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Wie brachte Angela Merkel als Schülerin ihre Lehrerin zum Heulen? Warum nannte man Sigmar Gabriel im Lehrerzimmer den «Rächer der Enterbten»? Was sagte Christian Lindner als Teenager zur Kopftuchdebatte? Und weshalb brach Frauke Petrys Lieblingslehrer den Kontakt zu ihr ab? Constantin Magnis hat die Lehrer unserer Polit-Promis aufgespürt und sich erzählen lassen, wie sie als Schüler so waren: Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier, Guido Westerwelle, Jürgen Trittin, Peer Steinbrück, Julia Klöckner, Frauke Petry, Gregor Gysi und andere. Ein ebenso vergnüglicher wie aufschlussreicher Blick in die unbekannte Jugend derer, die uns heute regieren (oder gern regieren würden).
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Seitenzahl: 31
Constantin Magnis
Als sie noch zur Schule gingen
Lehrer erinnern sich an die Jugend von Angela Merkel, Sigmar Gabriel, Gregor Gysi und anderen Politikern
Ihr Verlagsname
Wie brachte Angela Merkel als Schülerin ihre Lehrerin zum Heulen? Warum nannte man Sigmar Gabriel im Lehrerzimmer den «Rächer der Enterbten»? Was sagte Christian Lindner als Teenager zur Kopftuchdebatte? Und weshalb brach Frauke Petrys Lieblingslehrer den Kontakt zu ihr ab?
Constantin Magnis hat die Lehrer unserer Polit-Promis aufgespürt und sich erzählen lassen, wie sie als Schüler so waren: Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier, Guido Westerwelle, Jürgen Trittin, Peer Steinbrück, Julia Klöckner, Frauke Petry, Gregor Gysi und andere.
Die Mehrzahl der Texte erschien zuerst in «Cicero – Magazin für politische Kultur» als Teile der Artikelserie «Mein Schüler». Die Gespräche wurden in Form von Interviews aufgezeichnet und anschließend gekürzt und in eine Chronologie gebracht.
Erika Benn war die Russischlehrerin von Angela Merkel (CDU). Merkel machte 1973 das Abitur an der Erweiterten Oberschule (EOS) in Templin.
Ich erinnere mich noch gut an Angela. Ein schlankes, sehr schlankes Mädchen. Sie war in der achten Klasse der Erweiterten Oberschule in Templin, und ich habe damals neben der Schule einen freiwilligen Russischunterricht für besonders begabte Schüler angeboten. Das hatte die Abteilung Volksbildung organisiert, es nannte sich Russisch-Klub. Jeden Sonntag trafen wir uns in meiner Wohnung.
Angela war das, was man heute «hochbegabt» nennen würde, aber den Ausdruck gab es seinerzeit nicht. Bei uns hieß das einfach: sehr gut. Und die Angela – die damals noch Angela Kasner hieß – war richtig gut. Das lag vor allem an ihrem Fleiß und ihrem Wollen. Sie war sehr ehrgeizig und hat zum Beispiel nie Grammatikfehler gemacht. Ich hatte nie Ärger mit ihr, und sie hat immer gemacht, was ich gesagt habe. Und sie hat immer die Texte gelernt, auch Texte über Lenin, wenn das gerade dran war.
Was sie aber erst lernen musste, war, freundlich zu sein. Na klar, sie war ja sehr ernst und nicht so aufgeschlossen wie ihre Mutter, die immer eine sehr fröhliche Person war. Ich habe immer zur Angela gesagt: «Kannst du nicht mal ein bisschen fröhlich und ein bisschen lustig sein? Mal ein paar Bewegungen machen oder so?» Dann hat sie nüscht gesagt, aber sie wird das schon verinnerlicht haben. Denn bei der Spracholympiade hat sie ja dann trotzdem die volle Punktzahl bekommen, und Punkte gab es auch für das Auftreten. Diese Spracholympiade hat die Angela damals in der Schule gewonnen. Dann kam die Olympiade für den Kreis Templin, die hat sie auch gewonnen. Dann kam der Bezirk Neubrandenburg, den hat sie auch gewonnen. Und schließlich hat sie sogar in Berlin gewonnen.