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Um Onlinebanking kommen Sie nicht herum - zumindest wenn auch Sie die Möglichkeit haben wollen, 24 Stunden am Tag Ihre Bankgeschäfte zu erledigen, höhere Zinsen mit Ihrem Konto zu erzielen oder beim Wertpapierkauf viel Geld zu sparen. Dieses Buch zeigt Ihnen: - was Direktbanken sind und wie sie funktionieren - wie Sie die für Sie richtige Direktbank finden - wie Sie Ihr Konto und Depot an Ihrem PC eröffnen - wie Sie Wertpapiergeschäfte online tätigen - wie Sie Lockangebote zu Ihrem Vorteil nutzen können - welche Fallstricke lauern - und welche Sicherheitsregeln Sie beachten müssen
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Seitenzahl: 81
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Stefanie Kühn
Markus Kühn
Onlinebanking leicht
gemacht
Steigen Sie kühn
auf Direktbanken um
Books on Demand
Ein Wort vorab
1. Eine Reise durch die Welt des Onlinebankings
2. Die deutsche Direktbankenlandschaft
3. So finden Sie Ihre Direktbank
4. Von der Kontoeröffnung zum ersten Log-in
5. Viren, Würmer und Trojaner – Sicherheit beim Onlinebanking
6. Das erste Mal oder „Ich bin drin“
7. Handel mit Wertpapieren
8. Onlinebanking im Alltag – So viel Zeit muss sein
9. Wenn nichts mehr geht – Ihr Notfallpaket
10. Homebanking-Software
11. Banking unterwegs mit Smartphones
12. Willkommen im 21. Jahrhundert
Danke
Zum Weiterlesen: Links und Literaturempfehlungen
Seit der ersten Auflage im Sommer 2008 hat sich viel getan. Damals standen wir kurz vor dem Höhepunkt der Finanzkrise mit der Lehman Pleite. Die darauf folgenden Monate bis zum Frühjahr 2009 rüttelten viele Menschen auf. Sie erkannten, dass sie sich selbst um ihr Geld kümmern mussten, da sonst ihre persönlichen Pläne ernsthaft in Gefahr geraten konnten.
Das Vertrauen zu vielen Finanzberatern ging in dieser Zeit verloren. Menschen suchten verstärkt Alternativen zur Hausbank. Damit eng verbunden war auch die Frage nach dem „Wie kann ich die Dinge denn selbst in die Hand nehmen?“. Und genau an dieser Stelle kommt das Onlinebanking ins Spiel. Onlinebanking bedeutet, dass Sie die Verantwortung für Ihre Geldanlagen und Anlageprodukte selbst übernehmen. Es bedeutet, dass Sie sich unabhängig von den Verkaufsgesprächen der Banken und freien Finanzdienstleister machen können, denn Sie müssen nicht erst zum „Beratungsgespräch“, um Geldgeschäfte abzuwickeln und Anlagen abzuschließen.
Quasi nahtlos schloss sich die Eurokrise der Finanzkrise an. Erneut wurde unsere Welt binnen kurzer Zeit komplett in Frage gestellt. Die Fragen nach Inflation oder Deflation, krisensicheren Anlagen und ausländischen Kontoverbindungen zeigen uns, dass die Deutschen mehr und mehr gewillt sind, sich nicht mehr auf die Versprechen anderer zu verlassen, sondern jetzt selbst Fragen stellen und eigene Lösungen entwickeln. Und wieder kommt hier das Onlinebanking ins Spiel. Denn je aktiver der Mensch seine Geldanlagen betreibt, umso mehr nimmt er auch die Gebühren rund um diese Anlagen wahr und möchte diese senken. Jedes Mal ins Ausland zu fahren, um eine Geldangelegenheit zu regeln, ist mühsam – so beschäftigen sich deutsche Anleger plötzlich auch mit ausländischen Bank-Webseiten.
Ein Gutes hatte die Finanz- und Eurokrise daher aus unserer Sicht - Geld wurde wieder Thema und die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen, stieg spürbar an. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren unzählige Menschen bei ihren ersten Schritten im Onlinebanking begleitet, in Vorträgen Live-Simulationen von Geldanlagen wie den „Fondskauf über die Börse“ gezeigt und festgestellt, das jeder, wirklich jeder, Onlinebanking lernen kann.
Was Sie dazu brauchen? Einen PC mit aktueller Sicherheitssoftware, ein Konto mit freigeschaltetem Onlinebanking, Ruhe und eine Prise Gelassenheit.
