihr gesamtes Geld in eine Laufzeit festlegen wollen, fahren Sie gut mit der sogenannten Treppenstrategie. Diese Strategie verbindet die beiden Anlageziele „Sicherheit“ und „Flexibilität“ bei höherer Rendite als Tagesgeldniveau. Wie genau sie funktioniert, erfahren Sie auf Seite 158 ff.
Da festverzinsliche Anlagen in der Regel kalkulierbarer und schwankungsärmer als andere Anlageformen wie zum Beispiel Aktien sind, gehören sie als Grundbaustein zu jeder Anlagestrategie. Sie werden bei Ihrer Geldanlage besonders erfolgreich sein, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen, um verschiedene Investments optimal aufeinander abzustimmen. Ihre ganz persönlichen Ziele sollten sich in Ihren Geldanlagen widerspiegeln. In diesem Kapitel erfahren Sie, worauf Sie dabei achten müssen.
Der Erfolg der Geldanlage hängt in erster Linie davon ab, wie gut sie geplant ist. Die Auswahl der Einzelprodukte ist erst der zweite Schritt.
In den vergangenen Jahren sahen Anleger an den Börsen einige Turbulenzen. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation und Rezessionssorgen führten zu Kurs- und Wertverlusten. Angesichts derartiger Krisen stellt sich für viele die Frage: Worauf kommt es beim Thema Geldanlage eigentlich an?
Wichtiger denn je ist ein solides Grundwissen über die vielen Anlagemöglichkeiten, die sich in einer global vernetzten Welt ergeben. Denn gerade auch in Krisensituationen an den Finanzmärkten hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass der langfristige Erfolg der Geldanlage nicht von irgendwelchen Finanzprodukten abhängt, die beispielsweise hohe Renditen oder besondere Krisensicherheit versprechen. Ihre Geldanlagen müssen zu Ihren Zielen und Erwartungen passen. Dann werden Sie die besten Ergebnisse erzielen. Eine genaue Analyse Ihrer persönlichen Ausgangssituation am Anfang jeder Anlageentscheidung stehen. Wo stehen Sie heute finanziell? Wofür wollen Sie sparen, wann benötigen Sie das Geld wieder, wie sicher sollen Ihre Anlagen sein, und welche Rendite streben Sie an?
All diese Fragen zu klären und dann die richtigen Entscheidungen zu treffen, erfordert einen gewissen Aufwand. Aber schließlich arbeiten Sie hart für Ihr Geld, und das Gleiche sollte Ihr Geld für Sie tun.
Die ideale Geldanlage brächte eine hohe Rendite, wäre absolut sicher und könnte jederzeit wieder ohne Verlust zu Geld gemacht werden. Leider gibt es diese eine Geldanlage nicht. Sie können zwar aus einer unüberschaubaren Anzahl an Finanzprodukten auswählen. Aber bei keiner Anlageform sind optimaler Ertrag, maximale Sicherheit und jederzeitiger Zugriff gleichzeitig zu erreichen. Sonst hätte man die eierlegende Wollmilchsau der Geldanlage gefunden.
Ein bekanntes Modell, um diese Zielkonflikte zu beschreiben, ist das „Magische Dreieck der Geldanlage“. Dieses hat nichts mit Zauberei zu tun, sondern veranschaulicht, dass bei jeder Anlage grundsätzlich drei verschiedene Ziele verfolgt werden. Diese sind Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit einer Anlage, Fachleute sprechen von Liquidität. Sie bilden die Eckpunkte des magischen Dreiecks. Oft muss man bei einer Anlage Abstriche bei einem Ziel machen, wenn ein anderes stärker im Vordergrund steht.
Das magische Dreieck
So besteht beispielsweise zwischen den Zielen Rendite und Sicherheit regelmäßig ein Konflikt, da der Preis für höhere Renditechancen fast immer ein höheres Risiko und damit eine weniger sichere Anlage ist.
