Aufmerksamkeit - Melanie Garmanzky - E-Book

Aufmerksamkeit E-Book

Melanie Garmanzky

0,0

Beschreibung

Das analoge Marketing, zu dessen zentralen Elementen papierbasierte Produktflyer, Werbung über Poster und Plakate oder Unternehmensbroschüren bzw. klassische Pressemeldungen gehören, rückt immer weiter in den Hintergrund. Seit das World Wide Web (kurz www) und die digitalen Medien fester Bestandteil des Unternehmensmarketings geworden sind, haben sie das Zepter übernommen. Unternehmen, die das digitale Marketing vernachlässigen oder gar ignorieren, werden in der heutigen digital dominierten Welt nicht bestehen. Der globale Wettbewerb steigt, die Kunden werden stetig wählerischer und wollen überzeugt werden, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden und es kaufen. Dies gilt sowohl für den Geschäftskunden- als auch den Privatkundenbereich.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 225

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Kurze Einführung

Die Aufmerksamkeit des Menschen – ein knappes Gut

Menschliche Aufmerksamkeitsspannen verkürzen sich ständig

Definition der Aufmerksamkeitsökonomie

Folgen der Aufmerksamkeitsökonomie für Unternehmen

Einfluss auf den Nutzer

Einfluss Aufmerksamkeitsökonomie auf Werbeschaltungen

Die Aufmerksamkeitsökonomie und die sozialen Medien

Effekt kurzer Aufmerksamkeitsspannen auf die Kommunikation

Content-Erstellung für kurze Aufmerksamkeitsspannen

Storytelling – die beste Art, Aufmerksamkeit zu fesseln

Kampf um Aufmerksamkeit – ein Booster der Digitalisierung

Das Phänomen der digitalen Kommunikation

Der Knigge digitalen Kommunikationsverhaltens

Die richtige Ansprache finden

Zwei Generationen am digitalen Scheideweg

Digital Immigrants – Technologische Hürden überwinden lernen

Digital Natives brauchen Freiheit und Flexibilität

Suchmaschinen als fester Bestandteil des digitalen Alltags

Suchmaschinen und ihr Einfluss auf die Erinnerung

Die Digitalisierung revolutioniert das Unternehmensmarketing

SEM für ein gutes Ranking in Suchmaschinen

OnPage-SEO heißt die eigene Webseite optimieren

Änderungen mit dem Google-Update Dezember 2022

OnSite SEO – technische Optimierungen der Webseite

OffPage SEO heißt durch externe Maßnahmen optimieren

Gastbeiträge für extra Backlinks

Ein Google Business Profil für lokales SEO

Die Vorteile eines Unternehmenseintrags bei Google Business

Die sozialen Medien als digitale Kommunikationsform

Besser kommunizieren über die sozialen Medien

Social Media Marketing als Interaktionsmittel

Erfolgsfaktoren des Social Media Marketings

Wer profitiert vom Social Media Marketing am meisten?

Cross Channel Effekt nutzen

Die fünf Säulen des erfolgreichen Social Media Marketings

Die meistgenutzten sozialen Netzwerke

Social Media im beruflichen Kontext

Zahlen zu Alter und Nutzungsfrequenz sozialer Medien

Social Signals – das Reaktionsportfolio auf einen Post

Social Likes – interaktiv Zustimmung signalisieren

Social Shares – der Schlüssel zum Wachstum im eCommerce

Social Comments – digitale Nutzerreaktionen auf einen Post

Memes – mit spaßigen Kurzvideos viral gehen

Retweets – Tweets an die eigenen Follower weiterleiten

Social Signals als Katalysator

Haben Social Signals einen Einfluss auf das Google-Ranking?

Auf negative Kommentare richtig reagieren

Maßnahmen einer Strategie für die sozialen Medien

Social Media Monitoring – was sagen die Kunden?

Einsatz des Social Media Monitorings

Unternehmerisches Potenzial des Social Media Monitorings

Diese Voraussetzungen müssen stimmen

KPIs im Social Media Monitoring

Datenschutz im Rahmen des Social Media Monitorings

Social Media als Teil des Projektmanagements

Künstliche Intelligenz als Helfer im digitalen Marketing

Diese Aufgaben kann die KI übernehmen

Renommierte Wissenschaftler und Experten warnen

Gefahren von KI bei legaler Anwendung

Gefahren von KI bei missbräuchlicher Nutzung

Ein neues Berufsbild ist entstanden – Influencer:innen

Micro-Influencer (10.000 – 50.000 Follower)

Mid-Tier-Influencer (50.000 – 500.000 Follower)

Macro-Influencer (500.000 – 1.000.000 Follower)

Mega-Influencer (1.000.000 – 5.000.000 Follower)

Celebrity-Influencer (über 5.000.000 Follower)

28

IT-Recht in den sozialen Medien

Geltendes Recht bei der Anwendung sozialer Medien

Der europäische „Digital Services Act“

Kundenbewertungen bzw. -rezensionen als Markenzeichen

Der Weg zu mehr Kundenbewertungen

Kundenbewertungen müssen von echten Kunden stammen

IT-rechtliche Konsequenzen falscher Bewertungen

Schadensersatz bei rechtswidrigen Negativbewertungen

Ist die Löschung von Kundenbewertungen möglich?

