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Der Leser hört von den politischen Umwälzungen, die sich während dieser Zeitspanne im Vorderen und Hinteren Orient abspielten. Jedoch berichtet Schiltberger nicht nur von Kriegsfahrten und Eroberungen, er hat auch Land und Leute, Sitten und Gebräuche scharf beobachtet und sich Sagen und Erzählungen, die er an den Lagerfeuern hörte, gut gemerkt. Ein Thema liegt ihm als Teilnehmer eines Kreuzzugs natürlich besonders am Herzen: die Religion. So erhalten wir ein lebendiges Bild der erstaunlichen Vielfalt des religiösen Lebens in der "Heidenschaft", wie Schiltberger sich ausdrückt. Schiltbergers Bericht ist das erste Zeugnis eines deutschen Reisenden, der von Ereignissen aus dem türkischen und mongolischen Reich berichtet. Dieser Bericht liegt hier zum ersten Mal in neuhochdeutscher Fassung vor. Schiltberger war in Kleinasien, Ägypten, im Zweistromland und in Südrussland. Es ist fast schon angebracht, von einem "deutschen Marco Polo" zu sprechen. Sein entscheidender Nachteil im Vergleich mit dem berühmten Weltreisenden war jedoch sein Status. Marco Polo reiste auf eigene Faust, Schiltberger eher unfreiwillig. "Ich war Kriegsgefangener und nicht mein eigener Herr", so sagt er selbst in seinem Vorwort. Seine Reiseroute wurde durch die politischen Ereignisse bestimmt. Bei jedem Machtwechsel wechselte Schiltberger als lebendes Inventar den Besitzer und musste dahin gehen, wohin sein neuer Herr zog. Es ist reizvoll und nicht weniger interessant, einen Reisbericht zu lesen, dessen Routen durch das Schicksal und Kriegsglück bestimmt wurden. Mit Sicherheit bleibt der Leser dadurch stets an den Brennpunkten der Geschichte Vorderasiens. Auch die Perspektive des einfachen Soldaten, die der Erzähler als Sklave gezwungenermaßen einnimmt, gibt dem Bericht seine besondere Note. Sie bringt uns den Autor näher und macht ihn in seiner fast naiven Erzählweise liebenswert.
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Seitenzahl: 206
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Johann Schiltberger, ein junger Adeliger aus München, zog 1394 als Knappe eines bayerischen Ritters nach Ungarn. Dort wollten sie zusammen mit König Sigismund, dem späteren deutschen Kaiser, zu einem Kreuzzug gegen die Heiden aufbrechen. Denn Konstantinopel war von den Türken bedroht und sollte befreit werden. Für den jungen Münchner – er war zu der Zeit etwa 14 Jahre alt – endete die Kriegsfahrt schon zwei Jahre später, 1396, denn er geriet in der ersten und einzigen Schlacht dieses Feldzugs in türkische Gefangenschaft. Damit begann aber für Johann Schiltberger das große Abenteuer seines Lebens, denn er sollte erst 1427, nach 31-jähriger Gefangenschaft, seine Heimatstadt wiedersehen. Was er in dieser Zeit alles erlebte, erfahren wir in seinem Reisebuch. Er verspricht dem Leser von Kämpfen und Heerfahrten sowie von Städten und Menschen aus dem Heidenlande zu berichten, weiß aber auch »viele hübsche und seltsame Abenteuer« mitzuteilen.
Ulrich Schlemmer, Jahrgang 1947, hat in Stuttgart und Tübingen Philosophie, Germanistik und Geschichte studiert. Seit 1982 unterrichtet er an verschiedenen Gymnasien in Baden-Württemberg die Fächer Deutsch, Geschichte und Philosophie. In der Edition Erdmann hat er mehrere Reiseberichte herausgegeben bzw. an ihnen mitgewirkt.