Man könnte das magische Dreieck noch um weitere Eckpunkte erweitern. So können weitere wichtige Kriterien bei der Geldanlage sein:
Bequemlichkeit. Wie viel Aufwand möchten Sie mit der Auswahl und Verwaltung einer Geldanlage in Kauf nehmen?
Ethische Gesichtspunkte. Das können Fragen sein, wie „Welche Auswirkungen hat das Investment auf die Umwelt, zukünftige Generationen oder die Menschen eines Landes?“
Steuern. Auch Steuersparmöglichkeiten werden vereinzelt als Eckpunkt eines magischen Vielecks angesehen.
Diese Zielkonflikte zeigen, dass es bei der Auswahl der richtigen Anlageform vor allem auf eines ankommt: Sie muss zu Ihren Anlagezielen passen. Sie müssen wissen, zu welchem Zweck und wie lange Sie Ihr Geld anlegen wollen. So haben unter anderem Ihr Alter, Ihr Familienstand und Ihre persönlichen Lebensumstände Einfluss auf die Wahl der für Sie passenden Geldanlagen. Ihre persönlichen Anlageziele können zum Beispiel sein:
Ich möchte die Familie absichern
Ich möchte für bestimmte Anschaffungen sparen
Ich möchte fürs Alter vorsorgen
Ich möchte Geld für die Ausbildung meiner Kinder zurücklegen
Ich benötige Eigenkapital, weil ich ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte
Ich möchte Rücklagen für Notfälle bilden
Ich möchte vorzeitig in den Ruhestand gehen
Ich plane eine Weltreise
Ich möchte ein Unternehmen gründen
Das bringt der Zinseszinseffekt bei Einmalanlagen
So viel Euro haben Sie bei einer Anlagesumme von 10 000 Euro nach … Jahren Laufzeit bei einem Zinssatz von … Prozent.
Wenn Sie sich im Klaren über Ihre Spar- und Anlageziele sind, wissen Sie auch, welcher Eckpunkt des magischen Dreiecks für Sie Priorität hat und wo Sie bereit sind, Einschränkungen in Kauf zu nehmen. So ist beispielsweise beim Ziel „Altersvorsorge“ die Verfügbarkeit der Anlage nicht so wichtig, wohl aber die Rendite und die Sicherheit.
Die Rendite oder auch Rentabilität einer Anlage zeigt ihren Erfolg. Vereinfacht gesagt ist dies der Ertrag, den das eingesetzte Kapital innerhalb einer bestimmten Zeit erwirtschaftet. Die Rendite wird üblicherweise auf ein Jahr umgerechnet und in Prozent angegeben.
Je nachdem, um welche Art der Anlage es sich handelt, kann die Rendite schon von Anfang an feststehen, oder sie ergibt sich erst mit der Veräußerung der Anlage. Bei den meisten festverzinslichen Produkten lässt sich die Rendite vorab berechnen, wenn Anleger sie bis zum Laufzeitende halten. Denn die für die Renditeberechnung notwendigen Angaben wie Rückzahlungstermin und jährliche Ausschüttungen sind von Anfang an festgelegt. Anders sieht es im Aktien- oder Fondsbereich aus. Diese haben keine feste Laufzeit, sodass die Rendite nur zu einem bestimmten Stichtag oder beim Verkauf rückwirkend bestimmt werden kann. Die Rendite einer Aktienanlage hängt insbesondere von der Wertentwicklung und den Ausschüttungen ab. Letztere, die sogenannte Dividende, ist wiederum vom Jahresgewinn des Unternehmens abhängig.
Generell gilt: Je größer die Renditechancen, desto größer das Risiko. Bei Anlagen, bei denen auch die Substanz an Wert gewinnen kann – zum Beispiel bei Aktien und Immobilien –, sind höhere Erträge möglich als bei Festzinsanlagen, bei denen nur ein Zinsertrag fließt, der Substanzwert aber gleich bleibt. Aktien und Immobilien können dafür aber an Wert verlieren, wenn es schlecht läuft. Suchen Sie eine sehr sichere Anlage, bei der Verluste ausgeschlossen sind, müssen Sie daher auf Renditechancen verzichten. Kommt es Ihnen hingegen auf hohe Ertragschancen an, müssen Sie mögliche Verluste in Kauf nehmen.