Schlechte Bewertungen schaden dem Unternehmensimage

ORM – Schutz vor rufschädigenden Bewertungen

Reputation Warfare – der digitale Kampf um den guten Ruf

Soziale Medien zur Personalgewinnung einsetzen

Social Media Recruiting ist die neue Wirklichkeit

Strategie für Social Media Recruiting

Employer Branding – das Unternehmen im besten Licht präsentieren

Meine Arbeitgebermarke ist stark

Aufbau einer beeindruckenden Arbeitgebermarke

Damit wird das digitale Unternehmensprofil ein Eye-Catcher

Social Media und eCommerce – eine erfolgreiche Mischung

Eine wirkungsvolle Maßnahmenkombination mit Zukunft

Herausforderungen durch die sozialen Medien

Effektiv reagieren bei Social Media Krisen

Die Empörungsökonomie in den sozialen Medien

Die sozialen Medien belohnen Unverschämtheiten

Das Lostreten von Empörungslawinen im Netz

Shitstorms – wenn die Kritik übermächtig wird

Bedeutung eines Shitstorms für Unternehmen

Verführt die Anonymität des Internets zu Hasskommentaren?

Der digitale Hater – eine zerstörerische Kraft

Unterschied zwischen Hasskommentaren und Cybermobbing

Cybermobbing? – Ich bin geschützt, wenn ich

Betriebe leiden zumeist indirekt

Fake News – Soziale Medien bieten optimalen Nährboden

Welche Formen der Fake News gibt es?

Deepfakes zur Verbreitung von falschen Nachrichten

Echt …. nicht wahr? Deepfakes als solche erkennen

Mittel zur Veröffentlichung von Verschwörungstheorien

Die sozialen Medien als Waffe einsetzen

Ziele von Social Media Warfare

Social Media Warfare – eine reale Gefahr

Strategischer Ansatz von Social Media Warfare

Richtiger Umgang mit Social Media Warfare

Rechtliche Pflichten sozialer Netzwerke

Was tun die Betreiber sozialer Netzwerke gegen Fake News?

Wie verändert die digitale Medienlandschaft den Nutzer?

Das Verhältnis von Privatnutzern zu sozialen Medien

Wie beeinflussen die sozialen Medien das menschliche Gehirn?

Soziale Kompetenzen geraten ins Hintertreffen

Auswirkung sozialer Medien auf die Psyche

Die menschlichen Psyche leidet unter exzessivem Konsum

Lassen soziale Medien Hemmungen fallen?

Anonymität als Nährboden für Diskriminierung

Sähen die sozialen Medien Gewalt?

Abstumpfung durch die sozialen Medien

Auftreten einer Social Media Sucht

Der richtige Umgang mit sozialen Medien ist Pflicht

Vorsicht – die sozialen Medien vergessen nicht

Zusammenfassung

Beispiele aus der Praxis

PRAXISBEISPIEL 1: DONALD TRUMP

Donald Trump instrumentalisiert die sozialen Medien

Die sozialen Medien brachten Trump ins Weiße Haus

Welche Rolle spielte Trumps Kommunikationsstil?

Welche Rolle spielt seine Wählerschaft?

Welche positiven Lehren Unternehmen daraus ziehen können

PRAXISBEISPIEL 2: SOCIAL MEDIA IN DER CUSTOMER JOURNEY

Wie unterstützen die sozialen Medien die Customer Journey?

PRAXISBEISPIEL 3: POLITISCHE PROTESTE UND KRIEG

Russlands Einsatz der sozialen Medien

Selenskyj motiviert mit Veröffentlichungen in den sozialen Medien

Als Instrument der Kriegsdokumentation

Social Media als vielfältiges Kriegsinstrument

Kurze Einführung

Das analoge Marketing, zu dessen zentralen Elementen papierbasierte Produktflyer, klassische Werbung über Poster oder Plakate oder Unternehmensbroschüren bzw. klassische Pressemeldungen gehören, rückt immer weiter in den Hintergrund. Seit das „World Wide Web“ (kurz: WWW) und die digitalen Medien fester Bestandteil des Unternehmensmarketings geworden sind, haben sie das Zepter übernommen. Unternehmen, die das digitale Marketing vernachlässigen oder gar ignorieren, werden in der heutigen digital dominierten Welt nicht bestehen. Der globale Wettbewerb steigt, die Kunden werden stetig wählerischer und wollen überzeugt werden, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden und es kaufen. Dies gilt sowohl für den Geschäftskunden- als auch den Privatkundenbereich.

