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In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst – ohne das Werk komplett gelesen zu haben.
Alle wichtigen Infos zur Interpretation sowohl kurz (Kapitelzusammenfassungen) als auch ausführlich und klar strukturiert.
Inhalt:
- Schnellübersicht
- Autor: Leben und Werk
- ausführliche Inhaltsangabe
- Aufbau
- Personenkonstellationen
- Sachliche und sprachliche Erläuterungen
- Stil und Sprache
- Interpretationsansätze
- 6 Abituraufgaben mit Musterlösungen
NEU: exemplarische Schlüsselszenenanalysen
NEU: Lernskizzen zur schnellen Wiederholung
Layout:
- Randspalten mit Schlüsselbegriffen
- übersichtliche Schaubilder
NEU: vierfarbiges Layout
Frisch thematisiert in Andorra am Beispiel des Antisemitismus die Auswirkung von Vorurteilen, die Schuld der Mitläufer und die Frage nach der Identität eines Menschen.
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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 145
Textanalyse und Interpretation zu
Max Frisch
Andorra
Bernd Matzkowski
Alle erforderlichen Infos zur Analyse und Interpretation plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgabe: Frisch, Max: Andorra. Stück in 12 Bildern. Text und Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1999, 26. Aufl. 2021 (Suhrkamp BasisBibliothek, Bd. 8). Alle Zitate aus dem Roman werden durch die Seitenangabe direkt hinter dem Zitat kenntlich gemacht; Zitate aus dem Kommentar sind mit „A“ gekennzeichnet.
Über den Autor dieser Erläuterung:Bernd Matzkowski ist 1952 geboren. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Herr Matzkowski war Lehrer am Heisenberg Gymnasium Gladbeck. Fächer: Deutsch, Sozialwissenschaften, Politik, Theater. Ausbildungskoordinator.
Die Rechtschreibung wurde der amtlichen Neuregelung angepasst. Zitate von Max Frisch, Friedrich Torberg und Bertolt Brecht müssen auf Grund eines Einspruchs in der alten Rechtschreibung übernommen werden.
1. Auflage 2024
978-3-8044-7085-9
© 2024 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Titelbild: Thiemo Strutzenberger als Andri und Marie Leuenberger als Barblin bei einer Probe für „Andorra“ im Hamburger Schauspielhaus 2006 © picture-alliance/ dpa/dpaweb | Ulrich Perrey Alle Rechte vorbehalten, darunter fällt auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von §44b UrhG! Alle Schlüsselstellenanalysen wurden erstellt von Constanze Mack, alle Lernskizzen von Arnd Nadolny.
Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.
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1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Max Frisch: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Wiederaufbau und Restauration
Frischs Erfolg in Zeiten des Kalten Krieges
Andorra und das Publikum
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Andri
Barblin
Lehrer
Pater
Doktor/Tischler/Geselle/Wirt/Jemand/Soldat
Senora/Mutter
Der Judenschauer
Das Selbstbild und das Fremdbild der Andorraner
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Die Bildnis-Thematik im Kontext von Antisemitismus und Holocaust
Andris Identitätssuche
Die Bedeutung des Motivs der Angst
Frisch und das Theater Bertolt Brechts
3.8 Schlüsselszenenanalysen
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Verortung des Dramas
Bildnis-Thematik und Liebe
Die Schlüsselrolle des 12. Bildes
Andris Suche nach Identität
Brecht zur Bildnis-Thematik
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 *
Aufgabe 3 **
Aufgabe 4 ***
Aufgabe 5 *
Aufgabe 6 ***
Lernskizzen und Schaubilder
Literatur
Zitierte Ausgabe
Gesamtausgaben
Sekundärliteratur
Damit sich alle Leser:innen in unserem Band rasch zurechtfinden und das für sie Interessante gleich entdecken, hier eine Übersicht.
Im 2. Kapitel beschreiben wir Frischs Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar:
Max Frisch lebte von 1911 bis 1991, die meiste Zeit in Zürich.
Als Frischs Andorra auf die Bühne kommt (Uraufführung 1961), sind im Bewusstsein vieler Menschen die Schrecken des Krieges und der Nazi-Diktatur schon lange Vergangenheit, und die Menschen haben sich im Wohlstand eingerichtet.
Frisch ist 1961 bereits ein erfolgreicher Autor. So haben ihm seine Romane Stiller (1954) und Homo faber (1957) ebenso Anerkennung verschafft wie vorangegangene Theaterstücke wie z. B. Biedermann und die Brandstifter (1958).
Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.
Hauptquelle für das Drama ist die von Frisch verfasste Prosaskizze Der andorranische Jude. Die Idee zu dieser Skizze hatte er bereits im Jahre 1946. Zwischen der Skizze, die den Kern des Stoffs und der Thematik (Bildnis-Thematik) bereits enthält, und dem späteren Drama bestehen allerdings wesentliche Unterschiede. Des Weiteren gibt es Bezüge zu Marieluise Fleißers Geschichten Andorranische Abenteuer (1932), die Frisch in der Neuen Zürcher Zeitung rezensierte.
In Andorra lebt Andri, von dem der Lehrer behauptet, er sei ein jüdisches Kind, das er einst vor den „Schwarzen“ gerettet und als Sohn angenommen habe. Andri wächst in der Annahme heran, ein Jude zu sein. Er sieht sich mit Vorurteilen der Andorraner gegenüber Juden konfrontiert. Als sich der Lehrer weigert, ihm seine Tochter (Barblin) zur Frau zu geben, nimmt Andri an, dass auch der Lehrer voller Vorurteile gegenüber Juden sei. So nimmt er schließlich, in seiner Suche nach Identität, die „Rolle“ des Juden an. Als sich die Lage in Andorra zuspitzt, weil ein Angriff der „Schwarzen“ bevorsteht, gesteht der Lehrer schließlich ein, dass Andri gar kein Jude ist, sondern das gemeinsame Kind mit einer „Schwarzen“. Andri hat sich aber bereits mit seiner Rolle als „Jude“ identifiziert. Als die „Schwarzen“ Andorra besetzen, wird er von diesen als Jude eingestuft und getötet.
Das Stück ist in zwölf Bilder eingeteilt, deren Mittelpunktfigur Andri ist. Durch „Zeugenaussagen“, die zwischen gespielter Vergangenheit und gespielter Gegenwart vermitteln, wird die gespielte Zeit entgrenzt. Über Themen, Bilder und Symbole werden die Bilder und „Zeugenaussagen“ miteinander verwoben. Handlungsort ist Andorra, das aber nicht als konkreter Ort, sondern als Modell zu verstehen ist. Der Platz von Andorra bildet eine Klammer (1. und 12. Bild) um alle Szenen und ist zugleich Hauptschauplatz des Geschehens.
Die Hauptfiguren sind
Andri:
zunächst ein durchschnittlicher junger Mann mit Alltagsinteressen (Fußball),
auf der Suche nach Identität, verliebt in Barblin,
nimmt allmählich die ihm von den Andorranern zugewiesene Rolle als „Jude“ an,
wird von den „Schwarzen“ ermordet,
Barblin:
ist mit Andri „verlobt“,
wird im Zuge der Handlung gedemütigt und zum Opfer männlicher (sexueller) Gewalt,
wird durch die Gewaltakte und den Verlust von Vater und Halbbruder in den Wahnsinn getrieben,
leistet den „Schwarzen“ Widerstand,
Lehrer:
lebt mit der Lüge über Andris wahre Identität,
ist dem Alkohol verfallen,
trägt Schuld an der Entwicklung Andris.
Wir stellen diese Figuren ausführlich vor und nennen und erläutern weitere Figuren des Dramas, ihre Charaktere und Funktionen im Drama.
Die Sprache Andris hat, entsprechend seiner Entwicklung, die größte Spannweite: Neben der Alltagssprache der Andorraner finden sich bei ihm Formen bildhaften Sprechens, Elemente des Lyrisch-Gestischen und Elemente der Sprache des Alten Testaments.
Die Sprache der Andorraner ist überwiegend einheitlich gestaltet und kennzeichnet ihren gemeinsamen Denkraum.
die Bildnis-Thematik,
die Bedeutung der Identitätssuche Andris,
die Frage der Darstellung von Antisemitismus und Holocaust,
die Bedeutung des Motivs der Angst,
Frisch und das Theater Bertolt Brechts.
Max Frisch
(1911–1991) © picture alliance / SvenSimon | SVEN SIMON
Jahr
Ort
Ereignis
Alter
1911
Zürich
Geburt am 15. Mai als Sohn des Architekten Franz Bruno Frisch und seiner Gattin Karolina, geb. Wildermuth
1924
Zürich
Eintritt ins Realgymnasium des Kantons
13
1930
Zürich
Germanistikstudium an der Universität Zürich
19
1931–34
Zürich
Journalistische Arbeiten
20–23
1932
Zürich
Tod des Vaters
21
1933
Prag
Sportreporter bei der Eishockeyweltmeisterschaft
22
1934
Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt erscheint (erste Veröffentlichung).
