Als Trottel ist man glücklicher - Thomas Hofmann - E-Book

Als Trottel ist man glücklicher E-Book

Thomas Hofmann

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Beschreibung

Der moderne Mensch ist oft bedacht, sich selbst wahnsinnig wichtig zu nehmen, und noch mehr, bei anderen als solcher zu erscheinen. Wer es jedoch wagt, auf diese Wichtigtuerei zu verzichten, wird dafür bereit sein, auf sein Gewissen zu hören und in der Wahrheit zu leben. Hierdurch wird der Mensch nicht nur selbstbewusster und unabhängiger, sondern auch glücklicher und zufriedener. Thomas Hofmann zeigt verschiedene Wege, den eigenen Egoismus zu überwinden, um so durch Demut eine fast unzerstörbare Stärke entspringen zu lassen.

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EPUB
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Seitenzahl: 79

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2024 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99146-605-5

ISBN e-book: 978-3-99146-606-2

Lektorat: Juliane Johannsen

Umschlagfoto: Robert Kneschke | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Zitat

„Das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.“

1 Kor. 1, 28-29

Lebenswelt von heute

Betrachtet man die Lebenswelt mit ihrem dazugehörigen Zeitgeschehen von heute, so scheint alles darauf hinauszulaufen, man solle sich stets bemühen, bei allen in Achtung zu stehen und ein möglichst perfektes Bild von sich selbst abzugeben. So wird bereits schon in den letzten Schulklassen gelehrt, in Bewerbungen seine Fehler zu verschweigen, oder Arbeitszeugnisse dürfen keine implizit negativen Urteile enthalten. Auch bei der Partnerwahl kann als modern angesehen werden, nicht mehr mit jenem Menschen, welchen man liebt, etwas anzufangen, sondern denjenigen zu bevorzugen, welcher vernünftiger – in anderen Worten besser und gehaltvoller – erscheint. Schließlich hat nicht zuletzt im Freundeskreis derjenige das Sagen, welcher am meisten zu beeindrucken vermag.

Es ist also kein Wunder, dass der Mensch von heute gerade davon besessen ist, sich gut zu profilieren, seine Schwächen möglichst zu verbergen, um bloß auf keinen Fall als Trottel angesehen zu werden oder den Verdacht zu erwecken, er sei etwas schlechter als die anderen. Denn man will ja schließlich einen guten Job, eine tolle Frau haben und auch sonst bei dem Rest der Welt als jemand gelten, man willwer sein. Hier stellt sich zugleich die Frage, vor wem man denn jemand sein möchte. Den meisten Menschen scheint es zu reichen, angesehen bei Vorgesetzten, dem attraktiven Geschlecht und Freunden zu sein, sozusagen als ein geachteter Mensch zu gelten, um die entsprechenden Vorteile daraus ziehen zu können. Dem etwas tiefsinnigeren Menschen wird dies vielleicht nicht reichen, und er will auch vor sich selbst etwas gelten. Er will sich morgens im Spiegel betrachten können, um sich tagtäglich zu sagen, was für eine coole Socke oder toller Hecht er doch ist. Hierbei stellt sich wiederum die ernst zu nehmende Frage, ob jener Mensch auch wirklich tief im Innersten davon überzeugt ist, wie toll er ist, oder ob er nicht dazu neigt, sich selbst etwas vorzuspielen, um sich letztendlich besser zu sehen, als er wirklich von sich selbst denkt. Am gehaltvollsten scheinen mir jene Menschen zu sein, welche vor Gott als jemand Tolles gelten wollen. Freilich droht hier auch die Gefahr, in eine krankhafte Religiosität zu fallen, in welcher man heiliger sein möchte als der Papst. Dennoch kann Gott als die Objektivität schlechthin angesehen werden und kommt in der eigenen Beurteilung wohl am ehesten dem Gewissen gleich, welches der innerste Kern des Selbst eines jeden Menschen ist. Prinzipiell, denke ich, besitzt jeder Mensch zwei grundsätzlich unterschiedene Arten der Ausstrahlung. Die Ausstrahlung, welche ich alsrelative Ausstrahlungbezeichnen möchte, bestimmt die Attraktivität einer Person. Sie ist unter anderem davon abhängig wie gut und stark sich eine Person zu fühlen vermag und wirkt daher auf das direkt spontane Erscheinungsbild bei anderen Personen. Jene andere, jedoch wichtigere Ausstrahlung, nenne ichabsolute Ausstrahlung. Sie macht sich meist in der Intuition bemerkbar, ob ein bestimmter Mensch gut oder schlecht sei, lässt uns intuitiv wahrnehmen, wie nett ein Mensch ist, und bestimmt letztendlich auch, wie sehr uns dieser in Gedanken bleibt. Denn sie ist nichts anderes als die im Leben angesammelte Liebe, die ein Mensch in sich trägt. Was bringt es uns letztendlich, wenn uns auch alle Menschen lieben mögen, wir selbst uns aber (wenn auch insgeheim) hassen?! Oder wie Jesus Christus eins sagte: „Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, er selbst dabei aber seine Seele verliert?“1

1 Mk 8,36

Alfred Adler und das Streben nach Macht

Folgen wir den Ansätzen des großen Psychologen und Freud-Schülers Alfred Adler2, so ist der Mensch dazu veranlagt, stets nach zwei Dingen zu streben: Gemeinschaft und Macht.