Die Digitalisierung bietet Unternehmen praktische Möglichkeiten, um neue Kunden zu erreichen und Bestandskunden ans Unternehmen zu binden. Dazu gehören das Suchmaschinenmarketing mit seinen Unterdisziplinen SEA (Search Engine Advertising), SEO (Search Engine Optimisation) und lokales SEO sowie das SMM – das „Social Media Marketing“ – das Unternehmen den schnellsten und finanziell günstigsten Zuwachs an Webseitenbesuchern bringt. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung ist ein aktives und gleichzeitig effektives Community Management. Dieses festigt die Beziehung zwischen Unternehmen und Zielgruppe, macht die Marke bekannter, bringt wichtiges Feedback von Kundenseite und steigert den Umsatz.

Um Aufmerksamkeit zu erzeugen, gelten die sozialen Medien als die effektivste Methode. Sie sind den anderen digitalen Marketingmaßnahmen gleich in drei Punkten überlegen – sie beschleunigen den Aufbau neuer Kundenbeziehungen, Erzielen schnellere Ergebnisse bei geringen Investitionen und sind Grundlage für das „virale Marketing“, das als besonders effektiv gilt, um eine überdimensional hohe Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das virale Marketing spricht eine spezifische Zielgruppe an und verbreitet sich durch die Nutzeraktionen exponentiell.

Das Social Media Marketing steht aufgrund seiner Effektivität im Zentrum dieser Abhandlung – ohne jedoch die anderen relevanten digitalen Marketingformen unerwähnt zu lassen. Darüber hinaus wird der teils gefährliche Einfluss der Nutzung von sozialen Medien auf die Psyche von Privatleuten beleuchtet. Gerade Jugendliche, aber auch User mit einem geringen Selbstwertgefühl sind hinsichtlich digitaler Shitstorms oder Cybermobbing extrem anfällig und können nicht mit den negativen Folgen umgehen.

Gleichzeitig kann sich bei einer exzessiven Nutzung ein teils massiv ausgeprägtes Suchtverhalten entwickeln, das bewirkt, dass User viel zu viel Zeit vor dem Computer oder am Smartphone verbringen. Studien zeigen, dass weibliche Jugendliche in der Altersgruppe der 12- bis 17jährigen beispielsweise bis zu 3,5 Stunden täglich in den sozialen Medien verbringen.1 verbringen Die Persönlichkeit verändert sich und andere Aktivitäten treten in den Hintergrund.

1https://www.dak.de/dak/bundesthemen/onlinesucht-studie-2106298.html#/

Die Aufmerksamkeit des Menschen – ein knappes Gut

Der Ökonom Georg Franck wusste schon vor zwanzig Jahren, dass die menschliche Aufmerksamkeit für Unternehmen zur neuen Währung werden würde. Im Interview erklärte er, wie Social Likes die Gesellschaft verändern und warum gerade ein „emotionalen Klimawandel“ einsetzt. Den Ausdruck der „Aufmerksamkeitsökonomie“ hat der US-amerikanischen Psychologe und Wirtschaftswissenschaftler Herbert A. Simon geprägt, der die menschliche Aufmerksamkeit als „einen Engpass der menschlichen Gedankenwelt“2 definiert, der die Wahrnehmung Menschen innerhalb von stimulierenden Umgebungen als auch ihren Aktionsradius verkürzt.

Er merkte an, dass ein „Reichtum an Informationen eine Armut an Aufmerksamkeit“ hervorbringen würde. Diese These legt nahe, dass es sich beim Multitasking um einen Mythos handele. Der theoretische Physiker Michael Goldhaber warnte im Jahr 1997 davor, dass sich die Ökonomie von einer material- zu einer aufmerksamkeitsbasierten Wirtschaft umwandele. Dass diese neue Definition der „Informationswirtschaft“ ein allgemein genutzter Begriff für diesen neuen Status sei, wies Goldhaber allerdings zurück. Nicht Informationen seien rar, sondern die menschliche Fähigkeit, auf diese aufmerksam zu werden.3

Die menschliche Aufmerksamkeit war immer schon begrenzt und galt – gerade im unternehmerischen Kontext – als wertvoll.

Doch was das Heute vom Gestern unterscheidet ist, dass sich der technologische Fortschritt für Nutzer in einer überwältigen Anzahl an verfügbaren Informationen zeigt, die strategisch darauf ausgelegt sind, die menschliche Aufmerksamkeit einzufangen und sie fesseln soll. Mit Bezug auf die allgemeine Öffentlichkeit wurde mit dem WWW für Unternehmen eine Infrastruktur geschaffen, durch die digitale Kommunikation – allen voran die sozialen Medien – ein so persönliches Maß an Aufmerksamkeit zu erlangen. In den meisten Fällen verbinden Nutzer ihre Besuche im Internet mit einem Zweck – im Kern die Suche nach Antworten oder das Durchführen von Recherchen.

Direkt nach dem Auffinden der gesuchten Antwort das Internet verlassen? Das war früher einmal. Durch die sozialen Medien bleiben Nutzer nachweislich länger online und konsumieren mehr. Wenn das Angebot eines sozialen Netzwerkes einem Nutzer gefällt, registriert er sich dort und eröffnet einen eigenen Account – ein eigenes Konto. Über diese Netzwerke verbinden sich Nutzer international, schließen neue Freundschaften und nehmen am digitalen Leben teil.