Zum Buch
Schiltbergers Bericht ist das erste Zeugnis eines deutschen Reisenden, der von Ereignissen aus dem türkischen und mongolischen Reich berichtet. Dieser Bericht liegt hier zum ersten Mal in neu-hochdeutscher Fassung vor. Schiltberger war in Kleinasien, Ägypten, im Zweistromland und in Südrussland. Es ist fast schon angebracht, von einem »deutschen Marco Polo« zu sprechen. Sein entscheidender Nachteil im Vergleich mit dem berühmten Weltreisenden war jedoch sein Status. Marco Polo reiste auf eigene Faust, Schiltberger eher unfreiwillig. »Ich war Kriegsgefangener und nicht mein eigener Herr«, so schreibt er in seinem Vorwort. Seine Reiseroute wurde durch die politischen Ereignisse bestimmt. Bei jedem Machtwechsel wechselte Schiltberger als lebendes Inventar den Besitzer und musste dahin gehen, wohin sein neuer Herr zog. Es ist reizvoll und hochinteressant, einen Reisebericht zu lesen, dessen Routen durch das Schicksal und Kriegsglück bestimmt wurden.
ALTE ABENTEUERLICHE REISEBERICHTE
Sultan Bayasid I. (1354-1403).
Bei ihm war Schiltberger von 1396-1403, zuerst als Kriegsgefangener.
Johann Schiltberger
ALS SKLAVEIM OSMANISCHENREICH UND BEI DENTATAREN
1394-1427
Herausgegeben und eingeleitetvon Ulrich Schlemmer
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013
Der Text basiert auf der Ausgabe Edition Erdmann, Wiesbaden 2008
Editorisch begleitet von Dr. Lars Hoffmann, Mainz
Korrekturen: Gudrun Kolb-Rothermel, Lenningen
Covergestaltung: Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: Die Schlacht von Nikopolis
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0069-3
www.marixverlag.de
INHALT
Einführung
Kapitel 1
Von der Schlacht, die König Sigismund gegen die Türken schlug
Kapitel 2
Wie der türkische König die Gefangenen behandelte
Kapitel 3
Wie Bayazid ein ganzes Land auslöschte
Kapitel 4
Wie Bayazid gegen seinen Schwager Krieg führte und ihn dabei tötete
Kapitel 5
Wie Bayazid den König von Sebast vertrieb
Kapitel 6
Der Plan, den sich sechzig von uns Christen ausdachten
Kapitel 7
Wie Bayazid die Stadt Samson eroberte
Kapitel 8
Von Schlangen und Nattern
Kapitel 9
Wie die Heiden mit ihrem Vieh im Winter und im Sommer auf den Weiden bleiben
Kapitel 10
Wie Bayazid dem Sultan ein Land abgewann
Kapitel 11
Vom Sultan
Kapitel 12
Wie Tämerlin das Königreich Sebast gewann
Kapitel 13
Wie Bayazid Kleinarmenien eroberte
Kapitel 14
Der Krieg Tämerlins gegen den Sultan
Kapitel 15
Wie Tämerlin Babylon eroberte
Kapitel 16
Wie Tämerlin Kleinindien eroberte
Kapitel 17
Wie ein Fürst dem Tämerlin viele Güter entführte
Kapitel 18
Wie Tämerlin an die siebentausend Kinder töten ließ
Kapitel 19
Wie Tämerlin mit dem Großkhan Krieg führen wollte
Kapitel 20
Tämerlins Tod
Kapitel 21
Die Söhne Tämerlins
Kapitel 22
Wie Joseph Miraschach köpfen ließ und sein ganzes Reich eroberte
Kapitel 23
Wie Joseph einen König besiegte und ihn köpfte
Kapitel 24
Wie ich zu Abubachir kam
Kapitel 25
Von einem Königssohn
Kapitel 26
Wer nacheinander Herrscher war
Kapitel 27
Von einer Heidin und ihren viertausend Jungfrauen
Kapitel 28
In welchen Ländern ich war
Kapitel 29