Bei der dritten Auflage dieses Buches war eine vollständige Aktualisierung notwendig. Nicht nur die Krisenhäufigkeit hat zugenommen, sondern auch das World Wide Web scheint sich in immer kürzeren Zeiträumen neu zu erfinden. Die Nachrichten über Computerkriminalität haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Umso wichtiger ist es daher, besonders wachsam zu bleiben.
Herzlich willkommen auf unserer Reise durch die Welt des Onlinebankings! Wir sind Ihre Reiseleitung, meine sehr verehrten Damen und Herren. Wir starten an genau dem Punkt, an dem Sie gerade stehen – ob noch ohne Internetanschluss oder bereits nach ersten vorsichtigen Versuchen. Seien Sie unbesorgt, jeder wird mitkommen.
Manche von Ihnen werden schon vor ihrem PC gesessen und sich gedacht haben: „Hätte ich doch nie damit angefangen!“. Andere sind einfach gespannt, was in der Welt der Direktbanken alles möglich ist. Egal, in welcher Gruppe Sie sich sehen, wir freuen uns, dass Sie sich schlau machen möchten, um Direktbanken in Ihre Geldgeschäfte und Anlagestrategie miteinzubeziehen.
Unter Onlinebanking (gelegentlich auch Homebanking oder E-Banking genannt) versteht man, vereinfacht gesagt, die Abwicklung von Bankgeschäften über das Internet. Sie erledigen beim Onlinebanking Ihre Überweisungen, Wertpapierkäufe, das Einrichten von Daueraufträgen und vieles mehr an Ihrem PC und nicht am Schalter Ihrer Hausbank.
Onlinebanking wird immer beliebter. Nach einer aktuellen Untersuchung des Hightech-Verbandes Bitkom auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat erledigen mittlerweile 45 Prozent der Deutschen ihre Bankgeschäfte über das Internet. Der europäische Schnitt liegt bei 38 Prozent. Spitzenreiter in Europa sind die Norweger und Isländer mit 86 Prozent, gefolgt von den Finnen (82 Prozent) und den Niederländern (80 Prozent). Auch in Frankreich ist die Gruppe der Onlinebanking-Nutzer mit 54 Prozent höher als in Deutschland. Besonders in den Altersgruppen der Berufstätigen ist der Anteil der Nutzer von Onlinebanking hoch.
Die meisten Hausbanken bieten für ihre Konten auch Onlinebanking an. Ihr Konto wird dann weiter bei Ihrer Hausbank geführt und Sie können zusätzlich über das Internet auf dieses zugreifen und Ihre Finanzgeschäfte an Ihrem PC führen. Online geführte Girokonten sind meist billiger als Filialkonten, oft sogar kostenlos.
Wenn Sie neu ins Onlinebanking einsteigen wollen, aber den Aufwand fürchten, Ihr Girokonto zu wechseln, weil Sie dann überall Ihre neue Kontoverbindung mitteilen müssten, kann das online geführte Girokonto bei der Hausbank ein erster Einstiegsweg in die Welt des Onlinebankings sein.
Mit einem online geführten Konto bei Ihrer Hausbank reduzieren Sie nicht nur Ihre Kosten, Sie werden auch schon ein ganzes Stück unabhängiger. So sind Sie beispielsweise nicht mehr auf einen Termin bei Ihrem Bankberater oder die Öffnungszeiten der Bank angewiesen.
Wenn Sie noch mehr für Ihre Unabhängigkeit bei Ihren Geldgeschäften tun wollen, zum Beispiel Kosten sparen oder andere Produkte als die Hausbankempfehlung kaufen wollen, sollten Sie darüber nachdenken, auch (oder nur) ein Konto bei einer (oder mehreren) Direktbank(en) zu eröffnen.
Die freie Enzyklopädie Wikipedia definiert eine Direktbank folgendermaßen:
„Direktbanken sind Banken, die Bankgeschäfte ohne eigenes Filialnetz anbieten. Sie unterliegen den gleichen bankenaufsichtsrechtlichen Bestimmungen wie Filialbanken.
Organisatorisch wird eine Direktbank als die Summe aller systematischen Aktivitäten zum Absatz von Bankleistungen über direkte Kommunikationskanäle definiert. Herkömmlich ist dies der Postweg, in neuerer Zeit ist es das Internet. Durch den technischen Fortschritt verfügen inzwischen viele Kreditinstitute auch über spezialisierte Geschäftsbereiche, die wie eine Direktbank arbeiten.“
Sie können es sich auch so merken: Jede Bank, in die Sie nicht hineingehen können, ist eine reine Direktbank. Sie kommunizieren mit ihr über Internet, Telefon, Fax und auf dem Postweg, nachdem Sie Ihr Konto eröffnet haben.