Alle Beiträge erscheinen im persönlichen Feed des jeweiligen Nutzers, sind öffentlich einsehbar und können mit anderen Nutzern geteilt werden. Die sozialen Netzwerke überschwemmen Nutzer regelmäßig mit Unmengen an Daten und Informationen mit dem Ziel, dass etwas zu finden, das sie interessiert. Allerdings sollten sich Nutzer bewusst machen, dass sie – wenn sie kontinuierlich am Smartphone-Display kleben – andere wichtige analoge Aktivitäten wie Sport, soziale Treffen mit Freunden oder ein einfaches Seele baumeln lassen – verpassen. Dies kann nachweislich zu einem digitalen Burnout führen.

Es ist allerdings nicht so einfach, den Einfluss einer aufmerksamkeitserregenden Webseite auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes zu definieren. Wenn sich Nutzer unsicher fühlen, Googlen sie, haben sie Langeweile, besuchen sie eher das Angebot der sozialen Netzwerke. Diesem Konsumzwang setzt sich der Nutzer selbst aus.

Formen der Aufmerksamkeit

Die menschliche Aufmerksamkeit lässt sich in drei Unterkategorien unterscheiden. Diese Unterformen sind

die „kontinuierliche Aufmerksamkeit“

die „selektive Aufmerksamkeit“ und

die „wechselhafte Aufmerksamkeit“.

Die „kontinuierliche Aufmerksamkeit“ beschreibt die Fähigkeit des Menschen, sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren zu können. Sie wird vor allem bei dauerhaft-monotonen Aufgaben eingesetzt. Die „selektive Aufmerksamkeit“ wird genutzt, um die eigene Konzentration vor einer unerwünschten Ablenkung durch Außenstehende zu schützen. Die dritte Form ist die „wechselhafte Aufmerksamkeit“, die es dem menschlichen Gehirn ermöglicht, sich auf verschiedene Aufgaben zu fokussieren.

Die menschliche Aufmerksamkeit ist immer im Zusammenhang mit den drei genannten Faktoren zu sehen, zumal sie die individuelle Aufmerksamkeit stark beeinflussen.

Verkürzung menschlicher Aufmerksamkeitsspannen

Die immer stärker werdende Nutzung der digitalen Technologien hat zwangsläufig dazu geführt, dass die menschliche Aufmerksamkeitsspanne von Nutzern sukzessiv von zwölf auf etwa acht Sekunden gesunken ist.4 Die menschliche Konzentrationsfähigkeit wird dabei besonders in Mitleidenschaft gezogen.

Nach Verstreichen der etwa acht Sekunden kann sich der Mensch nicht mehr konzentrieren und die Gedanken schweifen automatisch ab. Die Nutzer verlieren ihren kognitiven Fokus. Zwar kann man auch hier nicht alle Menschen über einen Kamm scheren, denn biologische Faktoren wie das Alter und die genetische Disposition spielen durchaus eine Rolle – manche können sich besser, manche schlechter konzentrieren.

Es ist besonders für Unternehmen schwierig, das Problem mit der schwindenden Aufmerksamkeit zu lösen.

Für Nutzer gibt Möglichkeiten der Selbsthilfe, um das Gehirn nicht zu überfordern oder zu sehr stressen:

Nutzer sollten ihre Bildschirmzeit unter Kontrolle halten

Der „Vergiftung“ durch den Konsum sozialer Medien vorbeugen

Festlegung einer individuellen Nutzungszeit der sozialen Medien

Längere Posts konsumieren, um den Fokus zu trainieren

Das massive Überangebot an Informationen veranlasst Nutzer also teils unbewusst, Multitasking zu betreiben.

Mehreren Studien zufolge ist das Multitasking jedoch eine starke Belastung für das menschliche Gehirn. Je höher der Stresspegel durch das Erledigen verschiedenster Tätigkeiten gleichzeitig ist, desto mehr leidet die mentale Leistungsfähigkeit. Das Denken findet über Assoziationen statt, sodass die Nutzer in einen echten Teufelskreis geraten können. Auf einen Gedanken folgt eine Idee, die weiter verfolgt wird und weitere Ideen nach sich ziehen.

2 übersetzt: https://econreview.berkeley.edu/paying-attention-the-attention-economy/

3https://www.telepolis.de/features/Die-Aufmerksamkeitsoekonomie-und-das-Netz-Teil-II-3446106.html

4https://www.heise.de/news/Kuerzere-Aufmerksamkeit-Wissenschaftler-empfehlen-Papier-statt-Smartphone-7533958.html

Definition der Aufmerksamkeitsökonomie

Die Bedeutung der Aufmerksamkeitsökonomie basiert auf einem Ansatz aus dem Informationsmanagement, der darauf hindeutet, dass die Aufmerksamkeit einer Person ein knappes Gut ist. Warum ist dies wichtig? Die Antwort ist einfach, denn in der modernen Gesellschaft werden potenzielle Käufer mit Informationen über Produkte, Dienstleistungen oder Erfahrungen teilweise massiv überfrachtet. Die menschliche Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource und so wertvoll, dass sie als neue Unternehmenswährung wahrgenommen wird. Das Konzept der Aufmerksamkeitsökonomie selbst wurde vom Nobelpreisträger Herbert A. Simon bereits im Jahr 1971 geprägt.

