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Dieser, mit zahlreichen Fotografien und Illustrationen bestückte Band widmet sich ausschließlich dem Beginn und Ende eines jeden Strickobjekts: Das Anschlagen und Abketten kann auf so viele unterschiedliche Weisen erfolgen, dass diese Details schon alleine dem Kleidungsstück einen individuellen Reiz verleihen können. Bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen führen durch diverse herkömmliche, aber auch ganz neue Techniken, während Fotos aus verschiedenen Perspektiven das Endergebnis sehr anschaulich darstellen. Darüberhinaus wird die Charakteristik der jeweiligen Variante umrissen sowie deren Einsatzmöglichkeiten erläutert. Ein Arbeitsbuch, das Anfänger wie auch Geübte an die Hand nimmt und Spaß am Stricken und seinen Feinheiten vermittelt.
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Seitenzahl: 98
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Vollständige E-Book-Ausgabe der im Stiebner Verlag erschienenen Printausgabe (ISBN 978-3-8307-0926-8).
Copyright © 2012 by Leslie Ann Bestor
Originally published in the United States by Storey Publishing LLC
Titel der Originalausgabe:
Cast on, bind off
Bibliografische Information der
Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio gra fische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Übersetzung © 2014
Stiebner Verlag GmbH, Mün chen Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.
Übersetzung aus dem Englischen:
Christa Trautner-Suder
Satz und Redaktion der deutschen Printausgabe:
Verlags- und Redaktionsbüro München, www.vrb-muenchen.de
ISBN 978-3-8307-3006-4
www.stiebner.com
Dieses Buch widme ich dem wunderbarsten »Werk«, das mir
jemals gelungen ist – meiner Tochter Cady –, und meinem Vater Charles,
einem glänzenden Beispiel für jemanden, der sich hingebungsvoll
seiner kreativen Aufgabe verschreibt.
Inhalt
Einleitung: Anfänge und Abschlüsse
Kurzanleitung
Erster Teil
Anschlagen
Grundlagen
Dehnbar
Dekorativ
Rund
Doppelseitig
Mehrfarbig
Provisorisch
Schlauch
Möbius
Zweiter Teil
Abketten
Grundlagen
Dehnbar
Dekorativ
Genäht
Quellen
Danksagung
Einleitung
Anfänge und Abschlüsse
In den Strickkursen des Wollgeschäfts, in dem ich arbeite, geben wir Anfängern eine Nadel mit bereits angeschlagenen Maschen in die Hand, damit sie gleich mit dem Stricken beginnen können, und kommen später auf den Maschenanschlag zurück, wenn sie im Umgang mit Nadeln und Garn bereits etwas Sicherheit gewonnen haben.
Dieses Buch beschreibt in groben Zügen meine eigene »Reise« durch das Thema »Maschen anschlagen und Maschen abketten«. Ich lernte eine Methode und verwendete sie bei jedem meiner Projekte. Der Kreuzanschlag war mein Freund, und da er sehr vielseitig ist, hatte ich mit unserer Beziehung viele Jahre lang keine Probleme. Als ich jedoch stricktechnisch erwachsen wurde und anfing, verschiedene Methoden auszuprobieren, stellte ich fest, dass unterschiedliche Situationen auch unterschiedliche Methoden verlangen – und dass die Wahl der richtigen Methode großen Einfluss auf das fertige Kleidungsstück hat. Als Nächstes freundete ich mich besonders mit dem altnorwegischen Maschenanschlag an. Außerdem fing ich an, mir Notizen darüber zu machen, welcher Maschenanschlag für welche Situation am besten geeignet ist. Ein paar »Arbeitspferde« wie der Kreuzanschlag und das traditionelle Abketten leisten Strickerinnen in vielen Situationen gute Dienste. Aber neue Methoden heben das fertige Werk auf ein völlig neues Niveau. Sie können einen dehnbaren Maschenanschlag für Socken wählen, die von oben nach unten gestrickt werden, einen strapazierfähigen Anschlag für den unteren Rand einer Strickjacke oder flexibel abgekettete Maschen, die einem Spitzenschal am besten gerecht werden.