Im Zweifel für die Verfügbarkeit
Bei zwei Anlagen mit annähernd gleicher Sicherheit und gleichen Ertragschancen sollten Sie grundsätzlich die mit der höheren Liquidierbarkeit wählen, also diejenige, die Sie schneller wieder zu Geld machen können.
Ein häufig anzutreffender Glaubenssatz ist: „Ein Prozent mehr oder weniger Rendite – was macht das schon?“ Wenn Sie Ihre Erinnerung an Zinseszins-Berechnungen, die Sie sicherlich im Mathematikunterricht gemacht haben, hervorholen und anwenden, werden Sie sehen, dass ein Prozent mehr Rendite eine ganze Menge ausmachen kann. Auch ohne Rechenkünste können Sie den Zinseszins einer Anlage leicht mit Rechentools im Internet berechnen, wie zum Beispiel unter www.zinsen-berechnen.de/zinsrechner.php.
Einen Überblick über die Bedeutung des Zinseszinses gibt Ihnen die Tabelle „Das bringt der Zinseszinseffekt bei Einmalanlagen“. Sie sehen daraus, dass Sie bei einer Anlagesumme von 10 000 Euro schon nach zehn Jahren leicht mehr als 1 000 Euro extra verdienen können, wenn Sie nur ein Prozent mehr Rendite erzielen. Legen Sie noch länger an, kann sich der Zinseszinseffekt besonders gut auswirken. Legen Sie 20 Jahre lang an und erzielen jährlich 4 Prozent Rendite, erhalten Sie insgesamt 11 911 Euro Zinsen. Bei 3 Prozent Rendite wären es nur 8 061 Euro. Bezogen auf Ihr eingesetztes Kapital von 10 000 Euro würden Sie bei 4 Prozent Verzinsung 38,5 Prozent (3 850 Euro) – nicht nur 1 Prozent – mehr Geld zurückbekommen, als wenn Sie nur für 3 Prozent anlegen würden. Deshalb unterscheiden Fachleute zwischen Prozent und Prozentpunkt. Genau genommen beträgt der Unterschied zwischen 3 und 4 Prozent Rendite nicht ein Prozent, wie man gern umgangssprachlich sagt, sondern einen Prozentpunkt. Und ein Prozentpunkt mehr oder weniger Rendite macht eine ganze Menge aus – eben weit mehr als ein Prozent. Wenn Sie wissen wollen, wie rentabel Ihre Anlagen wirklich waren, dürfen Sie nicht nur auf die Erträge, die sogenannte Bruttorendite, schauen. Denn einen Teil der Bruttorendite zehren Kosten (zum Beispiel Depotgebühren, Kauf- und Verkaufsgebühren, Provisionen) wieder auf. Auch das Finanzamt will in Form von Steuern an Ihrem Anlageerfolg beteiligt werden. Was Ihnen danach verbleibt, ist die Nettorendite Ihrer Anlagen nach Steuern. Ist diese niedriger als die allgemeine Steigerung der Lebenshaltungskosten (Inflation), haben Sie letztlich sogar Geld verloren.
Das bleibt von Ihrer Investition nach Abzug der Inflation – ein Beispiel:
Anlagebetrag
10 000,00 €
minus Kaufgebühren
– 50,00 €
Tatsächliche Anlage
9 950,00 €
3 % Zinsen auf 9 950 Euro
298,50 €
minus Abgeltungsteuer auf Zinsen
– 78,73 €
minus Verkaufsgebühren von 0,5 % auf die tatsächliche Anlage
– 49,75 €
minus Kaufkosten
− 50,00 €
Ertrag nach Kosten und Steuern
120,02 €
Nettorendite nach Steuern in Prozent
1,2 %
Inflationsrate
−3,0 %
Ergebnis nach Inflation
−1,8 %
Manchmal schreiben Banken und Finanzdienstleister in ihren Werbebroschüren von der „durchschnittlichen Wertentwicklung“ einer Anlage. Diese ist grundsätzlich höher als die Rendite. Hier wird der Zinseszinseffekt zur Beschönigung der Ertragsstärke des angebotenen Produktes missbraucht.