Aufmerksamkeit ist nicht nur eine wertvolle kognitive Ressource für diejenigen, die sie geben, sondern auch für diejenigen, die sie erhalten. Aufmerksamkeit von Anderen bringt Trost und Vergnügen für Privatpersonen genauso wie für Unternehmen und soziale Netzwerke. Sich auf die Aufmerksamkeit verlassen zu können ist sowohl für das Selbstvertrauen als auch für die Art, wie kommuniziert wird, relevant. Ein Ziel desjenigen, der Aufmerksamkeit erhält, ist es, Berühmtheit und Prestige zu erlangen. Andererseits stellt die Aufmerksamkeit ein Mittel dar, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Einfluss zu erhalten. Nach der Definition von Georg Franck existiert eine soziale Wirklichkeit.

Damit legte er die Basis für die moderne Ausgestaltung der Theorie. Im Jahr 2001 entwickelten die USamerikanischen Soziologen und Unternehmensstrategen Thomas H. Davenport und J.C. Beck das Konzept der Aufmerksamkeitsökonomie des menschlichen Gehirns5. Durch das aktive Sich-Bewusstmachen der jeweiligen Informationselemente erkennen die Nutzer es an und entscheiden sich auf dieser Basis, ob und auf welche Art sie handeln. Beim Konsum reichhaltiger Inhalten beispielsweise wird die Aufmerksamkeit zum limitierenden Faktor, da sie die wichtigsten Informationen für das menschliche Gehirn automatisch herausfiltert.

Folgen der Aufmerksamkeitsökonomie

Das Erregen von Aufmerksamkeit ist besonders für digital präsente Unternehmen eine Kernvoraussetzung, um Geschäfte zu machen. Dabei müssen Menschen, Ideen, Güter und das Unternehmen selbst sowohl sichtbar als auch verständlich kommuniziert werden. Relevant ist in diesem Zusammenhang das britische Motto „unseen is unsold“6 (ungesehen ist unverkauft). Die (digitale) Sichtbarkeit ist demzufolge gleichbedeutend mit Unternehmenserfolg. Für Unternehmen ist es die hauptsächliche Herausforderung, die Aufmerksamkeit von Kunden zu gewinnen. Dies ist ein in einem extremen Konkurrenzdruck ein zunehmend schwieriges Unterfangen, zumal immer mehr Informationen im Internet verfügbar sind.

Das Teilen der Aufmerksamkeit ist also eine neue Marketingkennzahl, die die Leistungsfähigkeit der Marke im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomie bemisst. Die Entwicklung einer neuer Marketingstrategie muss auch das Verständnis für kognitive und emotionale Reaktionen auf eine Nachricht enthalten.

Anschließend muss es darum gehen, herauszufinden, was die Aufmerksamkeit der Nutzer erregt und aus welchem Grund sie das tut. Die Strategie muss auf der richtigen Segmentierung aufbauen und immer auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Zur Entwicklung einer effektiven und erfolgreichen Strategie müssen Unternehmen ein Bewusstsein für den Kunden entwickeln und eine tiefergehende Beziehung zum Kunden aufbauen. Dazu gehört auch die Auswahl der richtigen Kommunikationsformen und Werkzeuge, um (neue) Kunden anzusprechen.

Um zielgerichtet arbeiten zu können, ist die Entwicklung einer digitalen Marketingstrategie unabdingbar. Die Aufmerksamkeitsökonomie zerteilt die Buyer’s Journey in viele kleine Momente, wodurch sich der Kunde auf einen nicht-linearen Weg begibt. Für den Marketingverantwortlichen bedeutet dies, dass er an all diesen Schritten der Kundenreise präsent und ansprechbar sein muss. Diese Mikromomente lassen sich in vier Kategorien herunterbrechen:

„I-want-to-know-moments“ – wenn ein Käufer aktiv nach Informationen über ein Produkt oder eine Dienstleistung sucht

„I-want-to-go-moments“ – wenn ein Käufer nach einem örtlich ansässigen Unternehmen oder Dienstleistern sucht

„I-want-to-do-moments“ – wenn ein Käufer nach Beratung bezüglich des Gebrauchs eines Produktes oder der Durchführung einer Tätigkeit sucht

„I-want-to-buy-moments“ – wenn ein Käufer nach seinen Recherchen schließlich bereit ist, einen Kauf zu tätigen

7

Um diesen Wandel erfolgreich zu meistern, muss das Marketing personalisierte, kulturell relevante und markenauthentische Inhalte erstellen, die die Kunden bei jedem der genannten Momente zielgenau ansprechen. Dies umfasst ein dezidiertes Verständnis der eigenen Buyer Persona(s) mitsamt all ihren Bedürfnissen und Motivationen. Dementsprechend müssen die Nachrichten immer kundenspezifisch ausgerichtet sein.