Ich hoffe, dass Ihnen dieses Buch eine ganze Welt voller neuer Möglichkeiten eröffnen wird. Halten Sie es bei Ihrem Strickbeutel zum Nachlesen bereit, und probieren Sie für jedes Projekt eine neue Methode zum Anschlagen und Abketten aus.
Einige Methoden wie der provisorische Maschenanschlag sind für ganz spezielle Situationen gedacht, während sich andere für verschiedene Zwecke eignen. Einige neue Arten des Anschlagens und Abkettens werden Sie mögen, andere weniger. Einige werden Sie einfach finden, andere etwas kniffliger; wobei Sie möglicherweise feststellen werden, dass die knifflige Methode für ein spezielles Strickstück, an dem Sie arbeiten, perfekt geeignet ist. Sie werden es nie bereuen, genügend Zeit in den Anfang und das Ende Ihrer Strickarbeit investiert zu haben. Die Kanten bilden den Rahmen für das gesamte Strickstück. Es bringt nichts, wunderschöne, komplizierte Socken zu stricken, wenn sich der Bund oben nicht genügend dehnt, um über die Ferse gezogen zu werden. Bei der vielen Arbeit, die das Stricken macht, sollen alle Teile auch gut zusammenpassen.
Das bringt mich auf die Maschenprobe. Sie bietet die perfekte Möglichkeit, mit dem Anschlagen und Abketten von Maschen zu experimentieren, bevor Sie Zeit in die eigentliche Strickarbeit stecken. Wenn Sie die Maschenprobe gestrickt haben, schauen Sie sich die Ränder einmal an. Sind sie für das geplante Werk ausreichend dehnbar oder fest? Passen Sie gut zum Strickmuster? Lohnt das Ergebnis die Mühe? Sie können nun eine Entscheidung treffen, die sich auf viele Optionen stützt und nicht nur auf die althergebrachten Standards.
In diesem Buch finden Sie 33 Methoden für den Maschenanschlag und 21 Methoden für das Abketten der Maschen. Jede davon wird Schritt für Schritt erklärt und mit Fotos illustriert. Lesen Sie in der Zeile »Extras« nach, was zusätzlich zu den Nadeln und dem Garn Ihres Projekts eventuell benötigt wird. Tauchen Probleme auf, lesen Sie die Kästchen »So wird es richtig«; dort gebe ich weitere Tipps.
Sie brauchen Vorschläge für den Maschenanschlag oder das Abketten bei Ihrem nächsten Projekt? Vorne und hinten finden Sie auf der Innenseite des Covers Angaben dazu, welche Methode sich wofür am besten eignet.
Ich hoffe, dass dieses Buch für Sie ein zuverlässiges Nachschlage- und Anleitungswerk wird. Stricken ist ein Abenteuer, bei dem wir ständig dazulernen. Machen Sie nun mit mir eine Reise in das »Abenteuerland Stricken«!
Kurzanleitung
Hier finden Sie einige grundsätzliche Methoden, die immer wieder auftauchen, wenn Sie verschiedene Arten des Maschenanschlags und Maschenabkettens ausprobieren.
Laufknoten
Der Laufknoten, der für einige Methoden des Maschenanschlags die Grundlage bildet, trägt seinen Namen zu Recht: Zieht man den Knoten zu fest, »läuft« der Knoten durch.
Eine Schlaufe machen, wobei das kurze Ende des Fadens dort, wo sich beide Fäden kreuzen, unter dem langen Ende liegt.
Durch diese Schlaufe fassen, das lange Ende des Fadens nehmen und eine neue Schlaufe durch die erste Schlaufe ziehen.
Bitte beachten: In den USA kann der Faden beim Stricken sowohl in der rechten als auch in der linken Hand liegen.
Die neue Schlaufe festhalten und am Ende ziehen, um sie etwas zu straffen. Dies ist der Laufknoten, der über die Nadel gelegt wird.
Durch Ziehen am langen Ende wird die Schlaufe auf der Nadel festgezogen (oder der Knoten löst sich wieder auf, falls die Schlaufe nicht über einer Nadel liegt).
