Ambivalente Innovationen - Stefan Wagner - E-Book

Ambivalente Innovationen E-Book

Stefan Wagner

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Universität Leipzig (Politikwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: In der athenischen Demokratie schien das heutzutage scheinbar unmögliche Zusammenführen der Kategorien „Politik“ und „Lotterie“ besser als jede andere Form der Staatsführung zu funktionieren und so verwundert es kaum, dass im Zuge der heutigen krankenden Demokratie sowohl auf nationalstaatlicher wie auch supranationaler Ebene vermehrt die Diskussion um die Möglichkeiten, Chancen aber auch Risiken der Rückbesinnung auf diese Praxis entbrannte. Dem einstmals charakteristischen Element der Demokratie scheinen nun nach der Verbannung aus dem Politikbetrieb gegen Ende des 18. Jahrhunderts wieder Tür und Tor offen zu stehen, da die seither praktizierten demokratischen Verfahrensweisen an ihr Ende zu gelangen drohen. Doch wie schlimm muss es um eine demokratische Welt stehen, in der der Zufall als „intellektuelles Armutszeugnis und Verdammungsurteil“1 verschmäht und auch von solch einflussreichen Denkern wie David Hume und Immanuel Kant als nicht existierend bzw. „völlig beliebig“ und somit „gedanklich nicht durchdrungen“ abgestempelt wurde, wieder Einzug in den politischen Diskurs gehalten hat? Nun, es scheint sehr schlimm zu stehen, wenn man bedenkt, dass die politische Renaissance des Loses keineswegs eine flüchtige Erscheinung der vergangenen 2 oder 3 Jahr ist, sondern, dass die Wiedereinführung der Lotterie im gesellschaftlich – sozialen Bereich bereits auf eine mehr als vierzig jährige Geschichte zurückblicken kann. Die einst so bahnbrechenden aber nun scheinbar nicht mehr so zeitgemäßen demokratischen Strukturen der Zeit der „demokratischen Revolution“2 und ihrer Denker wurden nach dem Zusammenbruch der bipolaren Welt und der verstärkten Vereinigung der Nationalstaaten hin zu supranationalen Gebilden einer schweren Prüfung unterzogen, in deren Verlauf immer mehr festgestellt werden konnte, dass die bestehenden demokratischen Maßstäbe nur noch beschränkt oder teils gar keine Anwendung mehr finden können, da die Nationalstaaten durch Abtretung von Hoheitsrechten einerseits nicht mehr die Möglichkeit zu deren Beibehaltung und Durchsetzung haben und andererseits die entstandenen supranationalen Gebilde vor dem Problem der Übertragbarkeit dieser Strukturen und Verfahrensweisen auf ihr Selbstverständnis stehen....

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