Einfluss auf den Nutzer

Gerade die Großen der Branche – allen voran Facebook, Google, aber auch Amazon und YouTube – verwenden die erhobenen Daten, Inhalte und die Aufmerksamkeit der Anwender, um diese Daten an andere Unternehmen weiterzuverkaufen. Die Nutzer wissen nur selten, welche ihrer Daten für weitere wirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Im Gegenzug bieten die sozialen Netzwerke jederzeitigen und kostenlosen Zugang zu ihren Profilen, die sie auf den sozialen Netzwerken angelegt haben.

Die Größe des weltweiten Marktes der Aufmerksamkeitsökonomie beläuft sich auf viele Milliarden von US-Dollars – Tendenz weiter steigend.

Ein bewussterer und intuitiverer Umgang mit der Aufmerksamkeitsökonomie führt zu verschiedenen Änderungen hin zu

einem regenerativeren Wirtschaftsmodell, in dem alle Beteiligten profitieren. Gleichzeitig werden Ungleichheiten verringert, was zum Vorteil für Gesellschaft und Natur gereicht.

einem Vertrauen auf ein technologisches Design und ein Geschäftsmodell, das den Nutzer in den Mittelpunkt stellt und absichts- statt aufmerksamkeitszentriert arbeitet.

der Anerkennung der menschlichen Natur, das soziale Engagement und den Austausch, der auf der ganzen Wahrheit aufsetzt, nicht aber auf Teilaspekte der menschlichen Erfahrung und internationalen Völkeraktivität.

Minimierung der Suchtgefahr, die von dem momentanen Design ausgeht.

Gleichzeitig wird die Transparenz und das Bewusstsein in Bezug auf die beste Art der Interaktion mit dem digitalen Ökosystem geschärft. So wird das individuelle Wohlsein gefördert.

8

Die Verwandlung des augenblicklich auszugsweise organisierten Modells der Aufmerksamkeitsökonomie, das darauf abzielt, die Menschen möglichst lange und ausdauernd vor ihren Geräten zu halten und sie dort mit hochgradig suchtgefährdenden Inhalten zu bombardieren, soll helfen, die mentale Gesundheit und das geistige Wohlbefinden zu fördern.

Einfluss Aufmerksamkeitsökonomie auf Werbung

Die Aufmerksamkeit, die Nutzer (digitaler) Werbung schenken, steigt, wenn sie in Form von Videowerbung über das Smartphone verbreitet wird. Dies liegt an der exponentiell gestiegenen Beliebtheit von Onlinevideos, die von mobilen Endgeräten aus abrufbar sein sollten. Folglich müssen Unternehmen eine Werbestrategie fahren, die sowohl die Videoproduktion als auch die Integration der sozialen Medien in die unternehmerische Kommunikation mit einbezieht.

Die Verbindung der Aufmerksamkeitsökonomie mit den sozialen Medien dreht sich um diese beiden Schlüsselfaktoren. Mit ihnen ist es möglich, dass die Werbeaussage die Aufmerksamkeit des Nutzerkreises der sozialen Medien erregt. Um wahrgenommen zu werden, braucht es hochwertige Inhalte und Kreativität. Die nachfolgenden Tipps können helfen, diese Kreativität noch effektiver werden zu lassen:

Das Logo oder den Markennamen niemals neben dem Button „Werbung überspringen“ platzieren. Sie sollten immer an einem prominenten Ort mit einer hohen Sichtbarkeit angezeigt werden.

CTA-Buttons (kurz für „Call to Action“-Buttons) sollten integriert werden, um die Interaktion mit dem Nutzer sicherzustellen und ihn auf dem gewünscht Weg zu halten.

Attraktive, integrierte Bilder und Videos ziehen mehr Nutzer an.

Kürzere Formate für Werbeaussagen anwenden.

An den Anfang der Werbeschaltung sollten Werbemelodien oder Geräuschmarkierungen mit hohem Wiedererkennungswert implementiert werden.

Da den modernen Nutzern heutzutage verschiedene Programme zur Verfügung stehen, um Anzeigen von Werbungen zu unterdrücken, ist es extrem wichtig, herauszufinden, welche Strategie am besten funktioniert und welche Art der Werbung die Aufmerksamkeit der Nutzer erregt. Eine solche Analyse hilft, den „Return of Investment“ (ROI) zu verbessern und den Verkauf anzukurbeln.

Aufmerksamkeitsökonomie und soziale Medien

Die ständig steigende Präsenz der Nutzer auf den sozialen Netzwerken zeigt, dass sie dort einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit investieren. Dies verpflichtet Unternehmen, eine effektive Kommunikationsstrategie für die sozialen Medien zu entwickeln, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu fesseln und in eine Konversion umzumünzen. Die Kommunikation über die sozialen Netzwerke ist für moderne Unternehmen zu einer Schlüsselaktivität bei der Umsetzung digitaler Marketingpläne geworden.

