Pädagogischer Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten auf Grundlage der Individualpsychologie - Florian Karcher - E-Book

Pädagogischer Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten auf Grundlage der Individualpsychologie E-Book

Florian Karcher

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,7, Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Sprache: Deutsch, Abstract: Sie bringen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Jugendarbeit an ihre Grenzen, lösen Hilflosigkeit und Unverständnis bei ihnen aus, können eine positive Gruppenkonstellationen sprengen und „liebvoll geplantes Programm“ zum Platzen bringen. Sie werden die Schwererziehbaren, die Verhaltensgestörten, die Chaoten oder Asozialen genannt: Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten wie ADS, Hyperaktivität, selbst verletzendes Verhalten oder Aufsässigkeit, Gewaltbereitschaft, Rechtsradikalismus, Alkohol- oder Drogenkonsum u.v.a.m. Solche Kinder und Jugendliche kommen zu den Angeboten der Offenen Türen, nutzen die Gruppenangebote und fahren auf Kinder- und Jugendfreizeiten mit. Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, weist darauf hin, „dass sich hinter solchen aktiven jugendlichen Verhaltensweisen sehr oft nur Kompensationsversuche entmutigter Kinder oder Jugendlicher verbergen, d.h. Versuche, eigene Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, [...].“ Diese Arbeit hat die Darstellung der individualpsychologische Sicht auf Kinder und Jugendliche mit Verhaltensaufälligkeiten zum Ziel und möchte dabei die Möglichkeiten des Umgangs mit solchen jungen Menschen in der Jugendarbeit aufzuzeigen. Dabei wird zunächst zu klären sein, welcher Sachverhalt mit dem Begriff „Verhaltensauffälligkeiten“ erfasst werden soll. Weiter muss erörtert werden, warum Überlegungen zum Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen für die Jugendarbeit wichtig sind und nicht nur Eltern, Lehrern und Therapeuten überlassen werden können.

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Inhaltsverzeichnis

 

1. Einleitung

2. Begriffsbestimmung

3. Beitrag der Jugendarbeit

4. Individualpsychologische Sicht von Verhaltensauffälligkeiten

4.1. Minderwertigkeit und  Kompensation

4.2. Finalität des Verhaltens

4.3. Familienklima und Geschwisterkonstellation

4.4. Gemeinschaftsgefühl

4.5. Zusammenfassung

5. Verhaltensauffälligkeiten „lesen“ lernen

5.1. Selbsterziehung der Erzieher

5.2. Verstehen durch Einfühlung

5.3. Relevanz der Lebensstilerarbeitung in der Jugendarbeit

6. Konsequenzen für den pädagogischen Umgang

6.1. Ermutigung

6.2. Kompensationshilfe

6.3. Jugendarbeit als Gemeinschaftserziehung

7. Bedeutung für die Konzeption von Jugendarbeit

7.1. Notwendigkeit konzeptioneller Überlegungen

7.2. Individualpsychologie in Konzepten der Jugendarbeit

7.2.1. Zielgruppe

7.2.2. Theoretische Grundlagen

7.2.3. Analyse

7.2.4. Problemstellung und Aufgabe

7.2.5. Wertorientierung

7.2.6. Ziele

7.2.7. Handlungsformen

7.2.8. Reflexion/Evaluation

7.2.9. Grenzen

7.3. Tatsächliche Leistung der Jugendarbeit

8. Literaturverzeichnis

 

1. Einleitung

 

Sie bringen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Jugendarbeit an ihre Grenzen, lösen Hilflosigkeit und Unverständnis bei ihnen aus, können eine positive Gruppenkonstellationen sprengen und „liebvoll geplantes Programm“ zum Platzen bringen. Sie werden die Schwererziehbaren, die Verhaltensgestörten, die Chaoten oder Asozialen genannt: Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten wie ADS, Hyperaktivität, selbst verletzendes Verhalten oder Aufsässigkeit, Gewaltbereitschaft, Rechtsradikalismus, Alkohol- oder Drogenkonsum u.v.a.m. Solche Kinder und Jugendliche kommen zu den Angeboten der Offenen Türen, nutzen die Gruppenangebote und fahren auf Kinder- und Jugendfreizeiten mit.

 

Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, weist darauf hin, „dass sich hinter solchen aktiven jugendlichen Verhaltensweisen sehr oft nur Kompensationsversuche entmutigter Kinder oder Jugendlicher verbergen, d.h. Versuche, eigene Minderwertigkeitsgefühle zu überwinden, [...].“[1]

 

Diese Hausarbeit hat die Darstellung der individualpsychologische Sicht auf Kinder und Jugendliche mit Verhaltensaufälligkeiten zum Ziel und möchte dabei die Möglichkeiten des Umgangs mit solchen jungen Menschen in der Jugendarbeit aufzuzeigen.

 

Dabei wird zunächst zu klären sein, welcher Sachverhalt mit dem Begriff „Verhaltensauffälligkeiten“ erfasst werden soll. Weiter muss erörtert werden, warum Überlegungen zum Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen für die Jugendarbeit wichtig sind und nicht nur Eltern, Lehrern und Therapeuten überlassen werden können.

 

2. Begriffsbestimmung

 

In dieser Hausarbeit werden als verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche diejenigen Kinder und Jugendliche bezeichnet, die in ihrem Verhalten von dem Verhalten der meisten Gleichaltrigen in einer ähnlichen Situation abweichen. Der Begriff trägt der Subjektivität des Beobachters Rechung[2], der Verhalten als auffällig empfindet. Dabei meint Verhaltensauffälligkeit nicht eine einmalige Normabweichung, sondern eine wiederholt auftretende und das Interaktionsgeschehen beeinträchtigende Auffälligkeit.[3]

 

Norbert Myschker schlägt für diesen Sachverhalt den Begriff der Verhaltensstörung vor und beruft sich dabei auf den 1. Weltkongreß für Psychiatrie 1950 in Paris. Den Begriff der Verhaltensauffälligkeit wertet Myschker als mehrdeutig, allgemein, wenig prägnant und undeutlich. Er wendet ein, dass Kinder und Jugendliche mit introvertierten Problemen, wie resignativen, ängstlich gehemmten oder regressiven Erscheinungsformen, nicht auffällig werden und dass jedes menschliches Verhalten hin und wieder auffällig sei.[4]

 

Besonders für den Bereich der Jugendarbeit ist der Kritik an der Begrifflichkeit mit oben genannter Definition entgegen zu treten. Introvertierte Erscheinungsformen sind ebenfalls Abweichungen im Verhalten. Obwohl sie weniger offensichtlich auftreten, müssen Mitarbeiter in der Jugendarbeit darauf abzielen, auch solches Verhaltens zu erkennen und als auffällig zu bewerten (vgl. Kapitel zur Aufgabe der Jugendarbeit).

 

Auch die Individualpsychologie unterscheidet im Sachverhalt der Auffälligkeit in mehr passive und mehr aktive Kinder.[5]