Unter Sicherheit verstehen die meisten Anleger die Wahrscheinlichkeit, das eingesetzte Kapital am Ende der Laufzeit oder bei einem Verkauf wieder vollständig zurückzubekommen. Einige Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass scheinbar sichere Anlagen wertlos werden können. So hat etwa niemand gedacht, dass eine große amerikanische Bank wie Lehman Brothers pleitegehen könnte und deshalb von ihr begebene Zertifikate wertlos werden könnten. Auch Zahlungsausfälle bei europäischen Staatsanleihen hielt bis zum Ausbruch der Euro-Krise keiner für möglich.
Kapitalverluste können auch andere Gründe haben, die je nach Anlageklasse (Aktien, Festzinsanlagen, Immobilien etc.) unterschiedlich ausgeprägt sind. So kann vielleicht nicht der gesamte Kapitaleinsatz gefährdet sein, dafür besteht möglicherweise die Gefahr, dass die Erträge geringer ausfallen als erwartet (Ertragsrisiko). Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Herausgeber einer Anleihe in Zahlungsschwierigkeiten gerät und daher Zinszahlungen ausbleiben oder eine Immobilie nur zu einem geringeren Mietpreis weitervermietet werden kann. Bei börsennotierten Wertpapieren müssen Sie einkalkulieren, dass diese im Wert schwanken können (Kursrisiko). Daneben besteht bei Anlagen in fremder Währung ein Währungsrisiko. Ändert sich der Wechselkurs der fremden Währung zum Euro, beeinflusst das den Wert Ihres Investments.
Grundsätzlich gilt, dass mit den Renditechancen von Anlagen auch deren Risiken steigen. So bieten Anlagen, die solche Risiken aufweisen, auch entsprechende Chancen. Entwickelt sich ein Unternehmen besonders gut, steigen in der Regel die Dividenden (Ertragschance) und der Aktienkurs (Kurschance). Ein Währungsrisiko stellt gleichzeitig eine Währungschance dar und Ihre Rendite steigt, wenn der Euro-Wechselkurs nach dem Kauf einer ausländischen Aktie fällt. Sie erhalten dann beim Verkauf in Euro mehr Euros für Ihre Aktie.
Sie müssen bei jeder Geldanlage genauer hinschauen, welche Risiken (und damit auch Chancen) diese aufweist, und abwägen, ob Sie lieber mehr Sicherheit oder mehr Rendite haben wollen.
Die größten Zielkonflikte im magischen Dreieck der Geldanlage bestehen in der Regel zwischen den Ertragsaussichten und der Sicherheit einer Anlage. Daneben spielt aber auch die Liquidität eine entscheidende Rolle bei der Suche nach der individuell passenden Anlageform. Je liquider Ihre Geldanlagen sind, umso schneller können Sie wieder über sie verfügen. Der Haken dabei ist, dass liquidere Anlagen oft niedrigere Renditen erwarten lassen. Zum Beispiel erhalten Sie grundsätzlich höhere Zinsen bei Festzinsanlagen, je länger Sie Ihr Geld festlegen. Für das höchst liquide Girokonto erhalten Sie in der Regel keine Zinsen.
Einen Teil Ihres Vermögens müssen Sie liquide halten, um Ihre täglichen Rechnungen und auch die außerplanmäßigen bezahlen zu können. Dafür benötigen Sie eine Notfallreserve. Wenn Sie nicht liquide genug sind, weil Sie Ihr gesamtes Geld in langlaufende Anlagen gesteckt haben, besteht die Gefahr, dass Sie sich für ungeplante Ausgaben Geld leihen und dafür Verzugs- und Überziehungszinsen zahlen müssen, die höher sind als die Renditen Ihrer Geldanlagen. Achten Sie daher auf eine Balance zwischen Liquidität und Renditechancen Ihrer Anlagen.