Mit Bezug auf die Aufmerksamkeitsökonomie sind sie zweckmäßig, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, ein höheres Bewusstsein für das eigene Leistungsangebot zu schaffen, genaue Segmentierungen durchzuführen und um ein äußerst präzises Profil der Zielgruppe bzw. der Buyer Persona zu definieren. Zudem unterstützen sie beim Aufbau direkter Beziehungen zu anderen Nutzern, ermöglichen den Aufbau von neuen Kundenbeziehungen und verbessern den Verkauf der eigenen Produkte. Parallel dazu werden die Branding-Ziele des Unternehmens erreicht.

Doch wie ist es möglich, auf den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erregen? Die zentralen Punkte der Aufmerksamkeitsökonomie liegen in der Relevanz und der Aktualität der übermittelten Nachricht. Schließlich ist es höchst unwahrscheinlich, dass Nutzer auf Anzeigen klicken, die nicht ihren Bedürfnissen und Interessen entsprechen oder bereits mehrere Jahre alt sind. Daher ist es notwendig, dass Unternehmen ihre Zielgruppe gemäß der jeweiligen Buyer Persona ansprechen.

Verlängerung der menschlichen Aufmerksamkeitsspanne

Um die kurzen Aufmerksamkeitsspannen potenzieller Kunden auf die eigenen Inhalte zu verlängern, müssen Unternehmen kreativ vorgehen.9 Damit Nutzer einen Einstieg in die veröffentlichten unternehmerischen Inhalte finden, sie vollständig zu erfassen und sich später noch daran erinnern, können Unternehmen einiges tun:

Unabhängig, ob es sich um textliche oder bildliche Inhalte oder nur um ein kurzes Audio zur Beschreibung des Produktnutzens handelt, die wichtigsten Informationen sollten immer am Anfang und in klarer Sprache kommuniziert werden. Ein szenischer Einstieg in die Nutzungsfunktion ist hier besonders hilfreich. Hierunter versteht sich ein Szenario, dass das Produkt als Lösung qualifiziert.

Sogenannte „Trigger“ helfen, beim Nutzer bestimmte Reize auszulösen. Klassische Beispiele sind Vorsicht, Neugier oder Angst. Trigger sprechen direkt diese Reize an, indem sie Szenarien abbilden, die solche Gefühle auslösen. Auch positive Gefühle wie Belohnung – beispielsweise durch Gutscheine oder Geschenke – können angesprochen werden. Nützlich ist zudem die persönliche Ansprache.

Speziell in den sozialen Medien helfen Videos und Reels – kurze und unterhaltsame Videoclips – die Aufmerksamkeit von Nutzern zu erregen. Der sogenannte „Visual Content“ (visueller Inhalt) hat sich zu einem Faktor entwickelt, an dem kein Unternehmen mehr vorbeikommt. Dabei sollten die Videos immer im Hochformat angezeigt werden. Studien ergaben, dass sie dann häufiger und länger angesehen werden.

Diese Art des Marketings erfordert jedoch einen langen Atem, denn sie setzt auf strategische Kontinuität. Um die Aufmerksamkeitsspanne nachhaltig zu erweitern und positiv zu beeinflussen sowie dafür zu sorgen, dass die angesprochenen Nutzer die kommunizierten Inhalte wahrnehmen, müssen Unternehmen regelmäßig neue Inhalte veröffentlichen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer wird sonst nicht ansteigen.

Effekte kurzer Aufmerksamkeitsspannen

Die immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspannen der Nutzer stellen das Unternehmensmarketing vor immer neue Herausforderungen. Denn sie haben lediglich die besagten acht Sekunden, um potenzielle Kunden zu erreichen. Schließlich bleiben ihnen lediglich die besagten acht Sekunden, um auf sich aufmerksam zu machen.

Für Unternehmen gilt „Auffallen um jeden Preis“ – beispielsweise durch knackig formulierte Überschriften, lustige Gimmicks oder eindrucksvolle Bilder. Auch selbst gestaltete, informative Videos und Reels werden immer beliebter. Mithilfe dieser beeinflussbaren Elemente kann es Unternehmen gelingen, die Aufmerksamkeit der potenziellen Kunden zu erhaschen.

Nicht nur das Design, sondern auch die Inhalte selbst müssen so gestaltet sein, dass sie leicht verdaulich sind und beim Lesen nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Zentrales Element ist eine hohe Qualität des Inhalts, es sollte das ultimative Ziel sein, mit hochwertigen, informativen Inhalten zu überzeugen. Doch darüber hinaus spielt auch die Form des Inhalts (Contents) eine wichtige Rolle. Es muss darum gehen, die sich ständig verkürzenden Aufmerksamkeitsspannen der Nutzer auf die eigenen Inhalte zu lenken, sie dort zu fesseln und folglich zum Lesen des Contents zu animieren.

