Amoklauf - Warum begehen Jugendliche in Schulen Amokläufe? - Hanna Horn - E-Book

Amoklauf - Warum begehen Jugendliche in Schulen Amokläufe? E-Book

Hanna Horn

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,3, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung „Am Vormittag des 16. April 2002 ereignet sich während der schriftlichen Abiturprüfungen im Erfurter Gutenberg-Gymnasium eine bis dahin unfass- und unvorstellbare Tat: Der 19-jährige ehemalige Schüler Robert S. betritt mit einer Sporttasche das Schulgebäude. In der Toilette im Erdgeschoss zieht er sich schwarze Kleidung an sowie eine Maske über den Kopf und bewaffnet sich. Danach bewegt er sich zielsicher und systematisch durch das Schulgebäude und tötet in nur zehn Minuten zwölf Lehrer, zwei Schüler und jeweils eine Sekretärin und einen Polizisten. Am Ende tötet er sich selbst.“ Ähnliche Nachrichten von derartigen Taten sind bisher nur durch die Medien bekannt und erscheinen eher weit entfernt. Es gilt vielmehr als ein spezifisches Problem der USA, wie beispielsweise die weltweit aufsehenerregendste Tat an der Columbine High School. Nachdem jedoch mit den Städten Erfurt, Emsdetten und Winnenden erschreckende Ereignisse mit blutigen Spuren assoziiert werden, steht fest, dass auch in Deutschland Taten dieser Art möglich sind. Obwohl solche krisenhafte Ereignisse nur selten vorkommen, ist ihre Anzahl in den letzten Jahren stetig gestiegen. Diese grausamen Taten, über die immer wieder in den Medien berichtet wird, haben großes Entsetzen und Ratlosigkeit allerorts ausgelöst und sich dauerhaft in das Gedächtnis der Gesellschaft eingebrannt. Es ist also von Bedeutung sich mit der Thematik des School Shootings auseinander zu setzten und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Wenn die Medien von grausamen, brutalen und furchtbaren Taten sprechen, beschreiben diese Worte ausschließlich das Handeln, nicht die Gründe. Die öffentlichen Diskussionen fokussieren den psychischen Zustand, der zumeist männlichen Täter, konzentrieren sich auf deren Medienkonsum, insbesondere die gewalthaltigen Videospiele, und thematisieren den Zugang sowie den Gebrauch von Waffen. Es erweckt den Anschein, als würden die sozialen Voraussetzungen sowie die tatauslösenden Beweggründe der Täter eher außer Acht gelassen werden. Darüber hinaus gewinnt zunehmend die Frage an Bedeutung, warum Jugendliche gerade an Schulen solch tödliche Gewalttaten ausüben. So werden solche Taten im Englischen als School Shootings bezeichnet, womit im Deutschen der Begriff der Schulschießerei gemeint ist. Die nachstehende fachwissenschaftliche Bachelorarbeit thematisiert diese Frage und beschäftigt sich demnach ausschließlich mit Taten, die sich an Schulen ereignen.

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Veröffentlichungsjahr: 2013

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„Man will geliebt werden;

wenn das nicht gelingt, will man bewundert werden;

wenn das nicht gelingt , will man gefürchtet werden;

gelingt auch das nicht, will man verabscheut und verachtet werden.

Der Seele graut es in der Leere, und sie muss Kontakt herstellen,

koste es, was es wolle.“[1]

 

Hjalmar Söderberg

 

Inhaltsverzeichnis

 