Die Länder, die ich besucht habe, welche zwischen der Donau und dem Meer liegen
Kapitel 30
Von der Sperberburg: Wie sie bewacht wird
Kapitel 31
Wie ein armer Gesell dem Sperber wachte
Kapitel 32
Nochmals von der Sperberburg
Kapitel 33
Von dem Land, in dem die Seide wächst, von Persien und anderen Königreichen
Kapitel 34
Von dem großen Turm zu Babylon
Kapitel 35
Von der großen Tatarei
Kapitel 36
Die Länder der Tatarei, die ich gesehen habe
Kapitel 37
Wieviele Sultane es gab, während ich unter den Heiden war
Kapitel 38
Vom Sankt Katharinenberg
Kapitel 39
Von dem dürren Baum
Kapitel 40
Von Jerusalem und dem Heiligen Grab
Kapitel 41
Von dem Brunnen im Paradies mit den vier Wassern
Kapitel 42
Wie in Indien der Pfeffer wächst
Kapitel 43
Von Alexandria
Kapitel 44
Von einem riesenhaften Ritter
Kapitel 45
Die verschiedenen Religionen der Heiden
Kapitel 46
Wie Mohammed und sein Glaube aufgekommen sind
Kapitel 47
Vom Ostertag der Heiden
Kapitel 48
Von einem anderen Feiertag
Kapitel 49
Vom Gesetz der Heiden
Kapitel 50
Warum Mohammed den Heiden den Wein verboten hat
Kapitel 51
Von einer Sekte der Heiden
Kapitel 52
Wie ein Christ zu einem Heiden wird
Kapitel 53
Was die Heiden von Christus und Maria glauben
Kapitel 54
Was die Heiden über die Christen sagen
Kapitel 55
Worin die Christen angeblich ihre Gebote nicht einhalten
Kapitel 56
Wann Mohammed lebte
Kapitel 57
Von Konstantinopel
Kapitel 58
Von den Griechen
Kapitel 59
Vom Glauben der Griechen
Kapitel 60
Wie die Stadt Konstantinopel gebaut wurde
Kapitel 61
Wie die Jassen heiraten
Kapitel 62
Von Armenien, seinen Städten und Sitten
Kapitel 63
Vom Glauben der Armenier
Kapitel 64
Von Sankt Gregorius
Kapitel 65
Von einem Lindwurm und einem Einhorn
Kapitel 66
Warum die Griechen und die Armenier Feinde sind
Kapitel 67
Durch welche Länder ich bei meiner Rückkehr aus der Heidenschaft gekommen bin
Anmerkungen
Zeittafel
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
EINFÜHRUNG
Nachrichten von politischen Ereignissen, von sozialen und kulturellen Verhältnissen aus allen Ecken der Welt sind uns heute zur Selbstverständlichkeit geworden. Es ist nicht leicht, noch etwas Neues, Interessantes und Aufregendes zu berichten.
Ganz anders zu Schiltbergers Zeiten: Die meisten Menschen verließen ihren Heimatort nie, und schon die kleinste Reise konnte zum Abenteuer werden. Berichte aus fernen und fremden Ländern waren sehr viel seltener und wurden mit entsprechend großem Interesse aufgenommen. So bildeten Marco Polos Erzählungen und Reiseberichte aus dem Heiligen Land eine äußerst beliebte Lektüre für ein gebildetes Publikum, das vor allem auch lesen konnte. Wie interessant musste den deutschsprachigen Lesern da ein Buch erscheinen, das von fernen Ländern und Abenteuern in türkischer Gefangenschaft zu berichten versprach, das außerdem von einem Landsmann, genauer gesagt einem Bayern, verfasst war, der das alles selbst erlebt haben wollte. Tatsächlich war Schiltbergers Reisebuch großer Erfolg beschieden; in Augsburg beispielsweise erschienen kurz hintereinander drei Ausgaben!
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