Arbeitsmarktpolitik in der Weimarer Republik - Florian Karcher - E-Book

Arbeitsmarktpolitik in der Weimarer Republik E-Book

Florian Karcher

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,0, Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Veranstaltung: Geschichte der Sozialpolitik Deutschlands, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die neue Regierung darf nicht gestört werden in ihrer Arbeit für den Frieden, in ihrer Sorge um Arbeit und Brot.“ Mit diesem Satz skizzierte Phillip Scheidemann, als er am 9.November 1918 die deutsche Republik ausrief, sei es gewollte oder zufällig, wesentliche sozialpolitische Probleme und Aufgaben der jungen Weimarer Republik. Der Krieg hatte seine Spuren an Deutschland hinterlassen. Zahlreiche Kriegsopfer und deren Familien galt es zu versorgen. Vor und während des Krieges hatte das Kaiserreich in großem Maße Anleihen beim Mittelstand und wohlhabenden Bürgertum gemacht, um die Kriegskosten zu decken. Diese Schulden konnten nun nicht mehr beglichen werden. Dies stellte zahlreiche Familien vor große finanzielle Schwierigkeiten. Auch hier war die Republik zum Handeln aufgefordert. Zusätzlich stellte sich das Problem der Arbeitslosigkeit. Während es unter Bismarck und in der wilhelminischen Ära noch Vollbeschäftigung gegeben hatte, ließen die Einschränkung der Kriegsproduktion, und des Heeres, die Ruhrbesetzung durch Frankreich und nicht zuletzt die anhaltende Rationalisierung das Problem der Massenarbeitslosigkeit entstehen. Alle diesen Versorgungsengpässe sollte nun die Sozialpolitik der Weimarer Republik gerecht werden. Doch die Republik stand, angesichts der immensen Reparationsforderungen, die sich aus dem Versailler Vertrag vom 28.Juni 1919 ergaben, selbst vor unlösbaren finanziellen Problemen. Doch nicht nur die finanzielle Situation war unklar, sondern auch und vor allem die politische. Scheidemann war mit der Ausrufung der Republik nur wenige Stunden Karl Liebknecht zuvor gekommen, der die „sozialistische Republik“ proklamierte und mit seinem linksrevolutionären Spartakusbund, das System einer „Räterepublik“ nach sowjetischem Vorbild vorantreiben wollte, während Scheidemann und die Mehrheitssozialdemokraten die parlamentarisch-republikanische Staatsform wollten. Es folgten Unruhen und Straßenkämpfe, die in einen offenen Bürgerkrieg mündeten. Die Niederwerfung dieser Aufstände gelang der MSPD nur durch die Zusammenarbeit mit der ehemals kaiserlichen Militärführung und den gemäßigten Parteien, wie dem Zentrum und der Demokratischen Partei (DP). Es kam so zu einer Koalition zwischen linksorientierten Sozialisten und liberalen, sowie eher konservativen Kräften. Die Folge war eine regierungspolitische Instabilität und permanente Krise des Parlamentarismus. In knapp 14 Jahren lösten 14 Kabinette einander ab. [...]

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