1 Einleitung

2 Begriffserklärung

2.1 Amoklauf

2.2 School Shootings

3 Taten

3.1 Das Ausmaß von School Shootings – Internationaler Kontext

3.1.1 Zeitliche Verteilung der School Shootings

3.1.2 Opfer von School Shootings

3.1.3 Tatausgang von School Shootings

3.2 Täter

3.2.1 Männliche School Shooter

3.2.2 Anzahl der School Shooter

3.2.3 Alter der School Shooter

3.2.4 Waffen

3.3 School Shootings in Deutschland

4 Die Lebensphase Jugend

4.1 Das Jugendalter

4.2 Entwicklungsaufgaben im Jugendalter

4.3 Psychosoziale Entwicklung

4.4 Identitätsentwicklung

4.4.1 Die Familie

4.4.2 Schulen und Ausbildungsinstitutionen

4.4.3 Die Peer-Group

5 Ursachen, Hintergründe und Entstehung

5.1 Gesellschaftliche, familiäre und soziale Hintergründe

5.1.1 Gesellschaftliche Aspekte

5.1.2 Familiäres Umfeld

5.1.3 Soziales Umfeld

5.2 Unauffälliges Erscheinungsbild des School Shooters

5.3 Psychopathologische Auffälligkeiten

6 Tatort Schule

6.1 Schulen als Bedingungsrahmen

6.1.1 Der Selektions- und Leistungsdruck der Schule

6.1.2 Soziale Kontrolle durch die Schule

6.1.3 Mitschüler

7 Medien

7.1 Bedeutung gewalthaltiger  Medien

7.2 Gesteigertes mediales Interesse

8 Prävention

8.1 Ansätze zur Prävention und Intervention

8.2 Präventionsmöglichkeiten in der Schule

8.2.1 Primärprävention

8.2.2 Sekundärprävention

8.2.3 Tertiärprävention

9 Fazit

Literaturverzeichnis

 

1 Einleitung

 

„Am Vormittag des 16. April 2002 ereignet sich während der schriftlichen Abiturprüfungen im Erfurter Gutenberg-Gymnasium eine bis dahin unfass- und unvorstellbare Tat: Der 19-jährige ehemalige Schüler Robert S. betritt mit einer Sporttasche das Schulgebäude. In der Toilette im Erdgeschoss zieht er sich schwarze Kleidung an sowie eine Maske über den Kopf und bewaffnet sich. Danach bewegt er sich zielsicher und systematisch durch das Schulgebäude und tötet in nur zehn Minuten zwölf Lehrer, zwei Schüler und jeweils eine Sekretärin und einen Polizisten. Am Ende tötet er sich selbst.“[2]

 

Ähnliche Nachrichten von derartigen Taten sind bisher nur durch die Medien bekannt und erscheinen eher weit entfernt. Es gilt vielmehr als ein spezifisches Problem der USA, wie beispielsweise die weltweit aufsehenerregendste Tat an der Columbine High School. Nachdem jedoch mit den Städten Erfurt, Emsdetten und Winnenden erschreckende Ereignisse mit blutigen Spuren assoziiert werden, steht fest, dass auch in Deutschland Taten dieser Art möglich sind. Obwohl solche krisenhafte Ereignisse nur selten vorkommen, ist ihre Anzahl in den letzten Jahren stetig gestiegen. Diese grausamen Taten, über die immer wieder in den Medien berichtet wird, haben großes Entsetzen und Ratlosigkeit allerorts ausgelöst und sich dauerhaft in das Gedächtnis der Gesellschaft eingebrannt. Es ist also von Bedeutung sich mit der Thematik des School Shootings auseinander zu setzten und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Wenn die Medien von grausamen, brutalen und furchtbaren Taten sprechen, beschreiben diese Worte ausschließlich das Handeln, nicht die Gründe. Die öffentlichen Diskussionen fokussieren den psychischen Zustand, der zumeist männlichen Täter, konzentrieren sich auf deren Medienkonsum, insbesondere die gewalthaltigen Videospiele, und thematisieren den Zugang sowie den Gebrauch von Waffen. Es erweckt den Anschein, als würden die sozialen Voraussetzungen sowie die tatauslösenden Beweggründe der Täter eher außer Acht gelassen werden. Darüber hinaus gewinnt zunehmend die Frage an Bedeutung, warum Jugendliche gerade an Schulen solch tödliche Gewalttaten ausüben. So werden solche Taten im Englischen als School Shootings bezeichnet, womit im Deutschen der Begriff der Schulschießerei gemeint ist.

 

Die nachstehende fachwissenschaftliche Bachelorarbeit thematisiert diese Frage und beschäftigt sich demnach ausschließlich mit Taten, die sich an Schulen ereignen. Es werden entscheidende innere und äußere Beweggründe aufgezeigt, die solche Taten auslösen, um letztendlich feststellen zu können, warum Jugendliche ausgerechnet Schulen als Tatort wählen.