Überhandknoten
Dies ist ein weiterer, häufig verwendeter Knoten, der zwei Fäden verbindet.
Zwei Garnstücke so halten, dass die Enden auf einer Höhe liegen.
Eine Schlaufe legen und beide Enden durch diese Schlaufe ziehen. Den Knoten festziehen.
Der Faden für den Maschenanschlag
Bei einigen Methoden muss vor dem Beginn für ein ausreichend langes Fadenende gesorgt werden. Dieses Ende wird, zusammen mit dem langen Faden vom Knäuel, dafür genutzt, den Rand zu arbeiten. Für das Abmessen gibt es verschiedene Möglichkeiten:
•Ein Fadenstück abmessen, das drei- bis viermal so lang ist, wie das geplante Strickstück breit ist. Für jede Masche etwa 2,5 cm rechnen.
•Das Garn zehnmal um die Nadel wickeln und mit dieser Länge etwa zehn Maschen stricken. Dann die Länge abmessen, die für alle Maschen benötigt wird.
•Alternativ mit zwei Garnknäueln arbeiten. Ein Knäuel liefert das Fadenende, das andere ist das Strickgarn. Beide Fäden mit einem Laufknoten verbinden (nicht als Masche mitrechnen, am Ende der ersten Reihe einfach von der Nadel fallen lassen). Nach dem Maschenanschlag das Garn des Fadenendes fallen lassen und mit dem anderen Knäuel weiterstricken.
»Wurfschleuder«-Position
Sie wird bei vielen Maschenanschlägen verwendet, daher ist sie ein wichtiger Schritt beim Strickenlernen.
Einen Laufknoten machen und die Schlaufe auf die Nadel nehmen. Die Nadel in der rechten Hand halten.
Fadenende und Knäuelfaden herunterhängen lassen. Wenn nicht anders angegeben, ist das Fadenende näher bei Ihnen. Zeigefinger und Daumen zwischen beide Garnstücke führen, die von der Nadel hängen.
Mit den übrigen Fingern die Garnenden in der Handfläche umfassen und das Garn mit Daumen und Zeigefinger ziehen, die nach oben und hinten zeigen. Das Garn sieht aus wie eine Wurfschleuder.
Wie zum Rechtsstricken, wie zum Linksstricken
Manchmal muss man eine Masche von der Nadel heben, ohne sie zu stricken. Oder es wird eine neu angeschlagene Masche auf die linke Nadel zurückgehoben. Ich gebe immer an, ob die Masche wie zum Rechtsstricken oder wie zum Linksstricken abgehoben werden soll.
Wie zum Rechtsstricken: Die rechte Nadel so drehen, dass beide Nadeln nebeneinander liegen und die Spitze von unten in die Masche einstechen kann.
Wie zum Linksstricken: Beide Nadeln so halten, dass sie eine fortlaufende Linie bilden und die Spitzen sich berühren. Nun die Masche von einer Nadel auf die andere heben.
Erster Teil
Anschlagen
Ein neues Strickprojekt zu beginnen ist spannend, und oft wollen wir gleich drauflos arbeiten. Sie wissen bereits, wie wichtig es ist, für ein neues Projekt eine Maschenprobe zu stricken. Und wenn es um die Ränder geht, müssen wir uns ebenfalls die zahlreichen Möglichkeiten ansehen, die es gibt, um Maschen auf die Nadeln zu bekommen.
Es zahlt sich aus, sich für die Maschenprobe genügend Zeit zu nehmen. Aber schon zuvor gilt es zu überlegen: Wird das Bündchen gerippt oder in einem anderen Muster gestrickt? Muss es sich dehnen? Wie sehr? Beginnen Sie in der Mitte und arbeiten nach außen? Wird der Rand erst später angefügt oder eventuell umgeschlagen zu einem Saum?