Neben Anlagen, bei denen Sie von vornherein wissen, dass Sie erst nach einer bestimmten Zeit wieder an Ihr Geld kommen, gibt es Anlagen, die Sie zwar täglich verkaufen und zu Geld machen können, aber es ist ungewiss, zu welchem Preis. Eine Aktie ist sehr liquide, da sie börsentäglich verkauft werden kann – der Preis in der Zukunft ist jedoch unbekannt. Es kann daher sein, dass die Aktie gerade tief im Minus steckt, wenn Sie das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt in nicht allzu ferner Zukunft brauchen. Möchten Sie beispielsweise liquide bleiben, weil Sie nach einer Immobilie für sich und Ihre Familie suchen, wäre ein Aktieninvestment daher nicht die für Sie passende liquide Anlage.
Für manchen Anleger sind ein geringer Aufwand sowie die leichte Verständlichkeit wichtige Faktoren bei der Entscheidung für eine Geldanlage. Das magische Dreieck der Geldanlage wird sozusagen um den Punkt „Bequemlichkeit“ zum Viereck erweitert. Eine bequeme Geldanlage zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass Sie diese und das Marktumfeld während der Laufzeit kaum beobachten müssen. Beispiele für solche Anlagen sind Festzinsanlagen bei Banken und Sparkassen. Diese kann ein Anleger nach dem Abschluss grundsätzlich einfach bis zum Ende der Laufzeit liegen lassen. Würde er mit seinem Geld hingegen ein Portfolio aus Einzelaktien aufbauen, sollte er dieses regelmäßig beobachten, um auf Marktveränderungen oder Unternehmensnachrichten reagieren zu können.
Anleger müssen bei bequemen Produkten meist bereit sein, teilweise erhebliche Abstriche bei der Rendite in Kauf zu nehmen. Zumindest innerhalb der gleichen Produktart sollten sich aber auch bequeme Anleger die Mühe machen, die besten Angebote zu finden, denn auch dort können die Ertragsaussichten stark voneinander abweichen. So kann beispielsweise das Festzinsangebot der Hausbank wesentlich schlechter sein als das einer Direktbank.
Vorsichtige Sparer und Anleger, die mit riskanteren Anlageformen einmal Verluste erlitten haben, neigen dazu, ihr Kapital ausschließlich in eine Anlageform zu stecken, die sie für sicher halten. Doch wer sein ganzes Geld auf einem Sparbuch oder in deutschen Staatsanleihen parkt, begeht womöglich einen schweren Anlagefehler. Will er beispielsweise für sein Alter vorsorgen, könnte die erwirtschaftete Rendite viel zu niedrig sein, um im Ruhestand davon leben zu können.
Mehr dazu siehe „Eine Notfallreserve ist Pflicht“, S. 26.
Viele Untersuchungen haben bestätigt, dass Anleger das Risiko ihrer Geldanlagen senken können, wenn sie „nicht alle Eier in einen Korb legen“. Fällt der Korb runter, sind alle Eier kaputt. Hat man die Eier (das zur Verfügung stehende Geld) auf mehrere Körbe (Anlageklassen und -produkte) verteilt, ist das Verlustrisiko wesentlich geringer. Das ist der Kern der modernen Portfoliotheorie, für die Harry Markowitz 1989 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt. Markowitz wies nach, dass eine vernünftige Streuung des Kapitals auf verschiedene Anlageformen und -länder das Verlustrisiko eines Portfolios vermindern und dabei sogar die Renditechancen erhöhen kann. Auch wenn es verschiedene Kritikpunkte an der Portfoliotheorie gibt und Teile davon sogar als überholt gelten, ist diese Kernaussage weiterhin richtig.
Bevor Sie Geld investieren, sollten Sie wissen, was Sie schon besitzen und wie viel Sie überhaupt zum Anlegen übrig haben. Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme und einer Notfallreserve.