 

Einführend wird der Terminus Amoklauf als eine spezifische Gewalttat definiert und in den Kontext der Mehrfachtötungen eingeordnet. Im Anschluss daran erfolgt eine Begriffsabgrenzung zu dem Terminus School Shooting, die in der folgenden Arbeit bei Tötungen an Schulen die Verwendung der Begrifflichkeit des School Shootings rechtfertigt. Nach dieser begrifflichen Einführung wird sich im weiteren Verlauf den äußeren Umständen der Taten gewidmet, um einen ersten Eindruck von dem Ausmaß und den Rahmenbedingungen eines School Shootings zu erhalten. Zuerst wird an dieser Stelle das Ausmaß des Phänomens genauer beschrieben, wobei zunächst der internationale Kontext im Vordergrund steht. Hierbei wird auf die zeitliche Verteilung von School Shootings, sowie deren Opfer und Tatausgang eingegangen. Anschließend werden die Täter, deren Geschlecht, Anzahl und Alter sowie die verwendeten Tatwaffen genauer definiert, um im weiteren Verlauf von diesen Fakten ausgehen zu können. Im letzten Gliederungspunkt wird der Fokus auf Deutschland und die dort bisher aufgetretenen School Shootings und deren jährliche Verteilung gelegt.

 

Basierend auf der zuvor beschriebenen Altersstruktur der Täter, wird im folgenden Kapitel die Lebensphase Jugend erläutert. Die für diese Lebensphase typischen und relevanten Veränderungen und Probleme werden dargestellt, um so ein Gesamtbild der Entwicklungsprozesse im Jugendalter zu vermitteln und später gegebenenfalls Rückschlüsse auf bedeutende Entwicklungen ziehen zu können. Zu Beginn werden hier die von Robert Havighurt für notwendig erachteten Entwicklungsaufgaben geschildert und die daraus entstehenden entwicklungspsychologischen Aspekte aufgegriffen. Ein spezielles Augenmerk wird hierbei auf die Identitätsentwicklung, besonders in den Bereichen Familie, Schule und Peer-Group, gelegt.

 

Im nachfolgenden Kapitel werden spezifische Ursachen und Hintergründe zur Entstehung von School Shootings angeführt. Dazu werden die gesellschaftlichen Aspekte sowie das familiäre und soziale Umfeld voneinander abgegrenzt, um aufzuzeigen, welche Bereiche die Jugendlichen in ihrer Entwicklungsphase beeinflussen können. In einem folgenden kurzen Abschnitt wird das unauffällige Erscheinungsbild des School Shooters skizziert. Den Abschluss des Kapitels bilden die psychopathologischen Auffälligkeiten, die aus theoretischer Sicht die Ursache eines School Shootings darstellen können.

 

Daran schließt sich folglich das Kapitel ‚Tatort Schule‘ an, das bei der Beantwortung der Frage, warum Jugendliche gerade an Schulen derartige Gewalttaten begehen, eine wesentliche Rolle spielt. Um genauere Gründe herausfinden zu können, weshalb die Schule als Tatort gewählt wird, werden drei bedeutende Aspekte, die die Jugendlichen negativ beeinflussen können, näher erläutert. Zum einen wird der Selektions- und Leistungsdruck sowie die soziale Kontrolle durch die Schule fokussiert. Zum anderen werden die Mitschüler und deren Verhalten gegenüber den späteren Tätern thematisiert.

 

Um das Phänomen School Shooting in allen seinen Elementen erfassen zu können, darf auch der Aspekt der Medien nicht unbeachtet bleiben. So wird im Anschluss der Konsum von gewalthaltigen Medien bei Jugendlichen beschrieben und deren möglicher Einfluss auf die Tat dargelegt. Im Zuge der Nachahmungstaten wird ebenso das gesteigerte mediale Interesse als Auswirkung auf den Rezipienten vorgestellt.

 

Den Abschluss dieser Arbeit bilden mögliche Ansätze der Prävention um aufzuzeigen, dass es durch bestimmte Maßnahmen möglich ist derartige Gewalttaten zu verhindern. Dazu erfolgt zunächst eine kurze Einteilung in Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Da es sich bei dem Phänomen School Shooting um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, existieren zahlreiche Präventionsmaßnahmen. Der Fokus der Arbeit liegt jedoch auf dem Tatort Schule. So wird sich an dieser Stelle nur auf präventive Maßnahmen im schulischen Bereich beschränkt. Diese werden gemäß der vorherigen Einteilung in drei Abschnitten näher erläutert.

 

In einem abschließenden Fazit werden alle Aspekte, die für die Entstehung eines School Shootings, aber insbesondere für die Wahl der Schule als Tatort, von bedeutsamem Ausmaß sind, noch einmal zusammengetragen.

 

Der Forschungsstand der verwendeten Literatur ist verhältnismäßig umfangreich. Es fand sich, aufgrund der erst in den letzten Jahren zunehmend relevant gewordenen Thematik, fast ausschließlich Werke jüngeren Datums.