Content-Erstellung für kurze Aufmerksamkeitsspannen

Der digitale Nutzer von heute überfliegt Inhalte nur noch, sie werden aufgrund der geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne nur noch selten vollständig konsumiert. User wollen Informationen schnell und möglichst effektiv aufnehmen, was die Art des Konsums stark beeinflusst. Feeds in den Social Media werden nur noch durchgescrollt, Artikel werden auf den sozialen Medien gepostet, aber nicht mehr komplett gelesen. Wer sich eine Seite ansieht, bleibt zumeist weniger als eine Minute auf der Seite. Mehrere wissenschaftliche Studien belegen unabhängig voneinander, dass 40 Prozent aller Nutzer gepostete Inhalte nach 15 Sekunden wieder verlassen.

Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie ihre Inhalte so gestalten müssen, dass sie innerhalb von einem Augenschlag das Interesse und Lesewillen des Nutzers wecken. Gleichzeitig muss nach wie vor das Credo der Suchmaschinen beachtet werden – „Quality is King“. Dieser wichtige Rankingfaktor der Suchmaschine darf nicht leiden, da die Webseite sonst in den Suchanzeigen abrutscht. Diese Tipps können helfen, oberflächliche Nutzer zu echten Lesern der publizierten zu machen:

Nutzer wissen am besten, was sie lesen wollen. Unternehmen sollten daher ihre Zielgruppe direkt ansprechen und fragen, welche Themen sie interessieren. Befragungen in den sozialen Medien helfen, neue Ideen zu finden. Viele Kunden fühlen sich zudem geschmeichelt, wenn sie mitentscheiden dürfen und ihren Beitrag leisten können.

Ein kritischer Erfolgsfaktor ist und bleibt die Qualität der veröffentlichten Inhalte. Daher sollte der Content von Experten geschrieben werden. Dies gilt insbesondere in Bereichen, die wissenschaftliches Knowhow erfordern. Die Texte selbst müssen immer in einem grammatikalisch korrekten Deutsch ohne Rechtschreibfehler erfolgen.

Die Gestaltung und die Struktur des Artikels sollte darauf ausgelegt sein, das perfekte Leseerlebnis zu kreieren. Wichtig sind fesselnde Überschriften, das Verfassen einer spannenden, aber kurz gehaltenen Einleitung und die Angabe der Lesedauer. Wichtige Strukturelemente sind Bullet Points, Zwischenüberschriften und die Einfügung visueller Elemente.

Ein Aspekt, der den Kampf um die geringe Aufmerksamkeitsspanne entscheiden könnte, ist die Erstellung von „Snackable Content“ 10. Hierbei handelt es sich um kleine Content-Häppchen, die auffällig sind und schnell konsumiert werden können. Sie bestehen aus einem Bild als Eyecatcher und einem kurzen, zumeist witzigen Textschnipsel. Solche kleinen Bild-Text-Kombinationen werden als „Memes“ bezeichnet. Sie sind schnell zu konsumieren und größtenteils mit positiven Emotionen verknüpft.

Storytelling – die beste Art, Aufmerksamkeit zu fesseln

Auch die Art und Weise, wie eine Geschichte verpackt wird, spielt eine Rolle. Es muss das Ziel sein, den Nutzer dazu zu bringen, sich in eine Geschichte vertiefen zu wollen. Wird der Nutzer durch die erstellten Inhalte dazu gebracht, aufmerksam zu sein, sich auf den spannenden Inhalt zu konzentrieren, wird er sich später an mehr erinnern. Der US-amerikanische Neuroökonom Dr. Paul Zak konnte durch seine 20-jährigen Forschungen belegen, dass das Storytelling das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin im Gehirn freisetzt, das das Belohnungszentrum aktiviert, die Empathie steigert und für mehr Selbstvertrauen sorgt11.

Wenn Nutzer also einen Inhalt lesen, mit dem sie sich identifizieren, werden sie automatisch aufmerksam. Unbewusst fühlen Nutzer sich dabei zum Vertrauten hingezogen, was jedoch nicht ausreicht, ihre Aufmerksamkeit für längere Zeit zu fesseln. Daher muss eine gutes Storytelling die Grundlage schaffen.

Kontinuierlich veröffentlichte Neuigkeiten werden anschließend als Mechanismus genutzt, um am Thema dran zu bleiben. Die Neuigkeiten überraschen und machen die Leser neugierig, während die Nachvollziehbarkeit Empathie, Nostalgie und Freude auslösen.

5 übersetzt https://www.un.org/sites/un2.un.org/files/attention_economy_feb.pdf

6 übersetzt https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0195666317309431

7 frei übersetzt: https://www.brightedge.com/blog/understanding-the-micro-moment-customer-journey

8 übersetzt aus https://www.un.org/sites/un2.un.org/files/attention_economy_feb.pdf

9 übersetzt: https://www.forbes.com/sites/forbescoachescouncil/2020/08/24/strong-nonverbal-skills-matter-now-more-than-ever-in-this-new-normal/

10 übersetzt: https://www.semrush.com/blog/snackable-content/

11 übersetzt: https://ssir.org/articles/entry/why_we_love_social_media#