Welche Vorteile Direktbanken haben, worauf Sie bei Direktbanken achten müssen und wie Sie die passende Direktbank für sich finden, zeigen wir Ihnen in den nächsten Kapiteln.
Seit Anfang dieses Jahrtausends verzeichnen Direktbanken einen stetig wachsenden Marktanteil in Deutschland. Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der Kunden von Direktbanken bis zum Jahre 2015 von derzeit rund 15 auf rund 20 Millionen Kunden wachsen könnte.
Was sind die Gründe für die zunehmende Bedeutung der Direktbanken? Zum einen sind es sicherlich die gegenüber den Hausbanken oftmals deutlich attraktiveren Konditionen. Das fängt beim Tagesgeld an und hört bei den Transaktionskosten (also den Kauf- und Verkaufskosten) für Wertpapiere auf. Gerade in Zeiten, in denen die Sozialversicherungssysteme bröckeln, die Sicherheit des Euros diskutiert wird und mehr Eigeninitiative von jedem Einzelnen verlangt wird, suchen die Menschen nach Möglichkeiten, ihr hart erarbeitetes Geld zu schützen und zu mehren.
Doch ist es das allein? Wir denken nicht. Im Frühjahr 2008 haben führende deutsche Wirtschaftszeitungen wie beispielsweise die Wirtschaftswoche oder Capital erstmals von zweifelhaften Beratungs- und Verkaufspraktiken vieler traditioneller Banken berichtet. Im Zuge der Finanzkrise folgten Fernsehbeiträge und Talkshowrunden. Die betroffenen Geldhäuser waren bunt gemischt von Privatbanken bis zu öffentlichen Instituten und Strukturvertrieben. Und erstmals waren es keine Berichte über Gebührenschinderei und schlechte Beratung bei sehr reichen Menschen, den sogenannten Private-Banking- oder Wealth-Management-Kunden. Nein, es betraf den „normalen“ Privatkunden: Sie und wir konnten uns in diesen Schilderungen wiederfinden. Mit zunehmendem Misstrauen gegenüber den alteingesessenen Banken und Sparkassen suchen Verbraucher nach Alternativen, die sie bei den Direktbanken finden können.
Einen dritten Grund für das verstärkte Interesse möchten wir noch anführen: Die Menschen sind zu Beginn des 21. Jahrhunderts sehr aufgeklärt, was die Nutzung des Internets betrifft. Nach dem (N)ONLINER Atlas 2012 der Initiative D21 (eine Initiative in Zusammenarbeit mit TNS Infratest und namhaften Sponsoren, die jährlich diese Statistik veröffentlicht) sind mittlerweile 76 Prozent der Deutschen online, nutzen also das Internet. Je vertrauter Anleger mit dem Internet sind, umso eher sind sie bereit, sich auch mit Direktbanken und Onlinebanking zu beschäftigen. Es ist einfach, sich verschiedene Direktbanken am Bildschirm anzusehen und miteinander zu vergleichen.
Zum Schluss dieses Kapitels möchten wir Ihnen einen Vorgeschmack geben, was Direktbanken so attraktiv macht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die „Liebe ist...“-Bildchen, die Sie früher in vielen Tageszeitungen finden konnten. Diese kamen uns bei unserer „Direktbanken sind...“-Aufzählung spontan in den Sinn. Es geht um weit mehr als um eine billige Bankverbindung.
Direktbanken sind bequem. Nachdem Sie das Handwerkszeug gelernt haben, werden Sie ganz gemütlich vom heimischen PC aus Ihre Bankgeschäfte tätigen – zu jeder Uhrzeit. Erinnern Sie sich: Irgendwann haben Sie Ihren ersten Scheck oder Überweisungsträger ausgefüllt. Anfangs ist man daran fast verzweifelt, doch wir haben es gelernt und schnell wurde es Routine. Genauso wird es Ihnen mit dem Onlinebanking bei einer Direktbank ergehen.
Direktbanken sind günstig. Entweder gibt es keine Kontoführungs- und Depotgebühren oder diese sind minimal. Die Kauf- und Verkaufsgebühren bei Wertpapieren betragen nur einen Bruchteil der üblichen Hausbank-Gebühren. Die Ausgabeaufschläge bei Fonds sind oft um die Hälfte oder mehr reduziert oder Sie kaufen sie gleich über die Börse.
Direktbanken sind transparent. Sie können die aktuellen Zinssätze und Gebühren direkt an Ihrem Bildschirm nachlesen. Aber Vorsicht: Auch bei Direktbanken gibt es „Kleingedrucktes“.