Irgendwo scheint jeder Mensch diese beiden Dinge zu wollen, und ich denke, man kann diese These zumindest auch nicht vollkommen abstreiten. Wie Aristoteles3schon sagt, ist der Mensch einzoon politikon, sozusagen ein nach Gemeinschaft strebendes Wesen. Jeder Mensch will und hat in der Regel Kollegen, Bekannte, Freunde, vielleicht auch eine Freundin oder einen Ehepartner. Theologische Ansichten verdeutlichen dies, indem sie behaupten, der Mensch sei aus Liebe geschaffen und zur Liebe hin bestimmt. Und in der Tat entsteht jenes unbeschreibliche Wesen eben auch aus der sexuellen Vereinigung von Mann und Frau, welcher zwar nicht immer, aber grundsätzlich durchaus als ein Akt der Liebe angesehen werden kann. Die grausamen Versuche des Kaisers Friedrich II4. zeigten schließlich, dass ein Mensch ohne jegliche Zuneigung nicht einmal des Lebens fähig zu sein scheint und letztendlich sogar zum physischen Tode verurteilt ist. Hier können auch Ansätze der heiligen Hildegard von Bingen betrachtet werden, die stets den Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele betonte, was schon vermuten lässt, inwiefern eine seelische Verarmung auch den Körper in Mitleidenschaft zu ziehen vermag. Letztendlich findet auch der Mensch nur durch den Nächsten zu sich selbst. Wer denkt, er könne auf eigene Faust sein Selbstwertgefühl aufbauen, wird es ebenso schnell wieder verlieren.

Diesem stark in der Seele verankerten Streben nach Gemeinschaft steht nun das ebenso ähnlich starke Streben nach Macht zwar nicht immer, aber doch teilweise sehr oft entgegen. Es liegt wohl im Menschen, dass er sich selbst verwirklichen will, „jemand sein“ will, es sich selbst oder den anderen beweisen will, wie gehaltvoll er ist. Auf den verschiedensten Weisen versucht er nun, dies zu tun. Wege dorthin gibt es viele. Die einen versuchen es im Sport, andere durch Bildung und Wissenschaft, wiederum andere engagieren sich politisch. Selbstverständlich tritt man dadurch in den Wettstreit mit anderen, vergleicht sich, wie man denn so dasteht im Vergleich. Da gibt es natürlich die Einen, die besser sind als die meisten, von denen es wiederum aber auch nur manche ertragen können und sich nicht angegriffen fühlen, wenn jemand noch besser ist, was ohnehin immer wieder passieren wird. Aber jenes Streben nach Macht kann auch krankhafte Züge annehmen, nämlich dann, wenn man keinen Besseren mehr duldet. Da es aber nun mal unmöglich ist, immer der Beste und Gehaltvollste zu sein, verbittern solche Menschen sehr schnell, indem sie krankhaft versuchen, sich über andere zu stellen, und hierdurch der Liebe unfähig werden. Oft zeigen sich solche Machtspielchen nicht einmal unbedingt in offiziellen Wettbewerben oder Stellungen, sondern finden in der persönlichen Begegnung statt. Schon alleine der Tatsache geschuldet, dass zwei Menschen nie genau gleichwertig an Intellekt, Ausstrahlung, Moral und Persönlichkeit sein können, entstehen hier oft teilweise auch unausgesprochene innere Konflikte. Es wird gekämpft, wer von beiden denn nun der coolere, intelligentere, kurzum derjenige mit mehr Persönlichkeit ist, und damit über den anderen steht. Einer solchen Verhaltensweise ist es wohl oft geschuldet, inwiefern der potentiell beste Freund gerade die Person sein mag, mit welcher man sich am wenigsten versteht. Gerade dieses Machtstreben zerstört letztendlich die eigene Persönlichkeit, da dies oft auf Kosten des eigenen Gewissens geht, von welchem die Stärke der Persönlichkeit und des Selbstwertgefühls radikal abhängig ist. Gleichsam mit der Persönlichkeit scheint es auch mit dem Intellekt radikal bergab zu gehen, und ich vermute ein solch, oder jedenfalls rebellisches Verhalten steckt unter anderem auch hinter der Entstehung der Demenzkrankheit. Es ist der alte biblische Kampf Satans, welcher sich gegen Gott auflehnt, da er es nicht ertragen kann, jemand noch Höheres über sich zu haben. Dieser Kampf findet ständig und fast überall statt. Unter Arbeitskollegen, im Freundeskreis, ja oft sogar in der eigenen Familie. Insbesondere vermute ich den häufigsten Grund für Ehescheidungen darin, dass sich die Hierarchie innerhalb der Beziehung ändert, und nun die vorerst geistig überlegene Person es nicht ertragen kann, den sonst so überschaubaren Ehepartner plötzlich nun als den geistig Überlegenen akzeptieren zu sollen. Bedenkt man die Tatsache, inwiefern Verschlossenheit und Rebellion immer zum seelisch-geistigen Untergang führen, gegenseitige Annahme und Liebe jedoch immer zum Aufstieg, so wird klar, weshalb geistig hochstehende Menschen, welche es nicht verschmerzen können, nicht die Besten zu sein, sich selbst verderben, während geistig niedrig stehende Menschen, welche sich in ihrer Demut öffnen, schließlich so viel Liebe entwickeln, um zu den Besten zu zählen. So erfüllt sich auf diese Weise das Jesuswort:„Die Ersten werden die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.“5