Sobald Sie Ihr Strickprojekt geprüft und dabei festgestellt haben, was dafür wichtig ist, schauen Sie sich die verschiedenen Methoden für den Maschenanschlag an, um zu entscheiden, welche davon am besten passt. Auf der Innenseite des vorderen Covers finden Sie eine Liste, welche davon wann am besten funktionieren. Je mehr Maschenanschläge Sie kennen, desto leichter werden Sie die richtige Wahl treffen können. Bei der Anfertigung von Maschenproben werden Sie dann auch entdecken, wie Sie die Maschenanschläge am liebsten anwenden.
Grundlagen
Dehnbar
Dekorativ
Rund
Doppelseitig
Mehrfarbig
Provisorisch
Schlauch
Möbius
Grundlagenbeim Anschlagen
Die erste Gruppe von Maschenanschlägen enthält die Methoden, die beim Stricken meist zuerst erlernt werden – die Basics im Kleiderschrank der Strickerin. Sie sind am einfachsten zu erlernen und bilden zugleich die Grundlagen, auf die wir wegen ihrer Vielseitigkeit immer wieder zurückkommen.
Schlingenanschlag
Doppeldrehanschlag
Kreuzanschlag
Kreuzanschlag, Daumenversion
Gestrickter Maschenanschlag
Links gestrickter Maschenanschlag
Aufgestrickter Maschenanschlag
Luftmaschenanschlag
Altnorwegischer Maschenanschlag
Schlingenanschlag
Englisch: Backward Loop
Der Schlingenanschlag ist einer der einfachsten. Da er sehr leicht zu erlernen ist, wird er Strickanfängern häufig beigebracht. Allerdings entsteht damit kein sonderlich attraktiver Rand – und dieser hält noch nicht einmal gut. Auch wird das Stricken der ersten Reihe etwas knifflig. Dennoch sollte man diese Methode nicht zu gering schätzen: Dies ist einer der wenigen Maschenanschläge, bei denen man am Ende der Reihe oder in der Mitte eines Maschenabschnitts weitere Maschen einfügen kann.
MERKMALE
•Elastischer Rand
•Schlaufen zwischen den Maschen können etwas unordentlich aussehen.
GEEIGNET FÜR
•Maschenzunahmen an den Enden oder in der Mitte der Reihe wie beim Armausschnitt eines von oben nach unten gestrickten Pullovers
Anleitung
Einen Laufknoten mit einem kurzen Fadenende (etwa 10 cm) machen, auf die Nadel nehmen.
Den Arbeitsfaden (von der Nadel zum Knäuel) so halten, dass er von der Nadel zwischen den Fingern und dem Daumen, dann von außen um den Daumen herum läuft.
Mit der Nadelspitze von unten in den Faden auf der Außenseite des Daumens fahren.
Die Schlaufe vom Daumen gleiten lassen und auf der Nadel leicht festziehen.
Die Schritte 3 und 4 wiederholen, bis die gewünschte Maschenzahl auf der Nadel liegt.
Doppeldrehanschlag
Englisch: Double-Twist Loop Cast On
Dieser Maschenanschlag variiert den Schlingenanschlag mit einer extra Drehung. So entsteht eine festere und attraktivere Kante. Der Anschlag eignet sich ausgezeichnet für Knopflöcher und alles, wo am Ende der Reihe zusätzliche Maschen angeschlagen werden müssen. Meine Freundin Nina, die sie wiederum von der Freundin einer Großmutter lernte, hat mir diese Methode gezeigt. Sie ist einfach und sehr schnell, wenn man den richtigen Dreh erst einmal heraushat.
MERKMAL
•Elastischer, fester, attraktiver Rand
GEEIGNET FÜR
•Knopflöcher und zusätzliche Maschen am Ende einer Reihe
Anleitung
Einen Laufknoten mit kurzem Fadenende machen, auf die Nadel nehmen. Nadel in der rechten Hand halten. Falls am Ende einer Reihe zusätzliche Maschen angeschlagen werden sollen, direkt mit dem Schritt 2 beginnen.
Der Arbeitsfaden läuft von der Nadel außen um den Daumen und dann außen um den Zeigefinger; mit den anderen Fingern diesen Arbeitsfaden in der Handfläche festhalten.
Mit der Nadelspitze unter das Fadenstück fahren, das vom Zeigefinger in die Handfläche läuft.