23
1936
Zürich
Beginn des Architekturstudiums
25
1937
Die Erzählung Antwort aus der Stille erscheint.
26
1939–45
Dienst in der Armee
28–34
1940
Blätter aus dem Brotsack. Geschrieben im Grenzdienst 1939 erscheint.
29
Zürich
Anstellung als Architekt
1942
Zürich
Ehe mit Gertrud Constanze von Meyenburg; Gründung eines eigenen Architekturbüros; Frisch gewinnt den ersten Preis im Architekturwettbewerb um das städtische Freibad am Letzigraben.
31
1943
Der Roman Jádore ce qui me brûle oder Die Schwierigen erscheint.
32
Zürich
Geburt der Tochter Ursula.
1944
Zürich
Geburt des Sohnes Hans Peter. Frisch beginnt damit, Dramen zu verfassen.
33
1945
Zürich
Das Stück Nun singen sie wieder wird am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.Bin oder Die Reise nach Peking erscheint.
34
1946
Zahlreiche Reisen, u. a. nach Deutschland
35
Zürich
Die Romanze Santa Cruz sowie die Farce Die Chinesische Mauer werden am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.
1947
Bekanntschaft mit Brecht und Dürrenmatt;
36
Zürich
Bau des Schwimmbads am LetzigrabenTagebuch mit Marion erscheint.
1948
Berlin, Prag, Warschau
Reisen nach Berlin, Prag und Warschau; Teilnahme am Congrès mondial des intellectuels pour la paix (Wrozlaw/Polen)
37
Zürich
Als der Krieg zu Ende war wird am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.
1949
Zürich
Geburt der Tochter Charlotte
38
1950
Tagebuch (1946–1949) erscheint.
39
1951
Zürich
Graf Öderland wird am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.
40
1951–1952
USA
Stipendiat der Rockefeller-Stiftung
40–41
1953
Zürich/Berlin
Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie wird am Zürcher Schauspielhaus und zeitgleich am Berliner Schiller-Theater uraufgeführt.
42
1954
Der Roman Stiller erscheint.
43
Zürich
Trennung von der Familie.
1955
Zürich
Frisch verkauft sein Architekturbüro.
44
1957
Der Roman Homo faber erscheint. Reisen nach Griechenland und in die arabischen Staaten
46
1958
Zürich
Biedermann und die Brandstifter wird am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt (als Hörspiel bereits 1953 gesendet). Georg-Büchner-Preis
47
1959
Zürich
Scheidung von G. C. von Meyenburg
48
1960
Rom
Frisch lebt mit Ingeborg Bachmann zusammen (bis 1962).
49
1961
Zürich
Andorrawird am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt.
50
1962
Zürich
Frisch lernt Marianne Oellers kennen.
51
1964
Der Roman Mein Name sei Gantenbein erscheint.
53
Titelbild
Titelseite
Impressum
Inhaltsverzeichnis
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Max Frisch: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Wiederaufbau und Restauration
Frischs Erfolg in Zeiten des Kalten Krieges
Andorra
und das Publikum
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. Textanalyse und -interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Andri
Barblin
Lehrer
Pater
Doktor/Tischler/Geselle/Wirt/Jemand/Soldat
Senora/Mutter
Der Judenschauer
Das Selbstbild und das Fremdbild der Andorraner
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
3.7 Interpretationsansätze
Die Bildnis-Thematik im Kontext von Antisemitismus und Holocaust
Andris Identitätssuche
Die Bedeutung des Motivs der Angst
Frisch und das Theater Bertolt Brechts
3.8 Schlüsselszenenanalysen
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
Verortung des Dramas
Bildnis-Thematik und Liebe
Die Schlüsselrolle des 12. Bildes
Andris Suche nach Identität
Brecht zur Bildnis-Thematik
6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 *
Aufgabe 3 **
Aufgabe 4 ***
Aufgabe 5 *
Aufgabe 6 ***
Lernskizzen und Schaubilder
Literatur
Zitierte Ausgabe
Gesamtausgaben
Sekundärliteratur
Inhaltsverzeichnis