Bevor Sie mit dem Investieren beginnen, müssen Sie erst einmal herausfinden, wie viel Geld Ihnen dafür überhaupt zur Verfügung steht. Haben Sie eine bestimmte Summe geerbt und wollen diese jetzt anlegen, kennen Sie den Anlagebetrag natürlich. Im ersten Schritt sollten Sie überlegen, ob Sie eventuelle Kredite ablösen können. Meist bietet das die höchste Rendite. Das ziehen Sie vom zur Verfügung stehenden Geld ab, der Rest ist Ihr Anlagebetrag.
Anders ist es, wenn Sie auf ein Ziel hin sparen. Wollen Sie beispielsweise für die Altersvorsorge regelmäßig sparen, ist es sinnvoll, sich zunächst darüber klar zu werden, wie viel Sparen Sie sich leisten können. Eines der wichtigsten Hilfsmittel dazu ist ein Haushaltsbuch. In dieses schreiben Sie über ein paar Monate alle Ihre Ausgaben und Einnahmen. Das, was am Monatsende regelmäßig übrigbleibt, ist Ihr möglicher Sparbetrag.
Das Führen eines Haushaltsbuches hat aber meist noch den zusätzlichen Effekt, dass Sie herausfinden, wo „Geldfresser“ in Ihrem Alltag versteckt sind. Das können beispielsweise Abonnements für Zeitschriften sein, die Sie gar nicht mehr lesen, oder Beiträge für Vereine, die Sie schon lange nicht mehr besuchen. Durchforsten Sie Ihre Ausgaben kritisch danach, auf welche Posten Sie verzichten oder welche Ausgaben Sie senken könnten. Im Buch- und Schreibwarenhandel finden Sie Haushaltsbücher, im Internet kostenlose Haushaltsbuch-Programme oder Sie installieren sich eine App auf Ihr Smartphone. Mit diesen können Sie sich dann unter anderem auch grafische Auswertungen Ihres Einnahme-/Ausgabeverhaltens erstellen lassen.
Es reicht aber nicht, zu wissen, wie hoch Ihr monatliches Sparpotenzial ist, um mit der Geldanlage loszulegen. Sie sollten sich auch einen Überblick darüber verschaffen, welche Anlagen Sie schon besitzen. Häufig schließen Sparer bei ihrer Bank einfach neue Produkte ab, wenn sie mal wieder etwas Geld übrig haben, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie sich dies auf ihre Gesamtvermögensverteilung und die persönliche Risikoeinstellung auswirkt. Um Chancen und Risiken Ihres vorhandenen Vermögens richtig beurteilen und anschließend optimieren zu können, sollten Sie daher zunächst eine Bestandsaufnahme machen.
Größere Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, regelmäßig Bilanzen über ihre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aufzustellen. Dabei werden die Vermögensgegenstände und Darlehen geordnet erfasst und bewertet. Das Gleiche können und sollten auch Privatanleger tun.
Tragen Sie alle Ihre Vermögensgegenstände zusammen und ordnen Sie sie nach den folgenden Anlageklassen:
1. Liquidität
a. Girokonto
b. Tagesgeldkonto
c. Geldmarktfonds
2. Festverzinsliche Anlagen
a. Festgelder/Sparbriefe
b. Anleihen (Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Pfandbriefe)
c. Bausparverträge
d. Rentenfonds
3. Aktieninvestments
a. Einzelaktien
b. Aktienfonds/ETF
c. Zertifikate auf Aktien und Aktienindizes
4. Immobilien
a. Vermietete Immobilien
b. Offene Immobilienfonds
5. Sonstige Vermögenswerte
a. Kapitallebensversicherungen
b. Private Rentenversicherungen
6. Beteiligungen
Zum Beispiel geschlossene Immobilienfonds, Schiffsfonds, Containerfonds, Bürgerbeteiligungen
7. Rohstoffanlagen
a. Goldanlagen
b. Rohstoffzertifikate / ETC
Gut zu wissen
Das Eigenheim als Vermögenspuffer.